THEMA: Pannen, Pech und Safariglück (09/2019)
17 Nov 2019 16:39 #573061
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  • Erdwölfe am 17 Nov 2019 16:39
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21.9.2019 | Victoria Falls Waterfront Lodge
Erkundung des Sambesi in Sambia


Während wir in der Lobby sitzen und darauf warten abgeholt zu werden, kommen wir mit einem Schweizer Päarchen ins Gespräch. Diese fahren jetzt nach Kasane um dort heute mit der Elephant Safari zu starten. Wir erzählen von unseren Pannen nicht zu viel :laugh:...

Der vorgebuchte Transfer (mit Wild Horizons) und erneute Grenzwechsel klappen sehr gut und wir kommen unerwartet früh in Sambia an. Wir können relativ schnell unser Zimmer beziehen, welches auch schon bessere Tage gesehen hat. Es sind erstaunlich viele Mücken im Zimmer, immerhin gibt es ein intaktes Moskitonetz. Für den Nachmittag buchen wir einen Sunset-Cruise auf dem Sambesi. Die Lodge ist ziemlich beliebt und dementsprechend voll ist es. Ganz schlimm finde ich, dass im Restaurantbereich die Glotze läuft. Eine Gruppe Südafrikaner verfolgt lautstark und viel Bier trinkend ein Rugbyspiel... Ade, Ruhe und Einsamkeit der letzten Wochen :blink:.

Kaum sind wir auf dem Boot sehe ich, wie gerade eine Elefantenherde den Sambesi durchquert hat und dabei ist den Fluss zu verlassen.(leider genau in der anderen Richtung als unsere Bootstour...)



Endlich geht der Cruise los und entpuppt sich als All-you-can-sauf-Veranstaltung :woohoo: und natürlich kommen kurz vorm Ablegen auch meine südafrikanischen „Freunde“ an Bord. Null Interesse an Flora und Fauna, platzieren sie sich gleich mit der gewohnten Lautstärke an der Bar.



Ab und zu zeigt sich uns ein Flusspferd im Sambesi.
Es ist deutlich weniger zu sehen als an der Chobe Riverfront:



Ein paar Nilgänse,


ein Nimmersatt,


ein Weißscheitelkibitz


und Krokodile genießen am Uferrand die abendliche Sonne.

Für uns ist es wahrlich eine Herausforderung die Umgebung und den Sonnenuntergang mit dem Geräuschpegel zu genießen.



Das Activity-Office in der Lodge hatte uns nur diesen Cruise angeboten. Später haben wir gesehen, dass es kleinere Schnellboote gegeben hätte, nur unwesentlich teurer. Ich hätte gerne auf Drinks & Food verzichtet. Die Gegend ist durchaus sehenswert.

22.9.2019 | Flug Livingstone - Johannesburg - München

So fällt uns wenigstens der Abschied nicht allzu schwer und bereitet uns gut auf das Ankommen im lauten und vollen München vor. Die Wiesn hat am Wochenende begonnen... Der Heimflug verläuft ähnlich wie der Hinflug, nur dieses Mal ist die Bestuhlung wieder großzügiger.

Willkommen Dahoam.
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23 Nov 2019 00:23 #573510
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  • Erdwölfe am 17 Nov 2019 16:39
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Unser Fazit nach der Rückkehr:

Würden wir wieder in den Caprivi und nach Botswana fahren?
Vom Caprivi haben wir leider viel zu wenig gesehen. Die von uns besuchten Teile des Caprivi und Botswanas haben landschaftlich sehr schöne Ecken wie z. B. Horseshoe, Xakanaxa, Khwai und Chobe Riverfront. Auch das Delta ist reizvoll – ganz besonders toll fanden wir auch den Rundflug! Unserer Meinung nach sind aber nicht unbedingt 5 Mokoro-Touren erforderlich, um sich einen Eindruck dieser Landschaft zu verschaffen. Die Elephant Safari hat ihrem Namen alle Ehre gemacht und wir haben wirklich Hunderte von Elefanten in allen Größen gesehen. Leider waren auch weite Teile unserer Tour von Trockenheit und der „Gärtnerarbeit“ der Elefanten geprägt. Wir haben manche Gebiete schlicht als trostlos empfunden. Dazu zählten nicht nur die Transferstrecken zwischen den Camps, sondern auch Gebiete, wie der Savuti-Teil vom CNP. Wir hatten geniale Sichtungen. Abgesehen von den vielen Elefanten- und 2-3 großen Büffelherden – waren wir erstaunt, dass die anderen Tiere, auch gerade die Antilopen, wenn überhaupt meist in kleinerer Anzahl unterwegs waren. Das kennen wir aus unseren Besuchen im Etosha- und Krügerpark anders. Wir würden die Gegend gerne mal etwas grüner erleben.

Würden wir wieder eine mobile Camping Gruppensafari machen?
Klar bedeutet eine Gruppe auch mal zurückstehen und Kompromisse machen zu müssen. Logisch, dass man auch mal auf der falschen Seite im Auto sitzt und die Tiere gerade nicht optimal sieht. Auch ist nicht jeder beim 35. Bee-Eater oder Fish Eagle noch genauso begeistert wie beim ersten und gibt das vielleicht auch mehr oder weniger deutlich zu verstehen. Dem gegenüber stand in unserem Falle ein Guide, der uns Sichtungen ermöglicht hat, an denen wir als Selbstfahrer wahrscheinlich vorbeigefahren wären. Und unter dem Strich haben dann doch alle Teilnehmer ein so großes Interesse an der Natur, dass sich immer ein Konsens findet. Apropos Selbstfahrer: Wir waren ganz froh mal nicht selber zu fahren und bei Botswana bedarf es unserer Meinung nach schon etwas mehr Erfahrung bzw. gute Planung im Vorfeld. Die Selbstbeteiligung beim Auf- und Abbau der Camps und das Rotieren der Sitzplätze haben bei uns im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert. Im Laufe der Zeit stellte sich eine gewisse Arbeitsteilung ein, aber keiner hat sich komplett zurückgezogen. Als Belastung haben wir diese Arbeiten nicht empfunden. Die Mitarbeit ermöglicht erfreulicherweise eine Begegnung auf Augenhöhe mit Guide und Camp-Assistant, das hat uns sehr gut gefallen, viel besser als die „Reiche-Touri-Rolle“.

Störend ist eher der mit diesen Arbeiten einhergehende Zeitverlust, der aber mehr der Routenplanung mit meist täglichem Standortwechsel geschuldet war. Da würden wir das nächste Mal vor dem Buchen besser aufpassen und lieber eine Route mit weniger Transfers wählen. Das Zelten in der Wildnis war sehr besonders, das Zelten im städtischen Umfeld (Kasane, Maun) hat uns nicht überzeugt. Unbefriedigend war durch die Fahrzeugwechsel/Pannen z.T. auch die Versorgung mit Brauchwasser. Ohne Möglichkeit sich mal die Hände zu waschen kann Camping im Staub schon unangenehm werden ...

Gut hat uns auch die Internationalität der Gruppe gefallen.

Würden wir wieder mit Bush Ways verreisen?
Das uns begleitende Personal war sehr engagiert, freundlich und kompetent. Was die Technik anbelangt: Dass im Busch mal was kaputt gehen kann, ist das Eine. Der Wartungszustand der Autos – wir hatten ja das „Vergnügen“ 3 kennen zu lernen – das Andere. Auch ein nicht funktionierender Kühlschrank ist keine Lappalie, wenn man auf Kühlung von Lebensmitteln für mehrere Tage angewiesen ist. Marode Abschleppseile sorgen für Stirnrunzeln. Auch die vielgelobte Ladetechnik an Bord des Fahrzeugs hat bei uns nur funktioniert, weil ein Mitreisender einen Universaladapter mit Verlängerungskabel mithatte und somit alle Fotografen glücklich machen konnte. Der im Auto vorhandene Adapter war kaputt und ließ das Einstecken von europäischen Ladegeräten nicht zu. Skeptisch sind wir, was das Trinkwasser-Filtersystem im Auto betrifft. Das Wasser hatte zum Teil einen unangenehmen Eigengeschmack, allerdings hat keiner Magen- oder Darmprobleme bekommen. Da fehlt uns einfach das Vertrauen, dass die Anlage auf Dauer richtig gewartet und auch immer wieder gründlich gereinigt wird. Sehr befremdlich empfanden wir, dass man im Vorfeld einerseits angehalten wird, alle möglichen Versicherungen abzuschließen bzw. nachzuweisen, dass andererseits aber das Auto dann ohne Satellitentelefon unterwegs ist.
Unter dem Strich hatten wir den Eindruck, dass Bush Ways derzeit vom eigenen Erfolg überrannt wird und wahrscheinlich nicht genügend „gute“ Autos für die Touren zur Verfügung hat. Das Auto von Team 2 war in sichtbar besserem Zustand, es hatte auch weniger Kilometer auf dem Buckel. Vielleicht bekommen auch die langjährigen Tourguides die besseren Autos...

Wie dem auch sei, mit etwas Abstand zur Reise überwiegt auf alle Fälle die Erinnerung an das Safariglück B) .

Falls von eurer Seite noch Fragen offen sind, könnt ihr uns gerne kontaktieren oder am Samstag in Büsnau direkt fragen.

Herzliche Grüße
Tine und Andi
Letzte Änderung: 23 Nov 2019 11:18 von Erdwölfe.
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