THEMA: Botswanas Beasts & Beauty im April
22 Mai 2018 01:09 #521933
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  • kalaharicalling am 22 Mai 2018 01:09
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Coole Reaktion, das mit der Frage nach der Quittung! :lol:
5 Jahre in Botswana, 1 Jahr in Sierra Leone
außerdem Reisen in Namibia, Südafrika, Mozambique, Tansania und Äthiopien
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22 Mai 2018 10:29 #521944
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  • Flori am 22 Mai 2018 10:29
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Sehr interessante Ausführungen, Stefanie!

Ich wusste gar nicht, dass Khama zurückgetreten ist.
Mag es nicht auch sein, dass Botswana so relativ wenig Probleme hat ( außer der Stammeszugehörigkeit ), dass der Vater von Ian K. eine Weiße geheiratet hatte? Dass es weniger Rassentrennung gab? Dadurch mehr Toleranz?


Was die kaputte Straße zwischen Maun und Nata angeht - da waren doch letztes Jahr diese extremen Überflutungen, selbst Planet Baobab war betroffen. Dadurch hat sich bestimmt etliches verschlimmert, bzw. dauern die Reparaturen an - vermute ich mal.

Gruß Doro
~ Africa is a feeling ~
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22 Mai 2018 10:51 #521946
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  • freshy am 22 Mai 2018 10:51
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Hallo Stefanie und Antje,
vielen Dank für die Eindrücke, die ihr schildert. Als durchreisender Touri kann man natürlich nicht so intensive Eindrücke erhalten. Mir fällt (ganz oberflächlich) auf, dass die Menschen in BOT selbstbewusster sind als die (normale) schwarze Bevölkerung in SA und NAM ist und zwar auf ganz sympathische Art: Freundlich und gleichzeitig distanziert. Das ist angesichts der Geschichte nicht verwunderlich. Die riesigen Banner: Wir sind stolz, Botswaner zu sein!, sind mir noch gut im Gedächtnis. Wenn wir Hilfe brauchten, gaben sich die Menschen viel Mühe, wollten kein Trinkgeld! und blieben so lange in unserer Nähe, bis wir Hilfe bekamen. Ich meine jetzt nicht das Personal in den Resorts, sondern die allgemeine Bevölkerung, "den Mann ;) " auf der Straße. Wir sind nach meiner Erinnerung nie angebettelt worden. Außer von Grenzbeamten, die zu einem horrenden Kurs Pula tauschen wollten und scharf auf unsere Kulis waren. Trotz der Antikorruptionsplakate an der Wand. Auf unserer letzten Tour wurden wir auf unserem letzten Aufenthalt in NAM vor der Grenze nach BOT angebettelt und nach dem Grenzübertritt zurück in NAM sogleich wieder. Parkplätze vor den Malls in BOT tragen Hinweisschilder, dass es nicht erlaubt sei, gegen Geld auf die Autos der Touristen aufzupassen, das würde überwacht. Vor allem in NAM haben wir diese Hawkers teilweise lästig bis unverschämt erlebt.

Wie geschrieben, sind das sehr oberflächliche Eindrücke. Auch die Menschen in BOT sind so gut oder schlecht wie andere. Ihr unterschiedliches Verhalten zu den Menschen in NAM und SA hängt aus meiner Sicht hauptsächlich mit den Nachwirkungen der Apartheit und der Behandlung durch die Weißen zusammen, die die Länder für sich vereinnahmt hatten.
@Antje: Ja , die Chinesen bauen auch in BOT Straßen, wo sie sie brauchen. Z.B. Richtung Schürfgebiete. Die Maisfelder zwischen Kasane und Nata sind stabil umzäunt, Schilder zeigen an, dass sie Chinesen gehören. Ihrem "Charme" unterliegt demnach auch diese Regierung.
LG freshy
Letzte Änderung: 23 Mai 2018 11:21 von freshy.
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24 Mai 2018 11:14 #522079
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  • kalaharicalling am 22 Mai 2018 01:09
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Liebe Doro, Liebe Freshy!

Danke für eure Rückmeldung! Ruth Khama ist bestimmt eine positive Identifikationsfigur gewesen in Botswana als erste weiße First Lady dort. Sie ist ja auch nach dem Tod von Seretse Khama in Botswana geblieben bis zum Ende Ihres Lebens und war, denke ich, sehr beliebt in Botswana. Aber die Botswaner habe auch schon vor Ruth Khama Leute aufgenommen, z. B. einen Trupp Buren, die vor den Engländern geflohen sind während der burischen/englischen Kriege. Denen haben sie Land gegeben in der Nähe von Ghanzi und die Nachfahren leben bis heute dort. Normalerweise schicken sie niemanden zurück in die Wüste (im übertragenen Sinn) in Botswana. Die Nachfahren der Herero, die die Flucht durch die Wüste (vor General Trotha in Namibia) überlebt haben, siedeln bis heute in Maun.

Natürlich hat Freshy recht, wenn sie sagt, die Menschen in Botswana sind nicht besser oder schlechter als anderswo. Intelligenz ist normalverteilt, genauso wie Schönheit und alle anderen Attribute der Menschen, das ist überall gleich. Aber die Kulturen und Werte sind schon teilweise sehr unterschiedlich. Man merkt selber erst, wie sehr man eigentlich von der eigenen Kultur und den Werten der Gesellschaft, in der man aufgewachsen ist, beeinflusst ist, wenn man einmal in einer anderen Kultur lebt. Wenn Menschen aus einer anderen Kultur Freunde werden und man sie verstehen möchte, dann fängt man an, auch über die eigene Kultur nach zu denken. Zumindest ging mir das so.

Ich denke, für vieles was passiert, im Privaten wie auch im Gesellschaftlichen gibt es tieferliegende Gründe. Antje war ja sehr interessiert, z. B. auch Dinge zu erfahren, die in Botswana nicht so gut laufen. Da nehme ich jetzt mal die HIV Epidemie, die ist in Botswana stärker verlaufen als irgendwo anders. Das ist keine Zufall gewesen, denn es gibt viele traditionelle Regeln, die das Fremdgehen befördern, Sprüche wie: „Ein Mann kann nicht in einem Kral glücklich sein“ oder „Frag Deinen Mann nicht, wo er gewesen ist“. Als wir in Botswana gelebt haben, wurde gerade Gaborone plakatiert von der Regierung mit Sprüchen wir „Wer ist in Deinem sexuellen Netzwerk?“ oder „Frag Deinen Mann, wo er gewesen ist!“ um der Ausbreitung von HIV entgegen zu wirken. Viele Männer in Botswana haben auch noch 2 oder 3 illegitime Familien neben der Hauptfamilie und weitere Nebenbeziehungen aus denen vielleicht nicht noch Kinder hervor gegangen sind. Das ist aber nicht offiziell (wie vielleicht in manchen Kulturen) sondern heimlich. Man nennt das dann zweites oder drittes „Haus“ jeder weiß es, es wird aber nicht zugegeben und die heimlichen Kinder haben auch keine Rechte und bekommen Ihre Väter kaum zu sehen. Es gab mal einen Vorschlag im Parlament, dass die Namen der Väter auf dem Geburtsschein stehen sollten und das wurde abgeschmettert mit der Begründung „das würde Familien zerstören“.
Die Situation ist mittlerweile viel besser, hauptsächlich weil die Betroffenen sich nicht mehr schämen (das war oft so obwohl zeitweise jede/r dritte betroffen war) sondern sich behandeln lassen und Antiretrovirals nehmen, es gibt ja umsonst Medikamente für jeden und trotzdem hat es sehr lange gedauert, bis die Leute angefangen haben, sich behandeln zu lassen. Wenn man richtig eingestellt ist medikamentös kann man andere nicht anstecken und deswegen steigt die Lebenserwartung in Botswana wieder. Und es wurde natürlich viel Aufklärungsarbeit geleistet.

Über HIV habe ich viel gelernt in Botswana. Wusstest Ihr, dass es eine Pille danach gibt gegen HIV? In den 24 Std. nach einem Kontakt mit infiziertem Blut zerstört diese Pille zu 99,9 % das Virus im Körper. Würde man in einen Autounfall geraten und mit Blut in Kontakt kommen oder wenn man ungeschützten Sex hätte kann man diese Pille nehmen. Ich hatte vor Botswana noch nie davon gehört. Ich wusste auch nicht, dass man ein gesundes Kind bekommen kann, auch wenn man HIV positiv ist.

So, ich wünsche euch einen schönen Tag und viel Spaß bei Lesen, Planen, Reisen und Entdecken!

Liebe Grüße,
Stefanie
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27 Mai 2018 18:10 #522290
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  • Rehema am 27 Mai 2018 18:10
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Vielen Dank Euch allen für Eure Beiträge - v.a. Dir, Stefanie (danke, dass Du meinen Namens-Verdreher so locker genommen hast! :huh: )
Nun bin ich doch etwas in Pack-Planungen und Geburtstags-und Kinder-Good-By-Parties versumpft (alle unsere 4 Männer haben jetzt innerhalb von 5 Wochen auch noch Geburtstag.....).

Nun schreibe ich aber gerade weiter an meinem Maun-Bericht, und hoffe, den morgen einzustellen!
Bis dahin,
Antje
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28 Mai 2018 12:32 #522334
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  • loser am 28 Mai 2018 12:32
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kalaharicalling schrieb:
...... Sprüche wie: „Ein Mann kann nicht in einem Kral glücklich sein“ oder „Frag Deinen Mann nicht, wo er gewesen ist“.............

Die Herumschlaferei der afrikanischen Herren der Schöpfung, die ständige Anbaggerei, die sugar daddies für junge Mädchen, erlaubte Polygamie etc. sind einfach eine Katastrophe für diese Länder. Für Botswana, das hier das Thema ist, habe ich auf die Schnelle diese alten Zahlen gefunden, aber in den anderen Ländern ist es genauso schlimm und wird ärger.

Table 3: Pregnancy Dropouts by Form
Year Form 1 Form 2 Form 3 Form 4 Form 5 Total
1998 265 499 238 136 131 1259
1999 196 407 496 195 179 1473
2000 219 405 540 238 257 1659
2001 200 351 426 228 263 1468
2002 178 327 391 220 253 1369
Total 1058 1989 2091 1017 1073 7228

Zig Kinder wachsen ohne Väter oder Versorgung auf. Die Mädchen sind von Schulbildung ausgeschlossen oder können diese nicht mehr nachholen. In ländlichen Gebieten wurden schon Schulklassen geschlossen, weil zu viele Schülerinnen schwanger waren etc. Eine Katastrophe für die Entwicklung der Länder, deren Existenz und Gründe kaum in den Medien thematisiert wird.

meine 5cts zum Thema
Letzte Änderung: 28 Mai 2018 14:09 von loser.
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