THEMA: ABER, irgendwas ist ja immer! (Botswana Sept '18)
04 Feb 2019 22:45 #547416
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 04 Feb 2019 22:45
  • Blende18.2s Avatar
Vielfalt am Boteti River. - Teil 2

Die nächste Abfahrt die wir finden, ist die Auffahrt die wir uns nicht zugetraut haben. Na gut, dann sind wir hier noch falsch, aber nur ein kleines Stück über die Böschung entlang finden wir den nächsten Weg runter zum Ufer.

Eine Herde Gnus erwartet uns schon, natürlich gemischt mit den obligatorischen Zebras. Auch Tokos, Perlhühner, Reiher und natürlich ein Elefant tummeln sich auf diesem Abschnitt.


Blue Wildebeest – Streifengnu


Was dem Gnu entweicht, ist dann wiederum ganz zur Freude des nächsten. Der Kreislauf des Lebens mal anders erklärt… :S

Red-billed Hornbill – Rotschnabeltoko


Helmeted Guineafowl – Helmperlhuhn


Blue Wildebeest – Streifengnu







Der sehnsüchtige Blick zum anderen Ufer… was der sich wohl gedacht hat?



Swallow-tailed Bee-eater – Schwalbenschwanzspint


Einer unserer Lieblinge hier unten am Fluss ist der, das mag jetzt etwas profane klingen, da man die ja auch hier sieht, Graureiher. Gar nicht wegen dem Reiher an sich, sondern wegen seiner zwei Gesichter. Ist schon mal jemandem aufgefallen, wie extrem sich dieser Reiher unterscheidet, je nachdem ob man ihn von vorne, oder im Profil betrachtet. :blink:

Vielleicht zeigt auch einfach nie jemand Fotos von vorne, weil die einfach auch nicht sonderlich fotogen sind…

Grey Heron – Graureiher


… und im Profil, verrückt.


Auch einen Geier, schön drapiert auf einem Ast sehen wir hier nochmal. Und dann fallen mir 4-5 Vögel auf, die kurz auf einem umgestürzten Baum sitzenbleiben, aber sofort wieder starten, noch bevor ich ein Foto machen kann. Im Baum fällt mir eine minimale Bewegung auf. Da könnte etwas im Schatten sitzen, aber erkennen kann ich nichts. Ich packe mein langes Tele drauf und tatsächlich, da sitzt eine kleine Eule. Es reicht für 3 Fotos und dann ist sie auch schon wieder weg.

Jetzt muss dazu gesagt sein, dass wir gerne Eulen sehen wollten, weil wir hier im Grind fast wöchentlich nach den Steinkäuzen schauen ohne Erfolg. Entsprechend angesickt war Mara, dass ich erst Fotos mache, anstelle ihr Bescheid zu sagen. Schande über mein Haupt, aber so ganz Unrecht hatte sie ja nicht. Da hilft es auch nicht, wenigstens ein Foto zu haben. Also Zeit für eine neue Regel: „Erst zeigen, dann fotografieren!“… daraus könnte man sogar wieder einen Zettel machen.

„Leider fällt uns dazu gerade rein gar nichts ein,
habt ihr eine Idee, nehmen wir gerne euren Reim!“



White-backed Vulture – Weißrueckengeier


Pearl-spotted Owlet -- Perl-Sperlingskauz



Hinter der nächsten Biegung stehen drei Autos unter einer Baumgruppe ca. auf mittlerer Höhe der Böschung. Die Kofferraum-Klappen sind runtergeklappt. Drauf sitzen sechs vergnügliche Südafrikaner, bewaffnet mit Wein und Snacks und genießen ihren Schattenplatz mit Ausblick. :huh: :whistle:

Wir lassen unseren Wagen auf der PAD und schlendern mal rüber. Die Truppe ist schon ein paar Tage hier, campt auf dieser Seite des Flusses und verbringt die Sundowner eigentlich immer hier. Sie sind auch nicht das erste Jahr hier, lieben den Boteti aber sehr und so kommen sie immer mal wieder über die Jahre.

Der Weg teilt sich hier. Links geht es sanft die Böschung hoch, da wo die Südafrikaner stehen, rechts geht es direkt ans Ufer und somit durch ihren Blick auf eine Eli-Herde am Wasser. Wir haben etwas die Befürchtung die Elefanten zu vertreiben, wenn wir dort her fahren und fragen, welchen Weg sie vorschlagen würden. >> „Auf jeden Fall am Wasser entlang. Ihr könnt dem Fluss noch ein gutes Stück folgen bis zum Bootssteg. Dort geht es zurück auf die Böschung.“ B)

Sie empfehlen uns noch, einfach hier zu bleiben und die Campsite auf dieser Seite zu nutzen, dann kann man bis zum letzten Sonnenschein den Boteti genießen. Bei einem nächsten Besuch ganz bestimmt, der Ort hier ist nahezu perfekt, friedlich und ein wunderschöner Ausblick. Wir aber haben mit dem Boteti River Camp und einem Abendessen vor Ort heute geplant.

Dennoch lassen wir es uns nicht nehmen die Zeit, die wir noch aus dem Safari-Tag rausquetschen können, hier zu verbringen. Wir fahren zum Ufer, biegen aber vor den Elefanten nach links ab und setzen den Wagen in den Schatten zweier Bäume mit bestem Blick in erster Reihe.






Uns ist erst gestern aufgefallen, was für riesige Hauer der eine Elefant hatte! :ohmy:


Knochen liegen rund um unseren Picknickplatz verteilt.


Und einen Zaungast auf der Böschung hat es auch.




Einer der Elefanten aus der kleinen Herde am Ufer löst sich und wandert Richtung Böschung. Was der wohl vorhat? – na seht selbst…



Erst mal wird gefressen, mhhh lecker!


Aber was reinkommt, muss auch wieder raus. Elefanten können also Multitasking, soso. :laugh: :silly:


Moment Mal… steht ihr etwa die ganze Zeit schon da???


Auweia… ist das PEINLICH! :lol:



Nach diesem kleinen Biologieexkurs klingelt die Schulglocke und die Stunde ist aus. Es wird wohl Zeit für uns zu gehen. Wir wissen nicht so genau, wann die Fähre eigentlich geht und wie lange genau wir dorthin noch brauchen. Und wir sind nicht die einzigen, die langsam die Szenerie verlassen. Mit uns zusammen verlassen ganze Herden von Zebras den Boteti. Sie ziehen wieder die Böschung hoch, nicht ohne auf den Fluss oder vielleicht eher auf das weiße Ungetüm mit den 4 Rädern, einen letzten Blick zu werfen.

Oben auf der Böschung sehen wir noch ein paar Kudus, ein Steinböckchen und eine weitere Gabelracke zeigt sich im schönsten Licht. Es gibt dann auch noch einen Viewpoint, kurz bevor man zur dies-flussseitigen Campsite gelangt. Und siehe da, mit den Elefanten waren wir wohl immer noch nicht ganz durch für diesen Tag. :)






Ein letzter Blick zurück und Zeit für uns zu gehen…


Kududame mit Halbstarkem


Steinböckchen


Lilac-breasted Roller – Gabelracke


Ein letzter Schöner Blick auf den Fluss



Hier steht zwar noch Tiaans, aber wir wissen dennoch, bald geschafft. Ist nur noch der Fluss dazwischen…



Dann kommt die Fähre in den Blick, da haben wir uns schon drauf gefreut und es ist auch abenteuerlich. Der Fährmann erspäht uns und fängt an überzusetzen. Das zieht sich etwas hin, wir warten auf ihn… was soll man auch anderes machen. ;)

Die Überfahrt hat ein genaues Prozedere, ich versuche von ihm schon im Voraus etwas davon in Erfahrung zu bringen und rufe zu ihm rüber: „Any advice?“ – „Just GO!“

#1 Also „just go“ und rauf auf die Fähre…

#2 … bis nach vorne durchfahren, damit sich die Fähre am Ufer hebt.

#3 Der Fährmann bugsiert die Fähre ein Stück auf den Fluss…

#4 … dann wieder ein Stück zurückfahren, damit die Fähre vorne höher liegt.

#5 Hinten angekommen wird abkassiert… (gute 10€, SEHR TEUER!)

#6 … und dann gibt es eine ganz grobe Flughafen-Einweiser Einlage und schwupps ist man auf der anderen Seite. B)





Es hat auf jeder Seite ein Fahrerhäuschen und Motor


Geschafft, nur noch zum Ufer fahren.


Im Boteti River Camp angekommen werden wir sehr herzlich von Emilia empfangen und erst einmal mit einem Kaltgetränk in der Bar empfangen. Es gibt einen kurzen Schwatz, wir bestätigen noch einmal, dass wir heute Abend essen wollen und ich kläre mit Emilia ab, dass meine Eispacks für den Fuß hier in die Eistruhe können. Eine für heute Abend nach dem Essen, eine für morgen früh. Das ist natürlich optimal. :)

Wir richten uns auf unserer Campsite #2 ein. Die liegt gleich vorne, ich würde sagen von der Lage nicht sooo schön, aber da die direkten Nachbarsites nicht belegt sind, passt das schon sehr gut. Der Platz ist sehr gepflegt, es hat hier auch Strom und einen Toko der uns spätabendlichen Unruhestifter kritisch beäugt. Fotos mache ich heute nicht mehr viele vom Camp. Wir bauen auf, stecken die Technik an den Strom und gehen duschen, damit wir alles noch vor’m Essen geregelt kriegen.



Platz inkl. Strom sehen wir nicht oft.


Red-billed Hornbill – Rotschnabeltoko



Das Abendessen findet auf der Terasse statt. Es ist alles nett, die Bedienung sehr freundlich und man fühlt sich gut umsorgt. Das Essen wahrlich, das scheint auf den deutschen Gaumen perfekt abgestimmt zu sein. Das Menü hätte es nicht nur… genau diese Abfolge hat es bei mir zu Hause früher oft gegeben. :huh: :cheer:

# eine kleine pürierte Erbsensuppe als Vorspeise
# Gulasch mit Kartoffeln als Hauptspeise
# und den Zitronenpudding aus der Dr. Oetker Tüte angerührt

Satt, glücklich und sehr müde gehen wir direkt ins Zelt und träumen von unserem…

FAZIT: Boteti River
Was soll man dazu sagen. Das war schon ein ziemlich perfekter Tag ohne den Boteti, mit ihm war es einfach fantastisch. Wir haben an dem einen Tag hier fast mehr gesehen als im letzten Namibia-Urlaub zusammen. B)

Man darf das Gebiet nicht überschätzen von der Größe her. Die eigentliche Riverfront ist sehr überschaubar, aber dafür umso schöner. Das man so direkt am Ufer entlang fahren kann, es so leer ist und man somit den Fluss und die Tiere quasi für sich alleine hat macht den Ort für uns sehr speziell. Ein mehr als perfekter Start in unser Abenteuer Safari in Botswana.

Der Boteti bekommt uneingeschränkte 5/5 Sternen.



Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16


Gruß,
Robin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, La Leona, lilytrotter, Topobär, erdferkel, maddy, freshy, Yawa, Guggu, Koalaxl und weitere 17
07 Feb 2019 21:57 #547819
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 04 Feb 2019 22:45
  • Blende18.2s Avatar
Sitze aufrichten und anschnallen bitte!



Gestern Nacht haben wir noch vom Boteti geträumt, heute startet der morgen verhältnismäßig entspannt. Wir haben zwar einiges vor und unsere Liste zur weiteren Organisation der Reise ist lang, aber noch sind wir relativ entspannt, nutzen die schönen Ablutions…



… laufen etwas über das Gelände und schauen uns um, gestern sind wir dazu nicht mehr wirklich gekommen. Sieht schön aus, wir finden den Pool und auch ein paar Vögel lassen sich blicken.


Southern Pied Babbler | Elsterdro




Als wir gestern zum Essen kamen war es schon dunkel, also gucken wir mal wie das im Hellen ausschaut und dem „Ausguck, das Deck“ müssen wir ja auch noch einen Besuch abstatten. Der Ausblick ist jetzt nicht so dolle, gelesen hatte ich auch schon, dass man hier wohl eher selten etwas sieht am Fluss.



FAZIT: Boteti River Camp
Das trübt für uns aber nicht den Eindruck vom Camp, der positiv ist. Sauber, ordentlich. Strom an den Plätzen, eine Bar, das Deck… bodenständiges, aber gutes Essen. Einen Pool hat’s auch. Es werden Gamedrives / Bootstouren angeboten. Dennoch für uns ist’s wilder = schöner. Ein paar Dinge stören uns dann halt auch, die Campsites sind gut, aber sehr offen, zumindest unsere. Wir essen praktisch alles, also wäre uns authentischere Küche lieber. Wir vergeben „4 von 5 Sternen“, hätten auch 3,5 sein können, aber Emilia ist wirklich ein Schatz und das ganze Personal super freundlich! :)

Die Emilia... immer am lachen.


Und nebst dessen wir das Eispack bei Emilia abholen, treffen wir noch „Simi“. Sie ist Schweizerin, arbeitet für Bushways und ist normalerweise mit Touren unterwegs als Begleitung und Übersetzerin. Pausenzeiten, in denen keine Tour stattfindet, unterstützt sie dann auch mal in den Camps, so wie im Moment, hier am Boteti.

Ich gucke sie skeptisch an, irgendwas kommt mir vertraut vor. Bushways – Tourbegleitung – Schweizerin… „Sag mal, kennst du die Bele?“

Die kennt sie natürlich! :cheer: , klein ist die Welt. Ich hatte irgendwo im Hinterkopf, dass Bele von ihrer Schweizer Begleitung bei der letzten Tour in ihrem Bericht geschrieben hat. Das ist also dieselbe Simi und @ Bele: Herzliche Grüße noch mal an dieser Stelle. :)

Grey Go-Away Bird | Graulärmvogel


Während wir packen begleitet uns der graue Papagei mit klagenden, langezogenen “Bääähhhsss”. Wir lieben diesen Vogel ja wirklich… ist nämlich die einzige Vogelstimme, die wir zuordnen können. :whistle:

Die Reifen werden mit dem Kompressor befüllt, wir müssen noch packen und zusammen räumen und dabei haben wir ein nettes Gespräch mit einer Dame von der Nachbarcampsite. Nur nach guten 20min. müssen wir dann irgendwann mal abbrechen… wir müssen ja los. Kein Problem… nach 30 min. sind wir dann etwas klarer und der Zaunpfahl trifft sein Ziel. Nach weiteren 5 min. kommt sie zurück und hat noch ein paar Tipps für uns. Eigentlich total nett, aber uns sitzt die Zeit im Nacken. Tschüss.

Was steht heute an?
# Flüge klären, eigentlich sollten wir ne‘ Info kriegen, hatten aber keine Mailverbindung.
# Zum DWNP müssen wir noch, die ganzen Registrierungen klären und bezahlen.
# Riley’s Garage steht auf dem Programm, tanken und die Karre flott machen für Moremi, Khwai und Chobe.
# Natürlich einkaufen, die Vorräte müssen komplett aufgestockt werden.
# Unser reserviertes Fleisch beim Deli-Meat-Market abholen.
# Waschmaschine anschmeißen… natürlich weiß Mara, dass wir im Air-BNB eine haben, woher das denn, hab ich nie gesehen in den beschreibungen. :huh:

Ich glaube das war es soweit erstmal. Natürlich am Ende der Liste dann hoffentlich noch einen ersten Blick ins Delta von oben werfen. Der Tag ist also Picke-Packe-Voll!

Zurück nach Maun geht es die direkte Route und wieder über die Potholes der A3, wir wechseln vorher die Fahrer, nach meinen nervigen Kommentaren von vor 2 Tagen, darf ich heute selber ran. Meine Fahrt ist natürlich sehr viel flüssiger… NICHT! :pinch: :side:

Unsere Liste arbeiten wir geografisch ab. Es geht also zuerst zum DWNP, wo wir sehr nett von den Damen hinter dem Schalter empfangen und umsorgt werden. Es gibt etwas Verwirrung mit unserer Villa im Khwai. Welcher Anbieter ist das? – Wo ist die? – Im Park oder draußen? Wir versuchen das irgendwie zu erklären, aber so recht weiter kommen wir nicht. Die Stimmung bleibt aber gut, solange diverse Leute ins Office gerufen werden, Telefonate geführt und gerätselt und gefachsimpelt wird, kauf e ich uns die Parkmaps, da kann ich zumindest schon mal grob zeigen wo die Villa sein müsste… die Lösung ist dann aber einfacher als gedacht.

Wir finden in den Unterlagen die Nummer von Becki, die unser Kontakt der Villa ist und in Maun wohnt. Das bringt Licht ins Dunkel und klärt die eine offene Frage; wir übernachten also 2 Nächte außerhalb des Parks. Dann brauchen wir für den einen Tag nur einen Day-Visitor Permit. Das sind dann grob 15€ weniger… wir hatten zwar zwischendurch schon gesagt, wir zahlen einfach 8 volle Tage, aber Ordnung muss sein, auch wenn man dann halt eine gefühlte Ewigkeit am Schalter steht. :silly:

Egal, wir haben viel gelacht, es war wirklich richtig nett und ich hole aus dem Auto noch 2 Beutel HARIBO, als kleines Dankeschön für die Mühe. (außerdem kannten die keine HARIBO… das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen) :)

Riley’s Garage & Deli-Meat ist unsere nächste Adresse. Es ist hier wieder elendig voll in der Stadt. Stau und ein regelrechtes Chaos. Wir bekommen dennoch recht fix einen Platz an der Zapfsäule zugewiesen, tanken voll, Scheiben wischen, Öl etc. prüfen und auch der Reservetank wird sicherheitshalber aufgefüllt. Danach noch Wasser holen für den Brauchwassertank und die Kühe fotografieren, die ohne zugehörigen Mensch mitten durch’s Getrubel über die Straße und Tankstelle marschieren?! :blink:



Unsere Fleischbestellung ist nicht aufzufinden, nur ratlose Gesichter schauen uns an. Auch hier wird wieder telefoniert, aber auch der Chef weiß von nichts… naja, etwas Impala ist ja da, wir nehmen also Filet und auch noch Impala-Würstchen mit. Rest müssen wir dann im Supermarkt holen.
|| RANDNOTIZ, als wir nach Hause kommen, haben wir eine Nachricht von Becki, warum wir denn unser Fleisch nicht abgeholt hätten… die Leute vom Deli-Meat haben sich beschwert. :S || TIA

Weiter geht es zum „Spar in der City“, wir wollen groß einkaufen, aber die Auswahl haut uns nicht um, es gibt nur winzige Einkaufswagen und vor allem das Fleisch enttäuscht. Wir sind genervt, haben keine Zeit mehr und entschließen uns kurzerhand, morgen früh noch mal richtig einzukaufen und einen anderen Supermarkt zu probieren. :angry:
In der Nähe des Flughafens soll noch einer sein und da müssten auch die BeefBoys in der Nähe sein.

Zum Flughafen geht’s weiter und ich weiß nicht genau warum, aber irgendwoher wissen wir, dass es bei diesem Metall-Mann im Hinterhof einen Bankautomat hat, den wir nutzen.



Nach etwas suchen finden wir „Major Blue Air“ direkt gegenüber vom Flughafen. Unser Flug hätte früher starten sollen heute, sie haben uns doch gemailt??! – „Wie bitte?“ Gemailt! Was? – Mausestimme kann man kaum verstehen. Wie man es überhaupt schafft mit so einer leisen Stimme Worte zu artikulieren können wir uns nicht erklären. Ihr merkt schon, wir sind etwas genervt im Augenblick.

Irgendwann klärt sich der Flug dann doch. 16:30h ist Check-In, 17:00h geht’s ,los.

Auf geht’s zu unserer Unterkunft für die Nacht. Wir haben eine grobe Beschreibung, finden den Weg über die Floodplains aber gut und lassen uns kurzerhand selber ins Gelände, da niemand zu sehen und auch keine Klingel zu finden ist. Die Vermieter sehen wir nie, Geitse ist aber gerade dabei die Wohnung auf Hochglanz zu trimmen. Sie ist ganz herzlich und lieb. Erklärt uns alles und zieht sich dann zurück. Wir verwandeln ihre saubere Ordnung in kürzester Zeit in heilloses Chaos und entladen unser gesamtes Auto einmal in die Wohnung um für die nächsten Tage heute Abend noch Ordnung zu schaffen. :lol:

Wir haben uns aus dem Supermarkt ein paar Teilchen mitgenommen, die wir auf der Terrasse genießen, aber so richtig Zeit haben wir nicht. Kurze Katzenwäsche noch und dann geht es auch schon wieder Richtung Flughafen. Die Laune ist wieder oben, was getrunken und endlich was gegessen, seit dem Müsli-Frühstück war es damit eher mau.



So und nach dem ganzen Text, lasse ich vom Flug mal großteils die Bilder sprechen. Oli holt uns bei Major Blue Air ab und nimmt uns mit zum Flughafen und Security. ACHTUNG: man braucht hier die Reisepässe, auch wenn es nur ein Rundflug ist!

Unser Pilot für heute ist Hazel. Wir besteigen seine kleine Jolle, eine Cessna 172 S und zuerst gibt es mal die Sicherheitsanweisungen.
1. Wo sind die Feuerlöscher?
2. Viel wichtiger, wo sind die Spucktüten? – so ziemlich überall, er scheint da schlechte Erfahrungen gemacht zu haben :sick: :laugh:
3. Ich habe auch Pedale etc. auf meiner Seite: NICHT BERÜHREN, bitte!

Das war es dann auch schon, es kann los gehen…

Sieht easy aus, ich kann jederzeit übernehmen :whistle:


Sogar hier hat’s Stau


Links und Rechts schauen bevor man über die Straße geht…


… macht Sinn, es ist ordentlich Verkehr hier.


International Airport Maun


Es geht erst über Maun raus und jetzt sieht man mal, wie groß die Stadt ist und wie weit sie sich in die Vororte noch erstreckt. Danach geht es über ein paar vereinzelte Dörfer und wir fliegen gute 10 Minuten weg von der Stadt, bis wir das erste Mal die Weite Landschaft sehen, soso… da fahren wir also die nächsten Tage selber durch. B)







Erste Elis sehen wir dann auch kurze Zeit später…




Inseln im Schilf




Hazel erkundigt sich ungefähr alle 2 Minuten ob alles ok ist und ob wir uns gut fühlen… er muss wirklich SEHR schlechte Erfahrungen gemacht haben. :P

Es ist so laut in der Maschine, heiß und Hazel versucht tapfer vieles zu erklären, aber man versteht kaum ein Wort. Klar ist immer nur dann, was er will, wenn er irgendwo in die Landschaft zeigt und die zu sehenden Tiere benennt. Am Anfang ist das schwer, man hat gar kein Gefühl dafür, wie groß denn ein Elefant, eine Giraffe, Büffel oder Nashörner sein müssten. Daher weiß man nie so genau nach was man suchen muss. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.

Apropros Nashörner, da ist er sehr froh, die findet man seltener auf den Flügen und es sind auch die einzigen, die wir sehen diesen Urlaub, dafür aber gleich 5 auf einem Haufen. :)



Unser Lieblingsbild vom Flug, die Büffelherde an der Wasser-Durchfahrt




Hazels wacher Blick, damit findet er einige Tiere…


… wie z.B. diese Elis im Schilf…


… ein einzelnes Hippo…


… und mehr Elis, er weiß warum wir hier sind! B)




Jeder Büffel hat eine Weißvogel-Eskorte?? :dry: Was sind denn das für welche?


Ein Wasserloch für sich alleine haben… Unbezahlbar!


Die Tier-Autobahnen in der Landschaft fanden wir faszinierend!




Auf dem Rückweg nach Maun geht die Sonne schon langsam unter, das sorgt dann noch mal für tolles Licht, in den Scheiben des Fliegers spiegelt sich dann aber auch alles. Insgesamt ist der Flug fotografisch eher etwas für Schnappschüsse, aber emotional sind wir nach dem Orga-Tag heute jetzt wieder randvoll aufgeladen. :woohoo:



Ein letzter Eli sagt „Gut‘ Nacht“


Danke Hazel… es hat viel Spaß gemacht, wir haben überlebt und die Maschine ist sauber geblieben!


FAZIT: Rundflug ab Maun
Das war wirklich eine richtig schöne Nummer und das machen wir gerne wieder. Fantastische Eindrücke die man hier sammeln kann, glatte „6 von 5 Sternen“! :)

Zurück in unser Heimstatt teilen wir uns die Aufgaben möglichst unfair auf, ich kümmere mich um die Technik, also aufladen, Karten sichern und DJ am CD-Regal. WLAN aktivieren, dann noch in die Badewanne und ein Lebenszeichen nach Hause schicken und vor allem den Fuß hochlegen. Seit wir hier angekommen sind ist der durchgängig dick. Heute ist mal eine Chance da, das zu ändern.

Und Mara, was macht die denn überhaupt? – einfach nur absolut alles andere! Viel zu viel, um das alles hier aufzuzählen, am nächsten Morgen müssen wir nur noch einpacken. Alles ist fertig, sortiert, bereitgestellt, gepackt, geputzt, gewaschen, etc. pp. :kiss:





Es gibt heute einen frischen Salat mit Champignons, ein paar Impala-Würstchen, dazu einen guten Schluck Wein und im Hintergrund Nora Jones aus der hauseigenen Anlage…

FAZIT: Maun Self-Catering Cottage
Wir haben hier wenig Zeit verbracht, aber die Unterkunft ist richtig schön, liegt etwas abseits vom Stadtkern und eignet sich auf jeden Fall gut als Zwischenstopp. Auch für mehrere Nächte ist man hier sehr gut aufgehoben, nur warum sollte man mehrere Nächste in Maun bleiben. ;)
4 von 5 Sternen, weil ist alles gut, kommen wir gerne wieder hin, aber würde uns auch auf Teneriffa gut gefallen. 1 Stern Abzug, weil es keinen afrikanischen Touch oder Highlight hat.




Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67



Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 07 Feb 2019 22:05 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Eulenmuckel, La Leona, Topobär, erdferkel, maddy, Lotusblume, Champagner, freshy, speed66 und weitere 20
08 Feb 2019 21:23 #547893
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 04 Feb 2019 22:45
  • Blende18.2s Avatar
Runterrechnen und hochladen hat etwas gedauert...

Zu dem letzten Part gehört noch ein Video das Mara aus unseren Video-Aufnahmen und Fotos zusammen geschnitten hat. B)

Zugegeben, Videos haben wir Anfangs noch nicht so viele gemacht, das wurde später dann doch deutlich mehr, aber für ein bisschen Bewegtbild reicht es aus und so können wir euch wenigstens ein kleines bissel mit in Plains, ans Wasserloch, zum Boteti und rüber über den Fluss mit der berüchtigten Fähre nehmen.

Abschließend ein paar Bilder von oben und weiter geht es dann mit dem Moremi-Gebiet im weiteren Bericht und dem nächsten Video. Insgesamt gibt es fünf davon und jedes ist 2 Lieder lang, also grob 7-9 Minuten.

Ich musste das etwas verkleinern, sonst wäre die Datei zu groß. Das Video gibt es also nur in 720p.

Egal, Vorhang auf für Maras erstes, selbst zusammen gestelltes und geschnittenes Video. :)



Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 08 Feb 2019 21:30 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, tigris, erdferkel, Champagner, freshy, Koalaxl, Klaudi, kach, Old Women, Daxiang und weitere 16
11 Feb 2019 23:31 #548253
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 04 Feb 2019 22:45
  • Blende18.2s Avatar
Äuglein, Äuglein, sag’ mir wer ist der Ängstlichste im ganzen Land?



Mehr oder minder hat Mara gestern alles schon fertig gepackt, wir müssen heute nur den Wagen neu beladen. Das geht jetzt zwar dennoch nicht schnell, aber immer noch fix. Der Wagen ist getankt und wir sind ready-to-go… fast.

Ohne Fleisch fahren wir nicht die nächsten 8 Tage in den Busch und ein paar zusätzliche Vorräte und Gin, etc. brauchen wir auch noch. Unser Plan ist der Spar in der Nähe des Flughafens, ganz in der Nähe sind auch die BeefBoys, fußläufig vom Spar zu erreichen. Diese Entscheidung entpuppt sich einfach als perfekt. :)

BeefBoys ist ein klasse Laden. Gerechnet haben wir ja nur mit Fleisch, aber es hat auch einen Stand für frisches Billtong (gut, dass konnte man sich noch denken), aber bei BeefBoys findet man auch alle möglichen frischen Produkte, Obst und Gemüse mit sehr gutem Sortiment und sehr guter Qualität. Ob dessen, dass wir damit gar nicht gerechnet haben ist das Top. B)

Im Spar können wir uns Zeit lassen und bummeln durch die Regale, der Bottle-Shop direkt daneben macht erst um 10 Uhr auf. So finden wir noch allerlei Kleinkram, der einem den Tag versüßt… z.B. große Beutel mit getrockneten Mangos, ein gern gesehener Snack für den Rest des Urlaubs.

Am Parkplatz kaufen wir noch eine geflochtene Schale, wir wollten sowieso unsere „Schlüsselschale“ zu Hause austauschen. Wieder gelandet und getestet entpuppt sich der tolle Kauf dann aber doch als völlig unpassend und hässlich. Ich weiß gar nicht ob und wo wir die noch haben. :side: :whistle:

Von Maun zum Gate
Von der Strecke gibt es nicht viel zu erzählen. Sie zieht sich elendig hin, da es hier überall “Road Construction Sites“ gibt und die Strecke teils wirklich übel ist. Auch stellen wir auf dieser ersten Wellblech-Piste fest, dass irgendwo etwas am Auto locker ist und man immer ein Klopfen hört. Wir halten ein paar Mal an, aber die Stelle ist nicht einfach zu finden.

Kommt man den Parks näher häufen sich links wie rechts der Straße Stände die Feuerholz anbieten. Wir schaffen es entweder noch nicht anhalten zu wollen oder immer erst im letzten Moment so einen Stand zu entdecken und fahren an allen vorbei… :pinch:

Am Gate klettere ich nochmal unter das Auto, eine Truppe Mitarbeiter aus dem Park hält bei uns an und schaut interessiert zu und fragen ob man helfen kann. Sehr nett, aber Mara hat herausgefunden, dass einfach die Metallöse des Zierseils an die Aufhängung schlägt. Unser Panzertape kommt zum Einsatz um die Stelle abzukleben und so den Geräuschpegel zu minimieren.

Optimal, nach getaner Arbeit kann es weiter gehen und siehe da… das war es doch nicht. :angry:

Wir entscheiden uns für „Ab jetzt ignorieren!“, denn wir sind jetzt im Moremi, auf dem Weg nach Xakanaxa, aber schauen wir uns das etwas genauer an…



Wir nehmen nämlich den Weg oben rum, der sich alles in allem als recht langweilig gestaltet. Es geht großteils durch den Wald und ist eher eine Versorgungsroute. Außer 2 Fahrzeugen mit Parkrangern begegnet uns auf der Strecke niemand.

Naja, wir wären ja nicht wir, wenn wir nicht bei einer langweiligen Piste durch den Wald nicht doch noch ein Schlammloch entdecken würden, an dem unsere ersten Moremi-Elefanten stehen. Aber hier ist doch ein anderes Tier das Highlight, weil wir diesen kleinen Erdhörnchen-Ersatz, die wir in Namibia so geliebt haben, uns hier die kommenden Tage versüßen. Ihr ahnt es schon… ;)

Einer lässt sich blicken, zwei andere verstecken sich in den Büschen



Irgendwie sieht dieses Warzenschwein glücklich aus…


… wundert auch nicht, es gibt hier ja Schlamm! :laugh:


Und ihr habt richtig geahnt… Tree Squirrel | Baumhörnchen, von denen können wir nicht genug kriegen! :kiss:




Weiter machen wir uns auf den Weg durch den Wald und auch wenn es meistens nicht so spannend ist, so finden sich natürlich dennoch ein paar Entdeckungen für unser Tages-Erstsichtungsbuch. Es finden sich Impalas, Vögel, noch eine kleine Herde Elis, aber sehr versteckt im Wald und Zebras, bzw. tatsächlich ein einziges. Sieht man auch selten alleine so ein Zebra.



Red-billed Hornbill | Rotschnabeltoko




Eine kleine Herde, damit sind es rund um Southgate immerhin 10 Elis




Wir treffen am Gate vor Xakanaxa ein und müssen erfahren, dass wir wohl doch besser Holz gekauft hätten. Hier gibt es keines und im Camp auch nicht wird uns gesagt. Mist! :S , wir haben nur 3 Scheite im Auto liegen. Sieht aus, als ob es heute wohl etwas vom Gaskocher geben muss.

Kurz hinter dem Gate öffnet sich dann das Gelände und man hat plötzlich wieder Blick über eine weite Grasfläche. Mitten hindurch hat es ein paar Pfade, die sind so richtig schön tiefsandig, wir vermuten aber hier den direkten Weg zum Jesses Pool und da wir noch etwas Zeit haben wollen wir den kleinen Umweg fahren. Wir kommen im Laufe der nächsten Stunde 3x bei der selben “Boga Site“ vorbei und verfransen uns völlig, da wir nur versuchen uns an der Karte zu orientieren. :huh:

Chancenlos geben wir auf und als wir das vierte Mal unverhofft vor der “Boga“ stehen, geben wir auf und nehmen den bekannten Weg zurück auf unsere ursprüngliche Strecke zur Campsite. Immerhin haben wir doch ein paar Entdeckungen im hohen Gras gesichtet.



Weit weg und im Gras versteckt, aber dennoch schön. Eine Junggesellen-Gesellschaft Kudus


Ein Bild aus der Serie: „Afrika von Hintern“ ;)


Greater Blue-eared Starling | Grünschwanz-Glanzstar


Zurück auf unserer bekannten PAD, gut überstandenen Tiefsand-Passagen und wieder auf Spur zur Campsite, stellen wir fest, dass wir einfach hätten nur geradeaus fahren sollen… denn auch hier ist es noch richtig schön und es hat einen kleinen Pool und es wird rechts der Pad richtig grün und überall flitzen Starlinge um uns herum durch die Büsche.

Schweinchen im Wasser…


… genau beobachtet,… wenn die Augen mal wieder größer sind als der Appetit! :P -- African Fish-Eagle | Schreiseeadler


Greater Blue-eared Starling | Grünschwanz-Glanzstar


Burchell’s Starling | Riesenglanzstar


Das Impala hat irgendwas voraus gehört, die Ohren sind gespitzt!



Kurz vor der Campsite sehen wir ein Schild mit „Boat-Hire & Tuck-Shop“, dass klingt vielversprechend und tatsächlich, noch bevor wir den Wagen geparkt haben sehen wir Feuerholz-Scheite auf einem Regal liegen. :woohoo:

Cobra heißt uns WILLKOMMEN, mit einem breiten, freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. Lässig im schwarzen Shirt, kurze Hose. Alles easy. :lol: Wir sind uns sofort sympathisch. Er erklärt uns, dass sein Partner noch unterwegs nach Maun sei und der Shop im Moment komplett leer gekauft. Gar kein Problem, wir brauchen nur Holz und das haben wir schon gesehen. Aber nur mit Holz will uns Cobra eigentlich nicht gehen lassen. Es gibt doch noch vieles zu besprechen und bereden und so quatschen wir uns etwas fest.

Er erzählt uns z.B. von seinem Vater und das die Jugend keinen Respekt mehr hat, weil sie diesen eben nicht mehr von ihren Vätern gelehrt bekommen. Er erklärt uns, dass die Jugend den typischen Handschlag falsch verwendet… macht man ihn auch zum Abschied so klaut man dem anderen sein Glück. Solche Dinge halt. Und natürlich kann man bei ihm auch super Bootstouren machen. ;)

Das glauben wir ihm sogar und wir werden in 3 Tagen wieder hier sein. Das überlegen wir uns zwar noch, denn eigentlich haben wir hier keine Bootstour eingeplant und jetzt ist es gerade noch so früh genug und wir wollen zur Campsite…

ABER, irgendwas ist ja immer!

Kurz vor der Campsite treffen wir die Putzkolonne. Wir fragen ob noch jemand kommt. Sie meinen ab 18 Uhr können wir uns einen Platz aussuchen, für den Moment haben wir die Nummer 3, mittig direkt vor den Ablutions und mit Untermieter. Darauf angesprochen bekommen wir ein freudiges: „Ach, der ist noch klein, heute Nacht kommen die Großen!“ zugeworfen und dann braust der Jeep auch schon davon. :dry: :ohmy:

Unser Untermieter beäugt uns misstrauisch, wir ihn auch…


… aber es entspannt sich… dennoch, Stellplatz-Suche schwer gemacht, so wird das erstmal nix.



Also geht es etwas über das Gelände mit ordentlich Respektabstand. Mal die #2 und #1 anschauen. Hier hat man einen tollen Blick über die Schilfgrasflächen, an die Xakanaxa angrenzt. Wirklich toll.

...hier lohnt ein Klick zur größeren Ansicht ;)


Wir haben noch einen Untermieter, der uns nicht aus den Augen lässt


Und gleich noch einer schaut sich das Schauspiel an…


… wie wir so unsere Kreise ziehen und warten, dass der Elefant verschwindet.


Natürlich freuen wir uns auch unendlich über den unerwarteten Besuch, aber unser Plan, bei der ersten Nacht unter wilden Tieren alles fertig und vorbereitet zu haben, na der geht gründlich schief. Irgendwann entscheidet sich Herr Eli dann aber doch zu entschwinden, aber niemals gehst du so ganz, ein kleiner Teil von dir, bleibt hier. In seinem Falle legt er uns einen ansehnlichen Haufen auf den Platz und legt ein neues Wasserloch an. Kein Wunder bei dem Lörres. :blink: :blush:

Der andere Zaungast beobachtet jeden unserer Schritte ganz genau. Irgendwas liegen lassen ist hier nicht. Aber immerhin kommt er etwas die Äste runter und man kann ihn besser erkennen. Auch was wert.

Mara winkt zum Abschied.


Schuhgröße 113


Vervet Monkey -- Südliche Grünmeerkatze


Auf Fotopirsch


Red-billed Hornbill – Rotschnabeltoko


Irgendwas Taubiges??? - Green Pigeon | Grüne Fruchttaube - Danke Eulenmuckels :)


Dam arg verspäteten Zeitplan zum Trotz wollen wir dennoch auch unseren ersten Sonnenuntergang hier genießen und suchen uns einen kleinen Hügel mit Blick über das Grasland. Gekommen ist zwar niemand mehr… wir haben für den Termin zwar die letzte Campsite bekommen und hatten keine Wahlmöglichkeiten, aber naja, Kwalate Safari halt. Zelt steht schon, also bleiben wir auch auf der #3.

Der Sonnenuntergang ist spektakulär schön, einfach weil es hier so friedlich ist. :)
Den kalten Wein gibt es als Sundowner dazu und nebst Sonnenuntergang schwirren uns Libellen um den Kopf. Auch die werden mehr schlecht als recht abgelichtet.









Grey Go-Away Bird | Graulärmvogel


Zurück am Platz ist der Affe verschwunden, er hatte wohl keine Lust mehr zu warten bis es endlich was gibt. Beobachtet werden wir dennoch, diesmal von mehreren Baumhörnchen, die mit den letzten Sonnenstrahlen auf den Bäumen an unserer Feuerstelle herumtollen und uns noch mal den Abend versüßen.

Vermutlich versuchen die, trotz niedlicher Fassade, im Endeffekt auch nur irgendwas abzugreifen, aber wir bleiben wachsam und ich halte sie immer fest im Sucher der Kamera.

Tree-Squirrel | Baumhörnchen




Es ist mittlerweile dunkel geworden und wir haben diverse Lampen ums Lager verteilt. Mara schnibbelt am Tisch, ich versuche die Lampen mit einem Feuer im Grillgestell zu unterstützen, was aber partout nicht klappen will. Es ist einfach komplett Windstill und in dem Aufsteller geht das Feuer einfach nicht an. :dry:

Zu allem Überfluss raschelt es jetzt auch noch im Gebüsch hinter der Feuerstelle. Wir haben uns, für unsere Komfortzone, zu weit auseinander gebaut. Es hat kein Feuer, es ist dunkel, es hat überall unbekannte Geräusche, irgendwie scheint es keine sichere Seite zu geben und ganz alleine sind wir hier auch noch. Keine Nachbarn, kein anderes Licht, keiner der etwas früher als wir entdecken könnte und ES RASCHELT IM GEBÜSCH!

Als wir rüberleuchten können wir nur 3 paar grüne Augen entdecken, die uns beobachten. Zuerst sehen die recht klein aus, aber dann hebt ein Vieh den Kopf oder erhebt sich… wir wissen es nicht. Es ist auf jeden Fall zu viel. Mara sitzt schon im Auto und ich versuche aus der Deckung des breiten Multibaums an der unnützen Feuerstelle irgendwie auszumachen, was das wohl sein könnte. Unsere Stirnlampen und Funzeln haben aber einfach nicht genug Power. :unsure:

Was bleibt uns über, wir haben kein Feuer, keine Nerven mehr übrig und so warten wir einfach ab und sitzen bestimmt eine halbe Stunde oder eher länger im Auto, lauschen in die Nacht und leuchten immer mal wieder die Umgebung ab. Irgendwann sind keine Augen mehr zu sehen und wir wagen einen zaghaften zweiten Versuch…

…immerhin, der Mond ist rausgekommen und sorgt für eine anständige Grundausleuchtung, die auch ohne Funzel schon Schatten erkennen lässt. Und der Wind hat aufgefrischt. Sprich, das Feuer zieht endlich an. Bald schon lodert es ganz ordentlich und die Lage entspannt sich wieder,…

ABER, irgendwas ist ja immer! #2
(nach den Augen, ja eigentlich schon #3)

Am Rande der Grasfläche taucht ein großer Schatten auf. Er bewegt sich gemächlich immer hinter dem Hügel auf und ab gehend her, auf dem wir zum Sundowner gesessen haben. Dieser Brocken patroulliert dort und immer wieder schaut ein paar leuchtende (ich glaube sie waren rot) Augen zu uns rüber. Maras überspanntes Nervenkostüm beginnt gerade endgültig zu reißen und bei mir schaltet sich die unüberwindbare Logik ein:

“Das Vieh da nimmt immer den Kopf runter und das heißt es frisst. Und zwar Gras! Und wenn das Gras frisst, dann frisst das nicht uns und da ich noch nichts zu fressen hatte heute, schaue ich jetzt nach was das ist.“

Gesagt getan, Stirnlampe geschnappt und straight zum Schatten rüber. Die dummen Funzeln haben vielleicht 6-7m Lichtbereich und knapp 10m weit kann man grob erahnen was man da sieht. Ich stelle also „erleichtert“ fest, dass es nur mein Freund, der einzelne Büffel ist… teile Mara die gute Nachricht mit und wir summen beschwingt „Mein Freund der Büffel, mein Freund der Büffel…“ vor uns hin. Setzen uns jetzt deutlich beruhigter an den Tisch, Grillen zu Ende und gegen 22 Uhr gibt es dann endlich etwas zu Essen. :ohmy: :silly:

So sitzen wir da also. Kurz nach 22 Uhr, unsere erste Nacht im Moremi, der Büffel-Einzelgänger, das einzige Tier im Busch, dass keine Form von Scheinangriff besitzt und direkt Tacheles redet, grast 15m entfernt und wir können zwar immer noch nicht s ganz entspannen, aber zumindest gibt es endlich was zu beißen. Manchmal, da kann Unwissen auch ein Segen sein. :whistle:

(den… „das einzige Tier im Busch, dass keine Form von Scheinangriff besitzt“-Part haben wir nämlich erst viele Tage später in Erfahrung gebracht)



Gelernt haben wir vieles daraus und einen Tipp abgeleitet für das nächste Mal: Stärkere Taschenlampen einpacken!







Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67 | SouthGate: 10 | Xakanaxa: 1


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 20 Jan 2021 22:45 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Eulenmuckel, tigris, Topobär, erdferkel, maddy, freshy, Yawa, speed66, Guggu und weitere 25
12 Feb 2019 22:15 #548354
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 04 Feb 2019 22:45
  • Blende18.2s Avatar
Achja und bzgl. der Elefanten-Collage... ich habe hier noch eine etwas künstlerische Entwicklung von einem Zebrafohlen kurz nach dem Bad im Boteti. Das hatte ich vergessen unter den Part Boteti drunter zu setzen... dann kann es hier auch gut als Lückenfüller dienen. ;)





Gruß,
Robin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, erdferkel, freshy, Guggu, Reisehummel, Cruiser, Klaudi, Mama Flash2010
26 Feb 2019 23:15 #549477
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 04 Feb 2019 22:45
  • Blende18.2s Avatar
Die Irrfahrten des Odysseus – Moremi Edition



Ich versuche für jeden Tag durch die Parks so eine Karte zu erstellen, für unsere kleine Strecke Richtung Third Bridge macht das auch Sinn… man sieht es schon auf den ersten Blick. Das scheint leicht wirr zu sein. Genauso verwirrt waren wir auch den ganzen Tag über. :dry: :laugh:

Aber fangen wir vorne an. Nach einer eher kurzen Nacht und den ersten Strahlen aus der ganz großen Taschenlampe (auch Sonne genannt) sieht die Welt um uns herum wieder viel freundlicher und weniger bedrohlich aus. In der Buschzeitung steht auch nix über den letzten Abend. Was auch immer da im Busch war ist zumindest nicht zu uns auf die Campsite gekommen.



FAZIT: Xakanaxa
Wir werden ja in 3 Tagen noch mal hier sein und haben dann wieder die Campsite #3. Zu der Campsite würde ich mal sagen… viel Platz, also geeignet für Gruppen. Sie liegt nicht an der Lagune, etwas schade. Dafür die Nähe zu den Ablutions, also wer nachts lieber das Toilettenhäuschen in der Nähe hat ist hier, oder auch auf der #4 gut aufgehoben. Wir würden eher die #1 oder #2 dort haben wollen, besser sind aber ganz klar die, die weiter nach hinten liegen. So ca. ab der #6 aufwärts, besser noch alles ab #8.

Die Ablutions waren sauber (so sauber halt das sein kann im Nirgendwo), mit gemütlichem 70er Jahre Turnhallen-Charme. Aber alles ok. Es gibt hier außen einen Schlauch für Brauchwasser, das dürfte für einige interessant sein. Der Tuck-Shop ist gleichzeitig der Ausgangspunkt für Bootstrips und auch Feuerholz bekommt man hier.

Für die CS #3 vergeben wir aber nur 3/5 Sternen. Für den Blick muss man sich deutlich entfernen von der Campsite und Richtung Schilf hat man keinen direkten Zugang. Man sitzt so auf dem Präsentierteller und kann sich keinen eigenen, privaten Bereich schaffen.




Für den Moment verabschieden wir uns und machen uns auf eine Reise ins weit entfernte Third Bridge auf. Eigentlich ist das ja eine kurze Strecke… EIGENTLICH! :blink:

Stoppen wir mal die Zeit mit. Unser Fahrgast für den Morgen startet die Zeitnehmung.

Startzeit Xakanaxa: 07.35h


Auf der Übersichtkarte ist unser erstes Tagesziel “Jesses Pool”. Da haben wir uns gestern noch etwas dusselig angestellt den zu finden, heute wird das besser. Aber erstmal geht es ein Stück zurück zum Gate. So können wir den selben Weg nehmen wie gestern, haben uns aber gemerkt, wo wir dann einfach rechts statt links fahren um keine Schleife wie gestern zu fahren. K.L.U.K… wir sind so klug. ;) (na, das wird sich noch zeigen)

Auf dem Weg kommen wir an dem kleinen Mini-Wasserloch ca. 2km vom Camp entfernt vorbei und hier findet sich auch heute morgen wieder etwas Leben ein.

Crested Barbet | Hauben-Bartvogel



Chacma Baboon | Bärenpavian


Burchell’s Starling | Riesenglanzstar


Red-billed Spurfowl | Rotschnabel-Francolin


Burchell’s Starling | Riesenglanzstar


Unser Plan klappt perfekt. Wir finden die Kreuzung, die wir schon als neuralgischen Punkt von gestern ausgemacht haben. Wir kommen in ein Waldgebiet. Zerfurchte Wege prägen hier das Bild und wir checken gar nicht mehr wo denn jetzt der Weg hergeht und irren durch den Wald. Zwischendurch kommen 2mal, 3mal irgendwelche Lodgefahrzeuge vorbei und gucken uns skeptisch an. Ich glaube die haben sich gewundert, warum man in dieser langweiligen Gegend rumkurvt und nicht zu den Highlights hier im Gebiet fährt?! :huh:

Während wir mal wieder im Schritttempo den Wagen durch eine Senke, links runterhängend und die nächste Wurzel hoch bugsieren, sehen wir noch, dass hinter der Wurzel ein Loch ist und RUUMMMSS!!! :pinch: – es sind genau 22 Grad. Also immer, egal zu welcher Tageszeit, egal ob die Karre im Schatten oder in der prallen Sonne steht, egal ob man fährt, Motor an, Motor aus... ab jetzt sind es immer sehr gut auszuhaltende 22 Grad Außentemperatur. :silly:
(Keine Ahnung welchen Fühler es da erwischt hat, aber es hat ihn erwischt!)

Naja, mittlerweile sind wir uns auf jeden Fall sicher wo es langgeht, zumindest bis es dort nicht mehr langgeht. Aber nach rechts könnte man fahren, da ist aber eine Wasserdurchfahrt. Unsere Erste, ein echtes Wagnis. Aussteigen und vorher durchgehen oder einfach machen?

Wir machen es einfach! – Jawoll. Abenteurer! – Immer voran. Keine Scheu. Los geht’s, wir tauchen in das Wasser, der Wagen sinkt immer weiter ab, das Wasser schießt am Profil hoch und als wir fast schon 35cm tief im Wasser sind haben wir die Sohle überwunden und es geht wieder ans trockene Ufer. Wir müssen echt über uns selber lachen… da fährt man ja zu Hause durch tiefere Pfützen. :blush: :laugh:

Also erste Erfahrungen mit dem nassen Element gemacht. Ab jetzt sind wir guter Dinge, wir fahren ein paar hundert Meter weiter und schon treffen wir auf den großen Bruder… Machbar?, :unsure: wie schätzt ihr sowas ein, wenn ihr unterwegs seid?



Wir machen hier eine kurze Pause bevor es weitergeht. Hier ist auch das Bild vom Anfang des Berichts entstanden. Ein Kingfisher leistet uns Gesellschaft. Leider sitzt er immer sehr weit weg auf einem langen, gebogenen Schilfzweig, der ihm als Ansitz dient. Es gibt ein paar vorgeschmierte Brote und Kekse, Nutticrusts, mhhh, lecker. Die Ruhe hier an der, für uns, zu heftigen Durchfahrt, genießen wir sehr. Ein schöner Flecken ist es allemal. :)

Pied Kingfisher | Graufischer


Jetzt stehen wir also hier (übrigens links oberhalb der 1 auf der Karte) und müssen mal wieder umdrehen. Diverse Impalas schauen uns dabei verdutzt an, warum wir denn schon wieder hier vorbei düsen. Wir schlängeln uns durch den Wald und versuchen unser Glück, indem wir diesmal schnurstracks durch den Wald fahren auf eine Fahrspur zu, die recht benutzt aussieht…

Impala






Aus der Serie: Afrika von Hintern


Greater Blue-eared Starling | Grünschwanz-Glanzstar


Und dann geschieht, was wir selber schon nicht mehr für möglich gehalten haben. Der Wald lichtet sich, das Blattwerk öffnet sich wie ein Fenster vor uns und endlich haben wir Blick auf Wasser. Keine Frage, das muss „Jesses Pool“ sein.

Es ist schon kurz nach 9 Uhr. Wir haben nur an den Rand vom Pool schon etwas mehr als 1,5 Stunden gebraucht. :ohmy: Aber eigentlich auch egal, auf der Flucht sind wir nicht und wir haben auch noch massig Zeit, wollen wir doch erst gegen Mittag in 3rd Bridge sein.

Jesses Pool



Morgen geht’s weiter… ich muss ein paar kürzere Teile einbauen. Sonst komme ich nicht weiter. Aber wenn es schon Likes unter den Treiber-Kommentaren gibt, muss man ja was voran machen… :evil: :whistle:


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 26 Feb 2019 23:15 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, tigris, Topobär, erdferkel, maddy, fotomatte, freshy, speed66, Cruiser, janphillip und weitere 19
Powered by Kunena Forum