THEMA: Die Eulenmuckels auf Extratour im Okavango-Delta
27 Jan 2020 20:22 #578705
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Tag 12 – 24. Oktober 2018 – Rund ums Delta

North Gate, Moremi – Drotsky’s Cabins, Shakawe

Um halb sechs standen wir auf. Unser Plan war es, heute sehr früh aufzubrechen und zügig bis Maun zu fahren. Die zweite Etappe bis Drotsky’s kurz vor Shakawe wollten wir so unter die Räder nehmen, dass wir rechtzeitig für eine Bootstour am Nachmittag dort wären. Der Anfang war schon fast pünktlich. Nach Toilette, Einpacken und einer Tasse Kaffee und Tee mit Rusk kamen wir um zehn nach sechs los.





Die direkte Verbindung zum South Gate ist normalerweise ziemlich eintönig. Nach dem Regen vor drei Tagen standen aber auch auf dieser Strecke einige Löcher unter Wasser. Bei manchen gab es Umfahrungen, bei den meisten jedoch nicht. Wir mussten stark abbremsen und am Rand oder mittendurch fahren. Es ging immer gut, aber ein paar Mal rutschte das Heck in die Tiefe, und der Wagen schlingerte langsam aus dem Matschloch. Zum Glück ist es uns erspart geblieben, uns wie Tinochikas in einem Loch festzufahren. ;)











Am South Gate registrierten wir uns und fuhren weiter nach Maun. Uns begegneten noch einige Elefanten, Giraffen, Zebras und Gnus. Das war eine schöne Verabschiedung aus dem Moremi.









Vet-Gate



Auf der Pad krabbelten unzählige Tausendfüßer. Bisher haben wir von dieser Art lediglich die Überreste des verblichenen Panzers entdecken können. Lebend hatten wir nur ein Exemplar vor einigen Jahren im KTP gesehen. Solche Massen an Tieren waren für uns neu, und Uwe musste höllisch aufpassen, sie zwischen und nicht unter die Räder zu nehmen.





Ein Stückchen weiter halfen wir einer Schildkröte über die Straße.





Kurz vor Shorobe pumpten wir wieder Luft in alle Reifen. In Maun trennten wir uns. Während wir unser bei Aliboats deponiertes Reserverad abholten, kauften Helga und Michael noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt.





Schnell war das Rad nach einigen Witzchen mit dem Inhaber der Firma in unserem Auto verstaut, und wir bedankten uns für die Hilfe. Als wir den Hof verließen, trauten wir unseren Augen und Ohren kaum. Kratzende Geräusche und lautes Getrappele von kleinen Hufen hatten uns aufmerksam werden lassen. Da standen doch tatsächlich ein paar Ziegen auf der Motorhaube und der Windschutzscheibe eines am Straßenrand parkenden PKWs. Um an die grünen Blätter eines Baumes zu gelangen, hatten sie das Auto erklommen und schubsten sich nun gegenseitig zur Seite. Dabei verursachten ihre Hufe fiese, quietschende Geräusche auf den Scheiben und dem Lack. Wir mochten uns nicht so genau ausmalen, ob die zugehörigen Kratzer weniger fies anzusehen waren. Ruth klatschte einmal laut in die Hände, was zur Folge hatte, dass die Ziegen vom Auto sprangen, nur um es unmittelbar danach wieder erneut zu besteigen. Da sich außer uns auch niemand für die Ziegen zu interessieren schien (der Halter des PKWs war weit und breit nicht zu sehen) und wir sie auch schlecht irgendwo anleinen konnten, gönnten wir ihnen ihren Blättersnack und waren froh, unser Auto an einer anderen Stelle geparkt zu haben.





Bei Riley’s Garage tankten wir über 100 Liter Diesel und trafen unsere Freunde natürlich an dem Ort, an dem es sich am besten ausspannen lässt: Bei Hilary’s ließen wir uns Kaffee und Sandwiches schmecken. Diese Pause konnten wir uns zwar zeitlich kaum erlauben, war aber dringend nötig und sehr schön.



Die Strecke aus dem Moremi hatte viel mehr Zeit als geplant verschlungen. Nun war es schon recht spät, als wir Maun nach Südwesten verließen.



Bei Sehitwa bogen wir nach Norden ab und fuhren den Panhandle des Okavango-Deltas hinauf. Die Straße war auf einigen Abschnitten sehr schlecht, mit großen und zahlreichen Schlaglöchern. Daher kamen wir nicht schnell voran und verloren weitere Zeit. Nach vielen Brems-, Ausweich- und Überholmanövern kamen wir ziemlich geschafft erst nach halb fünf bei Drotsky’s Cabins an. Nun war es in jedem Fall zu spät für eine Bootstour. Umso wichtiger bestätigten wir noch einmal die Buchung für die Tour am Morgen.
Auf unserer Campsite Nummer 12 richteten wir uns ein. Eine freche Meerkatze beobachtete uns und klaute Helga ein paar Essensreste. Wir liefen zum Deck an der Rezeption und sahen trotz Wolken einen schönen Sonnenuntergang.



Zurück auf der Campsite gingen wir duschen und bereiteten danach unser Abendessen zu. Wir grillten unsere letzte Portion Fleisch und aßen den Rest Bohnensalat und Tsatsiki von gestern. Helga füllte Gemsquash mit Feta und Chakalaka. Es schmeckte toll, war aber wieder mal viel zu viel. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, gab es noch Grillbrote mit Knoblauchbutter.
Aus den Bäumen unmittelbar über uns riefen zwei Waldkäuze. Man konnte die beiden Stimmen gut unterscheiden, und es entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Frau Kauz fragte nach, der Herr antwortete, die Dame erzählte, und der Mann stimmte ein. Vielleicht war es aber auch umgekehrt. So ging es eine ganze Zeit lang hin und her, und wir lauschten in die Dunkelheit. Selten hatten wir ein so schönes Eulenkonzert gehört.





Nach dem Spülen verschwanden wir schon bald in unseren Zelten.

Kilometer: 504
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02 Feb 2020 20:21 #579191
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Tag 13 – 25. Oktober 2018 – Birding

Drotsky’s Cabins, Shakawe – Camp Maori, Grootfontein

Heute konnten wir gemütlich ausschlafen, da die Bootsfahrt erst um halb acht startete. Wir machten Frühstück und behielten unser Essen genau im Blick, da schon überall die Meerkatzen in den Bäumen herumlungerten und darauf spekulierten, jede Unachtsamkeit sofort auszunutzen. Trotzdem gelang es einem flinken Affen, sich Helgas Brottüte zu schnappen, während wir bereits am Tisch saßen. Er näherte sich Ruth von hinten und klaute das Brot. Während alle anderen schon entsetzt waren über so viel Abgebrühtheit, kriegte sich Ruth gar nicht mehr ein. Sie wollte diese Niederlage nicht auf sich sitzen lassen und verfolgte die Meerkatze so lange, bis diese die Tüte wieder fallen ließ.
Nach dem Essen räumten wir alles zusammen und schnappten uns die Fotoausrüstung. Wie vereinbart wartete unser Guide Otto am Anleger auf uns. Wir freuten uns sehr, ihn wiederzusehen, und die Erwartungen waren hoch, denn wir hatten Helga und Michael während unserer Reise immer wieder damit in den Ohren gelegen, dass die Fahrten mit Otto kaum zu überbieten seien. In einem kleinen Boot schipperten wir los. Wir sahen sehr viele Vögel, und Otto verstand es, uns in gutem Winkel, ruhig und so nah heranzubringen, dass wir mit dem Sonnenlicht im Rücken fotografieren konnten. Alle Vogelarten aufzuzählen, wäre eine lange Liste, aber insgesamt waren es an die 50 verschiedene.

Weißstirnspint





Malachiteisvogel



Hier haben wir keine Ahnung. Könnte es vielleicht eine Whydah, ein Widowbird oder Bishop sein?



Die leuchtend blau-grünen Eier eines Reihers stachen zwischen den braunen Ästen deutlich hervor. Trotzdem hätten wir das Gelege ohne einen Hinweis von Otto wohl übersehen. Das Nest war in überhängenden Ästen über dem Wasser angebracht, wohl um es vor Plünderungen zu schützen und für Diebe schwer erreichbar zu machen.



Einer von ihnen war an anderer Stelle bereits unterwegs und bewies im Steilhang seine akrobatischen Kletterkünste.



Ein gut überlegter Nistplatz ist aus diesem Grund sicherlich sinnvoll.



Bronzefleckentaube



Seidenreiher



Graufischer



Mangrovenreiher



Stelzenläufer



Lange beobachteten wir die rasante Flugshow der Scherenschnäbel. Sie ruhten am Ufer auf einer Sandbank, hoben immer mal wieder ab, um ein paar Kurven zu fliegen oder im Jagdflug dicht über der Wasseroberfläche mit aufgeklapptem Schnabel nach Beute zu fischen.











Auffällig war, dass die Pärchen ziemlich synchron unterwegs waren.



Schlangenhalsvogel



Oft wussten wir gar nicht, wohin wir als erstes schauen sollten, da es so viel zu entdecken gab. Und so geschah es nur selten, dass wir einfach nur still auf den Wellen schaukelten und die Fotoapparate ungenutzt blieben. Trotz der Vielzahl an Motiven erinnern wir uns immer wieder daran, auch einfach mal den Augenblick zu genießen, obwohl dieser Plan abends am Lagerfeuer wesentlich einfacher umzusetzen ist als auf einer Bootsfahrt mit Otto.





Natürlich wurde auch wieder die einstudierte Nummer mit Fisch und Schreiseeadler aufgeführt. Ein Tipp für Fotografen: Mit einer langen Festbrennweite hatte Uwe dabei keine Chance, den Vogel auch nur ansatzweise ins Bild zu bekommen: Wasser, Wellen, ein halber Flügel, ein aus dem Bild flüchtender Vogel, … Alles ging unglaublich schnell. Ruth war mit 100 mm deutlich besser aufgestellt.











Witwenenten



Langzehenkiebitz



Graufischer



Karminspint beim Baden



Neben Vögeln konnten wir auch das Leben am und auf dem Fluss beobachten. Fischer und Leute, die Schilf für Zäune oder Hütten schnitten, waren in Mokoros unterwegs, und das Nutzvieh kam zum Trinken.















Letzte Änderung: 02 Feb 2020 20:25 von Eulenmuckel.
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02 Feb 2020 20:28 #579192
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Wir waren schon recht weit den Fluss hinauf gefahren, als Otto anhielt und zu Fuß auf Pirsch ging. Er kennt die bevorzugten Bäume am Ufer, an denen sich die Bindenfischeule besonders gerne aufhält. Und wir hatten Glück. Nach kurzer Zeit kehrte Otto zurück und wies uns an auszusteigen. Wir liefen ein kleines Stück am Ufer entlang und sahen schon bald die große Eule weit oben zwischen den Blättern versteckt auf einem Ast. Tatsächlich waren es sogar zwei.







Ein paar Karminspinte entdeckten wir ebenfalls.









Nach diesem kurzen Ausflug ging es auf direktem Weg recht zügig wieder zurück zum Camp, denn wir waren für die Eulen wirklich weit gefahren.



Trotzdem mussten wir Otto nicht lange überreden, doch noch den ein oder anderen Zwischenstopp einzulegen.

Riesenfischer



Goliathreiher



Und vor allem für diesen Graukopffischer, der zu unserer sonst üblichen Reisezeit nicht zu entdecken ist.



Als wir die Sandbank der Scherenschnäbel passierten, stand dort ein Marabu. Auf diesen Besuch waren die Grundbesitzer allerdings wenig erpicht. Mit vereinten Kräften flogen sie den Eindringling so lange an, bis dieser entnervt das Weite suchte.







Der Marabu ist Ruths Favorit im Buch „Die hässlichen Fünf“ (von Axel Scheffler):
Der Marabu bin ich, ihr seht doch wohl ein:
Niemand und nichts könnte hässlicher sein!
Bin bucklig, geh rucklig, mein Kehlsack ist schwer
und baumelt beim Laufen so blöd hin und her.
Die Beine sind dreckig und fleckig im Nu,
und ich fresse fast alles, zur Not einen Schuh.
Als wir nach über drei Stunden wieder zurückkamen, waren wir total glücklich und uns mal wieder einig, dass dies eine Birding Cruise der besonderen Art gewesen war. Otto ist einfach ein fabelhafter Guide.
Auf der Campsite wurden wir bereits erwartet



und klappten schnell die Bushcamper ein, bevor wir zur Lodge fuhren, um unsere Rechnung zu bezahlen. Ruth entdeckte noch eine schöne afrikanische Maske, die wir als zusätzliches Gepäck mitnahmen. Vor der Abfahrt gönnten wir uns noch einen Blick in den hübschen Garten der Lodge.



Weber



Bis nach Mohembo zur Grenze brauchten wir nicht lange, und auch die Formalitäten waren schnell erledigt. Im Caprivi ging es auf der B8 nach Westen. Die Strecke zog sich zunächst bis nach Rundu, wo wir einen Tankstopp einlegten. Danach ging es weiter nach Süden bis Grootfontein. Die Sonne schien, und ein paar Wolken hingen am Himmel.











Erst spät erreichten wir Maori und begrüßten Conny und Peter. Conny zeigte uns drei kleine Kätzchen, die erst wenige Wochen alt waren. Am liebsten hätte Ruth eines davon mitgenommen.



Weißbauchnektarvogel



Wir waren wieder mal die einzigen Gäste auf der Campsite, und auf dem Turm genossen wir einen letzten gemeinsamen Sonnenuntergang.









Der Abend zog sich ziemlich in die Länge. Zum Einen machten wir Pizza, wozu wir sehr viel Glut benötigten, zum Anderen saßen wir nie alle zusammen, weil fotografieren, duschen, Internet und Feuer uns immer wieder außeinander rissen. Dennoch waren wir froh, wieder bei Maori zu sein. Auf einer langen Transitstrecke von Ost nach West oder umgekehrt ist es mittlerweile eine feste Anlaufstelle für uns geworden.
Zwischen Faszination und Gruseln betrachteten wir später noch diesen Bewohner unserer Feuerholztüte, der sich zwischen den einzelnen Scheiten eingenistet hatte.



Unsere Freundin Meike aus Swakopmund hatte sich gemeldet, und wir haben uns für morgen in Otijwarongo verabredet. Es wäre schön, wenn dieses Spontantreffen klappen könnte.

Kilometer: 513
Letzte Änderung: 02 Feb 2020 20:30 von Eulenmuckel.
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16 Feb 2020 21:29 #580276
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Tag 14 – 26. Oktober 2018 – Ein Fahrtag mit einer schönen Pause

Camp Maori, Grootfontein – Casa Piccolo, Windhoek

Gegen Morgen schrie Anton über den Zaun. Der Esel legte sich wieder mal ins Zeug und verpackte sämtliches Leid der Welt in seinen durchdringenden Ruf. Kurz vor Sonnenaufgang gesellten sich dann zahlreiche Vogelstimmen dazu. Wir standen gemütlich auf und räumten bereits einige Sachen zusammen – Schlafsäcke, Kissen, Souvenirs. Zum Frühstück gab es Nutella- und Marmeladenbrote.
Ruth hatte bei Peter ein paar spezielle Motive bzw. Beschriftungen für Makalaninüsse in Auftrag gegeben. Peter gab die Bestellung weiter und brachte später die fertigen Nüsse mit. Im Souvenirladen im Turm suchten wir eine Tischdecke mit Perlhühnern für Meike aus und packten sie in Ermangelung von Geschenkpapier in Zeitung mit Panzertape und Kabelbinder. Ruth verbrachte noch etwas Zeit bei Conny und den Katzenbabies. Leider drängte die Zeit, und so mussten wir uns wieder mal von Peters Sprüchen und Connys Geschichten losreißen.



Maskenweber



Sunbird, den wir auf Grund seines nicht vollständig ausgefärbten Gefieders nicht näher bestimmen können.



In Grootfontein tankten wir ein letztes Mal voll und fuhren nach Otavi. Dort ging es auf die deutlich befahrenere B2 Richtung Otijwarongo. Immer wieder hatten wir LKWs vor uns, die wir nicht überholen konnten oder durften. Kurz vor Otjiwarongo kamen wir an diesem total gender-spezifischen Verbotsschild vorbei. ;)



Erst gegen Mittag erreichten wir die Krokodilfarm, bei der wir uns verabredet hatten. Meike saß schon im Garten, und wir begrüßten uns sehr herzlich. Was für ein schönes Treffen! Wir gratulierten zum Geburtstag, saßen unter Bäumen im Schatten und aßen Burger mit Pommes. Es war so schön, unsere Freundin zu treffen, und die Zeit verging wie im Flug.

Weiblicher und männlicher Senegal-Amarant, den es nach unseren Bestimmungsbüchern so weit südlich eigentlich kaum geben dürfte.





Akaziendrossel





Wir verabschiedeten uns und brachen nach Windhoek auf. Zum Glück kamen wir nicht in den Feierabendverkehr, wunderten uns aber mehrere Male über die Straßenführung während der langen Baustelle nördlich der Hauptstadt sowie die zugehörige Beschilderung.





In der Pension räumten wir alle Sachen aus dem Auto ins Zimmer. Dann duschten wir und wurden von Laston abgeholt, der uns wieder mal zu Joe‘s Beerhouse fuhr. Wir wurden zwar von einem an den anderen Tisch umgesetzt, aber am Ende stimmte unsere Reservierung. Da Helga sich mit dem Burger am Nachmittag ein wenig den Magen strapaziert hatte, verzichtete sie leider auf das Abendessen. Wir ließen uns das Wild schmecken. Zum Nachtisch genehmigten wir uns noch einen Brownie und einen Cocktail. Wir feierten den letzten Abend dieser sehr gelungenen Reise.
Zurück in der Pension packten wir zum größten Teil die beiden Taschen sowie unsere Ausrüstungskiste.

Kilometer: 472
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25 Feb 2020 20:44 #581025
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Tag 15 – 27. Oktober 2018 – Packen

Bei strahlend blauem Himmel standen wir auf, duschten und setzten das Einpacken fort. Die letzten Sachen aus dem Auto räumen, die Kiste komplettieren und Taschen füllen. Helga und Michael waren deutlich schneller. Noch vor dem Frühstück hatten sie alle Sachen fertig. Wo wir vor zwei Wochen unsere Rundreise begonnen hatten, saßen wir nun wieder beisammen und ließen uns Rühreier und Spiegeleier mit Speck schmecken. Dann räumten wir die Zimmer, stellten das Gepäck unter und verluden die schwere Kiste bereits in das Auto unserer Reisepartner, da bei uns ja das Reserverad den meisten Platz einnahm.



Im Namibia-Forum lasen wir, dass der Sohn einer guten Freundin mit seinem Auto im Moremi stecken geblieben war und die letzte Nacht in einem Matschloch verbracht hatte. Zum Glück war er heute Morgen befreit worden. Wir fuhren gemeinsam in die Stadt zum Craft Center, bummelten durch die Stände und kauften ein paar Kleinigkeiten.
Lange hielt es uns nicht auf den Beinen, bis wir uns gegen Mittag ins Craft Café setzten und ein paar Rock und Malawi Shandys und frisch gepresste Säfte tranken. Auch Quiche und Salate verschwanden in unseren Mägen. Leider reichte der Platz nicht mehr für den tollen Applecrumble. Irgendwie waren wir geschafft und machten uns auf den Weg zurück ins Casa Piccolo. Dort saßen wir noch eine ganze Zeit im Hof unter dem Sonnenschirm, tranken die letzten gekühlten Getränkedosen und dösten vor uns hin.
Als es schließlich kurz vor vier war, räumten wir unser Gepäck in die Autos, zogen lange Hosen an und fuhren die letzte Etappe zu Savanna. Dort herrschte heute Hochbetrieb: 25 Autos waren bereits ausgegeben worden, 18 Stück kamen zurück. Unsere Autorückgabe ging schnell über die Bühne. Wir besprachen mit Marc ein paar Kleinigkeiten, die uns während der Reise am Auto aufgefallen waren. Am wichtigsten war natürlich die Sache mit der Hecktür. Bereits morgen sollen beide Fahrzeuge wieder vermietet werden. Ehrlich gesagt ist uns schleierhaft, wie alleine das Schloss der Hecktür bis dahin ersetzt worden sein soll.
Der Shuttle zum Flughafen wartete bereits und brachte und nach Hosea Kutako. Wie schon im Sommer waren wir viel zu früh für den Check-In. Also stellten wir uns ganz vorne an die Absperrung und beobachteten die lange Schlange der Eurowings-Passagiere, die zunehmend genervter auf ihre Abfertigung warteten. Gegen Ende und kurz vor dem Start der Maschine ging es immer langsamer, und einige Gäste verloren die Nerven, pampten das Flughafenpersonal an und zappelten ungeduldig hin und her. Kinder rannten unbeaufsichtigt durch die Gegend, brachten die Absperrseile durcheinander, sprangen darüber und rissen einige Ständer um. Schön, wenn man nicht dafür zuständig ist, hier für Ordnung zu sorgen. Ruth nahm sich fest vor, die Energie und Gelassenheit aus unserer Extrazeit möglichst lange in den Alltag hinüber zu retten.
Als unsere Schalter geöffnet wurden, gaben wir unser Gepäck auf. Uwe fragte, was er mit der Maske machen solle. Wir hatten diese ca. einen Meter lange Holzmaske mit dem in Maun gekauften Spaten zusammen eingepackt, verklebt und zusätzlich einschweißen lassen. Nachdem Uwe lediglich angegeben hatte, dass eine hölzerne Maske in dem Paket sei, sollten wir dies als Handgepäck mitnehmen. Beim Durchleuchten wurde aber auch der Metallspaten sichtbar, der wohl nicht in der Kabine erlaubt war. Welch Überraschung! So lief Uwe mit einem Beamten nochmal zurück zu den Schaltern und gab die Spaten-Maske als weiteres Gepäckstück auf. Mit dem Polizisten im Schlepp kam er direkt wieder zurück. Es war wirklich sehr nett, dass wir die Angelegenheit noch so regeln durften.
Wir hatten noch genügend Zeit, um uns in die verrückten Polstermöbel der Oshoto Lounge zu setzen. Wieder hieß es warten. Wir aßen und tranken ein paar Kleinigkeiten. Beim Boarding kamen wir schnell vorwärts und besetzten unsere Plätze. Wie immer war es schade, Namibia verlassen zu müssen.
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25 Feb 2020 20:44 #581026
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Tag 16 – 28. Oktober 2018 – ICE-Durcheinander

Kurz vor der Landung in Frankfurt machte der Flugkapitän eine Durchsage. Es könne heute etwas länger dauern, um mit dem Flugzeug auf dem Boden bis ans Terminal zu kommen. Es gebe ein Problem, so dass wir evtl. geschleppt werden müssten. Es gebe aber keinen Grund zur Sorge. Dennoch fragten wir uns, warum er diese Durchsage bereits vor der Landung machte. Zumindest wunderten wir uns nicht allzu sehr, als eine große Zahl Löschzüge mit Blaulicht bereits auf uns wartete und unser Flugzeug nach dem Aufsetzen von allen Seiten eskortierte. Soweit wir das einschätzen konnten, gab es jedoch keine Probleme bei der Landung oder bei der Fahrt zum Terminal. Alles lief zügig wie immer ab, und wir konnten schnell aussteigen. Vermutlich waren aus irgendeinem Grund Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden. Manchmal ist es auch ganz beruhigend, nicht alles zu durchblicken.
Dem Gepäckband entnahmen wir unsere Reisetaschen, und der Sperrgepäck-Schlund spuckte das Paket mit Maske und Spaten aus.



Wir hatten uns bereits einen ICE herausgesucht, mit dem wir nach Norden fahren wollten. Der Brand auf der Strecke zwischen Frankfurt und Köln vor zwei Wochen wirkte noch nach, so dass deutlich weniger Züge fuhren und auch nicht planmäßig hielten. So gab es keine direkte Verbindung nach Siegburg, sondern nur einen ICE bis Köln. Während Helga und Michael dort wohnen, planten wir, mit dem Regionalexpress wieder zurück zu fahren.
Da das Wochenende das Ende der Herbstferien markierte, waren entsprechend viele andere Reisende am Bahnsteig und stürmten den Zug, sobald er gehalten hatte. Wir ergatterten Stehplätze und waren froh, mit dem ganzen Gepäck soweit gekommen zu sein. Als wir uns später fragten, ob wir bereits an Siegburg vorbeigefahren und kurz vor Köln waren, fuhr der ICE in den Bahnhof von Siegburg ein und hielt. Die Durchsage lautete, dass auf dem weiteren Weg nach Köln Gefahrgut ausgetreten sei und der Zug bis auf weiteres seine Fahrt nicht fortsetzen könne. Für uns war das praktisch, da wir nun schon am Ziel waren. Helga und Michael stiegen ebenfalls aus und baten ihren Sohn, der bereits am Kölner Hauptbahnhof auf sie wartete, mit dem Auto nach Siegburg zu kommen. In diesem Moment fuhr der ICE ohne Ankündigung weiter nach Köln. Na prima! Da hatten sie in guter Absicht alles falsch gemacht.
Wir standen noch etwas in der Kälte und froren im Wind, der hier wirklich eisig blies, bis Uwes Eltern uns abholten. Wir verabschiedeten uns von unseren lieben Reisepartnern und wurden nach Hause gebracht.

Das war unsere 16. Afrikareise, die in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes war. Zum zweiten Mal in diesem Jahr durften wir nach Namibia und Botswana reisen und haben anstelle der gewohnten kühlen Temperaturen große Hitze erlebt. Das Gewitter in der Khwai Concession war sicherlich das eindrücklichste Wetter, das wir je in Afrika mitbekommen haben. Darüber hinaus war es eine sehr entspannte Reise mit tollen Tiersichtungen in unseren Lieblingsgegenden in Botswana.
Mit Helga und Michael hatten wir ganz tolle Reisepartner. Soweit wir das beurteilen können, hat ihnen ihre erste Campingreise im südlichen Afrika viel Freude gemacht, und auch wenn sie anfangs vielleicht noch etwas unsicher waren, wurden sie von Tag zu Tag entspannter.
Uns hat es im Oktober in Botswana sehr gut gefallen. Das lässt sich auf jeden Fall wiederholen. :)

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