12.9. Chobe: Linyanti —> Ihaha ... oder „Der Sand unter der Kardanwelle muss noch weg“
Nachts hören wir Hippos, Elefanten und Hyänen. Die Wildkamera hat wieder nichts drauf - ich werde die bei Amazon reklamieren
.
Wir stehen um 6 Uhr auf (okay, der Wecker, wir um 6:15 Uhr) und kommen um 8 Uhr weg. So früh waren wir noch nie.
Die ersten 10 km der Linyanti-Ghoha-Tiefsandpiste gehen gut, immer schön viel Schwung ... aber dann kommt uns ein Militär-LKW entgegen, der die Sandspuren vor uns kaputt gemacht hat. Ich unke schon von weitem "Jetzt ist sie zu breit und zu tief"
.
Und so kommt es dann auch - nach kurzer Zeit bleiben wir stecken, das rechte Rad in der LKW-Spur, das linke im Mittelsandrücken der LKW-Spur. Hinten sitzt der Wagen mit Federn und Hinterachse auf. Wir buddeln 20 min, kommen raus und knapp 5 m weiter sind wir wieder drin, diesmal noch tiefer. Nicht genug gebuddelt ... nicht genug Schwung bekommen.
Noch mal 20 min Schaufeln, ich bestehe darauf, dass auch die Kardanwelle komplett frei wird
. Als wir fertig sind, kommt ein Auto (das erste heute - den LKW zähle ich nicht, der war böse
) und hält ein Stück hinter uns, der Fahrer schaut noch, aber meint, das müsste jetzt gehen. Es geht
.
15 min später erwischt es uns dann wieder ... schaufeln, wechselseitiger Anflug von schlechter Laune, weiter schaufeln, es kommt wieder ein Auto (eine deutsche Familie, 7 Leute, alle groß und stark), helfen schieben und wir kommen raus.
Wir nehmen uns vor, ab jetzt den Ratschlag aus dem Bradt Reiseführer zu beherzigen: Wenn man feststeckt, erst mal in Ruhe eine Tasse Tee und ein paar Kekse genießen. Dann sind Stress und evtl. schlechte Laune abgeklungen ... und wahrscheinlich ist ja jemand gekommen und hilft
.
Dieser Plan hilft - ab jetzt kommen wir gut durch.
Und: Ab jetzt immer voll Stoff, wenn‘s geht mit 40 km/h durch den Sand. Außerdem haben diese beiden Autos wieder eine Fahrspur gelegt in der richtigen Breite gelegt, die ich gut treffen kann.Alles geht gut, wahrscheinlich hätte ich von Anfang an mit 40 km/h da durch brettern sollen.
Pause nach 30 km
Nach 71 km Sand, Tiefsand, Rüttelei erreichen wir kurz vor 12 Uhr Kachikau, 3:50 std inklusive 1 std Schaufelei, gar nicht so schlecht für die 70 km. Insgesamt haben wir nur 3 Wagen gesehen - den blöden Militär-LKW und die beiden Entgegenkommer.
Die Strecke kennt wahrscheinlich jeder - eine Ancient Sand Dune nach der anderen:
Kurz vor Kachikau: große Baobabs
Hier in Kachikau beginnt wieder der Asphalt, es gibt einen Craft and Bottle Shop. Karin holt Nachschub, ch pumpe die Reifen auf - und nach der Elektrikerfortbildung vorgestern finde ich den losen Stecker am Kompressor sofort
.
An der Puma Tankstelle in Muchenje gibt es Diesel, 73 l gehen nur rein, obwohl die Tankanzeige nur knapp über 1/4 steht. Ist das wirklich ein 130 l Tank? (Nachtrag: Ja, ist es. Aber die Tankanzeige spinnt.)
Der geplante Mittagsstop - es ist mittlerweile 13:15 Uhr - in Muchenje Camp & Cottages entpuppt sich als Reinfall. Wir fragen, ob wir einen Light Lunch haben können (ich hatte hier im Forum gelesen, dass es ein idealer Stop zu Mittag oder Kaffee&Kuchen sein soll), werden zu einem Tisch am Pool geführt, von einem Restaurant oder einer Bar ist nichts zu sehen. Als nach 20 min immer noch keiner kommt, fahren wir wieder. Schade, keine erholsame Mittagspause, evtl. wäre Muchenje Safari Lodge richtig gewesen.
Insgesamt sind es 50 km Asphalt, dann sind wir am Ngoma Gate und fahren an die Chobe River Front.
Es ist wunderschön, hunderte Tiere (vielleicht auch tausende): Giraffen, Zebras, Elefanten, Gnus, Büffel, Impala, Kudus, Wardhogs, Waterbucks, Geier, Reiher, Störche, Enten, neue Vögel - am genauen Namen muss Karin noch arbeiten
).
Blue Waxbill
Wahlberg's striped Skink
White-backed Vulture
White-browed Robin-Chat
Aber wir sind mittlerweile k.o., haben keine Lust mehr zu fahren. Darum verlassen wir die Riverfront und nehmen den direkten Weg nach Ihaha, wo wir gegen 16 Uhr ankommen. 8 std unterwegs, unser längster Tag.
Die Campsite 4 gefällt uns zunächst gar nicht, kein Schatten, der Grill verbaut die Sicht auf die Chobe Flood Plain. Die Nachbarsite #5 ist schöner, vor 4 Jahren die #1 auch. Außerdem sind wir kaputt und nicht bester Laune. Wenn wir noch mal kommen, müssen wir die Etappen so organisieren, dass die Chobe Riverfront nicht nach einer anstrengenden Fahretappe dran ist. Die vielen Tiere und der Blick sind zu schön.
Ausruhen, Bier & Savanna, ich dusche und wasche T-Shirt und Hose. (Um genau zu sein: zweimal - denn auf dem Rückweg vom Waschhaus fällt alles in den Sand
)
Wir lassen es geruhsam ausklingen, kein Game Drive heute mehr.
Der Sonnenuntergang ist aber schön, wir sehen viele Elefanten mit Kleinen, lustig, wie die in einer Reihe dem Fluss durchqueren. Die ganz Kleinen haben an manchen Stellen nur noch den Rüssel rausgucken.
Abendessen ist spät, es gibt Nudeln mit Tomatensoße. Dazu die restlichen Bratlinge von gestern und Spiegelei.
Unsere aktuelle Hitliste der Campgrounds: Linyanti, Xakanaxa, Ihaha, South, Khwai, Savuti.
Unsere schönsten Gebiete (ohne Reihenfolge):
- Black Pools mit der tollen Mittagspause am Picnic Platz und Giraffen, Elefanten.
- Makerekwa: Lagune(n) mit Unmenge von Tieren, Leopard, Picknick mit Elefanten.
- Xakanaka: Schöner Blick, schöne Campsite, viele Vögel
- Paradise Pools: Total andere Landschaft, irgendwie verwunschen (findet M)
- Dombo Hippo Pool: Hippos, Krokodile, Antilopen, Pelikane und viele andere Wasservögel.
- Sexugu und Khwai Plain: Marsh Landschaft am Khwai River mit vielen Tieren ... toller Picknickplatz mit Blick auf die Ebene.
- Interessant und sehenswert: die leere weite Ebene auf den ersten 40 km der Marsh Road von Mababe nach Savuti.
- Hills of Savuti: Baobab Gallery, Rock Paintings.
- Linyanti: Fluss, „abundance of animals“, schöne Campsite, vor allem die Game Drives an der Waterfront.
- Und natürlich die Chobe Waterfront.