THEMA: Botswanas Beasts & Beauty im April
20 Apr 2018 10:52 #519180
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Samstag, 31.03.2018 – von Lusaka nach Livingstone:
In der Nacht grollte öfter schlimmes Gewitter und Blitze zuckten, aber es ging größtenteils um uns herum und wir blieben vor dem meisten verschont. Dennoch müssen wir die Zelte heute recht naß einpacken, denn wir haben nicht die Zeit, sie zum Trocknen noch etwas stehen zu lassen.
Das wieder Abbauen und alles im Auto verstauen und Sortieren gestaltet sich noch etwas holprig – wir müssen uns als „Camping-Team“ erst wieder einspielen.
Und: es ist genauso wie ich erwartet habe: Das Innere dieses Autos sieht bereits jetzt aus, als habe ein Büffel eine Break-Dance-Session gehalten :evil: – dabei sind wir bisher noch gar keinem Büffel begegnet!?

Es ist eine eigene Philosophie, dieses Auto zu sechst mit CampingAusrüstung sinnvoll einzurichten (und auch so zu erhalten….). Wir haben die Version mit einer 3-er Mittelbank (bei dem 79er Modell ja ohne Seitentüren, also immer von vorne Sitze umklappen und sich "reinkrampfen"), und ganz hinten zwei kürzere seitliche Bänke. Zwischen diese Bänke passt immer einer unserer Koffer genau von der Höhe – drum herum und unter den Sitzbänken hinten wird mit anderem aufgefüllt (Isomatten, Abschleppseile, Schlafsäcke, Kühlbox, Gasflasche, Tüte mit Schuhen, und eine andere mit Schwimmsachen usw…) Dann kommt auf das ganze eine 140 breite, dünne Matratze(nauflage) – von „IdiotenKaufenEinfachAlles“ (IKEA) - die biegt sich an den Seiten hoch. Auf der schlafen Volker und ich im Zelt, da ich ziemliche Rückenprobleme habe. So dauert es schon immer seine Zeit, bis alles der richtigen Reihenfolge nach wieder „einsortiert“ ist für den neuen Tag!
Später in Botswana beneide ich manchmal die anderen mit ihren voll ausgerüsteten Bushcamper-Mietwagen, wo alles seine schönen zugänglichen Fächer auf Augenhöhe an der Seite des Wagens hat…
Unter die Mittelbank stapele ich meine Tupperdosen mit der „Tages-Überlebens-Ration“ und manchen Leckereien (noch zu Hause gebackenen Schokokuchen, Biltong, Kekse, Nüsse, Äpfel… gekocht wir ja immer erst abends), um möglichen aufkommenden schlechten Launen entgegen zu wirken! Da sind sie gut erreichbar!
Vorne haben wir noch 1 ½ Plätze neben dem Fahrer, und der Platz auf der Mittelbank hinter dem Fahrer wird mit einem weiteren kleinen Koffer und mit dem Zeugs, was wir erreichbar brauchen (Geld, Pässe, Autopapiere, Kameras usw.) belegt. So darf also immer mindestens einer ins „Schlafabteil“.
(Ich habe leider keine Bilder von unserem unaufgeräumten Inneren des Autos… Da müßt Ihr jetzt Eure Phantasie walten lassen!)

Aber irgendwann ist auch dieser Teil geschafft, der in den kommenden Tagen zur flotteren Routine wird, und wir winken den Zebras und den Impala noch einmal zu. Eine Giraffe läßt sich noch in weiter Ferne blicken, und los geht’s in die letzte Etappe unserer langen Botswana-Anfahrt! (die 70 km morgen bis zur Grenze vernachlässigen wir hier mal).
Es sind ca. 470 km – größtenteils gute Straße, nur am Anfang, bis Mazumbuka, gibt es ein Stück von 70 km, die so richtig übel sind! Das war schon vor 2 Jahren so, und daran hat sich nichts geändert. Das kostet eine zusätzliche Stunde. Also, Chinesen, wäre das nichts für Euch??? Oder lieber doch die EU? :laugh:
In der Mazumbuka Ortseinfahrt bewahrt uns ein langsam vor uns fahrender Bus davor, in die Polizei-Radar-Falle zu brausen! Und im Ort machen wir den selben Fehler wie letztes Mal: da zweigt die Straße auf, mit Schildern: „Light vehicles“ to the right und „Heavy vehicles“ to the left. Wir entscheiden uns, ein „Light vehicle“ zu sein – und finden uns auf einem üblen Pothole-Stück wieder, das uns auch sehr bekannt vorkommt…





Naja, es macht zeitlich keinen so großen Unterschied, doch wir merken uns für die Rückfahrt: Den anderen Weg nehmen!!!

Die ganze Strecke über ist es ziemlich grau bewölkt, ab und zu lässt sich in der Ferne blauer Himmel erahnen, aber irgendwie nimmt die Straße dann doch immer wieder die Richtung in die dunkler werdenden Wolken. Volker und ich beobachten den Himmel kritisch, mit der leisen Hoffnung, dass wir doch in Livingstone nicht im Regen Zelte aufbauen müssen! Darauf haben wir irgendwie gar keinen Bock, und so langsam finden wir, könnte die Regenzeit sich auch mal als beendet erklären! Zumindest da, wo wir unterwegs sind….?
Und was wir kaum zu hoffen wagten, wird dann wirklich wahr: Kurz vor Livingstone – wirklich quasi auf den letzten Kilometern, lichtet sich der Himmel, recht uns links und hinter uns ist es grau, und vor uns über Livingstone und den zu erahnenden Vic Falls breitet sich blauer Himmel mit hübschen Schäfchenwolken aus! Wir sind wirklich sehr erleichtert und glücklich darüber!!!



In der Ferne über den Bäumen kann man schemenhaft die Gischt der Vic Falls sehen. Dieses Bild bietet sich nur an einer Stelle in Livingstone, und es ist immer schön, wenn man hier durch die Stadt fährt und das vor sich sieht: Endlich DA!

Und nun müsst Ihr durch einen kleinen "Gasflaschen-Exkurs" durch - wir mussten es schließlich auch, und Ihr reist ja mit, oder?
Da wir das Problem haben, dass unsere Gasflaschenfüllung sich dem Ende neigt, hoffen wir, sie hier in Livingstone noch zu befüllen.
Diese Gasflasche hat nämlich eine etwas komplizierte Geschichte, und ich konnte sie deshalb in Malawi nicht auffüllen lassen:
Als wir vor 2 Jahren in Zambia waren (entschuldigt, dass ich immer wieder davon rede..), hatten wir auch eine leere Gasflasche, bevor wir in den SL wollten. Also haben wir uns in Chipata damals umgeschaut. Unsere damals aus Blantyre befüllen ging nicht (Laden, der befüllt, was geschlossen, ich glaub, es war ein Sonntag), aber an der Kobil in Chipata gab es welche mit Kochaufsatz zu kaufen, und so haben wir das getan. Damals noch nichtsahnend, dass es zig verschiedene Sorten Gasflaschen mit verschiedenen Gewinden in Afrika gibt!
Einige Monate später, als wir durch TZ nach Kenya hoch fahren, will ich eben diese in TZ auffüllen lassen. In Mbeya stehen Gasfalschen ohne Ende am Straßenrand. Überall! Aber keiner kann sie mir auffüllen - bis mir einer erklärt: "Die kann dir in ganz TZ keiner auffüllen! Diese Sorte wird hier nicht gehandelt!" Na toll! (In TZ gibt es ORYX - ich vermute, dass die mit AFROX kompatibel sind!?)
In Nairobi, der Weltstadt, dann das Wunder: sogar an einer kleinen Station am Dagoretti Corner gibt es alle möglichen Sorten von Gasflaschen, und wir bekommen unsere problemlos gegen eine neue der gleichen Art getauscht. Das einzige, was anders ist: sie ist gelb statt khakigrün. Fröhlich ziehen wir von dannen und haben diese Flasche bis vor kurzem genutzt!
In Blantyre auffüllen geht nicht - hier wird nur AFROX vertrieben, und als er mal alle seine Adapter durchprobiert, und ich immer irritiert gucke, wieso der falsch herum zu schrauben versucht, wird mir klar: das Gewinde ist tatsächlich anders herum geschnitten als bei AFROX Flaschen! Ja gibt's denn so was? Es geht also gar nicht nur um die GewindeGröße, sondern die Gewinde sind einfach in gegensätzliche Richtung geschnitten! Also: keine Chance zum Befüllen!
Nun, haben wir uns gedacht, fahren wir nochmal nach Zambia, wo wir das Ding ja gekauft haben, und hoffen, sie wieder los zu werden - oder wenigstens befüllt zu kriegen.
Wir fahren in Livingstone diverse Tankstellen an, die auch hin und wieder Gasflaschen ausgestellt haben. Nix zu machen. Volker erinnert sich, dass wir sie an einer Kobil gekauft haben, und als wir eine solche finden, und dort auch Gasflaschen stehen, freuen wir uns schon! Es ist wirklich sogar die richtige Sorte!!!! (nur eben khakigrün, und nicht gelb....Das wird später noch eine Relevanz bekommen). Doch auch das wird eine Pleite. Ihre Gasflaschen sind leer, so dass sie unsere nicht tausche können......
Man sagt uns noch, dass es in Livingstone EINEN Laden gibt, der Gasflaschen befüllt. Er heißt "Ankufa" und ist in einer kleinen Seitenstraße, und wir finden ihn auf Anhieb! Doch: der ist geschlossen. Es ist Samstag nachmittag, etwa15:30..... Volker klappert dennoch mal an dem Tor, und da kommt der Wächter, und wir meinen zu träumen, als er uns sagt, dass der Laden morgen (OsterSonntag!) für EINE Stunde geöffnet hat - zwischen 9 und 10 Uhr vormittags! Also, die Hoffnung stirbt zuletzt! Und noch ist sie nicht tot!!!

Nun fahren wir erst noch an der Lodge vorbei zu dem Punkt, wo man am Zambezi oberhalb der Vic Falls die Gischt „von hinten“ sehen kann – hier ist auch mein Anfangsbild entstanden. Ich könnte hier ewig stehen, dieser starken Strömung zuschauen, und dem Tanz der Gischt hinter der Abbruchkante, die man von hier aus ja nur erahnen kann!



Allerdings mögen auch andere diesen Platz, und es kommen ständig neue Leute, die sich für Selfies positionieren. Uns sind diesmal keine recht Sympathischen dabei, und so fragen wir erst auf der Rückfahrt zwei britische Fahrradfahrer, ob sie ein Familienbild von uns machen (mein erstes Bild ist damit also eigentlich eines der letzten).

Dann rollen wir gegen 4 Uhr nachmittags in die Maramba River Lodge ein – ein Ort, der mir schon vor 2 Jahren so gut gefallen hat, dass ich so gerne nochmal her kommen wollte! Ich liebe natürlich angelegte Compounds, und Lodges, die rustikal und vom Stil in die Natur eingebettet sind. Deshalb müsst Ihr Euch das jetzt ein bisschen anschauen. Vielleicht mag der eine oder andere es sich ja für Zambia/Vic Falls auf seiner Liste notieren!




Reception


Restaurant





Pool, Bar, Lounge
Letzte Änderung: 20 Apr 2018 11:16 von Rehema.
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20 Apr 2018 11:43 #519186
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Da mein Internet immer nur etwa ca. 5 bis 6 Bilder auf einmal bewältigt, und ich jedes mal zittere, ob meine Bemühungen gleich futsch sind, muß ich hier etappenweise meine Bilder einfügen. Deshalb ändere ich einen Beitrag hin und wieder mal, wenn ich noch passende Bilder dazu finde, bzw. es einfach zu viele sind. Eigentlich wollte ich immer einen Tag in einem Beitrag schreiben, - aber das muss vielleicht nicht sein, und wir ändern das eben mal?
Ich hoffe, Ihr arbeitet auch an Eurer Intelligenz! (Remember: intelligence is the ability to adapt to change!)

Also mache hier mal mit der Maramba River Lodge weiter:






Für die Nicht-Zelter gibt es auch Häuschen oder Tents:




Im Maramba River, der direkt vor der Lodge verläuft und später in den Zambezi mündet, hört man zur Begrüßung schon die Hippos.


Aber sie haben sich diesmal etwas in einer Ecke versteckt und lassen sich nicht wirklich blicken.





Wir bauen Zelte auf, erfrischen uns im Pool und essen dann mein ebenfalls noch vorgekochtes ChickenCurry mit Basmati Reis – lecker! Es hilft, dass wir nun doch schon deutlich westlicher sind, denn es wird fast 1 h später dunkel als in Blantyre. So haben wir bis etwa 7 Uhr noch Tageslicht.

Die Kinder philosophieren darüber, ob Mama auch diesmal eine Osterüberraschung mit hat – aber da lasse ich nichts raus. Der Osterhase wird erst aktiv, als alle 4 schon in ihren Zelten liegen!
An unserem ersten Ostern in Malawi konnte ich sie noch mit deutschen Ostereiern, die ich aus dem Container wohl behütet aufbewahrt hatte, überraschen! Letztes Jahr waren wir zu Ostern in Südtanzania unterwegs, die Menschen in dem kleinen Dorf besuchen, unter denen wir mal 2 Jahre gelebt hatten. Da hatte ich außer ein paar Gummibärchen nichts mit gehabt – aber es ist so schön, dass sich unsere Kinder selbst darüber so herrlich freuen und dankbar sind! Und dann gab es sogar noch eine echte Überraschung, da wir uns noch in Matema, am nördlichen Zipfel des Lake Malawi, mit Freunden getroffen hatten: Eine Ledige Deutsche, die tanzanische Vierlinge adoptiert hat (die sind in passendem Alter zu unseren Kindern) hatte Besuch von einer Familie aus Deutschland, und die hatten Ostereier mitgebracht und dort auch für unsere Kinder versteckt! War das eine Freude gewesen! In Deutschland kann man sich oft nicht vorstellen, wie solche Dinge hier so viel Dankbarkeit und Freude auslösen können.
Tja, also, und dieses Jahr dachte ich, muss ich es wieder mit ein paar Gummibärchen belassen. Denn im Shoprite in Blantyre sah ich erst nur Lindt-Osterhasen – 150 g für umgerechnet 10 Euro! Nee, die gibt es nicht! Aber dann…, tja, dann hat der Osterhase eben DOCH noch was gefunden.
Anhang:
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20 Apr 2018 16:19 #519206
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Sonntag, 01.04.2018 – Von Livingstone über den Zambezi nach Botswana ins Senyati:
Es ist zwar 1. April, aber dieser Tag wird KEIN April-Scherz, sondern Wirklichkeit: heute setzten wir endlich Fuß auf Botswana!

Nachdem mein Wecker klingelt (in der Regel zwischen 5:30 und 6) husche ich schnell raus und setze meine 4 Schokoladenhasen noch unter die Vorzelte (Tabea schläft bei uns, die Jungs im anderen Zelt). Da es hier freche Meerkatzen gibt, war mir das nämlich die Nacht über nicht geheuer, diese hilflosen Schoko- Tierchen so unbeschützt zu lassen, und so durften sie ein letztes Mal in der Kühlbox schlafen!
(Ja, ich habe am Ende doch noch im Shoprite in Blantyre ganz preiswerte Schokohasen gefunden! Und sie haben die Fahrt bis hier hin sogar ohne Dellen überstanden!)


Komisch, das ist wie an Nikolaus: da schaffen es die Kinder auch immer sehr schnell aus den Betten! Die Freude ist natürlich groß, und das meiste ist verzehrt, bis die morgendliche Routine von „Alles wieder im Auto verstauen“ dran ist.


Irgendwie drehen alle nochmal richtig auf - die Vorfreude auf Botswana nach diesen langen Fahrtagen bricht sich Bahn und es wird reichlich geblödelt!








Doch dann müssen wir uns losreißen, denn um kurz vor 9 wollen wir bei „Ankufa“ sein wegen der Gasflasche. Das klappt auch, und tatsächlich haben die geöffnet! Ein netter Inder sagt uns, dass diese Flasche von einer kenyanischen Firma ist, und dass er keine passenden Adapter hat, um sie aufzufüllen…... KOBIL-Tankstellen wären die einzigen, die diese Sorte in Zambia vertreiben. Wir sagen ihm, da hätten wir es schon versucht, aber die hätten keine vollen da. Da schüttelt er nur verständnislos den Kopf und meint: „Die sind doch dumm! Man weiß doch, dass hier in Livingstone am Wochenende Kunden kommen werden, da muss man doch rechtzeitig für Nachschub sorgen!“
Wir überlegen hin und her – wir können doch nicht NOCH eine solche Gasflasche kaufen! Aber kochen müssen wir doch die nächsten 2 Wochen irgendwie! Volker einigt sich dann mit ihm, dass wir eine neue Flasche von ihm „geliehen“ bekommen (sie ist von AFROX), wir den Neupreis zahlen, und wenn wir auf dem Rückweg wieder vorbei kommen und die Flasche in ordentlichem Zustand ist, er sie uns wieder abnimmt und 80 % des Geldes zurückerstattet. Unsere fast leere Flasche dürfen wir so lange bei ihm stehen lassen.
Wir sind ganz glücklich, dass sich das jetzt, am Ostersonntag (!), noch so schnell und gut lösen ließ, und diese neue AFROX-Gasflasche tut uns in den nächsten 2 Wochen unendlich gute Dienste!



Nun lassen wir Livingstone hinter uns, und da wir für die Rückfahrt 2 Nächte hier eingeplant haben, tut es nicht so weh, jetzt nicht mehr Zeit an diesem schönen Ort zu haben.



Und tatsächlich: das Wetter ist uns nun freundlich gesinnt, und ich verrate schon mal: es wird auch so für den Rest der Reise bleiben!

Nach einer knappen Stunde Fahrt nähern wir uns der Grenze: ewig lange Warteschlangen von Lastern (an denen wir glücklicherweise vorbei fahren dürfen)! Es wird wohl doch Zeit, dass diese Brücke fertig gestellt wird!?

Letzte Änderung: 20 Apr 2018 16:39 von Rehema.
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21 Apr 2018 17:00 #519265
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Heute gibt's leider keine Fortsetzung - es gibt zu viel zu tun: die "Botswana-Nachwehen" bearbeiten.
Von daher hier mal aktuelle Bilder aus Blantyre von heute:





Die Kinder wollten, dass das Auto noch eine Weile ungewaschen bleibt, weil es "so viel cooler aussieht"! :laugh:
Aber irgendwann muß es eben doch sein, und so geht das letzte bisschen Botswana mit dem Waschwasser dahin.... :(





Und da es heute auch mal wieder vernünftigen Strom gibt, will auch die Waschmaschine wieder bedient werden....
Fortsetzung folgt so bald als möglich!
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21 Apr 2018 22:59 #519283
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Fortsetzung Sonntag 01.04. über die Grenze nach Botswana:



Lorries, lorries. lorries….Mindestens 50 bis zur Grenze vorne, eher mehr. Da gehen wir mit unseren Landcruiser fast unter! Ziemlich guten Mutes gehen wir die Grenze an – sie wird dann aber doch etwas nerviger als gedacht. Immerhin hat man zwischen den beiden Länder-Abfertigungen die Fahrt mit der Fähre, was für etwas Aufmunterung sorgt!

Extrem auf den Keks gehen einem auch hier wieder die Geldwechsler und solche, die sich einem förmlich aufdrängen, die Abfertigung für einen zu erledigen. Dann würden wir “in 10 minutes through“ sein, statt den halben Tag warten zu müssen…. Blablabla…. Wir machen mehrfach klar, dass wir das gerne ohne Hilfe alleine machen würden, aber die Dreistigkeit dieser Jungs hier ist schon unübertrefflich!
Im zambischen Office, wo die Beamten sehr freundlich sind, hängen Zettel „Do not engage third parties…“. Also war es, wie meist, richtig, sich nicht darauf einzulassen. Manchmal weiß man allerdings nicht, ob das eine oder andere, was die Kerle sagen, nicht doch was Wahres dran hat – v.a. wenn man die Grenze und ihre Gepflogenheiten eben nicht kennt. Als ich mit dem Auto zur Fähre rolle (Volker und die Kinder laufen), wechselt Volker doch noch bei einem dieser schmierigen Kerle Geld, da alle behaupten, dass es auf der anderen Seite keine ATM gäbe.



Wir wissen es ja nicht, wissen aber, dass wir ziemlich sicher Pula für das Auto brauche, und deshalb lassen wir uns auf diesen sehr unwirtschaftlichen Deal ein. Volker ärgert sich noch Stunden später über den schlechten Wechselkurs, aber: es war dennoch richtig gewesen, denn auf der botswanischen Seite gibt es wirklich keinen ATM – erst in Kasane, aber da kommt man ja erst hin, wenn man durch die Grenzabfertigung durch ist….

Dann, nach insgesamt ca 45 min. Papierkram klären, befinden wir uns auf dem Zambezi, und am anderen Ufer wartet Botswana! Das hebt unsere Stimmung!







Die Fähren sind viel kleiner, als ich erwartet hatte – ich hatte gedacht, dass sie mindestens die Ausmaße der Mombasa-Fähren haben würden (drei Spuren). Aber es ist eine Spur, und demnach passen meist ein LKW und 1 oder 2 andere Autos drauf. Noch heute wundere ich darüber, wieso diese beiden Länder das nicht schon längst mal geändert haben??? Es scheinen noch die selben Fähren zu sein, die vor mehreren Jahrzenten von der südrhodesische Armee angegriffen und von denen auch eine versenkt wurde.



Für uns ist es aber eine willkommene Abwechslung, die Spaß macht, und die Kinder sind so glücklich! V.a. Joel ist ganz begeistert, auch den Brückenbau nun mit eigenen Augen sehen zu können, über den er doch ausführlich in seiner Arbeit geschrieben hat, und bittet mich unablässig, Fotos davon zu schießen!







Der „African Quadripoint“ – der einzige Ort auf der Welt, wo sich 4 Länder treffen. Besser gesagt: nachdem der Jahrzehnte lange Streit über die Grenzverhältnisse hier im Zambezi dann endlich 2014 so geregelt wurde, dass Botswana und Zambia eine gemeinsame Grenze von ca. 250 m zugestanden wurde, durch die sie ihre gemeinsame Brücke bauen könne, ist es ja streng genommen nun kein Quadripoint mehr, sondern es sind zwei getrennte „TriPoints“.



Und nun steht sie neben uns, die zukünftige Rail-and-Road bridge, ein 300 Mio-Dollar-Projekt! Ich verstehe ja einfach zu wenig von Politik, und so begreife ich auch immer noch nicht, warum Zimbabwe nicht einen kleinen Teil seines Hoheitsgebietes im Wasser an Botswana abtreten kann – dann hätte man die Brücke auch gerade bauen können. So aber führt sie in umständlichem Bogen – denn da, wo die Fähren verkehren, ist strenggenommen eigentlich Zimbabwe, und deshalb darf die Brücke dort nicht verlaufen!



Auf botswanischem Boden angekommen, müssen wir auch hier wieder durch die Grenzformalitäten. Und sie machen einfach keinen Spaß!
„Botswana – an African Success story!“ hat Joel seine Arbeit überschrieben. Und das scheint es ja auch – mit seiner unblutigen Geschichte, ohne brutaler Despoten, und dem außergewöhnlich stabilen wirtschaftlichen Aufschwung seit der Unabhängigkeit. Botswanans per capita BSP liegt inzwischen bei über 19.000 Dollar – zum Vergleich: Südafrika kommt gerade mal auf ca.13.000, Kenya und TZ ca. 3500, Malawi bietet müde1200. Deutschland liegt bei 52.000, und die Schweiz und USA bei 62.000. Spitzenreiter ist Luxemburg mit 113.000. Gleichzeitig ist das ein vergleichsweise „dünner“ Wert, der meiner Ansicht nach am Ende ja doch wenig Aussage hat über das Leben vieler Menschen in dem Land. Was also ist das für ein Land?
Mit diesen Fragen treten wir von der Fähre, gleichzeitig wissend, dass unsere kurzen und „selektiven“ 2 Wochen hierauf sicherlich keine Antwort geben werden.



Der erste Eindruck ist sehr ernüchternd: die Grenzbeamten sind äußerst unfreundlich und haben eher ein malawisches Tempo und auch eine malawische Art an sich. Ich halte alle 6 Pässe hin, und brauche eine Weile bis ich kapiere, dass sie mich fragt „Birth certificates?“. Jetzt rutscht mir kurzfristig das Herz in die Hose, denn die liegen gut verwahrt in Blantyre in einer Schublade! :ohmy:
Die brauchen wir nämlich nie, in all den Ländern, in denen wir sonst so unterwegs sind (Malawi, Zambia, Tanzania, Kenya). Ich habe sie nur, weil wir sie für einen Flug über Johannesburg mal brauchten. Und so ganz blass im letzten Kämmerchen meiner Erinnerung meldet sich irgendetwas, dass ich gelesen hatte, dass wir sie für Botswana dabei haben sollten, und ich das eigentlich vor gehabt hatte! Mist! Über Schokokuchen backen, ChickenCurry kochen und Auto packen völlig ausgeblendet! Ich sehe uns schon zurück auf die Fähre laufen, und den ganzen Traum von Botswana mit den Wassern des Zambezi davon schwimmen…. :pinch:
Volker überbrückt diese Zeit mit Gefasel wie „But they all have their own passports“, was natürlich null Argument ist, und sie sagt nur emotionslos: „But it is a requirement!“. Da bin ich wieder ganz bei mir, und setzte meine afrikanisch dumme Unschuldsmiene auf, immer mit der nötigen Dosis bedauernder Unterwürfigkeit: „Oh, I’m so sorry! They are in Blantyre”. Sie erneut ohne sonderliche Regung: „But it is a requirement…“ Ich nochmal, äußerlich völlig gelassen und ohne meine Angst zu zeigen :whistle: B) :blush: : “I got all the information I could, and we didn’t know about this. I’m very sorry. But I will for sure remember for next time!! I will NOT forget them next time!” Und während ich noch rede, stempelt sie schon wortlos einen Pass nach dem anderen ab…... Gerettet!
:woohoo: :woohoo: :woohoo: :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Anhang:
Letzte Änderung: 24 Apr 2018 12:44 von Rehema.
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21 Apr 2018 23:26 #519284
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Jetzt brauch ich aber doch mal Hilfe:
wie krieg ich denn meine Hochkant-Bilder hier im Bericht auch hochkant gestellt??? Ich habe schon überall gesucht...
Kann mir mal einer auf die Sprünge helfen bitte?
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