Tag 4: 18. Mai 2019 – es geht in den KTP / Roiiputs
Auch heute steht eine lange Fahrstrecke mit gut 500 km auf dem Programm und wir haben zwei Deadlines: Der Metzger in Upington hat nur bis 13 Uhr auf (heute ist Samstag) und der Immigration-Schalter im KTP schliesst um 16 Uhr seine Pforten. Also heisst es, keine Zeit zu verlieren.
Zuerst geht es nach Upington – zeitlich überhaupt kein Problem. Wir haben im Forum so viel gutes über die Metzgerei
Upington Slaghuis gehört, dass wir beschlossen haben, über Upington zu fahren und dort unser Fleisch einzukaufen.
Von daheim aus haben wir eine ansehliche Bestellung aufgegeben, die dann auch schon abgepackt und vakuumiert für uns bereit lag.
Wir haben dann noch Salami – in Stücke geschnitten und vakuumiert – Schwarzwälder Schinken, Kudu-Carpaccio und Biltong eingekauft. Das Fleisch hat gut drei Wochen gereicht, die Salami noch länger und war superlecker. Bezahlt haben wir etwa 80 Euro dafür. Der Umweg hat sich also definitiv gelohnt.
Das war unsere Bestellung:
2 x T-Bone Steak
2 x Sirloine Steak
2 x Kudu loin fillets à 200 g
2 x Gemsbock loin fillets à 200g
2 x Ostrich fillets à 200g
1 x Eben se Wenwors
1 x Kasegrillers
1 x Kaasrussion
1 x Pork Rashers
1 x Chicken Flatties with peri-peri flavour
Dann nehmen wir die letzten 250 km zum KTP unter die Räder.
Einschub zur Buchung des KTP: Bereits im Vorfeld hat alleine die Erwähnung des Namens KTP schon die ein oder andere Schweissperle bei mir verursacht.

Dass die Buchungen für den KTP nicht ganz einfach sind, war mir schon bewusst, aber…… .
Geplant waren Roiiputs (2 Nächste), Nossob (1 Nacht), Polentswa (2 Nächte) und Thupapedi (1 Nacht). Nach Öffnung des Buchungsfensters kam von Namibia Klick&Travel die Hiobsbotschaft, dass Polentswa nicht mehr zur Verfügung steht, die anderen Camps wären gebucht. Schluck – aussgerechnet Polentswa in der Mitte. Was sollen wir nun tun? Ein Ersatz war damals nicht in Sicht. Durch Zufall konnte ich recht zeitnah Gharagab und nochmal Nossob ergattern. Bei der Bezahlung habe ich dann noch ein paar Probleme mit der Kreditkarte gehabt, aber schliesslich war alles gebucht. Somit hatten wir wenigstens für jeden Tag eine Übernachtung. Bis hierher hat der KTP nur "genervt"

.
Um Weihnachten rum habe ich mich dann mit den Feinheiten unserer Tour beschäftigt, u.a. mit der Geldbeschaffung, dem Grenzübertritt,….. . Dazu habe ich dann auch eine Frage hier im Forum gepostet und eher durch Zufall hat sich herausgestellt, dass irgendwas mit unserer Buchung für die Botswana-Camps nicht stimmt. Letztendlich hat sich herausgestellt, dass die Camps beim DWNP noch nicht bezahlt sind - gut vier Monate nach der Buchung

. Oh je, was nun?
Aber: Zum Glück hat das DWNP die Buchungen noch nicht storniert und somit konnten wir uns trotz verspäteter Zahlung die Camps sichern. Da ist uns aber mal ein Stein vom Herzen gefallen.

Und uns wundert es nun überhaupt nicht mehr, dass die Camps oft leer sind, obwohl sie angeblich ausgebucht sind.
Dann im Frühjahr erhalte ich morgens auf dem Weg zum Büro eine Mail vom Notifier – erst habe ich das gar nicht so richtig registriert – schliesslich kommt da ja jeden Tag eine Mail. Aber doch nicht um 10 Uhr am Morgen

! Also im Büro schnell den Rechner hochgefahren und geschaut, was frei geworden ist – Grootkolk (anstelle von Nossob) – auch nicht schlecht. Also noch schnell gebucht – während am Telefon schon ein Kollege auf mich eingeredet hat

. Die doppelten Camps zu stornieren, habe ich mich aber nicht getraut

.
Somit konnte also der Urlaub beginnen – Wir und der KTP waren bereit. Hoffentlich hat sich auch die ganze "Aufregung" im Vorfeld gelohnt.
Kurz vor 15 Uhr fahren wir also auf den Parkplatz vom Twee Rivieren. Eine Stunde sollte doch ewig reichen für das nun folgende Prozedere.
Zuerst also mal zum Schalter von
Sanparks: Vor uns eine (Gross-) Familie, die ewig gebraucht hat. Dann sind wir dran: Checkin, Parkgebühren bezahlen, Laufzettel ausstellen lassen- das hat gut und gerne 15 Minuten gebraucht.
Also schnell weiter zum Checkin für die
Botswana Campsites: Da waren wir die einzigen und somit ging das alles ganz schnell – für afrikanische Verhältnisse. Perfekt.
Wir verlassen den Park am Kaa-Gate und reisen also dort nach Botswana ein. Deshalb müssen wir also bereits hier zur
Immigration für Botswana. Es ist nun bereits 15:30 Uhr. Die Dame am Schalter war mehr wie gelangweilt, was sie uns durch ein langes ausgiebiges Gähnen auch demonstriert hat. Musste sie doch ihr angeregtes Schweigen mit einem Kollegen wegen uns unterbrechen. Mitten im Anmeldeprozess fällt ihr ein, dass wir ja erst aus Südafrika ausreisen müssen. !?!

Ja klar, stimmt ja. Kaum eingereist, reisen wir ja auch gleichzeitig wieder aus.
Also Unterlagen gepackt und zum
südafrikanischen Schalter gegangen. War die Dame von Botswana erleichtert – es bestand die Hoffnung, dass wir es heute nicht mehr schaffen und sie ihren Schalter rechtzeitig um 16 Uhr schliessen kann.
Doch die Immigration am Südafrika-Schalter ging flott voran und somit waren wir noch rechtzeitig vor 16 Uhr wieder bei der Botswana-Dame an. Das hat ihre Stimmung nicht unbedingt gebessert. Aber schliesslich haben wir rechtzeitig vor Dienstschluss unsere Einreisestempel erhalten (und vor ihren Augen geprüft). Fertig! Nein – halt. Mir ist noch eingefallen, dass wir ja noch das Roadpermit – oder wie auch immer das heisst – für Botswana brauchen. Also nochmals hin – Die Dame war nun sichtlich genervt. Und ihre Antwort dann auch nicht wirklich befriedigend: "dieser "Service" wird hier nicht durchgeführt." - "Und wo bekommen wir dann unser Permit?" - "Kann sie uns auch nicht sagen, vielleicht ja in Maun".
Kann die nicht oder wollte die nicht? Diese Frage hat mich die nächsten Tage umgetrieben. Und auch die Frage, was passsiert dann bei der Ausreise, wenn wir das Permit nicht vorweisen können?
Draussen haben wir dann noch irgendeine
Autokontrolle über uns ergehen lassen. Der Beamte hat uns dann nach rechts Richtung Two Rivers Camp weitergeschickt, um nach Roiiputs zu kommen. Komisch, ich dachte wir müssten die Piste nach Nossob nehmen, um zum Camp zu fahren, also links. Wir waren schon ziemlich angenervt und sind also erst mal losgefahren ohne nachzudenken - in Richtung Two Rivers. Dort stehen wir dann aber vor einem verschlossenen Tor !?! Am Zaun entlang führt eine Tiefsandpiste hoch – doch das kann jetzt wirklich nicht sein, da hätte ich was darüber gelesen. Dann kam auch schon ein hilfsbereiter Camper an, der uns zurück zur Strasse nach Nossob geschickt hat. Hier geht es – natürlich – nicht weiter

.
Wir haben jetzt die Nase gestrichen voll – von dem ganzen administrativen Gedöns hier, den unfreundlichen Beamten und auch vom Park und wir wollen jetzt nur noch ins Camp kommen.
Eigentlich war die Fahrt zum Camp schon als erster Gamedrive gedacht. Wir wollen aber wirklich nur noch ins Camp. Als wir dann dort ankommen, steigt unsere Stimmung gleich mal wieder an: So gefällt uns das.
Es ist schon spät, es wird bald dunkel, also erst mal alles herrichten, ein Savanna trinken, schnell ein paar Nudeln kochen und dann gibt es endlich ein Lagerfeuer mit dem ein oder anderen Glas Wein. Der Urlaub kann beginnen.
Bisher hat uns der KTP wirklich nur Nerven gekostet, jetzt sind wir mal gespannt, was er uns die nächsten Tage so bringen.
Ab morgen wird es dann auch mehr Bilder wie Text geben – versprochen.