25.09.2019
KEIN gerufenes "Knock knock ..." sondern ein echtes Klopfen - immerhin haben wir ja eine richtige Tür.
Auch hier in der Lodge gibt es den Weckruf, damit wir rechtzeitig loskommen. Also schnell fertig machen, Fototasche schnappen und auf zum Frühstück. Ohne Taschenlampe wären wir vermutlich über ein Warzenschwein gestolpert, dass sich genauso erschrocken hat wie wir!
Max steht schon bereit und heute morgen ist die Gruppe etwas kleiner. Nur noch eine Familie aus Australien und wir. Das ist ja schon etwas entspannter! Am Gate zum Chobe NP herrscht Hochbetrieb und auch Max muss sich um die täglichen Formalitäten kümmern.
Aber es geht wirklich fix. Die Sichtungen halten sich in Grenzen und als wir seine eigentlich recht guten Erklärungen regelmäßig vorwegnehmen, merkt Max schnell, dass es auch mit kürzeren Erklärungen geht und steuert einen Teil des NP an, den wir gestern Abend noch nicht gesehen hatten.
In einem engen Wegabschnitt mit dichterem Baumbestand kommt Gegenverkehr und Max konzentriert sich auf den Weg. Wir unnötigerweise auch. Leider!
Die Kamera ist daher nicht schussbereit am Auge als Max wegen des Gegenverkehrs halten muss. Viel zu spät bemerken wir eine Regung rechts von uns.
Direkt auf Augenhöhe einen guten Meter neben dem Auto sitzt ein Leopard auf einem Ast!!! Während unser Puls hochschnellt und ich die Kamera startklar mache, springt er jedoch vom Baum und trollt sich. Aber wir waren uns einig: So nah brauchten wir ihn eigentlich nicht und wir sind sehr froh, dass er nicht in die andere Richtung gesprungen ist!
Wenigstens erwische ich ihn noch von hinten:
Eigentlich war das unsere bisher extremste Sichtung, wenn auch quasi undokumentiert.
Inzwischen versammeln sich immer mehr Autos, Wahnsinn, wie schnell sich so eine Leopardensichtung rumspricht. Aber wir bekommen ihn nur noch durchs Gebüsch zu sehen und geben schließlich auf.
Danach geht es deutlich ruhiger zu, aber dennoch gibt's noch etwas zu sehen: Z.B. Schakale mit ihrer Beute.
Wir erwischen aus großer Distanz nochmal einen Leoparden, diesmal sogar auf einem Baum!
Und kurz darauf gibt's noch eine komplette Schakalfamilie - leider wieder extrem weit weg.
Nach einigen weiteren Tieren ...
... entdecken wir (also Max) zum Abschluss des Vormittags nochmal einen gut versteckten Löwen.
Eigentlich eine ganze Menge für einen Vormittag, doch alles weit weg oder eben zu nah und ohne Bild. Wir sind inzwischen doch ein klein wenig verwöhnt und anspruchsvoll! Dennoch bleibt uns das Leopardenerlebnis sicher immer in Erinnerung! Bei dem Gedanken geht der Puls sogar jetzt beim Schreiben noch hoch!
Nach dem Brunch entscheiden wir uns für eine kleine Flusstour zum Vierländereck. Nur so zur Entspannung und weil es uns angeboten wurde. Erwartungen haben wir keine, es ist ja schließlich Mittagszeit.
Aber es gibt doch einige Tiere zu sehen.
Kurz vor der Mündung des Chobe in den Sambesi sonnt sich eine Flusspferdfamilie und im Hintergrund sehen wir durchs Gebüsch den kilometerlangen LKW-Stau zur Grenze.
Wenn die Brücke einmal fertig ist ...
... wird sich hier vermutlich einiges ändern.
Diese Art der Flußüberquerung wird es aber vermutlich noch lange geben:
Der Rückweg verläuft unspektakulär bis auf einmal Elefanten auftauchen.
Sie kommen ans Wasser zum Trinken und suhlen sich im Schlamm. Dabei sind wir so dicht, dass wir immer wieder aufpassen müssen, dass wir nichts abbekommen.
Vor allem die Kleinen haben richtig Spaß, und wir können uns vor Lachen manchmal kaum halten.
Diese Tour war wider erwarten richtig klasse, und wir sind gespannt, wie es wird, wenn wir später mit dem Boot in die andere Richtung fahren.