THEMA: Die Eulenmuckels auf Extratour im Okavango-Delta
27 Dez 2019 15:44 #575955
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@Ulli: Wir freuen uns, dass du auch dabei bist.

@Picco: Ja, wie ich geschrieben habe, ist das Scharfstellen im Dunkeln nicht ganz einfach. Und wenn man dabei zu wenig Geduld hat und nicht genau prüft, gehen danach viele Bilder in die Hose. :(

@Anita: Das Schloss war mit zwei Schrauben von innen an der Tür befestigt. Die zugehörigen Muttern waren jedoch nicht fixiert und drehten sich einfach mit. Vielleicht hätten wir die Innenverkleidung teilweise entfernen müssen, um hinter das Schloss zu gelangen. Das Schloss ist nicht sonderlich wartungsfreundlich angebracht.
Die 32 Grad seien euch ebenfalls gegönnt.

@Thomas: Savanna befestigt das hintere Reserverad inzwischen nicht mehr an der Tür, sondern an einem separaten Schwenkarm, der am Aufbau festgeschraubt ist. Das entlastet die Tür erheblich. Es werden aber immer noch die gleichen Schlösser verwendet, und die sind einfach problematisch. Einerseits sind sie total schwergängig. Ruth bekommt die Tür alleine kaum geöffnet oder geschlossen. Und andererseits habe ich mittlerweile kaum noch Vertrauen in den Abschließmechanismus.
Die Befestigung beider Ersatzräder an Schwenkarmen auf der Stoßstange funktioniert meines Erachtens nur, wenn man eine unter dem Aufbau hervor ragende Stoßstange hat. Bei einem Landcruiser mit normalem Canopy oder bei dem Buschcamper von Bushlore, den ihr gemietet hattet, ragt der Aufbau nicht über die Ladefläche des Pickups hinaus. Beim Double-Cab Buschcamper von Savanna ist der Aufbau schon ein ganzes Stück länger als die Ladefläche. Ich weiß nicht, ob man diesen Überhang mit einer noch weiter herausgezogenen Stoßstange verlängern kann bzw. sollte.

@Claudia: Das ist eine gute Vorgehensweise: Wenn man bei jeder Reise bereits einen Werkstattbesuch einplant, ist man nicht enttäuscht, wenn etwas kaputt geht.

@freshy: Das Problem war eine mechanische Verklemmung innerhalb des Schlosses. Wie oben bereits geschrieben, sind diese Dinger ein Schwachpunkt an dem ansonsten hervorragenden Auto. Ich denke, in unserem Fall hätte kein Spray geholfen. Dennoch ist es nie verkehrt, etwas Kriechöl dabei zu haben.

Vielen Dank für eure Kommentare und viele Grüße
Uwe
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29 Dez 2019 18:53 #576113
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Tag 6 – 18. Oktober 2018 – Moremi-Süd

South Gate – Third Bridge

Ruth war die halbe Nacht wach geblieben und hatte aus dem Zelt heraus die Hyänen beobachtet. Die waren immer wieder über den Platz getrabt, hatten um unsere Feuerstelle geschnüffelt und herumgeraschelt. Von irgendwoher hatten sie sich einen Müllsack besorgt, dessen Inhalt dann hinter unserem Auto im Gras in seine Einzelteile zerlegt wurde. Trotzdem standen wir schon kurz vor Sonnenaufgang auf und packten zusammen. Schnell wurde auch noch ein wenig Luft abgelassen.





Unser Gamedrive führte uns zuerst zu den Black Pools. Bei schönstem Morgenlicht fuhren wir nach Süden und sahen Zebras, Impalas und Warzenschweine. Dann ging es weiter mit einigen Vögeln.

Gabelracke



Elsterwürger



Raubadler



Gelbbauchammer



Ruth entdeckte eine Zimtracke, die aber leider im Gegenlicht saß und schnell verschwand. Trotzdem freuten wir uns über diese Erstsichtung, und das Foto-Ziel für diesen Urlaub war schnell gesetzt: Eine Zimtracke musste es sein!
Im Mopane-Gebüsch stand eine Herde Elefanten und fraß.







Dabei kamen sie dem Weg immer näher, so dass wir bald die Beobachtung aufgaben und weiterfuhren. Entlang der Spur wuchs allerlei verschiedenes Gestrüpp, und es roch stark nach wildem Salbei. Ein paar unscheinbare braune Vögelchen turnten in den trockenen Halmen und Gräsern herum.

Cistensänger



Bei den Black Pools gab es nur noch sehr wenig Wasser. Ein Warzenschwein und einige Tauben fanden sich dort ein, und wir kehrten bald wieder um. Bei der Picknicksite machten wir eine Frühstückspause.



Uwe hatte eine Thermoskanne Kaffee vorbereitet, und wir aßen Müsli, Nutella- und Käsebrote. Die Temperaturen waren bis dahin noch einigermaßen erträglich, stiegen nun aber schnell an.
Im klimatisierten Auto war es bereits ab halb zehn deutlich angenehmer. An den verbliebenen Wassertümpeln trafen nach und nach Impalas ein, um ihren Durst zu stillen.





Rotschnabelmadenhacker





Auf unserem weiteren Weg nach Norden kamen wir an einem kleinen See vorbei, wo sich Krokodile und unzählige Wasservögel tummelten: Störche, Pelikane, die in Formation fischten, verschiedene Reiher, Enten, Gänse und Kampfläufer standen im Wasser oder am Ufer bzw. liefen unruhig hin und her. Wir kamen aus dem Schauen nicht heraus. Als wir es durch die Hitze im Auto nicht mehr aushielten und auch genügend Fotos gemacht hatten, ging es weiter.







In den Xini-Lagoons selbst fanden wir kein Wasser, fuhren aber auch nicht alle Wege, sondern lediglich auf der Hauptstrecke hindurch. Uns kam ein deutsches Fahrzeug mit einem Pärchen entgegen. Sie hatten den Hinweis erhalten, dass in den Xini-Lagoons am Wasser einige Löwen zu finden seien. Da wir weder Wasser noch Löwen entdeckt hatten, konnten wir ihnen nicht weiterhelfen.
Die Strecke auf der Hauptstraße in Richtung Third Bridge zog sich wie immer etwas. Es gab auch einige tiefsandige Abschnitte, bei denen wir über fiese, versetzte Bodenwellen fuhren, die das Auto aufschaukelten. Zu Beginn sahen wir ab und zu noch ein paar Tiere.









Aber als es Mittag und nochmal heißer wurde, ließen sich kaum noch Vierbeiner blicken. Sowohl bei der First als auch bei der Second Bridge gab es Wasser, und wir fuhren über die Knüppelbrücken. Hinter der Second Bridge nahmen wir die sog. Wet Route. Diese führte zunächst durch eng stehendes Gebüsch.

Rallenreiher



Als wir am Wasser herauskamen, sahen wir dort einige Büffel im Matsch liegen und ein paar weitere herumstehen.



Langsam setzten wir unseren Weg fort, bemerkten aber dann, dass sich noch weitere Büffel zu ihren Artgenossen in die Schlammmulde gesellen wollten. Immer weitere Tiere tauchten etwa 20 Meter vor uns aus den Büschen auf und querten vor uns den Weg. Da wollten wir nicht zwischen geraten und stellten den Motor ab, um die ohnehin schon finster dreinblickenden Gesellen nicht unnötig zu verärgern.





Büffel an Büffel zog an uns vorüber. Manche trabten schnell über die Pad, andere blieben stehen oder kehrten noch einmal um, um uns skeptisch zu mustern. Jedes Mal, wenn wir dachten, weiterfahren zu können, tauchten erneut ein paar Hörner im Gebüsch auf, und wir blieben lieber an Ort und Stelle und ließen sie passieren.







Hinter uns und dem Auto unserer Reisegefährten stand bald ein weiteres Auto in der Spur. Der Fahrer konnte von dem ganzen Spektakel vor uns leider nichts sehen und wurde verständlicher Weise nach einiger Zeit ungeduldig, da er uns durch die Büsche am Rand auch nicht überholen konnte. Irgendwann fing er an zu hupen. Wir wollten unser Auto aber trotzdem nicht durch die Büffel schieben und sahen auch keine Möglichkeit, aus der Spur zu kommen, um ihn vorbeizulassen. Nach einiger Zeit gab er genervt auf, fuhr ein wenig zurück und wendete dann. Hier hatten wir uns sicher keine Freunde gemacht. Am Ende standen wir dort ca. 30 Minuten und hatten wohl 200 Büffel aller Altersstufen beobachtet.

Weidelandpieper

Letzte Änderung: 29 Dez 2019 18:58 von Eulenmuckel.
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29 Dez 2019 18:59 #576114
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Vor Third Bridge gab es dieses Mal noch einen See, an dem eine kleine Herde Zebras stand.











Brauner Sichler



Nilgänse



Wir checkten ein und fuhren zu unserem Stellplatz Nummer 4. Dieser ist nicht sonderlich groß, aber ausreichend für zwei Autos. Wir stellten uns in den Schatten und öffneten unsere Hecktür. Dahinter offenbarte sich das Chaos.



Durch die holperige und vor allem schaukelige Piste waren sämtliche Vorräte aus den Seitenfächern in den Laderaum gefallen und hatten sich dort verteilt. Ein Sechserpaket Eier war ebenfalls dabei und nun leer. Die kaputten Schalen klebten überall im Teppich, und die Eiergnapsche war gleichmäßig in sämtliche Ritzen geflossen und getrocknet. Auch ein paar Getränkedosen waren zu Bruch gegangen, und zwei Avocados waren zermatscht. Wir retteten den Rest, sortierten die Vorräte neu und waren erst einmal eine Zeit lang mit der Reinigung des Autos beschäftigt.
Während einer verspäteten Mittagspause sicherte Uwe Fotos, Ruth duschte, und wir ruhten uns ein wenig aus. Das tat auch ein Elefant im Schatten des großen Leberwurst-Baumens auf der Nachbarsite, weshalb wir auf unserer Vogelpirsch ein wenig eingeschränkt waren.



Schwarzkehlchen



Von einem der Nachbarcamps kam ein Holländer und fragte uns, ob wir mit ihm und seinem Bruder morgen früh eine Birding-Bootstour machen wollten. Sie wollten sich mit uns die Kosten für das Boot teilen. Wir beratschlagten und entschieden uns dafür.
Gegen halb fünf machten wir uns nochmal auf den Weg. Südlich von Third Bridge fanden wir ein paar besondere Wasservögel an dem kleinen See:

Hottentotten-Enten



Schnepfenpärchen (Bunt-/ Goldschnepfe)





Bruchwasserläufer



Riesenglanzstar



Helmperlhuhn



Auf unserem weiteren Weg Richtung Second Bridge sahen wir nicht viele Tiere. Ab und an stand ein Impala oder ein einzelner Waffenkiebitz neben der Pad.





Als eine kleine Gruppe Impalas plötzlich Warnrufe ausstieß und die ganze Herde in großen Sätzen an uns vorübergeflogen kam, waren wir alarmiert. An ähnlicher Stelle hatten wir vor zwei Jahren ein Rudel Wildhunde beobachten können.



Das hätten wir dieses Mal auch gerne wieder genommen. Obwohl wir mit dem Fernglas die umliegenden Gräser, Büsche und Bäume genau untersuchten, blieb uns heute der Grund für die wilde Flucht der Impalas verborgen.
Das geschwätzige Gezeter der Weißbürzeldrosslinge auf einem Stück Totholz war jedoch nicht zu überhören. Ein kleiner Trupp sprang sich munter unterhaltend auf dem Boden und im Geäst umher.



Ein Stück weiter wurden wir auf einen dunklen, hektischen Schatten im Dickicht aufmerksam. Er tat uns den Gefallen, sein Versteck zu verlassen und kam wenig später in dem für ihn so typisch schlenkernden Gang zielstrebig über die Wiese auf uns zugetrabt.



In einigem Abstand folgten wir ihm, bis er direkt neben der Straße auf einen Baum kletterte.



Mit Leichtigkeit erklomm er den Stamm und versuchte auf halber Höhe an ein Bienennest oder eine andere Köstlichkeit zu gelangen, die im Baum verborgen war. Dabei hing er mit drei Füßen senkrecht am Baum und riss mit den Krallen seiner freien Vorderpfote Stücke aus der Rinde, um seinen Kopf immer tiefer in den größer werdenden Spalt zu stecken. Ein paar Mal rutschte er vom Stamm, purzelte auf den Boden, wo er sich kurz schüttelte, um sogleich wieder den Baum zu besteigen und sein Glück erneut zu versuchen. Ab und zu lächelte er in unsere Kamera, vergewisserte sich, dass wir ihm seine Beute auch nicht abnehmen würden und arbeitete emsig weiter.





Wir konnten aus unserer Perspektive nicht genau erkennen, für welche Beute er sich so anstrengte, vermuteten aber, dass es sich nicht um Bienen handelte, da er hierfür zu wenig umschwirrt war. Seine Beute hatte sich anscheinend einen guten Unterschlupf gesucht, denn so sehr der Dachs den Baum auch mit seinen Krallen bearbeitete, er hatte keinen Erfolg. Wieder und wieder rutschte er mal mehr, mal weniger elegant vom Stamm, bis er schließlich genug hatte und aufgab. Ein letztes Mal schnaufte er in Richtung der kleinen Höhle, schüttelte verärgert den Kopf und verließ die Bühne.
Auch wir entschieden, zurück ins Camp zu fahren. Einen kurzen Stopp gab es noch bei einigen scharrelnden Perlhühnern



und einem Elefanten.



Kurz vor dem Office entdeckten wir zwei Tüpfelhyänen. Die eine lief sofort davon, die andere lag entspannt auf der Seite und hob nur leicht den Kopf, als wir an ihr vorüberrollten.



Zurück im Camp hatten Helga und Michael bereits Feuer gemacht. Wir grillten Oryx und machten dazu Gemüse im Potjie. Bei lauen Temperaturen aßen wir anschließend im Dunkeln und lauschten dem Gemeinschaftskonzert von Hippos, Grillen, Fröschen und Eulen. Großartig! Es gibt nicht viele Orte, an denen man eine vergleichbare Geräuschkulisse erleben kann.



Kilometer: 75
Letzte Änderung: 29 Dez 2019 19:03 von Eulenmuckel.
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29 Dez 2019 19:26 #576116
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  • Tinochika am 29 Dez 2019 19:26
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Hallo Ruth und Uwe,

herrlich, ein Honigdachs im besten Licht.

Der fehlt uns noch. Was haltet ihr vom tauschen?
Wir haben dieses Jahr im Moremi Wildhunde gesehen.

Zwei Wildhunde gegen einen Honigdachs?

Liebe Grüße
Hartwig
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29 Dez 2019 20:01 #576118
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  • Anita40 am 29 Dez 2019 20:01
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Es macht soviel Freude euren Bericht zu lesen und die wunderschönen Fotos zu bewundern.
Wir haben dieses Jahr bereits 3x Badger gesehen.
In Halali besuchte uns der Badger in der Nacht und angelte sich einen Jogurt Becher aus der mülltüte.
Auf dem Rücken liegend hielt er ihn fest und schleckte ihn aus.
Aus unserem Dachzelt konnten wir das wu derbar beobachten
Alles liebe
Anita
ab 23.April für immer nach Namibia
unser Blog: www.outinafrica.com.na
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29 Dez 2019 22:34 #576120
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  • fotomatte am 29 Dez 2019 22:34
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Liebe Ruth, lieber Uwe,

das muss man auch erstmal hinbekommen, das Foto vom Schwarzkehlchen mit der fliegenden Kotwalze. :P
Und von der ersten Limikole fehlt noch die Benamsung. :whistle:

Viele Grüße,
Matthias

Aaah... hab´s gerade gesehen, im Textteil ist der Kampfläufer erwähnt. :whistle: :S
Letzte Änderung: 29 Dez 2019 22:37 von fotomatte.
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