TAG 13: Miez, miez, miez… Wo sind denn die Katzen?
Heute haben wir den ganzen in Savuti und schon traditionell planen wir erst gar keine Mittagspause im Camp ein. Wir sind aber auch nicht mit den ersten Sonnenstarahlen auf der Piste. Es wird zeitig aufgestanden, wir beobachten noch etwas das Treiben auf unserer Campsite, die Platzherren sind schon wach und beschlagnahmen unser Zelt…
Zum Kaffee erwacht dann auch der Rest unserer Zaungäste, es werden die Reste vom letzten Abend und ein paar Stullen, Kekse etc. pp. für’s Picknick vorbereitet, bevor es dann zum Gamedrive los geht. Da wir die Campsite wechseln, müssen wir eh‘ alles einpacken, also wird auch alles wieder ordentlich verstaut.
Die heutige Route führt uns einmal quer durch’s Savuti Gebiet oder sagen wir mal so gut es geht. Unser Navi schickt uns des öfteren mal über alte Pisten. Das sehen wir aber nicht immer und wenn dann nur, als mal ein Gamefahrzeug 100-200m parallel zu uns fährt. Kommt zwar blöd und unsere Spur sieht auch alt und unbefahren aus, aber auf den Plains erhalten sich die Spuren gut genug, dass man die schon mal verwechseln kann.
Wir erwischen einen guten Kaltstart und sehen im Savuti-Channel direkt mal einen Elefanten… der ist aber selbst für unsere Verhältnisse zu sehr verbuscht um ihn hier zu zeigen.
Ne, Quatsch, geht immer…
Weiter geht es mit ein paar Giraffen im schönen Morgenlicht, eine ganze Familie und ein paar der jüngeren Bullen veranstalten nicht ganz so ernst gemeinte Showkämpfe. Auf jeden Fall für den direkten Start nicht schlecht, kann so weitergehen.
Kori Bustard | Riesentrappe
Der Name Rhino Vlei hört sich für uns gut an, die grobe Richtung wollen wir einschlagen und finden den Weg auch recht fix. Als wir uns nähern sehen wir hier schon ein halbes Dutzend Game-Fahrzeuge stehen und dort, relativ weit weg steht eine große Herde Sable-Antilopen.
Leider haben wir nicht mal die Zeit, die Kameras rauszuholen da prescht eines der Lodge-Fahrzeuge voll auf die Herde zu und die nimmt die Hufe unter den Hintern und sprintet in vollem Galopp davon. Da wollte wohl einer seinen Gästen etwas bieten, was dann auch prompt in einem lautstarken Streit zwischen ihm und einem anderen Fahrer mündet… das Thema Game-Fahrzeuge zieht sich etwas durch die letzten Tage.
Egal, es steht zwar eine Eli-Herde am Wasserloch, aber einen guten Blick erhascht man eh’ nicht, den Weg versperren die anderen Fahrzeuge und so entschließen wir uns einfach weiter zu fahren und uns lieber unsere eigenen Sichtungen zu suchen. Wir nehmen die Eastern Road in Richtung Süden und es ist wirklich fürchterlich trocken hier. Wenn man Tiere findet, dann im Schatten, eigentlich muss man kaum woanders hin schauen. Lässt man den Blick etwas weiter schweifen flirrt und flackert die Landschaft vor Hitze und das schon am Morgen.
Wir drehen eine Runde über die Jackal Islands, zu den Pothole Pans, runter zur Xgoma Pfanne und dort verpassen wir Richtung Mababe Road dann auch den Abzweig und landen auf der falschen Querverbindung. Unterwegs finden sich die, sagen wir mal üblichen Verdächtigen… von Katzen ist noch nichts zu sehen.
Red Hartebeest | Kuhantilope
Warthog | Warzenschwein
Lilac-breasted Roller | Gabelracke
Elis an der Mababe Road
Wir sollen wohl weiterfahren…
Man steht im Schatten.
Magpie Shrike | Elsterwürger
Auf dem Weg zu den Marabou Pans.
Flycatcher?... konnte ich nicht zuordnen Sabota Lark | Sabotalerche Danke Bele.
An den Marabou Pans sol les laut Karte einen Stretch-Point geben. Den haben wir für unser Mittags-Picknick auserkoren, in der Hoffnung, ihn für uns zu haben. Am Cheetah Plains Viewpoint sind wir auch vorbei gefahren, da standen 25 Leute im Schatten beim Frühstück. Schauen wir mal, es hat mittlerweile kurz nach 11 Uhr, damit ist es eigentlich die allerbeste Elefanten-Zeit. Es weiß schließlich jedes Kind, dass man zu dieser Zeit am besten und am meisten Elefanten beobachten kann.
Marabou Pans
Am Stretchpoint gibt es Schatten… aber nicht für uns. Der ist schon belegt.
Einen schönen Flecken für unsere Pause entdecken wir dennoch, auch nur 4-5 Bäume weiter. Mit bestem Elefanten-Blick. Gott ist das schön hier!!!
Wir genießen unser kleines Picknick und den Ausblick gleichermaßen. Die Sonne scheint und nach und nach füllt sich das Wasserloch immer weiter. Der ein oder andere Eli zieht vorüber und stillt seinen Durst. Wieder andere marschieren in den Schatten und auch wir ziehen bald weiter in Richtung Savuti Marshes, weiter entlang den Schattensichtungen und weiter entlang dem ein oder anderen Elefanten auf dem Weg.
Unterwegs treffen wir nach unserer Pause wieder auf das ein oder andere Gamedrive-Fahrzeug. Man winkt uns zu und deutet uns anzuhalten. Ungewöhnlich… das machen eher wir manchmal um zu fragen wie der morgen läuft. Uns halten die eigentlich nie an, aber das passiert an diesem Tag nicht zum letzten Mal.
Ein freundlicher Guide, voll beladen mit Gästen fragt uns nach unseren Sichtungen. Er sucht nach Katzen, aber keiner findet heute irgendwas. Er erzählt uns, dass alle Fahrzeuge über Funk in Kontakt stehen, schon den ganzen Tag und egal in welcher Ecke des Gebietes, keine heute Katzen finden kann. Jetzt fangen sie halt an, auch die Selbstfahrer abzuklappern, ob die vielleicht mehr Erfolg hatten. Leider müssen wir das verneinen, aber können ihm zumindest von den vielen Elefanten an den Marabou Pans berichten. Er ist gar nicht so begeistert davon, verstehen wir gar nicht.
Zumindest sind wir selber etwas beruhigt nach dieser Begegnung, so liegt es nicht einfach nur an unserem Pech, dass wir die berüchtigten Savuti-Löwen nicht zu Gesicht bekommen.
Jetzt könnt ihr natürlich, völlig zu Recht fragen:
Wozu braucht man Katzen, wenn man Elefanten haben kann?
RECHT HABT IHR!
Wir fahren die „Hyena Den Road“ in Richtung „Motsibi Island“ und siehe da, eine für uns sehr schöne Sichtung. Ohne viele Wort, solltet ihr uns einfach gleichtun. Ab dem ersten Moment, dem unseren Weg kreuzen lassen, dem seitlich auf der Pad folgen und sie bei Motsibi erwarten und mal wieder feststellen, dass wir auf ungeschickter Weise direkt auf ihrem Trampelpfad geparkt hatten, also 10m zurücksetzen und die Sonne scheint wieder im Elefanten-Gemüt… die ganze Zeit über ertönte aus unserem Auto ein freudiger Sing-Sang:
“Hopp, zwei, drei, vier, haltet Trab, zwei, drei, vier.
Hopp, zwei, drei, vier, im Marsch, zwei, drei, vier.
Stets ein Lied beim Marsch parat,
das ist wichtig Kamerad,
schmettern den Choral über Berg und Tal, wenn die Frühpatroulie naht, wenn die Frühpatroulie naht…“
Southern Ground Hornbill | Südlicher Hornrabe
Nach diesem Top10 Kandidat unserer Lieblingssichtungen des Urlaubs passiert dann aber auch erstmal nicht mehr viel. Wir machen noch den Abstecher zur Baobabs Gallery, hier hatte Topobär beschrieben, dass er Eulen in den Bäumen entdeckt hatte… und werden Zeuge dessen, was Elefanten mit Baobabs so anstellen können. Dieser riesige Baum sieht aus, wie aus einer Zahnpasta Werbung: „Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können!“
Hier bin ich leider überfragt. Passt nicht so recht zu meinen Büchern, ich vermute irgendeine juvenile Form?
Brown Snake Eagle | Brauner Schlangenadler Danke Bele und ne Erstsichtung!
Wir planen heute nicht zu lange unterwegs zu sein. Morgen soll es früh losgehen, wir haben schließlich eine lange Strecke bis Kasane vor uns und da heute anscheinend keine Löwen zu finden sind, wollen wir morgen mit Sonnenaufgang unser Glück noch einmal versuchen. Also heute mal Grillen, Kochen und Essen im Hellen, aber natürlich kein Grund, nicht noch einen kleinen Schwenk an den Harvey- und Nyondutsa Pans. Ein paar wenige Elfanten sehen wir noch, und eine sehr schöne Roan-Antilope im besten Licht. Sehr schön! Für uns eine Erstsichtung.
White-crowned Shrike | Wei
Striped Skink | Fünfzeiliges Skink
Roan Antelope | Pferdeantilope
Angekommen auf unserem neuen Platz freuen wir uns sehr über den wunderschönen Platz direct am Channel. Beim Aufbau macht leider unser Tisch schlapp, eine Schraube an der Beinbefestigung ist gebrochen. Mit etwas Geduld lässt sich die Schraube entfernen und im Müll finden wir ein Stück Draht, dass einen nahezu perfekten Schraubenersatz abgibt. Problem gelöst.
Dieser Platz gehört einem Felsentoko… Erstsichtung. Freu.
Er schaut sich alles sehr genau an, besonders an unserem Wagen und dem Außenspiegel hat er Gefallen gefunden. Tokos sind einfach toll. Witzige Kameraden, wir vergleichen die immer mit Pinguinen und ich hab keine Ahnung warum eigentlich.
Die CV-4 können wir als Campsite auch empfehlen. Richtig schön hier.
Bradfield’s Hornbill | Felsentoko
Noch haben wir Licht, unser Plan steht. Essen bei Licht! – verrückt, dass wir das mal schaffen. Ein bisschen Stolz sind wir ja schon auf uns. So einen Tagesplan mal wirklich gut durchgezogen, alles ist aufgebaut und steht, jetzt noch schnell duschen. Mara war schon zwischendurch, ich starte schon mal das Feuer und gehe dann auch schnell.
Wieder zurück starten wir mit Rosenkohl-Schnibbeln, Fleisch wird rausgeholt, die Sundowner-Getränke bereitgestellt…
ABER, irgendwas ist ja immer!
Ich stehe gerade am Müll und höre ein Flapp, Flapp, Flapp aus Richtung des offenen Channels. Ein großer Greif gleitet knapp über meinem Kopf vorbei im Licht der untergehenden Sonne. Ein Greif?, nein das war kein Greif!
Eine Eule! – und sie hat sich irgendwo direkt in unseren Campsite-Baum gesetzt. Ich sage schnell Mara Bescheid und wir schnappen unsere Kameras und schleichen uns zum Baum rüber. Schleichen ist fast gar nicht notwendig. Ganz entspannt sitzt da ein Milch-Uhu im Baum. Leider tief im Schatten versteckt, aber egal. Wir freuen uns wie Bolle. Eulen wollen wir immer so gerne sehen.
Es werden keine besonders tollen Bilder, aber wir haben sicher fast eine halbe Stunde Zeit für die Beobachtung. Das beste Bild habe ich mal angehängt… führte aber natürlich dazu, dass wir nicht mehr im Hellen Essen konnten. Egal, damit haben wir ja kein Problem mehr.
Verreaux’s Eagle-Owl | Milchuhu
Es gibt ein schönes Barbecue mit Rinderfilet, dazu Rosenkohl und Knoblauch-Brot. Sehr lecker und in bester Gesellschaft. Wir sehen mehrere Hyänen durch den Channel streifen, manche nah genug, manche nur als schleichende Augenpaare. Unsere nervösen Nachbarn haben anscheinend Flutlichtstrahler aus dem Fußballstadion mitgenommen, die leuchten den Channel des Öfteren taghell aus und irgendwann richten sich die Scheinwerfer ins Innere des Camps, bzw. so ziemlich alles an Taschenlampen was so auf den unterschiedlichen Campsites zu finden ist.
Es kracht und knackt ganz fürchterlich in Richtung Ablutions, also Campmitte. Wir können nicht viel erkennen, aber immer mal wieder streift ein Licht eine große Silhouette mit langem Rüssel, die gerade dabei ist einen Baum komplett auseinander zu nehmen. Da hat jemand offensichtlich mächtig Hunger. Am nächsten Morgen noch muss man über die Campsites ausweichen, der Eli hat gefühlt den halben Baum runtergeholt und einmal quer über den Fahrweg verteilt.
Mit dem letzten Schimmern der Kohlen verziehen wir uns ins Zelt und werden doch tatsächlich von stetigem Löwengebrüll in den Schlaf geschickt. Dazwischen mischen sich die Distress-Calls eines unglückseligen Gnus. Wir versuchen noch die grobe Richtung auszumachen und wissen, dass wir morgen, in aller Frühe, nördlich des Camps einen letzten Versuch starten werden, die Katzen Savutis zu finden.
FAZIT SAVUTI:
Mit den richtigen Campsites finden wir Savuti richtig toll. Wir haben so viele Kommentare bzgl. „lauter Generator“, „tiefer schwarzer Sand auf den CS“, nur noch ein „nötiger Zwischenstopp“ gelesen, aber das deckt sich nicht mit unserem Empfinden. Beide Campsites waren schön, die CV-4 am Chanel noch schöner. Saubere Ablutions, das Gebiet rund um Savuti war uns eine willkommene Abwechslung nach der grünen Oase des Moremi und Khwai. Also wir fanden es schön.
Gute 4/5 Sternen (aber nur, weil es natürlich auch noch schönere Orte gibt)
Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67 | South Gate: 10 | Xakanaxa CS-III: 1 | Dead Tree Island: 10 | Motlaba Island: 24 | 2nd Bridge: 17 | Mboma Island South: 49 | 3rd Bridge CS-VIII: 1 | Hamerkop Pools: 3 | Jesses Pool: 7 | Xakanaxa CS-VIII: 2 | Old-Landing Strip: 14 | Paradise Pools: 2 | Bootstour Xakanaxa: 5 | Xakanaxa Airstrip: 1 | Xuku Plains: 6 | Dombo Hippo Pools: 10 | Kgoko Plains: 2 | Samahundu: 6 | Sexugu View Point: 2 | Segagama: 9 | Khwai Plain: 6 | Khwai Airstrip: 4 | Dinawe: 4 | Mochaba: 38 | Khwai River Drive: 44 | Sand Ridge Road: 3 | Savuti CV5: 1 | Savuti Channel: 1 | Rhino Vlei: 19 | Mababe Road: 10 | Marabu Pans: 35 | Savuti Marsh: 12 | Motsibi Island: 6 | Harvey’s Pan: 1 | Nyondutsa Pans: 6 | Savuti CV4: 1||| #489