Teil 2
Von Maun kommend, passieren wir 29km vor dem auf T4A eingezeichneten Vet-fence,
einen weiteren, der in der Karte nicht verzeichnet ist.
Am Tsau Gate, beklagt die Diensthabende, dass sie hier seit fünf Tagen kein Wasser hätten, weil die Pumpe fürs Bohrloch defekt sei. Sie freut sich, als wir ihr berichten, einen Tanklaster auf der Zufahrtsstraße überholt zu haben.
Entlang des Kuke fence, der über weite Strecken quasi nicht mehr existiert,
wieder, diesmal aber ganz frische Hinterlassenschaften von Elefanten.
Chris entdeckt sie als Erster; weit weg, ohne Fernglas kaum zu erkennen, drei der Kalahari-Riesen.
Endlich haben wir sie gefunden!
Alle drei Motopi camp sites sind auffällig sauber; es sieht fast aus als hätte jemand den sandigen Boden mit einem Rechen geglättet. Auch die Schneckenduschen und Clos sind ohne jede Beschädigung. Nummer 2 hat die meiste Aussicht über das umliegende Buschland, und die kürzeste Fahrdistanz zur Wasserstelle, etwa 5 Min, an der reges Treiben herrscht.
Dank einer Löwin, die bei unserem Eintreffen am nächsten Morgen die Wasserstelle verlässt, um zurück zu ihrer Familie zu gehen, entdecken wir auch den Rest des Rudels, das in weiter Ferne im Schatten eines Baumes ruht.
Hier ist echt was los! Gnus, Springböcke, Giraffen, Löffelhunde, und viele mehr; ein ständiges Kommen und Gehen.
Kurz vor der Passarge Wasserstelle treffen wir auf eine Giraffenherde.
Hier gibt’s linker Hand einen großen Schattenbaum für die Mittagsrast.
Die weitere Strecke über die Phukwe-, die San-, und die Tau Pan zieht sich ein wenig.
In den Pfannen selbst aber wieder Mengen an Oryx Antilopen, Springböcken, Schakalen, Gnus, und Vögeln.
Wir erreichen unseren heutigen Übernachtungsplatz, die Phokoje camp site TAU03.
Es ist erschreckend wie manche Menschen so einen Platz hinterlassen!
Überall liegt Müll, halb Verbranntes türmt sich in der Feuerstelle.
Und das, obwohl an allen Gates Container bereitstehen, in die man seinen gesammelten Müll werfen kann.
Passend dazu wird der Himmel schwarz, und ein Gewitterregen bricht über uns herein;
so, als wollte die Natur diesen Ort wieder reinwaschen.
Unser kleiner Umweg am nächsten Tag sollte belohnt werden.
Kurz vor dem Letiahau Wasserloch schlafen zwei Löwinnen, eng umschlungen, unter einem Busch.
Der Blick durchs Fernglas zeigt den dazugehörenden Löwen nur drei Büsche weiter; und direkt an der Wasserstelle,
rekelt sich der Rest des Rudels im Schatten.
Wir erreichen die Piper Pan; endlos weit und satt grün liegt sie vor uns. Wie schön es hier ist!
Camp site 2 liegt zwar nicht direkt an der Pfanne, aber auch von hier gibt’s Weitblick über das umliegende Buschland.
Sie ist groß und sehr gepflegt. Die Rufe der Löwen begleiten uns die ganze Nacht.
Am nächsten Tag hat die Pfanne ein wenig „Great Migration“-Charakter. Solch riesige Springbock-, und Gnuherden hätten wir hier nicht erwartet. Unzählige Löffelhundfamilien spielen und toben umher, und ein Frosch wacht in einer Pfütze über seinen Nachwuchs.
Der lange Weg zum Xade Gate ist ein sehr sandiger;
Anfangs unterbrochen von einigen Pfannen, später führt er durch dichtes Buschland.
Zwei dieser Pfannen, waren mit ungewöhnlichen Bodenmustern geschmückt, die Millionen (und das ist keine Übertreibung!) von Würmern hinterlassen haben. Zugegeben, ein gewisses Igitt-Erlebnis.
Die camp sites am Xade Gate sind in einem traurigen Zustand.
Hohes Gras überwuchert alles, die Solaranlage, die einst für die Warmwasserbereitung zuständig war,
liegt zerbrochen und verbeult am Boden. Es gibt kein Wasser in den verdreckten sanitären Anlagen.
Richtung Ghanzi folgen nun 70km Sandpiste, abschnittsweise Tiefsand, mit tückischen Bodenwellen.
Gruß Gina