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THEMA: CKGR Jän./Feb 2019
04 Mär 2019 11:41 #549976
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  • GinaChris am 04 Mär 2019 11:41
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CKGR

Teil 1 (Jän.): Matswere Gate > Kori 2 > Passarge 1 > Passarge 3 > Kori 2 > Matswere Gate
Teil 2 (Feb.): Tsau Gate > Motopi 2 > San Pan 3 > Piper 2 > Xade Gate

Vorausschicken möchte ich, dass das CKGR für mich persönlich der schönste Platz in Botswana ist.
Jeder einzelne Augenblick ein Geschenk der Natur; ein Flecken Erde, den es zu bewahren gilt!

Teil 1
Ausgerüstet mit allem was man so für fünf Nächte hier braucht, vor allem mit sehr viel Wasser, biegen wir von der Teerstraße auf die Sandpiste zum Matswere Gate ab. Im Gegensatz zur fast selben Zeit 2017, stelle ich erfreut fest, dass dies ja tatsächlich eine Piste und kein Fluss ist. So unterschiedlich können Regenzeiten ausfallen.
Nach problemlosem „Check-in“ am Gate im Freiluftbüro (das Dach wird zZt erneuert), geht’s weiter zur Deception Pan,
wo eine Herde von 19 Giraffen die Pfanne quert. Übernachtet wird heute auf Kori Nr.2



Der Ruf eines Löwen weckt uns. Er scheint sich im Norden, also im Gebiet der Sunday Pan aufzuhalten.
Und dann erfüllt sich mein großer Wunsch endlich eine braune Hyäne zu sehen.
Plötzlich taucht sie hinter der Duschschnecke aus den Büschen auf, und bevor ich es schaffe die Kamera einzuschalten,
ist sie auch schon wieder verschwunden; aber die schönsten Bilder sind ja bekanntlich sowieso im Kopf.
Wir fahren die Parallelstrecke zur Sunday Pan, also die direkte von der Deception zur Leopard Pan.
Und da ist er, der am Morgen Gehörte. Im Schatten eines Busches,
und in voller Schönheit eines Kalahari Löwen mit dunkler Mähne.



An der nördlichen Ausfahrt der Leopard Pan finden wir immer noch die Spuren all jener, die hier 2017 im Schlamm steckengeblieben sind; auch unsere. Erschreckend wie lange diese Narben sichtbar bleiben!
Auf der camp site Passarge 1, sitzen wir im Schatten eines Baumes; über uns wohnt ein friedliches Bienenvolk.
Rückt man in die Zufahrtsspur hat man eine gute Aussicht auf das Tal. Die Duschschnecke und das Clo sind komplett.
Auf der Weiterfahrt durch das Tal nach Westen entzücken uns vier Löffelhunde und eine unbekannte Echse.



Mittags halten wir an der camp site Passarge 2, da diese nicht belegt ist.
Sie bietet zwar eine gute Aussicht, aber so gut wie keinen Schatten.
Übernachtet wird bei camp site Passarge 3.
Auch heute wecken uns die Rufe der Löwen; erst aus Osten, dann aus Westen. Diesmal finden wir sie aber nicht. Es geht an Passarge Wasserloch; eine stinkende Brühe. Der Zufluss funktioniert nicht und es sind keine Tiere weit und breit zu sehen. Dann backen wir Brot und üben uns in der Hühner-Poikie-Zubereitung.
Hühner-Poikie?!



Am nächsten Tag fahren wir durchs Passarge Valley zurück nach Osten.
Wieder bemerken wir die Hinterlassenschaften von Elefanten. Wenn wir doch endlich einen dieser CK-Riesen zu Gesicht bekämen! Seit sechs Jahren sind sie wieder hier…sagt man.
Sowohl in der Leopard- als auch in der Sunday Pan, tummeln sich heute die Tiere.
Bevor wir nach Kori zurückkehren, machen wir einen Abstecher zum ehemaligen Camp der Owens.
Wir treffen auf einen entzückenden Südafrikaner, der hier im Schatten der Bäume auf seinem Campingsessel sitzt,
und „Cry oft the Kalahari“ liest. Könnte man das stilvoller machen?!
Zurück bei den Kori camp sites, fallen uns frische Löwenspuren vor den sites 3 und 4 sofort ins Auge.
Unser Lagerfeuer fällt heute etwas größer aus.

Gruß Gina
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04 Mär 2019 11:52 #549978
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Danke Gina, ich bin begeistert. Bitte gleich weiter.... B) , Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Schöne Grüsse - Magdalena
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04 Mär 2019 12:01 #549979
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Teil 2

Von Maun kommend, passieren wir 29km vor dem auf T4A eingezeichneten Vet-fence,
einen weiteren, der in der Karte nicht verzeichnet ist.
Am Tsau Gate, beklagt die Diensthabende, dass sie hier seit fünf Tagen kein Wasser hätten, weil die Pumpe fürs Bohrloch defekt sei. Sie freut sich, als wir ihr berichten, einen Tanklaster auf der Zufahrtsstraße überholt zu haben.

Entlang des Kuke fence, der über weite Strecken quasi nicht mehr existiert,
wieder, diesmal aber ganz frische Hinterlassenschaften von Elefanten.
Chris entdeckt sie als Erster; weit weg, ohne Fernglas kaum zu erkennen, drei der Kalahari-Riesen.
Endlich haben wir sie gefunden!

Alle drei Motopi camp sites sind auffällig sauber; es sieht fast aus als hätte jemand den sandigen Boden mit einem Rechen geglättet. Auch die Schneckenduschen und Clos sind ohne jede Beschädigung. Nummer 2 hat die meiste Aussicht über das umliegende Buschland, und die kürzeste Fahrdistanz zur Wasserstelle, etwa 5 Min, an der reges Treiben herrscht.



Dank einer Löwin, die bei unserem Eintreffen am nächsten Morgen die Wasserstelle verlässt, um zurück zu ihrer Familie zu gehen, entdecken wir auch den Rest des Rudels, das in weiter Ferne im Schatten eines Baumes ruht.
Hier ist echt was los! Gnus, Springböcke, Giraffen, Löffelhunde, und viele mehr; ein ständiges Kommen und Gehen.
Kurz vor der Passarge Wasserstelle treffen wir auf eine Giraffenherde.
Hier gibt’s linker Hand einen großen Schattenbaum für die Mittagsrast.



Die weitere Strecke über die Phukwe-, die San-, und die Tau Pan zieht sich ein wenig.
In den Pfannen selbst aber wieder Mengen an Oryx Antilopen, Springböcken, Schakalen, Gnus, und Vögeln.
Wir erreichen unseren heutigen Übernachtungsplatz, die Phokoje camp site TAU03.
Es ist erschreckend wie manche Menschen so einen Platz hinterlassen!
Überall liegt Müll, halb Verbranntes türmt sich in der Feuerstelle.
Und das, obwohl an allen Gates Container bereitstehen, in die man seinen gesammelten Müll werfen kann.
Passend dazu wird der Himmel schwarz, und ein Gewitterregen bricht über uns herein;
so, als wollte die Natur diesen Ort wieder reinwaschen.

Unser kleiner Umweg am nächsten Tag sollte belohnt werden.
Kurz vor dem Letiahau Wasserloch schlafen zwei Löwinnen, eng umschlungen, unter einem Busch.
Der Blick durchs Fernglas zeigt den dazugehörenden Löwen nur drei Büsche weiter; und direkt an der Wasserstelle,
rekelt sich der Rest des Rudels im Schatten.





Wir erreichen die Piper Pan; endlos weit und satt grün liegt sie vor uns. Wie schön es hier ist!
Camp site 2 liegt zwar nicht direkt an der Pfanne, aber auch von hier gibt’s Weitblick über das umliegende Buschland.
Sie ist groß und sehr gepflegt. Die Rufe der Löwen begleiten uns die ganze Nacht.

Am nächsten Tag hat die Pfanne ein wenig „Great Migration“-Charakter. Solch riesige Springbock-, und Gnuherden hätten wir hier nicht erwartet. Unzählige Löffelhundfamilien spielen und toben umher, und ein Frosch wacht in einer Pfütze über seinen Nachwuchs.









Der lange Weg zum Xade Gate ist ein sehr sandiger;
Anfangs unterbrochen von einigen Pfannen, später führt er durch dichtes Buschland.
Zwei dieser Pfannen, waren mit ungewöhnlichen Bodenmustern geschmückt, die Millionen (und das ist keine Übertreibung!) von Würmern hinterlassen haben. Zugegeben, ein gewisses Igitt-Erlebnis.



Die camp sites am Xade Gate sind in einem traurigen Zustand.
Hohes Gras überwuchert alles, die Solaranlage, die einst für die Warmwasserbereitung zuständig war,
liegt zerbrochen und verbeult am Boden. Es gibt kein Wasser in den verdreckten sanitären Anlagen.

Richtung Ghanzi folgen nun 70km Sandpiste, abschnittsweise Tiefsand, mit tückischen Bodenwellen.

Gruß Gina
Letzte Änderung: 04 Mär 2019 12:06 von GinaChris.
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04 Mär 2019 12:12 #549982
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Ein toller Start in den Bericht eines für uns bisher „weißen Flecks“ in Botswana. Wir lesen freudig mit!

Viele Grüße
Simon
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04 Mär 2019 12:55 #549985
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Hallo Gina,
sehr herzlichen Dank für Deinen wunderbaren Reisebericht. Er kommt ja so was von gelegen, denn wir fliegen morgen (juhu!)
Den CKGR werden wir zwar erst gegen Ende März erreichen, aber mit Deinen Bildern im Kopf... zum Durchdrehen schön.
"The Cry of the Kalahari" habe ich intensiv gelesen - ein wunderbares Buch- aber ich bin kein Wildbiologe, insoweit, etwas respektvolleren Abstand, als Deliah & Mark Owens, zu den Löwen, werde ich sicher einhalten.
Habt Ihr irgendwo was liegenlassen? - Ich brings :) :)
Vielen Dank fürs Teilen,
Rolf
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04 Mär 2019 13:44 #549989
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Hi Rolf,
das ist aber nett von dir! Also liegengelassen haben wir nichts,
aber bei einer dieser tückischen Bodenwellen auf der Sandpiste von Xade nach Ghanzi,
habe ich im Seitenspiegel etwas Dunkles davonfliegen sehen.
Trotzdem wir ausgestiegen sind und gesucht haben, konnten wir nichts entdecken.
In Ghanzi ist uns dann erst aufgefallen, dass die Halterung unserer action-cam gebrochen war,
und die Kamera selbst wohl das wegfliegende Ding gewesen ist.
Falls also jemand auf dieser Strecke eine findet, es ist unsere! :)

Ich wünsche euch eine wunderschöne Zeit im CKGR!
Gruß Gina
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