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20. April 2017 – Chobe Riverfront – Noch mehr Löwen!
![]() Achtung: wer Löwen langweilig findet: bitte nicht weiterlesen! ![]() Das andere Bushways-Auto bleibt noch bei dem verletzten Löwenmännchen stehen – wir aber haben genug gesehen und fahren weiter, wie gesagt ein bisschen froh über die Sichtung aber sehr besorgt über die Verfassung des Löwen ![]() Es bleibt uns aber kaum Zeit um uns Gedanken zu machen, denn keine zwei Minuten erreichen wir ein Wasserloch – und dort steht dieser Elefant direkt vor uns. Außer uns niemand weit und breit! Prima, denke ich, Elefant am Wasserloch, das wird bestimmt nett, vielleicht badet er ja sogar ![]() Hmmm, irgendwie macht er aber gar keinen entspannten Eindruck, nervös stampft er auf und ab. ![]() Diteko schaut sich um und meint dann grinsend und nach links zeigend „Look over there – what do you see?“ Äähmmm…… viel Gebüsch – aber Moment mal – da steht doch eine Löwin hinter diesem dichten Busch! Ich fass es nicht – noch eine Löwensichtung! Unsere Reise sollte „Lion-Tour“ und nicht „Buffalo-Tour“ heißen! Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich eine Bewegung weiter links: da kommen noch mehr Löwen! Hilfe - wo sollen wir jetzt bitteschön hinschauen? Zum Elefanten? Zu den Löwen? ![]() Der Elefant ist nämlich ziemlich aus dem Häuschen – das geht ja mal gar nicht, dass die Löwen an SEIN Wasserloch kommen! ![]() ![]() Jedes Mal, wenn unser Blick vom Elefanten wieder nach links schweift, kommen mehr Löwen in verschiedenen Größen aus dem Gebüsch. Huch, langsam wird es unübersichtlich ![]() Das scheint auch der Elefant zu denken, denn zwei der Löwinnen haben sich schon über den Weg geschlichen und liegen jetzt hinter ihm. Von links kommt aber immer mehr Nachschub (ich hab 8 gezählt) ! Die Löwinnen sind nicht sonderlich von dem Rüsseltier beeindruckt – bis dieses eine der erwachsenen Löwinnen ins Visier nimmt und sie ein Stück weit in den Busch verjagt. Das Ganze mit viel Törrrööööö – und das ist mächtig laut und hallt weit über die Ebene ![]() Leider habe ich nur diesen kurzen Mitschnitt, aber besser als nichts, und ich habe ihn zweimal kopiert, damit man überhaupt etwas mitbekommt! Diteko ist übrigens auch mächtig beeindruckt und spricht von „National Geographic“ ![]() ![]() Im Nachhinein glaube ich, dass die erste Löwin sich absichtlich ins Gebüsch rechts hinten hat jagen lassen, denn so macht sie für die andern den Weg ans Wasser frei. Die offensichtliche Rudelanführerin mit dem Halsband, ein richtiges Kraftpaket, prüft die Lage genau. Ist sie nicht toll ?????? Mal wieder so ein Lieblingsbild.... ![]() ![]() Dann entscheidet sie, dass das Wasserloch sicher ist und alle eilen mit ihren vollgefressenen Bäuchen zum erfrischende Nass (das allerdings ganz schön dreckig ist…). Wir werden auch kurz gescannt – dann wird im Viererpack von klein bis groß getrunken. Die verjagte Löwin kehrt auch recht schnell zurück und trinkt ebenfalls.... ....zusammen mit ihrer Kollegin Ein Nachzügler kommt von links auch noch schnell angerannt. Ein schöner Rücken...... ![]() Die Blicke der Katzen – ob alt oder jung – gehen immer wieder zu dem Elefanten, der rechts beim Baum steht oder immer noch mit Rüssel und Ohren wedelt und sich sichtlich über den unerwünschten Besuch aufregt. Irgendwann trollt sich der graue Riese und die Chefin gibt das Zeichen zum Ausschwärmen – vielleicht schmeckt die braune Brühe ja weiter rechts etwas besser… Es ist nicht einfach, weil immer wieder eines oder mehrere der Tiere den Platz wechseln, aber irgendwann gelingt es uns durchzuzählen – es sind 3 erwachsene Löwinnen und 9 Kinder in verschiedenen Altersklassen (Diteko schätzt sie auf 6 und 8 Monate). Hier der ganze Kindergarten, zum Teil mit ehrfurchtsvollen Blicken hoch zur Löwin! Als der Durst gelöscht ist leitet die Chefin den Abgang ein – wobei es immer wieder kleine Trinkeinlagen gibt ![]() Schließlich verlässt das Rudel den Schauplatz nach rechts Die Kleinen, von denen einer leicht humpelt, kommen mit ihren vollgefressenen Bäuchen nicht so leicht voran ![]() Nach oben hin, wo zuvor der Elefant stand, sichert eine der drei Mütter das Gelände. Diese zwei hier haben den Abflug verpasst ![]() Danke liebe Löwen, dass Ihr euch diese Richtung ausgesucht habt – hier liegt noch ein Baumstamm herum, den die Kleinen, während sie auf den Rest des Rudels warten, für eine kleine Klettereinlage nutzen und uns so noch schöne Abschiedsfotos liefern ![]() Noch heute muss ich beim Gedanken an dieses perfekte Timing ungläubig und gleichzeitig dankbar den Kopf schütteln!! ![]() ![]() Eine halbe Stunde später – und wir hätten ein leeres Wasserloch angetroffen ![]() |
Letzte Änderung: 10 Jun 2017 06:22 von Champagner.
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Leider verzögert sich die Weiterreise berichttechnisch etwas ( aber bei diesem Wetter will man ja eh nicht an den Rechner sitzen, ich auch nicht....
![]() Aus aktuellem Anlass muss ich nämlich noch einmal schnell auf den humpelnden Löwen und das Rudel zurückkommen. Diteko ist momentan (Echtzeit) im Chobe Elephant Camp (was ja auch Bush Ways gehört) als Lodgeguide tätig, bevor er Ende des Monats wieder zu einer Campingtour aufbricht. Von ihm habe ich folgendes Handyfoto von vorgestern (übrigens der Beweis dafür, dass ich die Löwen für andere Touristen dort gelassen habe ![]() Was noch interessanter ist bei diesem Foto ist der Löwe ganz rechts – man kann den Beginn einer Mähne erkennen und wenn ich sie mit meinen Fotos vergleiche ähnelt sie sehr der des verletzten Löwenmännchens. Laut Diteko ist es tatsächlich dieser Löwe, er hatte schon damals (später nach der Sichtung der 12 Löwen, das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen) die Vermutung geäußert, dass er von dem Rudel versorgt wird. Inzwischen kann er wieder laufen und scheint auch sonst in guter Verfassung! Ich liebe Happy Ends ![]() ![]() |
Letzte Änderung: 11 Jun 2017 15:23 von Champagner.
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20. April 2017 – Chobe Riverfront - immer noch Morning-Game-Drive
Die Löwen sind nach rechts ins Gebüsch verschwunden (in Richtung verletztem Löwenmännchen ![]() Es folgen an diesem Vormittag – es ist ja gerade mal 10 Uhr - noch ein paar nette Kleinigkeiten. Die Gefahr nach einer solch beeindruckenden Sichtung ist ja immer, dass man andere Dinge nicht mehr würdigt. Da tut es ganz gut, wenn man sich bewusstmacht, was es daheim alles NICHT gibt und man daher bald nicht mehr sehen wird – und schon ist vieles wieder interessant ![]() Zum Beispiel Waterbucks! Ich liebe Waterbucks ![]() Nochmal eins für Walter Helmeted-Guineafowl-Feder – hier sind wir bereits an unserem Rastplatz für den Fruitbreak auf der Fahrt Richtung Ihaha. Dies ist eine Monkeyfruit (und der Menschen-Affe dazu ![]() Tatsächlich fressen die Affen diese Frucht aber wohl sehr gerne – so sieht sie innen aus. Was das ist entzieht sich meiner Kenntnis: Blümchen gibt’s fast wie zuhause: Der Chobe sieht ganz ungewohnt aus für mich: Und dann landet dieser Außerirdische auf unserem Fahrzeug ![]() Bevor wir weiterfahren höre ich zufällig, wie sich ein paar der Bush Ways-Mitarbeiter unterhalten (wir stehen zusammen mit unserem Parallelfahrzeug und einer anderen Gruppe, die meines Wissens eine Fully-Serviced Tour macht). Es geht darum, dass alle froh über diese Sichtung sind, weil „doch ein gewisser Druck zu spüren gewesen sei“. Hmmm, so etwas finde ich immer schade ![]() ![]() ![]() Aber eigentlich sollte man doch einfach froh sein hier zu sein…… ![]() Weiter geht’s…. Ahhhh, Vögel gibt’s hier auch – wenn auch „nur“ ein paar Kormorane in unschönem Licht - aber die hatten wir noch nicht. Und siehe da - gleich zwei Adler sitzen im perfekten Gegenlicht ![]() ![]() Das große Rätselraten geht nun los…..! Im Nachgang haben Diteko (in der Hauptsache) und ich (die eher nachplappert) uns dafür entschieden, dass der mit der Beute (ein armes Kaninchen?) ein Streaky Adult Tawny Eagle ist. Der andere mit dem strengen Blick sollte ein Steppe Eagle sein. Und jetzt wird’s (zumindest für mich) interessant: während unserer Chat-Diskussion schickt mir Diteko dieses Foto aus seinem Bestimmungsbuch (leider weiß ich nicht welches – muss ich mal nachfragen) : Erst jetzt lerne ich, dass es zwei Unterarten des Steppe Eagles gibt. Weder im Sasol noch im Roberts steht dazu etwas (oder ich hab's nicht gefunden, was ich nicht ausschließen möchte ![]() Man lernt nie aus. Wie es scheint könnte „mein“ Steppe Eagle ein „orientalis“ sein - oder auch nicht?!? ![]() Allerdings – ich bin mir irgendwie immer noch nicht wirklich sicher ob das Ganze nicht doch ein simpler Tawny Eagle ist….. ![]() ![]() ![]() Auf der anderen Seite – mal ganz abgesehen von diesem Schnabelgedöns: die Augen sind schon recht dunkel, oder? Ganz ehrlich – was meinen die Birder??? Mich stört, dass man nichts vom "barred tail" sieht - liegt das nur am Foto bzw. am Licht? Allerdings - was ich auch wieder komisch finde: im Raptor Guide sieht man weder bei den gezeichneten noch bei den fotografierten Exemplaren einen "barred tail" ![]() ![]() ![]() ![]() Aber jetzt – schnell weiterfahren – und danke, euch kann man zweifelsfrei identifizieren! Southern Ground Hornbills. Eigentlich wollte ich ja das Gras fotografieren, deshalb ist es auch so scharf, die blöden Viecher sind mir ins Bild gelaufen ![]() Ein recht schräges Exemplar – der wartet wohl darauf, dass das Fressen vom Himmel fällt! Um halb zwölf fassen wir nochmal Wasser am Gate der Ihaha Campsite. Man liest ja viel von den Vorkommnissen dort – die Ansage auf dem Schild klingt auch nicht sehr beruhigend…(oder steht das bei allen Campsites und bezieht sich vorallem auf die Tiere ringsum? Wobei die - mal abgesehen von den Baboons - ja keine Wertsachen stehlen ![]() Auf der Rückfahrt dann diese Gabelracke mit Ratte!! Das Vögelchen ist ja eigentlich nicht sehr groß – aber die Rattenkinder ehrlich gesagt auch nicht. Ich weiß das genau, weil wir die ständig in unseren Toiletten-Gräben haben und Lilith die meiste Zeit auf der Campsite damit beschäftigt ist, sie aus eben diesen Löchern zu retten !!! Bisher hatte ich ja immer gedacht, dass Gabelracken Insekten im Flug fangen - oder zumindest nur Insekten fressen (wo immer sie die auch fangen... ![]() ![]() ![]() Zum Abschluss sehen wir noch wunderschöne Giraffen bei endlich wieder besserem Licht (am Chobe finde ich es lichttechnisch immer sehr schwierig) . Kurz vor dem Camp noch diese coole Sau, wie Zhenya sie nennt ![]() und dann ist nach fast 6 Stunden Game-Drive Mittagspause!!! |
Letzte Änderung: 14 Jun 2017 09:05 von Champagner.
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20. April 2017 - letzer Game-Drive am Chobe
Nach dem Lunch machen wir eine lange Pause – Nico und Zhenya fachsimpeln über Musik und Literatur es wird gerätselt und geduscht (ganz am Rande der Campsite), Wäsche gewaschen und gefaulenzt, Stefan hat ein bisschen viel Sonne abbekommen und versucht im Schatten wieder fit zu werden. Gesine und ich sitzen beieinander, sie schaut an sich runter und auf ihre Hände und Fingernägel, die wie bei uns allen nicht mehr wirklich sauber zu kriegen sind ![]() ![]() ![]() Nico läuft mir über den Weg und meint: „Hier könnte man ruhig noch länger bleiben!“. Ich: „Wo, hier auf dieser Campsite?“ ![]() ![]() ![]() Tiere gibt’s auch ohne Game-Drive, was immer das auch ist (das sind übrigens Liliths Finger, die sind wirklich sehr lang, der Käfer ist kein kleiner! Um 15.30 Uhr fangen wir an, uns für den letzten Game-Drive fit zu machen, wir trinken noch einen Kaffee oder Tee – und wenn ich es nicht besser wüsste käme ich bei diesem Foto von Lawrence auf komische Gedanken… ![]() ![]() Punkt 16 Uhr geht’s zum letzten Mal für zwei Stündchen in den Busch – etwas Wehmut macht sich breit….Die Fahrmöglichkeiten am Chobe sind momentan recht eingeschränkt - wenn man nicht richtig weit fahren will bleiben einem in unserer Gegend nur ein paar Wege zur Auswahl. Aber wir haben schon so viel gesehen und die Luft ist nach den 13 Löwen am Vormittag sowieso raus – also lassen wir uns in friedlicher Stimmung durch das viele Grün kutschieren und erfreuen uns noch einmal an Botswanas wunderschöner Tierwelt ![]() Das Tree- Squirrel macht seinem Namen alle Ehre. Wir sehen tatsächlich noch Elefanten am Chobe – der aufgebrachte Kerl am Löwen-Wasserloch am Morgen war bisher der einzige (fast hätte ich wieder einzigste geschrieben ) gewesen. Sehr schmuck vor gelben Blümchen Von hinten Und in einer niedlichen S-M-L-Formation. Beim Kuhreiher-Jagen Unsere fast letzten Kudus Tarnbüffel Enttarnter dreckiger Büffel Noch dreckigerer Büffelkollege Soooo grün hier alles! Dreckig scheint momentan in zu sein – würde mich ja interessieren, was dieser Kudubulle mit seinen Hörnern angestellt hat ![]() Ja, und dann gibt es endlich mal für mich so einen jahreszeitlich bedingt ![]() Wenn auch im chobetypischen Gegenlicht – aber immerhin lässt sie mir Zeit für ein paar Fotos. Dann macht sie sich in ihrem wellenförmigen Flug, den Stefan begeistert beobachten kann (ich war zu langsam), davon. Und hier – tata – unser erste und einzige Red-Lechwe des Urlaubs. Man mag es kaum glauben, aber wir haben in der Khwai-Area und auch sonst bisher keine gesehen. Zum Abschluss nochmal die Namensgeber unserer Tour Ist das Büffelkind nicht süß? So sollten sie bleiben…. Zum Abschied gibt sich der Himmel noch einmal Mühe und beschert uns einen schönen Sonnenuntergang Verziert mit unzähligen Libellen. Zurück auf der Campsite begrüßt uns dieses Tierchen – eine…. Grille???? Da kenn ich mich ja gar nicht aus. Dann gibt es das letzte Mal ein sehr leckeres Abendessen – wie immer von Lawrence auf dem Campfire zubereitet. Zu späterer Stunde müssen ein paar von uns mal wieder heimlich schmunzeln – Wolf textet Simone voll und meint am Ende „Du bist ein Rohdiamant – aber das Leben wird dich noch schleifen“. ![]() ![]() ![]() Lawrence lässt uns noch lange über einem Rätsel grübeln ![]() What does a poor man have, a rich man need, is greater than God and if you eat it, you will die? Vor allem freut er sich diebisch darüber, dass wir es tatsächlich nicht lösen können, rettet uns aber gnädig vor einer schlaflosen Nacht, indem er uns nach langem Bitten und Betteln die Antwort nennt! ![]() |
Letzte Änderung: 14 Jun 2017 20:34 von Champagner.
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21. April 2017 – Abschied vom Chobe und vom bushlife
![]() Heute heißt es Abschied nehmen: vom Leben im botswanischen Busch, von unseren Zelten - und auch von Lawrence ![]() Sehr früh bauen wir das Camp ab und schleppen alles zum Trailer. Wir witzeln (außer Hörweite von Wolf) ein bisschen rum, als Simone immer noch müde und außerdem erschöpft vom Zeltabbau zum Fahrzeug schlurft: "Hello, how is our raw diamond doing today???" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beim Verladen unserer Habseligkeiten haben wir bunte Gesellschaft: Faszinierend wie diese Heuschrecke (?) ein Blatt imitiert Ein ganz plüschiger Geselle – was immer das auch ist (ID erwünscht!) ![]() Um 7.03 Uhr wir das letzte Toilettenzelt demontiert, um 7.09 Uhr der Trailer geschlossen – das geht immer zack-zack! Als wir das Camp um viertel nach sieben verlassen verabschieden uns diese stattlichen Kudu-Böcke. Ach, ich werde dieses Gras vermissen - und irgendwie hat es mich nie gestört beim Fotografieren, sondern ich fand es immer schön und dekorativ : Die riesigen Hörner sind natürlich nicht weniger dekorativ! Die Chobe-Seenlandschaft liegt ein letztes Mal vor uns Wir drehen noch eine kurze, aber nette Runde auf der Suche nach dem Running-Gag-Never-Seen-Leoparden, der unterwegs immer wieder das Thema war – jeder hätte natürlich gerne auch noch eine gefleckte Katze gesehen – aber es sollte nicht sein! Stattdessen Gras – mit Riesentrappe Und nochmal Gras (und sonstiges Grünzeug) – mit einem unserer grölenden Freunde ![]() Dieses Vögelchen sitzt zwar nicht hinter Gras versteckt – hat aber trotzdem etwas damit zu tun: Grey-backed Camaroptera (Graurücken-Grasmücke) Dieser White-browed Coucal nervt mich – wieder total im Gegenlicht, so dass ich das Foto jetzt einfach brutal bearbeite – basta! Und warum der jetzt keine roten Augen hat, das Wissen die Götter..... ![]() ![]() Ebenso geht es mir mit dem Green Wood-Hoopoe (Steppenbaumhopf) ![]() Noch mal so einer mit weißen Brauen: Zuerst von hinten Bitte mal herschauen Jetzt noch umdrehen und das Profil zeigen - ja, ein White-browed Sparrow-Weaver Selbst Geier sitzen für mich zum Abschied nochmal auf schönem Holz an: Er könnte eigentlich seine Schwingen etwas ausbreiten, damit man den weißen Rücken sieht – macht er aber leider nicht. Wenigstens hat er sich einen schönen Stamm ausgesucht! Uff…… endlich mal ein kooperativer Vogel – Lilac breasted Roller vor farbigem Hintergrund – na bitte, geht doch! Ganz zum Schluss noch Affen für meine Söhne Der Kleine ist zu niedlich, witzig, wie jedes seiner vier Gliedmaßen etwas anderes macht ![]() auch wenn hübsch doch irgendwie anders geht….. Nico ist so fasziniert von dem kleinen Kerl, dass er ihn – zurück in Deutschland – auf die Leinwand bannt. Wir erleben noch, wie die kleinen Affen unter viel Geschrei im Gebüsch von den großen "erzogen werden", wie Diteko es nennt - es klingt stark nach Misshandlung Minderjähriger - so verzweifeltes Schreien von kleinen Affen hab ich noch nie gehört ![]() ![]() Danach verlassen wir endgültig den Park und machen uns auf Richtung Livingstone via Kasane/Kazungula, wo wir Lawrence und den Trailer absetzen werden. |
Letzte Änderung: 16 Jun 2017 21:54 von Champagner.
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21. April 2017 – Fahrt nach Livingstone /Sambia
Das folgende Kapitel wird anstrengend ![]() ![]() ![]() Wir fahren zur Big-Five-Chobe-Lodge (ehemals Toro-Lodge) , wo Bush Ways Ihr Depot haben. Dort müssen wir uns von unserem Trailer (das ist emotional leicht machbar ![]() ![]() ![]() Gerade ist er aber auch recht happy, denn er hat nun ein paar Tage frei und kann zu seiner Familie fahren – darauf freut er sich sehr! Unser Gepäck wird nun auf die letzte Sitzbank verladen – somit wird die alte Sitzordnung aufgelöst – Nico kommt zu uns, wir quetschen uns zu viert auf die Bank und die beiden Dänen wollen bei Wolf und Dieter einfach reinrutschen. Aber so einfach ist das nicht ![]() ![]() ![]() Anna und Kasper finden das nicht in Ordnung, fügen sich aber in ihr Schicksal. Argumentieren auf Deutsch ist auch schwierig für sie – sie verstehen zwar das meiste, sprechen aber in der Hauptsache Englisch. Unsere Fahrt geht weiter Richtung Grenze – und ich habe mal wieder meine Fotodaten angeschaut: tatsächlich fahren wir eine halbe Stunde lang im Konvoi an unzähligen LKWs vorbei, die dort wochenlang darauf warten, mit der Fähre nach Sambia zu gelangen. Zwischen diesen beiden Fotos liegen exakt 30 Minuten - reiner Zufall übrigens, dass wieder ein LKW mit roter Plane am Rand steht – es ist aber definitiv ein anderer, wir haben uns also von der Stelle bewegt. Diese Situation – auch wenn ich schon öfters davon gehört und gelesen habe – erscheint mir ziemlich absurd sowie transportlogistisch und ökonomisch ein Unding (zumindest aus europäischer Sicht) - ich frage, warum es denn keine Brücke über den Sambesi gibt? Ist im Bau – meint Diteko, und tatsächlich sieht man an der Seite, dass zumindest an einer Zufahrt gearbeitet wird. Oh, das wusste ich gar nicht, hab jetzt aber daheim mal nachgelesen – Brücken finde ich immer spannend, daher erlaubt mir den Exkurs! Kazungula Bridge is a road and rail bridge, 923-metre-long and 18.5-metre-wide, under construction over the Zambezi River between the countries of Zambia and Botswana at Kazungula. In August 2007 the governments of Zambia and Botswana announced a deal to construct a bridge to replace the existing ferry. Construction of the US$259.3 million project, which includes international border facilities in Zambia and Botswana officially began on 12 October 2014 and is due to be completed by 2018. Googlemaps ist glaub noch nicht ganz auf dem aktuellen Stand - aber bei diesem Screenshot fällt mir mal wieder auf und ein, wie schade es ist, dass Botswana und Namibia ihre Grenze nicht 100m nach rechts verlegt haben - es wäre ein perfektes Vierländereck, und dazu das aktuell einzig(st)e ![]() Er erklärt uns auch, dass es völlig unklar ist, wie lange wir brauchen, um einen Platz auf der Fähre zu bekommen – das würde auch davon abhängen, ob eine oder zwei Schiffe in Betrieb seien. Außerdem bekommen wir eine Einweisung, wie wir uns an der Grenze zu verhalten haben. Keine Fotos bitte und alles machen, was er uns sagt , nicht weglaufen ohne sich abzumelden usw…. Und vor allem: „Bitte beeilt euch! Verlasst die Fähre möglichst als erste, und geht direkt zum Zollgebäude. Unser Fahrzeug muss nämlich heute zum ersten Mal über die Grenze (es ist ja einer der nagelneuen Landcruiser). Das wird noch mehr Zeit als normal benötigen und Zhenya und ich werden versuchen, das parallel zur Passkontrolle und Visaeintrag zu erledigen." Am Ufer des Sambesi angekommen geht plötzlich alles ganz schnell: die Zuständigen dort wollen uns auf die Fähre links einweisen, die völlig leer ist, aber Diteko riecht den Braten sofort: wer weiß ob und wann die losfährt. Er besteht darauf einen Platz auf dem rechten Schiff zu bekommen – und schon sind wir drauf – zusammen mit einem Kleinlaster da vorne und diesem Riesenteil. Jetzt muss ich etwas gestehen: ich habe höllisch Angst vor großen Autoreifen ![]() ![]() ![]() Entsprechend gestresst sehe ich hier schon aus Die Jugend macht dagegen einen ganz entspannten Eindruck - hier übrigens das besagte Handgepäck von Nico (Ihr erinnert euch?) ![]() ![]() Der Sambesi ist momentan so breit wie selten und hat eine starke Strömung (Blick nach Osten). Die neue Brücke ist allgegenwärtig – ein Riesenbauwerk (Blick nach Westen)! Die Motoren der Fähre wirken alles andere als vertrauenserweckend, eine Schraube droht herauszufallen – und wir kommen auch nur sehr langsam voran – immer gegen die Strömung ankämpfend. Das Ganze dauert ziemlich genau eine Viertelstunde (mir kam es viel länger vor) und am Ende überfahren wir fast noch zwei Mokorofahrer, die es sich in der Nähe des Ufers in ihren Holzbooten bequem gemacht haben und uns sehr spät erst wahrnehmen. ![]() ![]() Nun ist das Ufer in Sicht (links ist das Grünzeug, in dem die Mekoro waren) und auch unsere Anlegestelle. Von vorne wird die Botschaft durchgegeben: wir können nicht richtig anlegen, der Fluss hat zu viel Wasser und müssen daher ein Stück durchs Wasser laufen bzw. fahren. Na prima, Diteko wird hektisch, wir sollen - sofern wir barfuß durchs Wasser wollen - schnell die Schuhe ausziehen, denn wir sollen unbedingt als eine der Ersten die Fähre verlassen. Die Idee haben andere natürlich auch und es wird gedrängelt und geschubst – und das alles neben diesen riesigen Rädern, die sich sicher auch gleich in Bewegung setzen werden. Uahhhhh….. so eine Fährfahrt hatte ich mir idyllischer vorgestellt. Kurzerhand beschließe ich, dass meine Schuhe sowieso dringend eine Wäsche nötig haben, denn ich habe keinerlei Lust, mit bloßen Füßen auf einen rostigen Nagel unter Wasser zu treten oder gar in den Sambesi zu plumpsen - ich habe ein gewisses Talent dafür, ohne Schuhe mal eben im Wasser auszurutschen. Als Folge meines Entschlusses betrete ich – wenn auch mit quaaatschnassen Schuhen und Socken - als erste das Zollgebäude. Diteko und die anderen trudeln auch nach und nach ein – auf wen wir am längsten warten müssen sage ich jetzt nicht…. ![]() Der Zöllner macht einen leicht genervten Eindruck und meint, es wären viel zu viele Leute hier drin, nur einer dürfe bleiben. Diteko fragt mich ob ich mir zutraue, auf die Pässe aufzupassen – er würde zu gerne parallel sich um die Autopapiere kümmern und ich wüsste von meinen Grenzübertritten von und nach Simbabwe ja wie das etwa abläuft. Klar, mach ich gerne – das ist schon eher meine Welt als neben totbringenden LKW-Reifen zu stehen ![]() ![]() ![]() Doch zurück ins Zollhaus – die anderen verlassen es mehr oder weniger widerwillig, schon ein komisches Gefühl, seinen Pass aus der Hand zu geben und sogar aus den Augen zu verlieren - ich verspreche, dass ich gut aufpasse! Das Ganze zieht sich ziemlich, Diteko schaut zwischendurch mal vorbei, ob alles klar ist, die zwei KAZA-Visum-Pässe verschwinden eine zeitlang aus meinem Blickfeld, da sie zu einem anderen Kollegen wechseln, was mich etwas nervös macht ![]() ![]() Was ich nicht ahnen kann ist das Drama, das sich während meiner Abwesenheit in unserem Fahrzeug abgespielt hat ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nur gut, dass ich nicht dabei war – keine Ahnung, ob ich mich hätte beherrschen können…… Anna und Kasper bedanken sich später, als wir 9 (also ohne Ü70) beieinander stehen bei allen, die sie unterstützt haben – sie sind sichtlich geschockt, wie jemand wegen so etwas dermaßen ausflippen kann. ![]() Zum Glück endet aber keiner der Streithähne so ![]() Stefan meint später, dass man solche, doch auch anstrengende und nervenaufreibende Reisen vielleicht ab einem gewissen Alter nicht mehr machen sollte. Ups, lieber Herr Sohn, sag mir dann bitte rechtzeitig, wenn es bei mir so weit ist ![]() ![]() Irgendwann tauchen auch Zhenya und Diteko wieder auf und halten freudestrahlend die Autopapiere in der Hand! Na dann kann‘s ja endlich weitergehen – wir haben etwas Zeitdruck, da wir ja noch an die Fälle wollen und wir vier einen Hubschrauberflug um 17 Uhr gebucht haben. Gesine und Claudia möchten sich uns anschließen – und das muss auch alles noch geklärt werden. Tja, wenn da nicht der LKW vor uns wäre, der direkt vor dem großen Tor steht, das für uns geöffnet werden soll. Ich bewundere Diteko für seine Geduld – ich hätte daheim bestimmt schon begonnen rumzugeifern – er sitzt die Sache stoisch aus, wohl wissend dass irgendwann eine Lösung gefunden wird. Schlussendlich findet man den Fahrer des LKWs, der so rangiert, dass wir gerade vorbeipassen. Yes – jetzt sind wir endlich in Sambia! Auch wenn dieser Grenzaufenthalt nervig war – spannend und interessant fand ich ihn trotzdem (wobei natürlich der Streit im Auto nicht hätte sein müssen)! Unterwegs halten wir für einen schnellen Lunch an, den Lawrence uns morgens noch gerichtet und ins Auto gepackt hat. Dann geht’s flott zurück ins Auto, die Zeiger der Uhr rücken unerbittlich voran ![]() ![]() . Hmmmm. Diteko meint vorsichtig, er wolle eigentlich nicht langsamer fahren. Dieter: "Wieso nicht, wir haben doch alle Zeit der Welt...?" Huch, jetzt wird Gesine aber fuchsig – diese Seite kannte ich an dieser immer fröhlichen Person noch gar nicht ![]() Dies interessiert Dieter aber nicht wirklich (oder er hat wieder nicht zugehört) und er meckert weiter rum. Zhenya bietet ihm an, den Platz mit ihm zu tauschen. Darauf lässt er sich dann ein, unser Übersetzer öffnet die Klappe zum Aussteigen, lässt Dieter auf seinen Platz vorne neben dem Fahrer einsteigen und macht die Klappe bei uns hinten von außen wieder zu, weil sonst Diteko extra aussteigen müsste, um sie zu schließen, wenn Zhenya drin ist. Dieser klettert über die „Brüstung“ – und das wäre auch alles recht einfach, wenn Wolf von seinem Fensterplatz, an dem Zhenya einsteigen will, eins weiter rüberrutschen würde, wo vorher (notgedrungen, weil ja Anna und Kasper den anderen Randplatz okkupiert haben) Dieter saß. Aber nein – Wolf sitzt da wie in Stein gemeißelt auf SEINEM Platz ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Ab diesem Moment ist die Fahrt dann aber ruhig und verläuft im Rahmen unserer Möglichkeiten auch friedlich (und sogar schnell) – und so erreichen wir unsere letzte Unterkunft der Reise, die Maramba River Lodge, am frühen Nachmittag. Dort geht's mit dem nächsten Kapitel weiter - in bester Stimmung - echt!!!! ![]() |
Letzte Änderung: 02 Jul 2017 10:16 von Champagner.
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