Sitze aufrichten und anschnallen bitte!
Gestern Nacht haben wir noch vom Boteti geträumt, heute startet der morgen verhältnismäßig entspannt. Wir haben zwar einiges vor und unsere Liste zur weiteren Organisation der Reise ist lang, aber noch sind wir relativ entspannt, nutzen die schönen Ablutions…
… laufen etwas über das Gelände und schauen uns um, gestern sind wir dazu nicht mehr wirklich gekommen. Sieht schön aus, wir finden den Pool und auch ein paar Vögel lassen sich blicken.
Southern Pied Babbler | Elsterdro
Als wir gestern zum Essen kamen war es schon dunkel, also gucken wir mal wie das im Hellen ausschaut und dem
„Ausguck, das Deck“ müssen wir ja auch noch einen Besuch abstatten. Der Ausblick ist jetzt nicht so dolle, gelesen hatte ich auch schon, dass man hier wohl eher selten etwas sieht am Fluss.
FAZIT: Boteti River Camp
Das trübt für uns aber nicht den Eindruck vom Camp, der positiv ist. Sauber, ordentlich. Strom an den Plätzen, eine Bar, das Deck… bodenständiges, aber gutes Essen. Einen Pool hat’s auch. Es werden Gamedrives / Bootstouren angeboten. Dennoch für uns ist’s wilder = schöner. Ein paar Dinge stören uns dann halt auch, die Campsites sind gut, aber sehr offen, zumindest unsere. Wir essen praktisch alles, also wäre uns authentischere Küche lieber. Wir vergeben
„4 von 5 Sternen“, hätten auch 3,5 sein können, aber Emilia ist wirklich ein Schatz und das ganze Personal super freundlich!
Die Emilia... immer am lachen.
Und nebst dessen wir das Eispack bei Emilia abholen, treffen wir noch „Simi“. Sie ist Schweizerin, arbeitet für Bushways und ist normalerweise mit Touren unterwegs als Begleitung und Übersetzerin. Pausenzeiten, in denen keine Tour stattfindet, unterstützt sie dann auch mal in den Camps, so wie im Moment, hier am Boteti.
Ich gucke sie skeptisch an, irgendwas kommt mir vertraut vor. Bushways – Tourbegleitung – Schweizerin…
„Sag mal, kennst du die Bele?“
Die kennt sie natürlich!
, klein ist die Welt. Ich hatte irgendwo im Hinterkopf, dass Bele von ihrer Schweizer Begleitung bei der letzten Tour in ihrem Bericht geschrieben hat. Das ist also dieselbe Simi und
@ Bele: Herzliche Grüße noch mal an dieser Stelle.
Grey Go-Away Bird | Graulärmvogel
Während wir packen begleitet uns der graue Papagei mit klagenden, langezogenen
“Bääähhhsss”. Wir lieben diesen Vogel ja wirklich… ist nämlich die einzige Vogelstimme, die wir zuordnen können.
Die Reifen werden mit dem Kompressor befüllt, wir müssen noch packen und zusammen räumen und dabei haben wir ein nettes Gespräch mit einer Dame von der Nachbarcampsite. Nur nach guten 20min. müssen wir dann irgendwann mal abbrechen… wir müssen ja los. Kein Problem… nach 30 min. sind wir dann etwas klarer und der Zaunpfahl trifft sein Ziel. Nach weiteren 5 min. kommt sie zurück und hat noch ein paar Tipps für uns. Eigentlich total nett, aber uns sitzt die Zeit im Nacken. Tschüss.
Was steht heute an?
# Flüge klären, eigentlich sollten wir ne‘ Info kriegen, hatten aber keine Mailverbindung.
# Zum DWNP müssen wir noch, die ganzen Registrierungen klären und bezahlen.
# Riley’s Garage steht auf dem Programm, tanken und die Karre flott machen für Moremi, Khwai und Chobe.
# Natürlich einkaufen, die Vorräte müssen komplett aufgestockt werden.
# Unser reserviertes Fleisch beim Deli-Meat-Market abholen.
# Waschmaschine anschmeißen… natürlich weiß Mara, dass wir im Air-BNB eine haben, woher das denn, hab ich nie gesehen in den beschreibungen.
Ich glaube das war es soweit erstmal. Natürlich am Ende der Liste dann hoffentlich noch einen ersten Blick ins Delta von oben werfen. Der Tag ist also Picke-Packe-Voll!
Zurück nach Maun geht es die direkte Route und wieder über die Potholes der A3, wir wechseln vorher die Fahrer, nach meinen nervigen Kommentaren von vor 2 Tagen, darf ich heute selber ran. Meine Fahrt ist natürlich sehr viel flüssiger… NICHT!
Unsere Liste arbeiten wir geografisch ab. Es geht also zuerst zum
DWNP, wo wir sehr nett von den Damen hinter dem Schalter empfangen und umsorgt werden. Es gibt etwas Verwirrung mit unserer Villa im Khwai.
Welcher Anbieter ist das? – Wo ist die? – Im Park oder draußen? Wir versuchen das irgendwie zu erklären, aber so recht weiter kommen wir nicht. Die Stimmung bleibt aber gut, solange diverse Leute ins Office gerufen werden, Telefonate geführt und gerätselt und gefachsimpelt wird, kauf e ich uns die Parkmaps, da kann ich zumindest schon mal grob zeigen wo die Villa sein müsste… die Lösung ist dann aber einfacher als gedacht.
Wir finden in den Unterlagen die Nummer von Becki, die unser Kontakt der Villa ist und in Maun wohnt. Das bringt Licht ins Dunkel und klärt die eine offene Frage; wir übernachten also 2 Nächte außerhalb des Parks. Dann brauchen wir für den einen Tag nur einen Day-Visitor Permit. Das sind dann grob 15€ weniger… wir hatten zwar zwischendurch schon gesagt, wir zahlen einfach 8 volle Tage, aber Ordnung muss sein, auch wenn man dann halt eine gefühlte Ewigkeit am Schalter steht.
Egal, wir haben viel gelacht, es war wirklich richtig nett und ich hole aus dem Auto noch 2 Beutel HARIBO, als kleines Dankeschön für die Mühe.
(außerdem kannten die keine HARIBO… das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen)
Riley’s Garage &
Deli-Meat ist unsere nächste Adresse. Es ist hier wieder elendig voll in der Stadt. Stau und ein regelrechtes Chaos. Wir bekommen dennoch recht fix einen Platz an der Zapfsäule zugewiesen, tanken voll, Scheiben wischen, Öl etc. prüfen und auch der Reservetank wird sicherheitshalber aufgefüllt. Danach noch Wasser holen für den Brauchwassertank und die Kühe fotografieren, die ohne zugehörigen Mensch mitten durch’s Getrubel über die Straße und Tankstelle marschieren?!
Unsere Fleischbestellung ist nicht aufzufinden, nur ratlose Gesichter schauen uns an. Auch hier wird wieder telefoniert, aber auch der Chef weiß von nichts… naja, etwas Impala ist ja da, wir nehmen also Filet und auch noch Impala-Würstchen mit. Rest müssen wir dann im Supermarkt holen.
|| RANDNOTIZ, als wir nach Hause kommen, haben wir eine Nachricht von Becki, warum wir denn unser Fleisch nicht abgeholt hätten… die Leute vom Deli-Meat haben sich beschwert.
||
TIA
Weiter geht es zum
„Spar in der City“, wir wollen groß einkaufen, aber die Auswahl haut uns nicht um, es gibt nur winzige Einkaufswagen und vor allem das Fleisch enttäuscht. Wir sind genervt, haben keine Zeit mehr und entschließen uns kurzerhand, morgen früh noch mal richtig einzukaufen und einen anderen Supermarkt zu probieren.
In der Nähe des Flughafens soll noch einer sein und da müssten auch die BeefBoys in der Nähe sein.
Zum Flughafen geht’s weiter und ich weiß nicht genau warum, aber irgendwoher wissen wir, dass es bei diesem Metall-Mann im Hinterhof einen Bankautomat hat, den wir nutzen.
Nach etwas suchen finden wir „Major Blue Air“ direkt gegenüber vom Flughafen. Unser Flug hätte früher starten sollen heute, sie haben uns doch gemailt??! –
„Wie bitte?“ Gemailt!
Was? – Mausestimme kann man kaum verstehen. Wie man es überhaupt schafft mit so einer leisen Stimme Worte zu artikulieren können wir uns nicht erklären. Ihr merkt schon, wir sind etwas genervt im Augenblick.
Irgendwann klärt sich der Flug dann doch. 16:30h ist Check-In, 17:00h geht’s ,los.
Auf geht’s zu unserer Unterkunft für die Nacht. Wir haben eine grobe Beschreibung, finden den Weg über die Floodplains aber gut und lassen uns kurzerhand selber ins Gelände, da niemand zu sehen und auch keine Klingel zu finden ist. Die Vermieter sehen wir nie, Geitse ist aber gerade dabei die Wohnung auf Hochglanz zu trimmen. Sie ist ganz herzlich und lieb. Erklärt uns alles und zieht sich dann zurück. Wir verwandeln ihre saubere Ordnung in kürzester Zeit in heilloses Chaos und entladen unser gesamtes Auto einmal in die Wohnung um für die nächsten Tage heute Abend noch Ordnung zu schaffen.
Wir haben uns aus dem Supermarkt ein paar Teilchen mitgenommen, die wir auf der Terrasse genießen, aber so richtig Zeit haben wir nicht. Kurze Katzenwäsche noch und dann geht es auch schon wieder Richtung Flughafen. Die Laune ist wieder oben, was getrunken und endlich was gegessen, seit dem Müsli-Frühstück war es damit eher mau.
So und nach dem ganzen Text, lasse ich vom Flug mal großteils die Bilder sprechen. Oli holt uns bei Major Blue Air ab und nimmt uns mit zum Flughafen und Security.
ACHTUNG: man braucht hier die Reisepässe, auch wenn es nur ein Rundflug ist!
Unser Pilot für heute ist Hazel. Wir besteigen seine kleine Jolle, eine Cessna 172 S und zuerst gibt es mal die Sicherheitsanweisungen.
1. Wo sind die Feuerlöscher?
2. Viel wichtiger, wo sind die Spucktüten? – so ziemlich überall, er scheint da schlechte Erfahrungen gemacht zu haben
3. Ich habe auch Pedale etc. auf meiner Seite: NICHT BERÜHREN, bitte!
Das war es dann auch schon, es kann los gehen…
Sieht easy aus, ich kann jederzeit übernehmen
Sogar hier hat’s Stau
Links und Rechts schauen bevor man über die Straße geht…
… macht Sinn, es ist ordentlich Verkehr hier.
International Airport Maun
Es geht erst über Maun raus und jetzt sieht man mal, wie groß die Stadt ist und wie weit sie sich in die Vororte noch erstreckt. Danach geht es über ein paar vereinzelte Dörfer und wir fliegen gute 10 Minuten weg von der Stadt, bis wir das erste Mal die Weite Landschaft sehen, soso… da fahren wir also die nächsten Tage selber durch.
Erste Elis sehen wir dann auch kurze Zeit später…
Inseln im Schilf
Hazel erkundigt sich ungefähr alle 2 Minuten ob alles ok ist und ob wir uns gut fühlen… er muss wirklich SEHR schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Es ist so laut in der Maschine, heiß und Hazel versucht tapfer vieles zu erklären, aber man versteht kaum ein Wort. Klar ist immer nur dann, was er will, wenn er irgendwo in die Landschaft zeigt und die zu sehenden Tiere benennt. Am Anfang ist das schwer, man hat gar kein Gefühl dafür, wie groß denn ein Elefant, eine Giraffe, Büffel oder Nashörner sein müssten. Daher weiß man nie so genau nach was man suchen muss. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.
Apropros Nashörner, da ist er sehr froh, die findet man seltener auf den Flügen und es sind auch die einzigen, die wir sehen diesen Urlaub, dafür aber gleich 5 auf einem Haufen.
Unser Lieblingsbild vom Flug, die Büffelherde an der Wasser-Durchfahrt
Hazels wacher Blick, damit findet er einige Tiere…
… wie z.B. diese Elis im Schilf…
… ein einzelnes Hippo…
… und mehr Elis, er weiß warum wir hier sind!
Jeder Büffel hat eine Weißvogel-Eskorte?? Was sind denn das für welche?
Ein Wasserloch für sich alleine haben… Unbezahlbar!
Die Tier-Autobahnen in der Landschaft fanden wir faszinierend!
Auf dem Rückweg nach Maun geht die Sonne schon langsam unter, das sorgt dann noch mal für tolles Licht, in den Scheiben des Fliegers spiegelt sich dann aber auch alles. Insgesamt ist der Flug fotografisch eher etwas für Schnappschüsse, aber emotional sind wir nach dem Orga-Tag heute jetzt wieder randvoll aufgeladen.
Ein letzter Eli sagt „Gut‘ Nacht“
Danke Hazel… es hat viel Spaß gemacht, wir haben überlebt und die Maschine ist sauber geblieben!
FAZIT: Rundflug ab Maun
Das war wirklich eine richtig schöne Nummer und das machen wir gerne wieder. Fantastische Eindrücke die man hier sammeln kann, glatte
„6 von 5 Sternen“!
Zurück in unser Heimstatt teilen wir uns die Aufgaben möglichst unfair auf, ich kümmere mich um die Technik, also aufladen, Karten sichern und DJ am CD-Regal. WLAN aktivieren, dann noch in die Badewanne und ein Lebenszeichen nach Hause schicken und vor allem den Fuß hochlegen. Seit wir hier angekommen sind ist der durchgängig dick. Heute ist mal eine Chance da, das zu ändern.
Und Mara, was macht die denn überhaupt? – einfach nur absolut alles andere! Viel zu viel, um das alles hier aufzuzählen, am nächsten Morgen müssen wir nur noch einpacken. Alles ist fertig, sortiert, bereitgestellt, gepackt, geputzt, gewaschen, etc. pp.
Es gibt heute einen frischen Salat mit Champignons, ein paar Impala-Würstchen, dazu einen guten Schluck Wein und im Hintergrund Nora Jones aus der hauseigenen Anlage…
FAZIT: Maun Self-Catering Cottage
Wir haben hier wenig Zeit verbracht, aber die Unterkunft ist richtig schön, liegt etwas abseits vom Stadtkern und eignet sich auf jeden Fall gut als Zwischenstopp. Auch für mehrere Nächte ist man hier sehr gut aufgehoben, nur warum sollte man mehrere Nächste in Maun bleiben.
4 von 5 Sternen, weil ist alles gut, kommen wir gerne wieder hin, aber würde uns auch auf Teneriffa gut gefallen. 1 Stern Abzug, weil es keinen afrikanischen Touch oder Highlight hat.
Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67
Gruß,
Robin