Donnerstag, 18. Mai 2017 – Kwando Core Area
Wir geniessen heute früh nochmals diese tolle Stimmung am Wasser beim Frühstück.
Dann packen wir zusammen und müssen diesen schönen Platz leider schon wieder verlassen.
Auf dem Weg zur C49 fängt dann plötzlich das 4x4 Warnsignal an zu blinken
. Mist, was ist denn nun schon wieder? Ein Blick in das Handbuch verspricht nichts Gutes: Ein Defekt in der 4x4 Funktion – ab in die Werkstatt
. Und nun? Tja, da müssen wir wohl wieder mal Amos anrufen. Er ist auch sofort am Telefon und kann uns tatsächlich weiterhelfen
. Ob es sein kann, dass das Differential eingeschaltet ist? Und ja, da müssen wir wohl irgendwie blöd drangekommen sein
. Wir schalten es aus und das Warnsignal verschwindet. Nochmals Glück gehabt
. Danke Amos. Bis zum nächsten Mal
.
Aber wir haben leider vergessen, ein ganz anderes Problem anzusprechen
: Nach nicht einmal 50 Kilometer hat sich die Tanknadel bereits bewegt. Angeblich haben wir das Auto voll übernommen, d.h. da hätten 160 Liter Diesel drin sein müssen
. Bei einem Doppeltank bewegt sich die Nadel erst dann, wenn der zweite Tank angebrochen wird. Oder ist das hier anders? Auf jeden Fall sind wir ziemlich beunruhigt, was unseren Benzinverbrauch angeht. Wollen wir doch noch durch den Moremi und den Chobe fahren, da zählt jeder Tropfen……
Aber erst einmal sind wir erleichtert, dass der Camper in Ordnung ist und fahren weiter nach Kongola. An der Kreuzung mit der B8 und überhaupt nicht zu verfehlen ist ein Crafts Market. Dort wollen wir hin. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Giraffenkopf und mal schauen, was es sonst noch alles gibt. Die Gegend hier ist ja bekannt für die Korbwaren und die sind natürlich auch hier zu finden.
Wir stöbern ein bisschen und dann finde ich meinen Giraffenkopf und wir erstehen auch noch ein paar schöne Armbänder. Wir verstauen unsere "Schätze" und gehen gleich gegenüber tanken. Wir sind jetzt echt mal gespannt, was in den Tank reingeht und wir können dann die Tanknadel weiter beobachten bis es ernst wird. Und zum Glück gehen jetzt etwas über 80 Liter in den Tank
. Somit war dieser auf keinen Fall voll oder der Camper würde abnormal viel Diesel schlucken – was wir jetzt aber nicht wirklich glauben. Wir werden es beobachten.
Hier gibt es auch gleich eine Art "Supermarkt" mit einem ATM. Super. Wir holen noch ein paar Namibische Dollar und füllen unsere Wasser-, Bier- und Savanna-Vorräte auf.
Dann fahren wir weiter auf der B8 in Richtung Rundu. Kurz nachdem wir den Kwando überquert haben, folgen wir aber der Beschilderung zur
Kwando Core Area.
Im Nationalparkbüro bezahlen wir die Eintrittsgebühr (40 N$/Person und 10 N$ für das Auto) und dann kann es losgehen
.
Die Strecke hat es in sich, immer wieder mal gibt es heftige Tiefsandpassagen. So kann Hansi schon einmal Erfahrungen sammeln und üben für die ganz heftigen Strecken, die noch vor uns liegen.
Kann uns jemand sagen, warum die Springböcke und Impalas ausgerechnet immer in den sandigen Passagen über die Piste rennen? Bremsen ist da einfach nicht drin! Aus dem Weg
Und immer wieder mal können wir einen Blick auf den Kwando erhaschen. Idyllisch.
Aber wie schon gestern, verstecken sich die Elis, aber auch die Hippos vor uns. Das Gras ist einfach zu hoch, da sieht man nichts
Unsere Hoffnung ist dann der Horseshoe
. Hier gibt es eine Aussichtsplattform, die auch Schatten spendet.
Hier essen wir eine Kleinigkeit und geniessen die tolle Aussicht. Gestern haben wir ja auf der anderen Seite des Kwando unsere Bootstour gehabt. Aber statt Elefanten und Hippos gibt es halt nur Landschaft und Waterlillys zu sehen. Schade.
Gerne würden wir hier noch eine Zeit lang bleiben, in der Hoffnung, dass sich doch noch was tut. Aber wir müssen ja leider weiter, wir haben noch eine ganz schöne Strecke vor uns.
So machen wir uns also wieder auf den Rückweg.
Wir sehen noch Meerkatzen
und diesen Hornraben. Das war´s dann aber.
Und dann kreuzen immer mehr Elefanten unseren Weg.
Wetten, die gehen jetzt alle zum Horseshoe? Es gibt sie also doch die Elefanten in diesem Park
.
Fazit Kwando Core Area: Das ist ein kleiner aber feiner Park. Hier würden wir auf jeden Fall nochmals herkommen und dann auch sicherlich im Nambwa Camp übernachten. Hier kann man locker zwei Tage verbringen und dann sollte es auch mit den Sichtungen klappen.
Der extrem tiefsandige Abschnitt am Ufer des Horseshoes, an der früher wohl sehr viele Autos steckengeblieben sind, ist inzwischen gesperrt und es gibt eine Umfahrung bis zur Aussichtsplattform.
Nun geht es 200 km nur geradeaus auf einer geteerten Strasse weiter. Mehr wie 80 Km/h kann man hier trotzdem nicht fahren. Lediglich Kühe, Ziegen und Menschen kreuzen die Strasse – da muss man aufpassen. Das zieht sich.
Dann endlich Divundu. Aber bis zu unserem Ziel, die River Dance Lodge, sind es nochmals 25 km, fast 30 Minuten.
Die Lodge sieht schön aus, wirkt aber leer.
Thomason von der Rezeption begrüsst uns erst einmal freundlich, wirkt aber gnadenlos überfordert mit unserer Ankunft
. Und was macht man in so einer Situation? Man fragt erst einmal nach dem Voucher
. Klar, das Voucher, das wir in Victoria Falls bekommen haben und bisher noch nie gebraucht haben. Also zurück zum Auto und das Voucher geholt. Aber so richtig weitergeholfen hat es ihm nicht
. Schliesslich bringt uns Thomason zur Campsite Nr. 3. Schön schattig, mit einer schönen Grillstelle mit Blick auf den Okavango und einem eigenen Waschhäuschen.
Aber: Im Sanitärhäuschen hat es zig Heuschrecken
(oder sind das riesige fliegende Ameisen? Leider haben wir kein Bild gemacht). Beherzt greift er zum Besen und kehrt die Viecher nach draussen. Dankeschön!
Ausklingen lassen wir diesen wunderschönen Abend bei einem tollen Lagerfeuer mit dem Rauschen des Okavango in den Ohren.
Heute vor einer Woche sind wir in Frankfurt in den Flieger gestiegen. Ist das wirklich erst eine Woche her? Was haben wir inzwischen nicht schon alles erlebt
.