29.04. KTP Bereich Rooiputs - Rooiputs Lodge
Die Nacht in unserem Chalet ist aufregend, lustig und spannend. Zunächst wachen wir ständig auf, da die Fledermaus um unsere Ohren jagte, dann hören wir in den frühsten Morgenstunden Löwen brüllen.
Wir sind 05.30 Uhr aufgestanden, der kleine Frühstück Snack ist um Längen besser als in Polentswa. Mit 12 Grad ist es am Morgen empfindlich kühl.
Gegen 06.30 Uhr fahren wir los, Löwen suchen. Rooiputs Wasserloch leer, Richtung Kij Kij auch ohne Ergebnis. Wir drehen und sehen an der Zufahrt zu den Rooiputs Camp Site zwei Autos stehen, dort, wo wir vor 60 Minuten lang gefahren sind. Und da sind auch „unsere“ Löwen, zwei junge Männchen und zwei Weibchen.
Ein Weibchen „possiert“ auf den Grundmauern eines ehemaligen evtl.auch geplanten Gebäudes.
Wir erkennen zum ersten Mal, wozu Löwen in der Lage sind. Dieses Weibchen nimmt ein dickes Kabel in seine Pfoten und versucht es durchzubeißen. Als dies nicht gelingt, geht es zu einem Rohr und verbeißt sich auch in dieses – suchte die Löwin in beiden Fällen Wasser oder war es reine Neugier ? Erinnern müssen wir uns an die Aussagen der Managerin der Polentswa Lodge, dass Löwen alle Kabel durchgebissen haben.
Wir beobachten die Löwen eine Stunde und fahren dann weiter Richtung Twee Revieren.
Wir sehen wieder große Oryx Gruppen über die Dünen ziehen, große Gruppen von Springböcken und interessante Vogelbeobachtungen, wie diesen Lannerfalken.
In Twee Revieren tanken wir und Kaufen Kleber für meine Schuhe. Von meinen zwei Paar Wanderschuhen haben sich die Sohlen gelöst. Mit dem Kleber kann ich zumindest ein Paar so reparieren, das es bis zum Abflug hält.
Von Twee Revieren fahren wir entlang des Auob Reviers bis zum Wasserloch Gemsblokplein und besichtigen dort die Reste eine ehemaligen Fort. Danach fahren wir den Loop bis Kij Kij, die Landschaft ist herrlich, die Dünenlandschaft ist saftig grün, es blühen Blumen und Gräser.
Von Kij Kij geht es zurück zur Rooiputs Lodge.
Vom Guide der Lodge erfahren wir, das ca. 5 Kilometer von der Lodge entfernt in Büschen versteckt drei Geparden an einer Oryx Antilope fressen, die sie in den frühen Morgenstunden gerissen haben.
Auf der Suche nach den 3 Geparden fahren wir auf der parallel zum Nossob Revier verlaufende Piste auf botswanischer Seite, die eigentlich zur Konzession der Ta Shebube Gruppe gehört, aber jegliche Kennzeichnung fehlt und so durch alle genutzt wird.
Tatsächlich finden wir die 3 Geparden und beobachten diese, wie sie an der Oryx fressen. Durch den ungünstigen Sonnenstand sind Fotos schwierig.
Nach 30 Minuten brechen wir ab und fahren zurück zur Lodge zum Lunch. Neben Gemüse und Obst wird wieder Schweinekotelett serviert – ich fasse es nicht und verzichte darauf.
Bis 15.00 genießen wir die Ruhe auf der Terrasse unseres Chaltes, hören auf die Vogelstimmen und schreiben unsere Ansichtskarten. Durch die südafrikanischen Briefmarken müssen wir diese auch in Twee Revieren aufgeben. (Tatsächlich sind nach 2 Wochen bei unseren Freunden alle Karten angekommen.)
Nach einem kleinen Imbiss geht es am Nachmittag wieder auf Tour. Wir fahren in Richtung Twee Revieren die Wasserlöcher ab und sind gegen 16.30 Uhr im Camp. Neben der Abgabe der Karten wollten wir eigentlich unsere Pässe vom botswanischen Grenzbeamten ausstempeln lassen, um nicht noch einmal morgen früh in das Camp fahren zu müssen.
Nick hatte uns erklärt, dass man dies auch einen Tag vorher machen kann. Leider haben wir die Schließzeit der „Grenzstation“ um 16.00 Uhr nicht beachtet, obwohl noch ein Beamter anwesend ist, stempelt er die Pässe nicht ab. Für uns heißt das, morgen nochmals ins Camp, eigentlich wollte wir über den Loop von Kij Kij aus zur Auob Piste fahren.
Von Twee Revieren aus benutzen wir wieder die Piste der Ta Shebube Konzession, wir wollen nach den Geparden schauen.
Zuerst entdecken wir aber einen Fleckenuhu, der ruhig in einem Baum sitzt. Von seinen gelb leuchtenden Augen können wir uns kaum losreißen.
Wir fahren weiter und finden unsere Geparden, die mit prall gefüllten Bäuchen im hohen Gras liegen. Von der Oryx ist nicht mehr viel übrig. Aasfresser sind nicht zu sehen, es fällt uns auf, dass wir im KTP keinen einzigen Schakal sichten konnten.
Um 18.30 Uhr sind wir wieder in der Lodge. Vor dem Duschen muss ich erst wieder Gas-und Wasserinstallateur an der Therme spielen, damit endlich Wasser fließt. Da nach kurzer Zeit nur heißes fließt, fällt duschen aus.
Zum Dinner gibt es das erste Menü, was dem Preisniveau der Lodge gerecht wird. Das gekochte und gestampfte Fleisch vom Rind – Seswaa - schmeckt hervorragend. Dazu die botswanische Tradition, dass Frauen die Männer bedienen und der hervorragendes Gesang der Angestellten - doch noch ein versöhnlicher Abschluss in den Lodges der Ta Shebube Gruppe.
Morgen fahren wir über Mata Mata zurück nach Namibia.
LG
Günter