THEMA: Kalahari Expedition 2016
21 Jan 2017 13:13 #460227
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[]30.04. KTP Rooiputs Lodge – Twee Revieren – Mata Mata – Torgos Lodge Namibia[/]

In den frühen Morgenstunden werden wir durch Löwengebrüll geweckt. Die Löwen scheinen direkt hinter unserem Chalet zu sein. Wir stehen um 05.00 Uhr auf und suchen von der „offenen“ Dusche aus, das Gelände ab, können aber nichts feststellen. Wir bleiben gleich auf, packen unsere Sachen und begeben uns zum Hauptchalet. Das Personal ist sichtbar angespannt, die Löwen müssen irgendwo in der Nähe sein. An den Spuren ist erkennbar, dass sie versucht haben, in das Hauptchalet einzudringen.





Wir genießen den kleinen Snack, den heißen Kaffee und verstauen unser Gepäck und unser Lunchpaket im Landy.
Anschließend verabschieden wir uns von den Angestellten und hier kommt die nächste Überraschung und Ungereimtheit für die Ta Shebube Lodges. Wir sollen für alle Getränke bezahlen, auch für das Wasser und den Hauswein, der entsprechend den Ausschreibungen Inklusive ist. In der Polentswa Lodge waren seltsamer Weise alle Getränke inklusive. Ein Gespräch mit der Managerin ist nicht möglich, da diese mit dem Fotografen und den Kursteilnehmerinnen auf Game Drive ist –noch vor uns hat sie sich „abgesetzt“. Wir „kramen“ mit Nick unsere letzten Pulas und Rand zusammen und bezahlen die Getränke.
Nach diesem letzten negativen Eindruck von der Rooiputs Lodge fahren wir los um die Löwen zu suchen, die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Es ist stark bewölkt und kühl.
Wir brauchen nur bis zur Hauptpiste zu fahren. Am Rooiputs Wasserloch tummeln sich die vier Löwen von gestern und auf dem Dünenkamm liegt ein großer schwarzmähniger Pascha mit seiner „Auserwählten“ . Das kommende Geschehen ist eindrucksvoll und überrascht uns.
Zunächst treiben die Löwen am Wasserloch „ Frühsport „. Danach nähern sich die vier jungen Löwen der Düne, eine Löwin kriecht immer weiter zum Dünenkamm.
Plötzlich sprintet der Pascha mit Gebrüll auf diese Löwin los und beißt sie in die hinteren Läufe. Die Löwin unterwirft sich sofort, der Pascha rennt dann auf die anderen drei los und vertreibt auch diese. Danach begibt er sich wieder auf den Dünenkamm und stolziert vor seiner „Außerwählten“.



















die folgenden beiden Aufnahmen sind durch die Schnelligkeit der Aktionen etwas unscharf







die Sonne ist aufgegangen, das Fotolicht verbessert sich





Die vier jungen Löwen finden sich wieder zusammen, laufen um den Düne herum und nähern sich von einer anderen Seite den Kamm. Der Pascha ist wieder sichtlich verärgert und vertreibt erneut die vier mit lautem Angriff und Gebrüll. Die vier scheinen jetzt sichtlich beeindruckt und legen sich in eine Senke. Nach kurzer Zeit verlässt der Pascha mit seiner „Außerwählten“ den Dünenkamm und beide stolzieren an den vier liegenden vorbei.
Am Rande der Senke paaren sie sich dann mehrfach im Abstand von ca. 20 Minuten. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sie nach jedem Paarungsakt erschöpft zu Boden gehen.









Nach einer Stunde reißen wir uns los und fahren in Richtung Twee Revieren. Nach ca. 10 Kilometer treffen wir auf eine einzelne Löwin, die zuerst im Grasland neben der Piste ist und dort anfängt zu brüllen. Danach läuft sie vor uns auf der Piste entlang zu ihren Gefährten. Die Löwin ist deutlich am hinteren Lauf markiert. (Durch andere Beiträge im Forum wurde bereits angesprochen, das mit dieser Markierung „Problem Löwen“ gekennzeichnet werden, die den Park verlassen, in der Nähe von Dörfern/Nutzvieh angetroffen, eingefangen und in den Park zurück gebracht werden.)



Nach weiteren 800 Metern sehen wir die Gefährten dieser Löwin, eine Gruppe mit zwei jungen Männchen und zwei Weibchen. Sie liegen in einer Senke neben der Piste. Da hier viele Fahrzeuge von Twee Revieren stehen, halten wir uns nicht lange auf und fahren weiter zum Camp.



Gegen 08.45 Uhr lassen wir beim botswanischen Grenzbeamten die Pässe ausstempeln und fahren durch das Auob Revier Richtung Mata Mata.
Unmittelbar hinter Twee Revieren sehen wir eine einzelne Löwin, die durch die Dünen zieht.
Im Auob Revier sehen wir vereinzelte Springböcke, Oryx und Kuhantilopen. Die Tierdichte ist nicht so groß wie im Nossob Revier.
Eine Pause machen wir auf dem Rastplatz in der Nähe der Kamqua Wasserlochs. Das Lunchpaket der Rooiputs Lodge ist einer Einrichtung dieser Preiskategorie nicht würdig. Zum Glück haben wir unsere fahrbare Küche.
Durch unsere Vorbereitung wissen wir, das sich in der Nähe ein Hyänenbau befindet. Und tatsächlich sehen wir auf dem Dünenkamm vier große Tüpfelhyänen, die im Baumschatten liegen. Interessant wird es, als zwei halbwüchsige und ein sehr junges mit noch dunkler Haut dazu getrappt kommen. Die Erwachsenen erheben sich und das kleine Junge fängt an zu trinken. Für eine kurze Zeit können wir den ganzen Clan beobachten, wobei die Entfernung zur Piste ziemlich groß ist.









Wir fahren weiter und sehen nach einigen Kilometern ein Auto an der Piste stehen. Wir suchen das Umland ab und sehen im Grasland einen Leoparden. Dieser trägt im Maul seinen Riß, eine Wildkatze. Er läuft zu einer großen Akazie, wo er seine Beute ablegt/versteckt und legt sich dann ins Gras – und weg ist er. Die Entfernung war leider sehr groß.







Wir fahren weiter und sehen nach kurzer Zeit weit abseits der Piste Unmengen von Giraffen, die durch das Buschland ziehen. Bei 40 haben wir aufgehört zu zählen. Nick erklärt uns, das vor vielen Jahren in diesem Bereich Giraffen aus dem Etosha angesiedelt wurden und diese dann mit ihrem Nachwuchs diesem Standort treu geblieben sind.



Auf unserer weiteren Fahrt treffen wir auf den Giraffen Riss, von dem uns schon andere Gäste berichtet haben. Zwei ältere Pascha haben vor ca. 14 Tagen die Giraffe gerissen.
Der Kadaver liegt ca. 100 Meter von der Piste entfernt im Grasland und wird von einem alten, großen Pascha, der unmittelbar neben der Piste liegt, bewacht. Es sind keine Aasfresser zu sehen. Nur eine alte, kranke Löwin, die sich zum Kadaver schleppt, darf scheinbar von diesen fressen. Die Löwin ist deutlich abgemagert, offensichtlich auf einem Auge erblindet und sichtlich „angeschlagen“. Wir schließen vorsorglich die Fenster, da wir nur 3-4 Meter neben dem Pascha stehen und dieser scheinbar nervös wird. Wir fahren dann auch nach kurzer Zeit weiter, um diese Fürsorge in der Natur nicht zu stören. Es ist unglaublich zu sehen, wie scheinbar ein älterer Löwe für eine „angeschlagene“ Löwin sorgt.







Gegen 15.00 Uhr erreichen wir Mata Mata, das Camp ist wie ausgestorben. Wir tanken und pumpen die Reifen auf. In der südafrikanischen Grenzstation tragen wir uns in einem Buch aus, man will nur wissen, wo wir im Park übernachtet haben. Sonst keine Kontrollen – gar nichts. Da ich die „Beamten“ nicht in ihrer Ruhe stören will und diese sich auch nicht bewegen, öffne ich selbst den Schlagbaum. Nick fährt zu namibischen Seite, wir laufen.
Auch auf namibischer Seite alles problemlos, keinerlei Kontrolle, Formulare ausfüllen, Stempel in den Pass und das war`s.



Gegen 14.30 Uhr (durch die Uhrenumstellung am Grenzübergang haben wir eine Stunde gewonnen) rücken wir auf der Torgos Farm ein. Die riesige Farm grenzt unmittelbar an den KTP. Der Platz mit den Chalets ist sehr weitläufig, so dass eine gegenseitige Störung eigentlich ausgeschlossen ist. Einige Chalets haben einen eigenen Grillplatz. Im Hauptgebäude werden wir von zwei Angestellten freundlich empfangen. Unser Chalet liegt oberhalb eines Erdhörnchen -und Fuchsmangustenbau`s. Wir können die Tiere ständig beobachten.
Da mein Magen vom Essen in den Ta Shebube Lodges rebelliert, schlafe ich 2 Stunden.

Gegen 18.00 Uhr werden wir im Haupthaus vom Verwalter der Farm, Dan, empfangen. Ein „Südwester“, wie man sich vorstellt – groß, kräftig, sonnengegerbtes Gesicht mit vielen Falten, wachsamen Augen, offen und freundlich. Wir kommen sofort mit ihm ins Gespräch.
Das Dinner wird in 3 Gängen serviert, 2 kleine Kartoffelpuffer mit geräucherten Lachs – Reis mit Ragout vom Springbock und Kürbiskuchen – Schokoladenmousse. Sehr, sehr lecker – sowas hätten wir uns in den Ta Shebube Lodges gewünscht.










Neben uns ist noch eine kleine Reisegruppe mit Reiseleiter anwesend. Der Reiseleiter ist sehr mitteilungsbedürftig und erklärt uns, dass er Mitglied im Karnevalsverein in Swakopmund ist. Als er sein Akkordeon holt und uns einlädt am Lagerfeuer mit ihm und seiner Reisegruppe alte „Südwesterlieder“ zu singen, lehnen wir dankend ab.

Wir gehen zurück in unser Chalet, sortieren unser Kleidung – die Reise nähert sich dem Ende – um 20.30 Uhr ist das Licht aus.

LG
Günter


Letzte Änderung: 21 Jan 2017 13:53 von KaGü.
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21 Jan 2017 13:26 #460231
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  • Pascalinah am 21 Jan 2017 13:26
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Danke Ihr Beiden für Euren lebhaften, interessanten Bericht. Ich habe ihn mit Freude verfolgt.

Liebe Grüße
Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
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21 Jan 2017 19:23 #460268
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  • felix__w am 21 Jan 2017 19:23
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KaGü schrieb:
Es ist stark bewölkt und kühl.
Wie ist eigentlich das Wetter im April im KTP? Die Sichtungen schinen ja trotz Wassere und "Grün" nicht schlecht. Bei uns wird wohl die näcchste grössere Reise in Schul-Frühlingsferien im April in diuese Region gehen.

Das CKGR sieht extrem anderes/grüner aus als wo wir im letzten Oktober waren. Es gefällt mir aber eher besser wenn es etwas grün ist.

Felix
Letzte Änderung: 21 Jan 2017 19:30 von felix__w.
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21 Jan 2017 19:56 #460271
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  • Mabe am 21 Jan 2017 19:56
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Oh nein, schon wieder ein Leopard...

Ich werd porös. Die Leo tummeln sich ja echt überall, in jedem Reisebericht.
Also wenn es auf unserer nächsten Tour keinen gibt, such ich mir n neues Reiseziel... :unsure:

Nein, Scherz beiseite. Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Bilder.

Viele Grüße
Mabe
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21 Jan 2017 23:39 #460292
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  • Daxiang am 21 Jan 2017 23:39
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@ KaGü
Hallo Konni,

wir hoffen auch, dass sich in der Polentswa Lodge etwas ändert. Die Lage der Lodge ist exklusiv und daraus ergibt sich ein
großes Potential, was leider nicht genutzt wird.

Hi Günter,
allein schon wegen der Lage geben wir Polentswa noch eine Chance. Wir werden im Oktober berichten, ob sich was zum Positiven geändert hat.

Was die Sichtungen und Erlebnisse im KTP betrifft, wurdet ihr ja sehr gut belohnt. Mit was bestecht ihr denn die Sichtungsfee?

LG und eunen schönen Sonntag
Konni
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30 Jan 2017 11:33 #461512
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@ Felix,
danke für Dein Feed back, wir fanden den April im KTP sehr schön, es war tagsüber nicht zu heiß - um die 30 Grad, in der Nacht
kühlte es ab, so dass der morgendliche Game Drive bei ca. 15 Grad begann. Natürlich kann es im April auch regnen, wir sahen
es an den großen Pfützen, selbst hatten wir keinen einzigen Regentropfen. Die grünen Dünen und die blühende Landschaft
fanden wir sehr schön. Natürlich ist an den Wasserlöchern etwas weniger "Verkehr", die Tiersichtungen waren trotzdem super.
Im April hatten wir auch einen günstigen Flugpreis bei AIR Namibia, Frankfurt-Windhoek-Frankfurt für 620,00 € pro Person.
@ Konni
jeden früh beim Aufstehen spendierten wir der Sichtungsfee einen heißen Kaffee, sie war glücklich und wir auch, ... :laugh: :laugh: :laugh:
Unsere Sichtungsfee war in erster Linie unser Guide.Von Nick lernten wir sehr viel über die Spuren und das Verhalten
der Tiere, bei entsprechender Zeit und Geduld und natürlich auch Glück kommt der Erfolg.
LG
Günter
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