Tag 23: 6. Juni 2019 – Wo bitte geht´s zur Pan? Oder: Die gar nicht lustige Pan-Umfahrung nach Kubu Island
Nach dem Frühstück in Planet Bobab geht es weiter. Unser nächstes Ziel ist Kubu Island.
Geplant war auf der A3 bis kurz vor Nata zu fahren und dort dann in Richtung Kubu Island abzubiegen. Das ist die "sichere" Route, die fast immer fahrbar ist und etwa 3 Stunden dauert.
Es gibt da aber eine viel schönere und interessantere Route – direkt über die Pan
. Normalerweise ist die Salzpfanne im Juni aber noch nicht so richtig fahrbar. Aber dieses Jahr ist alles anders. Die Pfannen sind trocken und sowohl Geimi als auch die Angestellten von Planet Babobab haben uns versichert, dass man da gerade gut fahren kann. Wir haben diese Route gar nicht vorbereitet. Haben lediglich zwei GPS-Punkte herausgeschrieben: Den "Einstieg" in die Route bei Kauxae/Kaoza Spring und das "Ziel" beim Tshogong Gate. Doch das sollte reichen, es geht ja mehr oder weniger immer geradeaus – dachten wir
.
Auf jeden Fall wollen wir es wagen, über die Pfanne zu fahren und wir freuen uns riesig darauf
. Laut Karte ist es etwa 1 Stunde bis zum "Einstieg". Wir geben die Koordinaten ein und das ist auch gut so. Anfangs war die Piste noch klar ersichtlich und gut zu fahren, doch dann gab es immer mehr Tracks und ohne Navi wären wir hier verloren gewesen
. Hin und wieder kamen wir an Dörfern vorbei und haben dort nach dem Weg gefragt. Nach etwa 2,5 Stunden waren wir endlich da. Warum wir so lange gebraucht haben und ob das Navi hier immer richtig lag, können wir nicht sagen. Wir haben zum einen das Garmin Navi mit der Tracks4Africa Karte und wir lassen uns zusätzlich noch von Maps.de navigieren – sicher ist sicher
.
Hier geht es also nach Kubu Island
.
Jetzt geben wir die die Koordinaten vom Tshogong Gate. ein. Wie wir uns freuen
. Bis dahin war auch noch alles gut
. Von hier aus braucht man etwa eine Stunde bis nach Kubu Island.
Und wir fahren anfangs auch ein Stück über die Pfanne – wie unwirklich das alles aussieht
. Da ist sie wieder diese Weite, dieses Nichts, die Unendlichkeit.
Doch dann kommen wir wieder an einen Wegweiser, der sieht so ähnlich aus, wie der, den wir vorhin schon hatten.
Das ist natürlich derselbe Wegweiser wie der erste - der Pfeil hat aber auch sowohl nach rechts als auch nach links gezeigt
Beide Navis haben nach links gezeigt und so sind wir der linken Spur gefolgt. Aber das war wahrscheinlich der grosse Fehler
. Nachdem wir etwa zwei Stunden lang durch Busch und Strauch gefahren sind – Martina hat das
hier sehr gut beschrieben und das war noch harmlos - hat sich unsere Zeit bis zur Ankunft nicht im Geringsten verändert
Und nun wussten wir auch, dass wir uns gnadenlos verfahren haben, dass wir irgendwie immer im Nirgendwo entlangzirkeln
. Von einer Salzpfanne keine Spur und auch keine Ahnung, wie wir dort hingekommen wären. Wir folgen also weiterhin den Irrungen und Wirrungen unserer beiden Navis und sind uns nun sicher, dass wir einer Art "Pan-Umfahrung" folgen
. Auf der Karte ist da gar nichts eingetragen, keine Piste, kein Trail, gar nichts
. Dieses ständige Geruckel auf der Piste, die Äste, die am Camper kratzen, das keine Aussicht haben, das nervt. Dörfer, Menschen, gibt es hier schon lange nicht mehr. Zurückfahren ist keine Option, weil sich nun wenigstens die Zeit bis zur Ankunft minutenweise verringert – aber immer noch bei 3 bis 4 Stunden liegt. Hansi versucht es mit Schmackes und Speed gibt aber bald wieder entnervt auf. Er hatte null Bock mehr zu fahren und ich schon gar nicht
.
So in etwa dürften wir gefahren sein (ich hoffe, ich darf den Kartenausschnitt hier so zeigen).
Und dann – nach etwa vier Stunden rumgeiere im Niemandsland – erreichen wir die Hauptroute
. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie erleichtert wir waren
. Haben wir uns doch schon in der Pampa übernachten sehen. Was jetzt nicht wirklich schlimm gewesen wäre, haben wir ja immer alles dabei. Aber wir hätten dann ja immer noch nicht gewusst, wie wir aus dem Schlamassel wieder herauskommen. Wir waren einfach nur genervt, hätten die Navis am Liebsten sonstwohin geworfen und den Camper stehenlassen
.
Nun war es auch nur noch ein Katzensprung bis nach Kubu Island. Die besten Campsites, also die mit Pan-View – sind natürlich schon weg. Schade. Wir finden aber noch ein schönes Plätzchen für uns und geniessen diesen wunderschönen, fast schon verzauberten Platz, auch wenn hier noch gar keine Baobabs stehen, sondern nur Marula-Bäume.
Spätestens zum Sundowner haben wir diese furchbare Irrfahrt wieder vergessen. Ist das nicht schön hier?
Heute sassen wir wieder lange am Lagerfeuer und haben nochmals unsere Irrfahrt
Revue passieren lassen. So langsam werden wir auch wehmütig. Wir sind nun wirklich auf dem Rückweg
.
Fazit Kubu Island: Diese Campsite hat uns mal wieder sehr sehr gut gefallen. Man hat genügend Platz für sich, wir hatten jede Menge Marula-Bäume um uns herum und irgendwie war hier eine ganz «spezielle» Stimmung. Nur die Toilette hat wahrhaftig zum Himmel gestunken und war nicht so unser Fall.
Man kann vorreservieren - was aber nicht nötig ist - muss dann aber die Gebühr auf eine Bankverbindung in Botswana überweisen. Kreditkarte geht nicht. Die Überweisung war bei uns das Problem, so dass wir die Buchung an Klick&Travel weitergegeben haben (ursprünglich wollten wir hier ohne Reservierung herkommen, haben es uns dann aber anders überlegt). Eine bestimmte Campsite kann man dann aber nicht buchen. First come – first serve. Sobald man ankommt, stellt man sich einfach auf eine freie Campsite, abends läuft dann jemand durch, der kassiert. Wir hatten noch Feuerholz dabei, deshalb haben wir hier keines geholt. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass man hier auch Feuerholz bekommt.