Nun hatten wir genug Ausflüge in andere Themen - so will ich mal wieder nach Botswana zurück kehren!
Montag, 02.04.2018 – zweimal Chobe NP, mit Auto und zu Wasser:
Da wir ja zwei Nächte im Senyati verbringen, gibt es heute kein Zelte ab- und aufbauen- wie fein! Die Frühstücksbrötchen habe ich am Vorabend schon geschmiert, so dass wir eigentlich nur aus den Zelten kriechen, die Schlafanzüge gegen mainierlichere Kleidung austauschen und uns ins Auto schmeißen müssen! Um 5:40 klingelt der Wecker, und trotzdem sitzen wir erst um 6:20 im Auto. Nanu, was ist hier schief gelaufen? Wissen wir auch nicht so recht. Jeder wollte nochmal „schnell“ ans Wasserloch laufen, mit der leisen Hoffnung, doch noch einen Elefanten oder irgendetwas Interessantes zu erspähen. Fehlanzeige….
Egal - mit recht viel Vorfreude fahren wir Richtung Kasane und direkt neben der Teerstraße steht im Morgenlicht plötzlich ein wunderschöner Kudu-Herr mit seinen Korkenzieherhörnern! Ich finde diese Tiere sooo schön! Aber leider mag er sich nicht sehr lange anschauen lassen, und bevor unsere Kameras schußbereit sind, ist er im Gebüsch verschwunden. Kurz danach fahren wir, gegen 7 Uhr, durchs Chobe gate!
„Chobe Riverfront“, davon haben alle so geschwärmt! Wir träumen von Elefanten, die im Wasser plantschen, und von manchem mehr…. Es sollte beim Traum bleiben.
Wir fahren durch ziemlich enges Dickicht, grünes „Gestrüpp“, das jegliche Aussicht und Weitsicht versperrt. „Gestrüpp“ – dieses Wort werdet Ihr in den nächsten Tagen noch öfter von mir hören….
Dann bietet sich bald ein fast atemberaubendes Bild auf den in der Morgensonne glitzernden Chobe River, der hier (im Moment? Nach der Regenzeit? Wie sieht er hier in der Trockenzeit aus? Auch so breit?) eher einem Stausee gleicht! Schöööön!
(klassischer Fall von: Fotos können die Wirklichkeit nicht einfangen!)
(Sedudu Island mit der botswanischen Flagge darauf)
Hier überfahren wir bereits erste Elefantenböller – sie sind sogar relativ frisch! Damit steigt die Hoffnung!
Unten dann an der Riverfront unsere ersten Chobe-Tiere: zahlreiche Impalas in der Morgensonne:
Tabea beginnt nun, Buch zu führen. Allerdings: nicht alles wird gezählt – bei Impalas entscheidet sie sich gleich, dass nicht die Damen, sondern nur die Herren gezählt werden („That’s sexist!“, schreit einer der Jungs gleich! Wo bleibt hier die Gleichberechtigung?). Nach den ersten Junggesellenherden bekommt sie dann allerdings auch mit der Herren-Impala-Zählung etwas Probleme… Dennoch: sie und Joel bleiben bis zum Ende unsere Tour hartnäckig im Zählen diverser Spezies! Ich bin beeindruckt – dachte ich doch, das wäre anfangs nur so ein „Anflug“ gewesen….
Wir schlängeln uns weiter nahe am Wasser entlang – der unmittelbare Uferweg ist überschwemmt, aber der zweite, nahe parallel verlaufende, ist gut befahrbar. Hier wimmelt es von Impalas – und von Frankolins und Hornbills! Da sehen wir auch imitten einer Impalaherde andere Gazellen, die wir noch nicht kennen – ich vermute, dass es Lechwe sind (Uuups – oder zählen die zu den Antilopen?), was mir von meinen „Biologen“ bestätigt wird. V.a. Hannes und Benni zücken jetzt doch das „Mammals“-Bestimmungsbuch (dann haben wir noch den „field guide“ zu „Southern Africa“, in dem auch Pflanzen und Nicht-Säugetiere enthalten sind) und vertreiben sich die etwas langweiligeren Zeiten damit, sich hier mehr Wissen anzueignen. In den nächsten Tagen bekommen wir des öfteren kleine Vorlesungen über neue Erkenntnisse gehalten!
Frankolins hier, Hornbills da, ab und an ein paar Perlhühner, und auch die Roller lassen sich häufig blicken. Als für mich neue Vogelart identifiziere ich die „Carmine Bee Eater“, denn diese rötliche Sorte gibt es in Ost-Afrika nicht.
Dann wieder Impalas. BG; unser guide auf dem Boot am Nachmittag, meint: „They are like Cockroaches!“, was wir nun doch einen etwas unwürdigen Vergleich finden! Auch wenn wir schon sooo viele dieser braunen Gazellen in unserem Leben gesehen haben: immer wieder neu freuen wir uns an ihren grazilen Körpern, dem warmen glänzenden Braun in der Sonne und an ihren fantastischen Sprüngen!
Hin und wieder mengen sich zur Abwechslung ein paar Zebras darunter, und ab und zu auch einige Lechwe.
Ein einsamer Wasserbock weckt unsere etwas zum Einschlafen neigenden Gemüter, während wir sehnsüchtig auf die fortwährend über die Straßen verteilten Elefantenhinterlassenschaften starren….
Es ist zwar landschaftlich schön, in Flußnähe zu fahren, aber da sich da nun schon seit ca. 2 Stunden immer wieder die gleichen Tiere bieten, machen wir zur Abwechslung mal einen Schlenker in die andere Richtung. Ich sag nur: Gestrüpp! Das mag ich einfach nicht!
Dann aber erfreut uns hier unter den Bäumen (und ja, im Gestrüpp!) ein sehr großer Pavian-Clan – und die sind so witzig, wie ich selten Paviane erlebt habe!
Zu beiden Seiten unseres Autos und über uns turnen uns streiten sie in den Bäumen! Dann gucken einige uns immer wieder an, schubsen oder schütteln sich gegenseitig von Ästen, als wäre ihnen bewußt, dass sie Zuschauer haben!
Das ist besser als die Schimpansen in der Wilhelma in Stuttgart! Und die sind schon manchmal außergewöhnlich lustig! (wobei es sehr laaaange her ist, dass ich das letzte Mal in der Wilhelma war…). Da bleiben wir wirklich lange stehen, und immer, wenn wir uns losreißen wollen, gibt irgendeiner wieder eine besonders lustige Vorstellung!
Wir fahren und fahren und fahren (wollten wir nicht endlich mal was anders machen? Da war wohl doch ein Fehler in der Planung….), und erst kurz vor Ihaha Camp lassen sich zur Abwechslung auch mal Giraffen blicken. Immerhin ganz nah an der Straße – und das dann in der nächsten halben Stunde zum wiederholten Male! Das ist schön, denn Giraffen lieben Tabea und ich besonders!
Und dann - zur Abwechslung - mal wieder Impalas!
Was es übrigens reichlich gibt, sind Touristen!
Eigentlich bin ich diese AutoDichte sonst nur von Löwenbetrachtungen in der Maasai Mara gewöhnt…. Dass man sich auch um Impalas so scharen kann, ist mir neu. Aber bitte – die anderen sind ja genauso enttäuscht wie wir (stellen wir bei einem kurzen Austausch mit einigen auf einem Picknickplatz fest).
Fortsetzung im nächsten Beitrag - es waren jetzt einfach zu viele Bilder auf einmal.