THEMA: Was uns noch in Südafrika gefehlt hat!
19 Nov 2018 06:40 #539596
  • Burschi
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  • Burschi am 19 Nov 2018 06:40
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Hallo Fomis,
der Burschi ist wieder da, nachdem er über einen Monat nichts von sich hat hören / lesen lassen. Er war mit seiner Frau in Südafrika und hat das aufgearbeitet, was ihm von Südafrika noch gefehlt hat. Es war wohl unsere letzte große Südafrikareise, denn wenn es geht, wollen wir noch andere Ziele ansteuern. Wir kannten bereits den KTP, das Namaqualand, die Cederberge, die Westcoast, Kapstadt, die Gardenroute, den Addo, die Karoo und wollten dieses Mal nach einigen Punkten im Süden (Proteablüte und Wale sowie Wein waren ein Muss!) endlich mal auf den Tafelberg, denn beim letzen Besuch vor 4 Jahren verhinderte andauernder heftiger Wind das Unternehmen, die Drakensberge, Hluhluwe, Isimangaliso, Swaziland, Krüger, Sabi Sands und Johannesburg sehen. In einer Tour? Ja, es geht, wenn man sich ein wenig mehr Zeit nimmt. Angeregt wurde ich zu der Tour durch einen Reiseveranstalter, der dies in 18 Tagen als Selbstfahrerreise anbietet. Ich habe das dann auf 31 Tage ausgeweitet und konnte mir alle ausstehenden Wünsche erfüllen. Die Tour sah so aus:


Start war in Kapstadt, Ende in Johannesburg.
Ich möchte in diesem Reisebericht aber nicht jeden Kilometer nachbeschreiben und auch nicht jeden Klodeckel zweimal zeigen, sondern mich vor allem auf die Unterkünfte und einige Tipps beschränken, damit der Bericht nicht endlos lang wird und sinnvoll für die Planung anderer, die eine ähnliche Tour unternehmen wollen, ist.
Start war eigentlich schon der Flug mit "Star Alliance", d.h. mit unterschiedlichen Fluggesellschaften. Schon der Start in Nürnberg war eine Überraschung, denn wir mussten in eine Ptopellermaschine nach Zürich einsteigen. Eine von Bombardier gebaute Dash 8-400 der Austrian Airlines. Ich wusste gar nicht, dass es sowas noch gibt, :woohoo: :woohoo: aber die Maschine war ziemlich neu und flog sehr gut bis Zürich.


Nach kurzem Zwischenaufenthalt ging es dann mit "Edelweiss" weiter nach Kapstadt.



Von Bequemlichkeit und Service her konnte man bei beiden Fluggesellschaften nicht meckern, da sind wir schon schlechter geflogen!
Also, wer Lust hat, kann dann mit mir in Kapstadt landen und die Reise beginnen. Zwischenfragen beantworte ich gerne, es wird aber insgesamt schion eine Weile dauern, bis die Reise zu Ende ist.
Also dann bis zur Landung!


Liebe Grüße:
Burschi
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Letzte Änderung: 19 Nov 2018 14:17 von Burschi.
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19 Nov 2018 14:09 #539654
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  • Burschi am 19 Nov 2018 06:40
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Also, nach gutem Nachtflug - ich konnte ganz gut schlafen - in Kapstadt gelandet und gleich zur Autovermietung. Natürlich war das gewünschte Auto nicht da, aber mit einem VW Tiguan Automatik waren wir auch zufrieden. Es hatte nur 1041 km auf dem Tacho und hat gute Dienste geleistet. Nur die Einweisung war nicht das Gelbe vom Ei. Das Auto hat Tempomat, aber der Einweiser hatte keine Ahnung, wie das funktioniert. Auch das Navi funktionierte nicht einwandfrei, aber ich hatte auf mein Smartphone die Karten geladen und unsere "Vroni" hat sich dann auch in Südafrika ausgekannt. :laugh:
Die Fahrt zur Unterkunft wurde zur Geduldsprobe. Ewig lange Staus am Vormittag! Aber wir kamen schließlich doch in der "Mediterranean Villa" an.
Diese Unterkunft liegt im Stadtteil Tamboerskloof. 15 Gehminuten zur Longstreet, 5 Gehminuten zur nächsten Bushaltestelle am Nelson Hotel. 100 Meter entfernt liegt ein kleines Restaurant (Blue Cafe´), in dem man am Abend recht ordentlich essen kann und man kann auch im Dunkeln problemlos zurück laufen. Die Leitung ist deutschsprachig, die Zimmer groß und sauber, das Frühstück sehr gut, im Garten ist ein kleiner Pool, das Grundstück ist gut gesichert und das Auto steht gesichert im Hof. Der Servive (Taxis, Auskünfte, Buchungen) ist sehr gut. Die Unterkunft bietet alles, was man für die ersten Tage braucht.






Der Sessel mit Nelson Mandela war ein besonderer Eyecatcher. :laugh: Den würde ich auch zu Hause bei mir aufstellen.


Ich sollte vielleicht noch sagen, worauf ich bei einer Unterkunft neben ausreichend großen Betten Wert lege: Badewanne brauche ich keine aber eine gut funktionierende Dusche, einen Stuhl mit einem kleinen Tisch, damit ich schreiben und Bilder sichern kann, gut erreichbare Lademöglichkeiten für diverse Geräte, wenn es heiß ist, dann ein sauberer Pool, ein gutes abwechslungsreiches Frühstück mit frischem Obst und Saft und einige andere Sachen wie Wurst und Käse (Den üblichen Teller mit eggs, bacon, tomatoes und mushrooms brauche ich nicht!)
Diese Anforderungen wurden alle erfüllt, nebst einem aufmerksamen Service.
Von hier aus erkundeten wir zu Fuß am ersten Tag die Longstreet und einige Straßen darum herum. Bewährt hat sich wie beim letzten Besuch auch der Hop On Hop Off - Bus, bei dem ich das 2-Tage-Ticket schon zu Hause im Internet gebucht habe - funktioniert problemlos und ist sogar etwas billiger. Da das Wetter für den nächsten Tag gut zu sein versprach, habe ich auch gleich dort das Ticket für den Tafelberg besorgt, damit wir am nächsten Tag in aller Frühe auf den Berg konnten. Beim letzten Mal ist es uns in vier Tagen wegen schlechten Wetters (Sturm oder Wolken) nicht gelungen, Dieses Mal sollte es sein! Davon bald mehr!
LG Burschi
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20 Nov 2018 06:31 #539730
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Guten Morgen,
am nächsten Tag war das Wetter immer noch toll und der Berg ruft! Also dann nichts wie hin zur Bushaltestelle, den ersten Bus genommen, damit wir mit als erste an der Talstation sind. Weit gefehlt! Schon bei der Anfahrt standen viele Autos am Rand, die schon parkten und oben angekommen waren nicht nur viele Reisebusse vor uns, sondern auch Hunderte von Menschen. Aber die müssen ja noch alle Karten kaufen und wir haben schon welche! Irrtum!!!! :woohoo: :woohoo: An der Kasse stand kaum jemand an, dafür eine ewig lange Schlange (wohl ca. 500m) in Dreierreihe! Es blieb nichts anderes übrig, als uns da einzureihen. Nach über 1 Std Wartezeit und langsamen Vorrückens, konnten wir dann endlich in die Gondel einsteigen.


Tipp: Entweder als erste oder als letzte einsteigen! Denn dann hat man einen Platz am Fenster, denn über 60 Personen passen in eine Gondel und da sie sich dreht, hat man am Fenster stehend gute Möglichkeiten mal das eine oder andere Foto zu machen. Die Bergfahrt ist viel schneller vorbei, als man denkt, man schafft gerade mal eine Umdrehung mit der Gondel.
Oben angekommen, heißt es dann schon wieder anstellen an den schönsten Aussichtspunkten, bis alle vor einem ihr Selfie gemacht haben und man nicht mit 10 Japanern in einer Gruppe stehen muss. Aber es ist nicht so schlimm, es verläuft sich relativ rasch. Nur Einsamkeit gibt es auch am frühen Morgen dort nicht.


Von den vielen Bildern auf Kapstadt reicht eines. Wir haben dann einen ausgedehnten Spaziergang unternommen - viele Busgruppen haben dazu keine Zeit und müssen rasch wieder runter! - und uns an den vielen Blumen des Fynbos erfreut.








Das war für mich das eigentliche Highlight auf dem Berg. Nebenbei gab es auch noch ein paar Klippschliefer, die von den meisten Touristen nicht einmal bemerkt wurden. Die vielen hundert Touristen an diesem Tag haben sich auf dem Plateau gut verteilt.
Gegen Mittag sind auch wir dann wieder hinunter gefahren - jetzt stand kaum mehr jemand an! -und haben die Rundfahrt mit dem Hop On Hop Off - Bus fortgesetzt und in Campsbay ein kleines Mittagessen eingenommen. Empfehlenswert ist das "Bilboa" im ersten Stock mit Blick auf den Strand. Die angebotenen Fischgerichte sind hervorragend.
Danach ging es mit dem Bus zurück zur Longstreet, wo wir von der blauen in die gelbe Route umgestiegen sind. Diese führt durch Distrikt 6 und durch die Downtown und am alten Fort vorbei, wo man ganz interessante Einblicke bekommt. Diese Linie gab es bei unserem letzten Besuch noch nicht.
Beim alten Fort kann man auch mal aussteigen.



Dann reicht es für diesen Tag. Genug gelaufen und gefahren!
Doch schnell noch ein Nachtrag:
Wenn man genau hinsieht, entdeckt mal auch mal die Schattenseiten Kapstadts. Siedlungen im Distrikt 6, die noch viel schlechter sind als in den Townships am Rande der Stadt, an denen man auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt vorbeifährt!

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20 Nov 2018 14:08 #539764
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Am nächsten Vormittag steuer wir ein weiteres "Muss" für uns in Kapstadt an, den Botanischen GHarten in Kirstenbosch. Auch hier fahren wir wieder mit dem Bus hin und sind mit der ersten Linie zwar nicht allein, aber es ist noch ruhig und wir können einige entspannte Stunden genießen. Hauptziel ist der obere Hang mit den Proteas. Und hier werden alle meine Erwartungen an die Blütenvielfalt übertroffen. ich könnte unendlich viele Bilder hier einstellen, doch die kleine Auswahl soll auch denjenigen Appetit machen, die sonst wenig für die Pflanzen übrig haben:












Damit soll es genug an Pflanzen sein. Entschuldigt meine Begeisterung, aber das hatte ich mir einfach für diese Reise unter anderem auch gewünscht. Demnächst kommen ja einige dieser tollen Pflanzen bei uns in Trockengestecken auf den Markt und gehen jämmerlich auf den Friedhöfen als Grabschmuck zugrunde. Schade!
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20 Nov 2018 14:25 #539765
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Doch der botanische Garten ist nicht allein wegen der Pflanzen sehenswert. Die vielen bunten Blüten ziehen natürlich auch viele Vögel und Insekten an. Dazu nur wenige Beispiele:

Halsbandnektarvogel (noch ein wenig in der Mauser)


Weibchen des Kap-Honigfressers


Perlhuhn
Und schließlich auch etliche Schildkröten und Eidechsen. Leider kenne ich mich mit den Echsen nicht aus und wäre daher dankbar, wenn mir jemand bei der Bestimmung helfen könnte.




Übrigens kann man in dem Restaurant des Botanischen Gartens auch ganz ordentlich essen, was wir dann auch getan haben, bevor wir wieder in den Bus eingestiegen und über Hout Bay und Camps Bay zur Waterfront gefahren sind. Die hat sich in den letzten vier Jahren noch einmal enorm vergrößert. Wir haben einen Kaffee neben einer Straßenband getrunken


Zur Zeit sind überall auch außergewöhnliche Kunst-Nashörner zu sehen. Ähnlich wie in Deutschland in manchen Orten in Süddeutschland die Kühe oder in München die Löwen.
und sind ein wenig durch die Hallen und am Kai entlang geschlendert. Natürlich waren auch die vier bronzenen Nobelpreisträger ein Ziel, aber davon will ich hier nicht Bilder einstellen, weil die sicher schon oft abgelichtet wurden.


Dann mussten wir uns aber beeilen, denn wir hatten an diesem Tag noch ein weiteres Ziel.
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Letzte Änderung: 20 Nov 2018 14:26 von Burschi.
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20 Nov 2018 20:05 #539813
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Dieses Ziel hieß Bo-Kaap, das sogenannte Malaienviertel. Allerdings hätten wir das fast verpasst, denn wir sind an der Waterfront wieder in den Bus gestiegen, um zur Zentrale in der Longstreet, wo die Führung beginnt, zu fahren. Der Bus hat bis dorthin, wegen der total verstopften Straßen allerdings 50 Minuten gebraucht. In 15 Minuten wären wir zu Fuß dort gewesen! :woohoo:
Die Führung wird auch von dem Hop-Busunternehmen angeboten und ist für Besitzer einer Zweitageskarte kostenlos. Die Führung dauert etwa 1 1/2 Std und ist sehr informativ. Die Führerin wusste sehr viel über das Viertel, seine Geschichte und seine Bewohner und hat noch so manche heitere Anekdote erzählt. Auch zu einem kleinen Imbiss, einer Süßigkeit, deren Namen ich vergessen habe, sind wir eingekehrt. Die Führungen werden um 11 und um 16 Uhr jeden Tag angeboten.


Blick auf das Viertel von einem höheren Punkt am Hang.




Die Farbpalette, mit der die Häuser angestrichen sind ist nahezu grenzenlos.


Es ist extrem schwierig die schönen Häuser ohne die davor parkenden Autos zu fotografieren. In diesem Fall aber passt das Auto sogar dazu! :laugh: :laugh:


Haus eines einst berühmten Rugby-Spielers, der als erster Farbiger in der südafrikanischen Nationalmannschaft spielen durfte.


Dies ist das älteste Haus in Bo-Kaap. es darf nicht farbig gestrichen werden, da es unter Denkmalschutz steht. Früher waren nämlich alle Häuser im Viertel weiß!


Die meisten Bewohner von Bo-Kaap sind Muslime. Im Hintergrund sieht man die älteste Moschee im Viertel. Sie wurde 1794 gegründet. Daneben existiert auch noch eine zweite modernere.
Auch an diesem Tag stand wieder viel "Laufarbeit" an. Aber es hat sich gelohnt und meine Wunschziele haben wir gut gesehen. Am Abend hatten wir nicht mehr so viel Elan, weshalb wir erneut ins Blue Cafe´gegangen sind. Großer Vorteil hier: Wenn man z.B. nur eine Pizza zu zweit essen will, dann kann man sich die beiden Hälften ganz unterschiedlich nach Wunsch zusammenstellen. Guter Service!
Also, dann gute Nacht!
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Letzte Änderung: 20 Nov 2018 20:11 von Burschi.
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