6.9. Moremi South Gate ... oder “Auch ein Landcruiser kann fliegen“
Wir frühstücken gemütlich, endlich gibt es wieder Müsli mit Joghurt und Obst
. Noch ein bisschen Pack-Optimierung - der Fotokram ist jetzt griffbereit, die täglich gebrauchten Utensilien hintendrin sind direkt im Zugriff, wenn man die große Klappe aufmacht.
Um 10:15 Uhr geht‘s los. Direkt hinter Mochaba fängt die Gravel Road an, bekannt und gefürchtet. Karin fährt, das „schmierige“ Gefühl auf Gravel ist echt doof, dazu Wellblech oder ab und zu Sand. Dann kommen wir auf eine Kuppe (vor der man noch mal extra Gas geben musste - auf 50 km/h), auf einmal mehrere tiefe Dips (sandy pockets, sehr tückisch, wie man uns später erzählt), beim dritten heben wir ab und machen einen krachenden Sprung, mehrere Meter. Riesenschreck - Karin bleibt gottseidank stur geradeaus, keiner schreit (auch der Beifahrer nicht
). Wir gehen davon aus, dass hinten einiges zu Bruch gegangen ist (Eier, evtl. Weinflaschen).
Ein Safarifahrzeug bzw. dessen Hänger hat es zerlegt: Deichselbruch, bei denen geht’s nicht weiter. Der kaputte Anhänger hat sich losgerissen und steht mitten auf der Straße, die armen Touristen stehen 50m weiter neben dem Safariwagen und versuchen, nicht zugestaubt zu werden von den vorbeifahrenden Autos. (Nee - so eine Tour im offenen Wagen ist auf Gravelroads echt hart für die Passagiere, für mich der große Nachteil von Bushways&Co.)
Nach 1 ½ Std. kommen wir etwas k.o. (aber glücklich) am South Gate an. Wir machen die übliche „in irgendwelche Listen eintragen“-Prozedur, schauen uns unsere Campsite MQ6 an (liegt gut), schauen bewusst nicht den Bruch hinten im Wagen an, sondern fahren direkt weiter Richtung Black Pools, dort ist eine Picnic Site auf der Karte eingezeichnet.
Ich fahre jetzt, nach dem Erlebnis beim Fahrtraining bin ich für Sand zuständig, den Rest fährt Karin. Manche Passagen sind gefühlt „mulmig“, ich bleibe im 2. Gang Hi4 stur bei 20-25 km/h ... und wir kommen problemlos durch. Man muss sich nur dran gewöhnen, dass der Wagen ein ziemliches Eigenleben hat, was die Richtung betrifft (er fährt entweder weiter geradeaus, oder folgt den Spurrillen), und auf Lenken nur verzögert reagiert. Nerven bewahren
. Und wie wir schon 3 Tage später wissen: alles easy-peasy im Moremi, der Tiefsand kommt erst noch
.
Der Picknickplatz (Mokutshomo) ist wunderschön: Tisch + Bank, Schatten, eine schöne Brise.
Hier bleiben wir gut 2 Std., essen ein paar Brote und lesen, relaxen, fotografieren ein paar Vögel (Burchell‘s Starling Pärchen, ein vorwitziger Red-billed Hornbill, ein paar Strauße in der Ferne und ein African Hoopoe). Und: Es ist nichts zerbrochen, gar nichts
.
Burchell's Starling
Crested Barbet
Red-billed Hornbill
Um 16:10 Uhr brechen wir auf, fahren eine Runde um die Black Pools mit vielen Zebras, Giraffen und unter einer Baumgruppe ein Ensemble von Baboons und Impalas, die gar keine Scheu haben und direkt neben der Straße stehen bleiben.
Gegen 17:30 Uhr sind wir zurück im Campground und bauen unser Camp auf. Das Zelt hakt irgendwie, aber mit Geduld und Spucke kriegen wir es hin.
Wir kramen uns alles fürs Abendessen, das Feuer braucht etwas länger, aber ab 19:15 Uhr kann erst gekocht werden
.
Ein toller Tag, relaxed und friedlich. Und Karin hat mindestens 7 neue Vogelarten abhaken können, u.a. den Wiedehopf (African Hoopoe).
Das Camp ist schön, viele Elefanten, die sogar sich selbst den Wasserhahn aufdrehen. Nur 2 Sites belegt. Die Sites sind alle okay, die beiden am Waschhaus (unsere #6 und #4) gefallen uns am besten.
Es gibt Salat und Gemüsetopf mit Tomatensauce.
Auf einmal ein leises Schnauben ... wir werden beobachtet: