THEMA: Botswanas Beasts & Beauty im April
11 Jun 2018 17:16 #523331
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  • CuF am 11 Jun 2018 17:16
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Freshy und Topobär und Ingrid: Besser hätte ich es nicht schreiben können! Antjes Bericht verdient mehrere Sterne, mindestens so viele wie Familienmitglieder dabei sind. ;)
Liebe Grüße, kann leider keinen Bedankemichknopf drücken, hole das aber nach!
Friederike
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11 Jun 2018 19:27 #523346
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  • KarstenB am 11 Jun 2018 19:27
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Hallo Antje,
viele Deiner Off-Topic-Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, andere hingegen stoßen mir ein wenig übel auf, insbesondere Deine Gedanken zum deutschen "Schuld-Kult" (ohne dass Du es so benennst, aber in die Richtung scheint es mir zu gehen). Aber, wie Freshy richtig sagte, das Forum scheint mir nicht das Forum für so eine Diskussion zu sein. Von Angesicht zu Angesicht würde ich hingegen gerne mit Dir darüber reden, aber das wird leider nicht so einfach zu bewerkstelligen sein.
LG aus dem heißen Budapest,
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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11 Jun 2018 21:07 #523356
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  • _Matthias_ am 11 Jun 2018 21:07
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Hallo Antje,

das war ja ein langer Beitrag :ohmy:
Ich teile meine Antwort Mal auf. Zunächst der "leichte" Teil.

Wie ich schon erwähnte finde ich das Buch Lion Children oder auf deutsch "Wir Löwenkinder" (gibt's antiquarisch in sehr schöner Aufnachung, mit Zeichnungen und mehr, aber fragwürdiger Übersetzung www.amazon.de/Wir-Lö...suana/dp/3785720866/ ) auch ganz toll. Genau wie ihr hatte ich Google bemüht und bin auf ähnliche Ergebnisse gestoßen. Aber ich hab noch ein paar Ergänzungen, die euch vielleicht interessieren:

Travers findet man auf LinkedIn www.linkedin.com/in/...238a21/?locale=de_DE
Maisie ist Künstlerin www.atthekitchentabl...uthor/maisiemcneice/
Angus ist Journalist mobile.twitter.com/gusmcneice?lang=de
und Pieter setzt sich immer noch für Löwen ein lionaid.org/executives.php
nur über Oakley have ich nichts gefunden.

Ich fand es auch interessant, dass nach einer solch abenteuerlichen Jugend ziemlich "normale" Erwachsenenleben dabei heraus kamen, ich hätte da eigentlich einen unstillbare nicht Durst nach Abenteuer erwartet. Aber vielleicht ist es ja gerade andersrum, wenn man eine abenteuerliche Kindheit hatte.

Wie ist das bei deinen Kindern? Immer noch Lust aufs (für deutsche Kinder) ungewöhnliche Aufwachsen in Afrika oder fänden die eher eine deutsche Schule als "abenteuerlich"?
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11 Jun 2018 22:26 #523365
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  • _Matthias_ am 11 Jun 2018 21:07
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Und nun Teil 2, die etwas "schwerere Kost"

Natürlich darf man Kritisieren, alles und jeden. Aber es kommt darauf an wie man das macht. Wie heißt es so schön: Wer ohne Süde ist, der werfe den ersten Stein.
Es gibt unzählig viel, was ich an Afrika und seinen Bewohnern kritisieren könnte. (In Asien übrigens noch mehr, ich fahr immer Mal wieder hin, weil ich hoffe dass es besser wird und es dort viel interessantes zu sehen gibt, aber die Mentalität dort schafft mich jedes Mal). Und ich finde es auch im, wenn man seine Meinung kund tut. Aber wenn man so macht als wäre man haushoch überlegen, dann geht das zu weit.

Z.B. Die Behäbigkeit, Geduld und Gleichgültigkeit, die man oft vorfindet strapaziert immer wieder meine Nerven, wenn ich in Afrika bin. Ich könnte so nicht dauerhaft leben, Und natürlich ist das auch ein Grund warum es dort wirtschaftliche Probleme gibt. Aber ist meine/unsere Arbeitseinstellung wirklich besser oder nur anders? Burn out, Stress, usw sind ja jetzt auch nicht gerade positiv.

Mich stört nicht die Kritik, mich stören Vergleiche bei denen die eigene Sicht/Kultur/Lebensweise als überlegen und besser angenommen wird. Wenn man sich anschaut was bei uns los ist, von den abscheulichen Taten in Staufen, von dem Zündeln der Vogelschiss-Partei, von dem Diesel-Betrug, von Rüstungsexporten aus Geldgeilheit, von nach mir die Sintflut Einstellung der Alten, Hauptsache ihre Rente ist sicher, von Egoismus und Apathie, von Missbrauch in Kirchen und Heimen, ...

Da gibt es doch einiges was auch bei unserer Kultur schief läuft. Auch wenn man sich anschaut wie viele heute als selbstverständlich betrachtete Errungenschaften erst ziemlich kurz da sind:
Gewaltfreie Erziehung - erst seit 2000 in Deutschland
Keine Prügel in der Schule - erst seit 1983 in Bayern, in den USA immer noch erlaubt
Frau darf nur mit Erlaubnis des Mannes arbeiten - bis 1977 in Deutschland
Frauenwahlrecht - erst seit 1971 in der Schweiz und 1986 in Lichtenstein
Homosexueller Sex - bis 1969 immer, bis 1994 teilweise strafbar in Deutschland
Vergewaltigung in der Ehe - erst seit 1997 strafbar in Deutschland
Und es gibt ja seit ein paar Jahren viele "Konservative", die gerne die "gute alte Zeit" zurück hätten.

Man kann gerne die Lebensweise anderer doof finden und auch sagen, dass man sie doof findet, aber anderen die eigene Lebensweise aufzwingen zu wollen geht gar nicht, denn ich will mir auch nicht eine andere Lebensweise aufzwingen lassen.
In Spanien werden Kinder um 22h gerade so richtig wach, während sie in Deutschland dann schon 2 Stunden im Bett liegen. Fragt man Eltern, dann halten sie ihr eigenes Vorgehen für richtig und kritisieren das andere. Aber letztendlich ist das Vorgehen einfach nur unterschiedlich und nicht das eine besser als das andere.

Oder um bei deinem Beispiel zu bleiben, ich kenne die Ngoni-Kultur nicht und kann sie daher weder gut oder schlecht reden, ich kenne aber die christliche Kirche und weiß dass diese schon so viel schlechte und schädliche Dinge hervorgebracht hat, dass ein Pastor besser erstmal die eigene Kultur aufräumen sollte bevor er den Stein auf andere wirft.
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12 Jun 2018 07:51 #523385
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  • Rehema am 12 Jun 2018 07:51
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Vielen Dank für Eure vielfältigen Reaktionen!
Die unterschiedlichen Beiträge zeigen, dass ich hier Diskussionen mit (vielleicht auch etwas zu viel) Zündstoff weitergeführt habe. Bestätigen mich aber auch darin, dass sich hier auf dem Forum sehr viele interessante Menschen tummeln, mit denen ich mich wirklich gerne mal mehr unterhalten würde!
Auch kritische Töne wurde in sehr guter Weise formuliert, wie ich finde, und ich danke Euch dafür! Danke auch Matthias, für manche Fakten zu Deutschland/Europa, die es wert sind, mal in einer solchen Auflistung betrachtet zu werden!
Für noch mehr Details habt Ihr, freshy und Karsten, vermutlich Recht: das müsste man dann wohl eher von Angesicht zu Angesicht tun! Ich bin gespannt mit wem sich das vielleicht tatsächlich mal ereignen wird (auch wenn es schade ist, dass es mit vielen nicht möglich sein wird).

Ich möchte keinen abwürgen, und wenn jemandem noch was auf der Seele brennt dazu, sollt Ihr das hier in meinem thead weiterhin äußern dürfen. Ich für meinen Teil würde es aber bei diesem "Ausflug" nun belassen, und mich wieder in den Moremi begeben. Ich hoffe, das ist in Ordnung so?
Vielleicht schaffe ich noch einen kleinen Einstieg zu unserem langen Tag durch den Moremi, bevor ich mich den sonstigen Alltagspflichten widme ;)
Grüße aus dem bibberkalten Blantyre :huh:
Antje
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12 Jun 2018 09:24 #523394
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  • Rehema am 12 Jun 2018 07:51
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Samstag, 07.04.2018 Moremi: SG-Third Bridge-Xakanaxa-SG
Ein Tag voller kleiner Überraschungen

Da wir heute abend ja nochmal in South Gate übernachten, können wir die Zelte stehen lassen. Ich muss nur Kaffee und Tee kochen und in Thermoskannen befüllen – die Frühstücksbrötchen habe ich am Abend schon fertig gemacht, ähnlich wie mit unserem Chobe-Game-Drive vom Senyati aus.
Aber auch diesmal schaffen wir es dennoch erst um ca. 6:20, im Auto zu sitzen. Es ist schön, zu diesen frühen Morgenstunden aufzubrechen! Mal wieder mit viel Spannung und Erwartung im Gepäck, haben wir doch im Vorfeld so viel von diesen „berühmten“ Ecken gelesen, die wir heute selber "in Echt" erkunden wollen!

Das erste tiefe Matschloch direkt hinter South Gate kennen wir ja nun schon, und davon soll es im Laufe des Tages noch mehrere geben, und Rafiki beginnt zunehmend, seine Farbe zu verändern! Das finden die Kinder natürlich besonders „cool“! B) Aber ich will nicht verschweigen, dass es auch Volker und mir Freude bereitet, ein solches Auto endlich mal wieder „da zu fahren, wo man es wirklich braucht“! :woohoo: :side: ;)

In Erwartung an viele Tiere in den frühen Morgenstunden werden wir zunächst einmal enttäuscht: es bleibt die erste Stunde über erstaunlich leer. Die ersten Tiere, die uns über den Weg laufen, sind zwei Frankolin. Ich versuche, für etwas Aufheiterung zu sorgen, indem ich bemerke: „Aha! Frank und Lina sind also auch schon wach!“ Aber nur Benni lacht über meinen recht einfallslosen Witz….

Dann „das Übliche“: Impalas, weitere Frankolin, Hornbills, und andere Vögel





Benni wird so langsam richtig schlecht gelaunt, und beschwert sich ständig darüber, dass wir eben zu spät im Auto saßen! :angry: Und deshalb haben sind die Tiere jetzt schon wieder alle verkrochen! Es ist echt schwer, ihn aus seiner miesen „Enttäuschungslaune“ heraus zu holen! (alle hatten insgeheim gehofft, so früh vielleicht noch ein paar Löwen zu erwischen…)
Da aber überrascht uns doch etwas – wieder etwas Kleines, und etwas, an das wir gar nicht gedacht hatten – um so größer ist die Freude!



Zwergmangusten auf der Straße direkt vor uns!



Die sind alle schon seeeerh wach und bieten uns ein unheimlich lustiges Schauspiel!







Wir verbringen ziemlich viel Zeit hier, denn ihr Gezeter und Gejage ist so abwechslungsreich! Außerdem haben wir noch nie so viele Mangusten gesehen, noch dazu so direkt vor uns, mit überhaupt keinen Anstalten, sich zu verziehen!





Wir müssen uns losreißen – denn die Strecke bis Third Bridge geht noch ein Weilchen, und wenn wir bei jedem Tier so lange stehen bleiben, wird das heute nix mehr mit der großen Runde!

Als die Sonne es dann endlich geschafft hat, so weit über den Horizont und durch die untersten Wolken zu kriechen, dass sie alles langsam in ein schönes Morgenlicht taucht, wird es um uns auch lebendiger.
Einige Kudus stehen recht nahe an der Straße, sind aber nicht so entspannt wie die Mangusten und verzeihen sich recht schnell im Gebüsch.









Dann ruf einer: „Impalaherde – vorne links!“ Tabea: „Bock dabei?“, „Ich kann noch keinen sehen, aber es muß einen geben…“. „Da, da hinter dem Busch steht er!“, Tabea: „Also ein Bock!“ „Nein, da ist noch einer!“ - Tabea: „Korrektur: Zwei Böcke!“, und sie macht einen weiteren Strich in der entsprechenden Spalte. :cheer:



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