THEMA: Kalahari Expedition 2016
19 Dez 2016 14:28 #456464
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24.04. – 26.04. Kaa Concession, Bereich KD 2

Nach einem ausgiebigen Frühstück, gibt es in Menü Form und wird serviert, verlassen wir in den Morgenstunden das Kalahari Arms Hotel und fahren auf der A 2 280 Kilometer nach Kang. Auf der Fahrt haben wir ein Highlight, als wir einen Karakal sehen, der unmittelbar vor uns die Straße überquert. Vor Überraschung vergessen wir die Fototechnik.
Ansonsten ist die Fahrt langweilig, es ist Sonntag Morgen/Vormittag, uns begegnen kaum andere Fahrzeuge. Durch die vielen am Straßenrand stehenden Esel, Rinder, Pferde und Ziegen fahren wir auch nicht schneller als 100 Km/h.



In Kang biegen wir ab und fahren 110 Kilometer bis Hukuntsi, die Straße ist nach wie vor im guten Zustand. An der Tanke in Hukuntsi tanken wir nochmals randvoll für die nächsten Tage. An der großen Pan am Ortsausgang halten wir für eine Pause. Die Pfanne ist riesig, Tiere sind nicht zu sehen.





Wir verlassen Hukuntsi und fahren jetzt auf einer schlechten Schotterpiste 50 Kilometer nach Zutswha, die letzte Siedlung vor dem KTP. Zutswha ist ein Dorf mit weit verstreuten Hütten und einem unübersichtlichen Wegenetz. Auf einem Sportplatz ist eine Art Sportfest, dem Fußballspiel schauen wir einige Zeit zu. Ich verteile an Kinder die aus Deutschland mitgebrachte Sachen (Sonnenbrillen, kleine Bälle), wobei mir eine Einheimische (Lehrerin, Mutter?)hilft.



Die Begeisterung der Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder bei einem Fußballspiel mit einfachsten Mitteln nehmen wir mit und fahren zum Ortsausgang. Obwohl Nick schon mehrmals hier war, müssen wir wieder an einer kleinen Hütte halten und die Bewohner nach der richtigen Piste fragen.
Am Ortsausgang, am Beginn der Piste durch den KD 2, ist das Hinweisschild mit den Preisangaben und zu beachtenden Regeln. Diese Art des Self Check In kennen wir von den Campingplätzen in den kanadischen Rocky Mountains, was dort funktioniert könnte auch in Botswana funktionieren.
Wir füllen das notwendige Formular aus und bezahlen 350,00 Pula (3 Personen und ein Fahrzeug für 2 Nächte Camping) in das an dem Schild angebrachten Behältnis. Kommt das Geld tatsächlich bei den richtigen Leuten an ? – Umgerechnet 30,00 € sind für die Erlebnisse in den nächsten Tagen aber äußerst, äußerst preiswert.









Das 70 Kilometer lange Gebiet bis zum Kaa Gate des KTP ist jetzt unser Revier. Wir sind ganz allein, es werden die eindrucksvollsten 2 Tage unserer Tour folgen, in phantastischer Natur und schönen Tiersichtungen.
Nach dem Self Check In verlassen wir den Ort und fahren auf einer sandigen Piste. Es heißt wieder den Reifendruck zu minimieren. Die Landschaft ähnelt zunächst einem riesigen Park, mit vielen Bäumen und hohen Gräsern, dazwischen das rot der Kalahari.







Nach ca. 20 Kilometern Sandpiste ist an einer großen Pfanne, die Name Pan, an einem alten Reifen ein Hinwies auf den Camp Site. Wir fahren zur Pfanne und können unseren Platz aussuchen. Unser Zelt bauen wir unter einer großen Hakendorn Akazie, direkt am Rand der Pfanne mit phantastischer Sicht. Es sind keinerlei sanitäre Einrichtungen vorhanden, Loch buddeln und die „Klappkonstruktion“ von Safari 24 benutzen – super.











Da wir nicht mehr auf Tour gehen wollen, verbringen wir einen sehr schönen Nachmittag am Rand der Pfanne. In der Pfanne tummeln sich viele Springböcke und Schakale, ein Erdhörnchen Bau befindet sich in der Nähe, in der Dämmerung treten Gnus aus den Büschen, in der Hakendorn Akazie hat ein Bilch seine Höhle – super, super schön. Nick berichtet, das sie vor 4 Wochen auch ein braune Hyäne mit Jungen und eine kleine Herde Elenantilopen in der Pfanne beobachten konnten.
Zum Abend grillen wir Hähnchenschenkel und Maiskolben mit Butter. Die Schakale kommen bis auf wenige Meter zu unserem Lager, einer von uns muss immer am Feuer Wache halten, das kein Fleisch „gemobst“ wird. Der Abend ist wunderschön, wir sehen Sternschnuppen und viele, viele Sterne, als der Mond hinter den Wolken aufgeht, wirft er Strahlen wie bei einem Sonnenaufgang.


Bilch





Gegen 21.30 Uhr liegen wir im Zelt, die Schakale rufen sehr laut durch die Pan. Es scheint, dass die Gnus unmittelbar neben unserem Zelt grasen – der Camp Site ist ein Traum.

Am 25.04. fahren wir nach einem kleinen Frühstück m 07.00 Uhr los auf Pirsch in Richtung Kaa Gate. Es gibt nur eine, z.T. sehr tiefsandige Piste und mehrere große Pfannen.
Zunächst können wir beobachten, wie die Kalahari zu blühen beginnt. Der Teufelsdorn öffnet mit den Sonnenstrahlen seine gelben Blüten.



Vor der ersten Pfanne queren plötzlich Elenantilopen die Piste, es sind die ersten, die wir nach vielen Jahren zu Gesicht bekommen.
In der ersten Pfanne sehr wir dann viele dieser größten Antilopenart, dazu gesellen sich Oryx, Kuhantilopen und Springböcke. Auf der anderen Pfannenseite sehen wir zwei Löwinnen, die sich eine Herde Kuhantilopen nähern. Als sie scheinbar von uns Witterung bekommen, drehen sie sofort ab und ziehen sich in die Büsche zurück. Insgesamt sind die Tiere im KD 2 sehr nervös und scheu, Nick erklärt dies mit der Jagd, die wahrscheinlich hier noch durchgeführt wird.









Nach Durchqueren der Pfanne sehen wir im Sand die Spuren eines Leoparden, ohne diesen zu entdecken.
Sehr schön können wir einen Gauckler und einen Raubadler beobachten.








Kurz vor der zweiten Pfanne entdecken wir plötzlich ein Löwenrudel, 2 weibliche und vier Jungtiere, ca. 25 Meter von der Piste entfernt in den Büschen. Diese Löwen verhalten sich anders als die o.g. 2 Weibchen. Sie sind entspannt, die Jungen sind neugierig, Nick vermutet deshalb, das es Löwen aus dem KTP sind und wissen, dass von Fahrzeugen keine Gefahr droht.



















In der 2. Pfanne, der Koa Pfanne, sehen wir wieder Elen, Oryx, Springbock und Kuhantilopen, ein Kaphase hoppelt vor uns durch den Busch. Hier drehen wir und fahren zurück zum Camp. Die Löwen liegen immer noch entspannt unter den Büschen, an den Spuren erkennen wir, dass sie an der Piste an unseren Reifenspuren waren.





12.30 Uhr sind wir wieder in der Name Pan auf unseren Camp Site. Leckerer Lunch und dann Ruhe, die Tiere in der Pan beobachten und die Seele baumeln lassen.
Am späten Nachmittag geht es für 2 Stunden nochmals in die andere Richtung (Zutswha), die vor allem durch ihre Landschaft beeindruckt.

Am Abend gibt es zum letzten Mal leckeres Steak (Oryx) am Lagerfeuer – Morgen sind wir in einer Lodge. Die Schakale lauern wieder auf ihre Chance.
Wir genießen die Atmosphäre wie am Vortag und sind glücklich, die Kaa Consession – KD 2, in unsere Route aufgenommen zu haben. Wenn wir wieder kommen, dann für 3 Nächte. Nick erläutert uns, dass nur die Monate Februar – Mai/Juni interessant sind. In der übrigen Zeit gibt es kaum Tiere – keine künstlichen Wasserlöcher, die Gegend ist dann sehr trocken und karg.
Für uns waren es die schönsten Tage. Morgen fahren wir nochmals die Piste entlang zum Kaa Gate des KTP, wo wir uns die nächsten Tage aufhalten.

Günter
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22 Dez 2016 20:48 #456762
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26.04. KD 2, Name Camp Site – KTP, Ta Shebube Polentswa Lodge

In der Nacht machen die Schakale wieder richtig Theater, außerdem hat es geregnet.
Frühes Aufstehen ist angesagt, zum Frühstück gibt es„ Reste Essen „, da wir die nächsten Tage in Lodges übernachten. Die Schakale scheinen sich an uns gewöhnt zu haben, sie nähern sich schon zum Frühstück unseren Tisch, einer muss wieder Wache schieben.
Nachdem wir alles abgebaut und verstaut haben, fahren wir gegen 07.30 los, auf der gestrigen Piste zum Kaa Gate. Für die 50 Kilometer brauchen wir 2 Stunden, Piste ist sehr tiefsandig, Stopps an den großen Pfannen. Die Löwen sind verschwunden, nur noch ihre Spuren sind sichtbar. In den Pfannen sind erneut viele Antilopen, genauso beeindruckt uns wieder die Landschaft.

Gegen 09.30 Uhr am Kaa Gate scheint alles noch zu Schlafen, das Tor öffnen wir selbst, Militärangehörige des dortigen kleinen Stützpunkt sind im Beriech des Ranger Büros und spielen mit Ihren Smart Phone – wir haben in diesem Bereich wieder Wifi. Die Toilette ist geschlossen, defekt – also wieder in die Büsche. Unseren Müll vom Name Camp Site entsorgen wir in den dortigen Behältern. Der Ranger sieht sehr verschlafen aus, scheinbar haben wir ihn geweckt.



Nach erfolgtem Check Inn fahren wir 80 Kilometer auf der tiefsandigen Piste durch die herrliche Dünenlandschaft zum Nossob Revier. Unterwegs kommt uns ein Konvoi von vier „ „Landys „ (Südafrikaner) entgegen. Small Talk durch Nick in Afrikaans, eine Sprache die uns sehr gefällt, und weiter geht’s. Die Tiersichtungen halten sich auf dieser Piste in Grenzen.



An der Nossob Piste angekommen, fahren wir sofort nach Süden, 40 Kilometer bis zur Polentswa Lodge. In den letzten Tagen muss es kräftig geregnet haben, auf der Piste gibt es riesige Pfützen. Im ausgetrockneten Flussbett beeindrucken die abgestorbenen Bäumen, wir sehen Oryx, Springbockherden und viele Kuhantilopen.

Gegen 13.30 Uhr Ankunft in der Polentswa Lodge, die Lodge haben wir gewählt, da ich meinen runden Geburtstag in einer Lodge feiern möchte. Es hat sich dann angeboten, auch die zweite Lodge, Rooiputs, der Ta Shebube Gruppe zu buchen, in der wir später übernachten.
Beurteilung der Polentswa Lodge:
- Eröffnung 2013, Beschädigung durch einen Sturm 2015, Neueröffnung Febr./März 2016
- Phantastische Lage auf einem Dünenkamm mit Blick auf die Polentswa Pan
- insgesamt 9 Meru Zelte, gebaut auf Holzplattformen mit großer Terrasse mit Blick auf die Pan
- Ausstattung der Zelte sehr schön, Außendusche
- man sollte unbedingt beachten, dass man von der Nossob Piste mindestens nochmals 30 Minuten Fahrzeit durch teilweise
Tiefsand bis zur Lodge einplanen muss. (Zeitmanagement bei Game Drives)

Leider wird das Potential der Lodge durch seine exklusive Lage nicht genutzt, was z.T. auch andere Foristen beschreiben.
- ein Hinweis zur Lodge an der Nossob Piste fehlt, wir benutzen die Abbiegung zu den Polentswa Camp Sites und finden
dann auch die Piste zur Lodge
- obwohl wir angemeldet sind und anfahrende Gäste mindestens 30 Minuten vorher gesehen werden, ist man von unserer
Ankunft scheinbar überrascht, wir müssen das Personal suchen und finden dann den Koch, der erste Eindruck ist
enttäuschend - der übliche Empfang in einer Lodge dieser Preislage mit kühlen Getränken Fehlanzeige, wurde später
nachgeholt, als die Managerin gefunden wurde
(Preise von 260,00 bis 360,00 US $ pro Person und Saison, Game Drive durch die Lodgemüssen extra gebucht werden,
60,00 US §, natürlich fahren wir selbst)
- wir sind die einzigen Gäste, auch das Gästebuch zeigte eine sehr geringe Frequenz, (wie rechnet sich die Lodge für die Ta
Shebube Gruppe ???), Nach unserer Abfahrt wird die Lodge für 4 Wochen für Reparaturarbeiten geschlossen. Nach
Berichten von Fomis bestehen aber Mängel weiterhin.
- Während der Zubereitung der Speisen „bingte“ immer wieder eine Mikrowelle, am 26.04. Wird zum Dinner Schweinekotelett
serviert. Diese Erfahrung musste ich schon 2011 in der Grootberg Lodge in Namibia machen, ich hasse Schweinekotelett in
Afrika, diese "typische afrikanische Speise" – das gesamte Essen entspricht nicht dem Preisniveau der Lodge, unsere
Verpflegung am Lagerfeuer/Grill war um Längen besser.
- Am 27.04. werden wir um 06.00 Uhr geweckt, als der Dieselgenerator, der sich direkt hinter den Zelten 3 bis 9 befindet
angeworfen wird. Die Luft riecht extrem nach Abgasen.. Das gleiche wiederholt sich am 28.04., also kein Aufwachen mit
dem Gesang der Vögel sondern stinkende Luft und Generatorkrach – wie in einer Großstadt.
- Die Probleme der Lodge, die sich aus der Lage ergeben, z.B. musste das Wasserloch still gelegt werden (Probleme mit dem
Wassermanagement, Konkurrenz zum Wasserloch in der Polentswa Pan) oder kein Wifi Empfang (Löwen haben alle Kabel
zerbissen), deswegen auch nur Bar Zahlung möglich, können wir verkraften, aber das Preis-Leistungsverhältnis ist in
keinster Weise gegeben.
Wir bedauern, dass wir nicht den Polentswa Camp Site gebucht habe. An diesem fahren wir ständig vorbei und sehen
das nicht alle Plätze belegt sind.

Polentswa Lodge, in der Mitte das Hauptgebäude






Blick vom Hauptgebäude der Lodge in die Polentswa Pan





unser Zelt Nr. 5 mit phantastischer Sicht auf die Pan






Unser Game Drive am Nachmittag verlief ohne besondere Tiersichtungen, die Zeit war aber auch sehr begrenzt, da für die Fahrt von der Lodge bis zum Nossob Revier und zurück jeweils mindestens eine halbe Stunde eingeplant werden muss. Vor Sonnenuntergang müssen wir in der Lodge zurück sein.

Wir freuen uns auf den nächsten Tag, indem wir den Polentswa Bereich ausgiebig erkunden wollen.

Günter
Letzte Änderung: 22 Dez 2016 20:55 von KaGü.
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27 Dez 2016 15:31 #457116
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27.04. KTP – Bereich Polentswa

Mein Geburtstag – Während wir an anderen Tagen mit dem Gesang der Vögel aufstehen. dröhnt hier der Dieselgenerator in den Ohren und die Luft stinkt nach Abgasen. Wir ziehen uns schnell an, gehen zum Hauptzelt, Kleiner Snack, um 06.30 Uhr fahren wir mit Nick los.
30 Minuten bis zu den Camp Sites, hier ist noch keiner aufgebrochen. Wir queren das Nossob Revier mit seinen abgestorbenen Bäumen und den großen Nestern der Webervögel.



Auf der Nossob Piste stoßen wir nach kurzer Zeit auf Löwenspuren, in der Nacht hatte ich Löwen brüllen gehört. Nach kurzer Zeit sehen wir zwei Löwinnen, die auf der Piste nach Süden marschieren. Neben uns ist nur noch ein anderes Fahrzeug unterwegs. Wir beobachten beide Löwinnen eine Stunde, beide sehen wohlgenährt aus, am Kousant Wasserloch stillen sie ihren Durst.
Eindrucksvoll ist, als sich beide neben die Piste in das hohe Gras legen, eine rechts, die andere links im Abstand von 20 Metern. Wir stehen zwischen beiden, als sie plötzlich anfangen zu brüllen, in einer Lautstärke, das das Herz stehen bleiben könnte. Das Spektakel, dass wir so noch nicht erlebt haben, dauert ca. 10 Minuten. Danach treffen sich beide wieder, laufen gemeinsam von der Piste in das hohe Gras/Büsche und weg sind sie. Sie liegen keine 20 Meter neben der Piste, aber jeder wird jetzt daran vorbei fahren.


















Wir fahren weiter nach Süden, sehen viele Kuhantilopen, Springböcke und Oryx. Einen Gaukler können wir wieder längere Zeit beobachten. Er würgt und spukt die nichtverdaulichen Reste seiner Beute aus.









Eine weitere Löwin liegt schlafend am Rand der Piste, scheinbar kühlt der Sand, sonst hätte sie sich nicht diesen exponierten Platz gesucht. Wir drehen hier und lassen die Löwin in Ruhe schlafen.





Gegen 11.00 sind wir wieder in der Lodge. Uns wird ein Brunch, bestehend aus einer Käse-Obst Platte, Kartoffeln und Hähnchen serviert.
Anschließend genießen wir bis 15.00 Uhr die Ruhe und Aussicht von unserer Terrasse auf die Polentswa Pan – tolle Entspannung.

Nach einem Snack geht es gegen 15.30 Uhr wieder auf die Nossob Piste, diesmal in Richtung Norden. Gefühlt ist es 35 Grad warm. Wir fahren den Loop bis zum Lijersdraai Rastplatz. Durch die große Hitze halten sich Tiersichtungen in Grenzen. Eine Puffotter schlängelt sich vor uns über die Piste, am Lijersdraai Rastplatz liegt auf dem Tisch ein Zettel mit einem Warnhinweis, dass sich ein Kapkobra im Baum befindet. Wir sind entsprechend vorsichtig, können die Schlange aber nicht entdecken.



Gegen 18.30 Uhr sind wir zurück in der Lodge, die 30 Minuten Fahrt von der Nossob Piste bis zur Lodge ist ein merklicher Nachteil, das Zeitfenster für die Pirschfahrten wird dadurch begrenzt.
Zum Dinner werden wir an einer Sitzecke mit Lagerfeuer vor dem Hauptzelt plaziert. Es gibt ein ausgiebiges Buffet , diesmal dem Preis der Lodge angemessen, mit Butternutkürbis. Wir lieben diese Kürbisart. Zu meinem Geburtstag gratulieren alle Angestellten mit Gesang, ein leckerer Kuchen, für meinen Geburtstag gebacken, rundet diesen schönen Abend ab.



Glücklich und zufrieden können wir diesen gelungenen Tag beenden, morgen fahren wir nach Süden zur Rooiputs Lodge.

Günter
Letzte Änderung: 27 Dez 2016 15:36 von KaGü.
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07 Jan 2017 16:24 #458141
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28.04. Te Shebube Polentswa Lodge – Te Shebube Rooiputs Lodge

Zum Aufstehen der übliche Ablauf in der Polentswa Lodge. Die Angestellten laufen wie aufgescheuchte Hühner, sie packen Ihre Sachen und räumen die Lodge auf. Sie gehen in Urlaub, die nächsten 2 Wochen sollen in der Lodge Reparaturarbeiten durchgeführt werden.
Man wartet nicht bis wir weg sind, unser Gepäck holen wir selbst. Zumindest erhalten wir ein großes Lunchpaket.

Um 06.45 Uhr brechen wir auf, fahren wieder die 30 Minuten bis zur Nossob Piste. Dann geht es 200 Kilometer Richtung Süden bis zur Rooiputs Lodge. Entlang der Piste fahren wir alle Wasserlöcher an.
Wir sehen wieder eine Wildkatze, unsere dritte, die über die Piste huscht. Nach einigen Kilometern stoßen wir wieder auf Löwenspuren und entdecken dann abseits der Piste ein junges Männchen und eine Löwin, die an ihrem nächtlichen Riss, eine Oryx, fressen. Überraschend taucht aus den Büschen eine braune Hyäne, die erste, die wir überhaupt sehen, auf. Sie wurde scheinbar von dem Riss angelockt, bleibt aber in respektvollen Abstand von den beiden Löwen versteckt in den Büschen. Nach 10 Minuten gibt die Hyäne auf, zieht sich zurück und sprintet über die Piste auf die andere Seite des Nossob Reviers.







Wir fahren weiter, an den Wasserlöchern gibt es keine besonderen Beobachtungen, am letzten vor dem Nossob Camp tollen viele Vögel. Zwei Schakale fressen eine gefangene Taube und versuchen dann immer wieder, Vögel zu fangen. Durch das hohe Gras sind keine guten Fotos möglich.
Mosambikgirlitz


Im Nossob Camp ist es ruhig, unser erster Weg führt zu den Toiletten. Im kleinen Shop kaufen wir Crash Eis für unser Wasser, es sind schon wieder gefühlte 32 Grad. Gegen 10.00 Uhr verlassen wir das Camp und fahren wieder auf die Wellblechpiste.
Nach ca. 20 Kilometern sehen wir eine Gruppe Kuhantilopen, die konzentriert in eine Richtung starren. Wir stoppen und suchen das Gelände ab. Wir können zwischen den Büschen zwei Geparden auf „Pirsch“ entdecken. Die Geparden schleichen sich an uns vorbei, queren hinter uns die Piste und folgen der Gruppe Kuhantilopen.









Nach 30 Minuten fahren wir weiter. Neben den üblichen Verdächtigen sehen wir einen großen Kudu Bock, der die Piste quert. Anschließend beobachten wir eine große Straußen Familie mit vielen kleinen Jungtieren, die durch das ausgetrocknete Flussbett wandern.





Auf dem Picknickplatz Dikbaardskolk folgt unsere nächste Pause. Hier treffen wir auch das Personal der Polentswa Lodge, die bei ihrer Fahrt in den Urlaub diesen Platz ebenfalls zu einer Rast nutzen. Das seltsamste Safari Fahrzeug, welches wir sehen ist ein PKW Mercedes E-Klasse, besetzt mit 4 Personen. Die beiden Frauen sind geschminkt, wie für eine Abendveranstaltung, Männer in Anzugshose und Hemd. Sie wenden und fahren wieder Richtung Rooiputs/Twee Revieren. Viel Spaß beim nächsten Werkstattbesuch !!!




Gegen 15.00 Uhr erreichen wir die Te Shebube Rooiputs Lodge, mit exakt dem gleichen hochpreisige Niveau wie ihre Schwester Lodge Polentswa.
Auch hier werden wir von der Köchin empfangen, die Managerin ist auf Pirschfahrt !!
Neben uns sind nur noch ein südafrikanischer Fotograf, Gerhard Steenkamp, und 3 Südafrikanerinnen, die mit ihm auf Fotokurs sind, Gäste der Lodge. Mit diesen fährt auch die Managerin auf Pirsch .

Bewertung der Rooiputs Lodge:
- Anfahrt erfolgt von der Nossob Piste über die Zufahrt zum Rooiputs Camp Site. Auch hier fehlt ein Hinweisschild, wir müssen
uns erst bei Gästen des Camp Site erkundigen.
- links und rechts eines großen Holz Chalets/Haupthaus mit Restaurant/Bar und Leseecke befinden sich insgesamt 11 Holz
Chalets. Sie sind mit Blick auf die Dünen auf Holzplattformen gebaut. Die Chalets sind über einen Holzsteg miteinander
verbunden.
- große Solaranlage, kein laufender Generator wie in Polentswa, Wifi im Bereich desHaupt Chalet
- jedes Chalet hat eine große Terrasse, getrennt vom Innenraum durch Glasschiebetüren
- jedes Chalet hat für die Wasserversorgung eine eigene Gas-Wassertherme. Bei der Abnahme dieser Konstruktion würden in
Deutschland die Haare zu Berge stehen. In unserem Chalet war nur sehr heißes Wasser vorhanden. Ich griff zur Selbsthilfe
und stellte den Boiler neu ein. Die weißen Boiler an den Hütten passen nicht in die Landschaft.
- Wir hatten Chalet Nr. 9. In diesem hörte wir starke „Zisch“ Geräusche zwischen den Holzbalken und dem Strohdach. Da wir
eine Schlange vermuteten, informierten wir die Managerin. Nach ihren Äußerungen stammen die Laute von Fledermäusen. Es
stellte sich dann tatsächlich heraus, dass sich Fledermäuse im Chalet befinden, die nachts über unsere Köpfe fliegen. Was wir
als lustig empfinden, könnte für andere Gäste nervendsein. Für uns war es herrlich, die kleinen Fledermäuse im schwachen
Licht zu beobachten.
- Der in Dokumentationen der Lodge angegebene Pool ist eigentlich ein Tauchbecken. Während unseres Aufenthaltes war es
ohne Wasser, da es Löwen ständig zum Saufen benutzen.
- Von dem ausgeschriebenen Konzessionsgebiet ist nichts zu spüren. Die auf botswanischer Seite parallel zum Nossob
verlaufende Piste wird durch alle genutzt.
- Nachtpirschfahrten sind auch ausgeschrieben, werden aber durch die Managerin abgelehnt. In Gesprächen ist erkennbar
dass die Managerin mit einer Belegung von 6 – 10 Gästen zufrieden ist, die Lodge ist aber für mehr als das Doppelte
ausgelegt – wie in Polentswa betriebswirtschaftlicher Irrsinn.
Nach den Beiträgen im Forum soll auch in Rooiputs das Management der Lodge inzwischen ausgewechselt sein.
- Sehr schön ist die Lage der Lodge, dazu kommt das ständig präsente Löwenrudel. An den Spuren ist erkennbar, dass die
Löwen bis zu den Terrassen der einzelnen Chalets kommen. Interessant dabei ist, dass sich unsere
Terrassentür/Glasschiebtür nicht verriegeln ließ.
Wie in Polentswa wird auch hier das Potential der Lodge nicht genutzt.















Löwenspuren an unserer Terrasse


Nach einem kleinem Imbiss begeben wir uns 16.30 Uhr auf eine erste Pirschfahrt im Rooiputs Gebiet bis zum Camp Twee Revieren. Wir beobachten Oryx Antilopen beim Überqueren der Dünen, große Springbock Gruppen mit vielen Jungtieren und staunen über die großen Nester der Webervögel.
Im Camp Twee Revieren gelingt es uns im Shop endlich Ansichtskarten zu erwerben, ja wir benutzen noch diese konservative Art der Kommunikation.













Nach einem abendlichen Dinner am Lagerfeuer und Gesang der Angestellten, die Küche kann besser singen als kochen, freuen wir uns auf die Beobachtungen am nächsten Morgen.

LG
Günter

Letzte Änderung: 07 Jan 2017 16:43 von KaGü.
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12 Jan 2017 18:54 #458901
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29.04. KTP Bereich Rooiputs - Rooiputs Lodge

Die Nacht in unserem Chalet ist aufregend, lustig und spannend. Zunächst wachen wir ständig auf, da die Fledermaus um unsere Ohren jagte, dann hören wir in den frühsten Morgenstunden Löwen brüllen.
Wir sind 05.30 Uhr aufgestanden, der kleine Frühstück Snack ist um Längen besser als in Polentswa. Mit 12 Grad ist es am Morgen empfindlich kühl.

Gegen 06.30 Uhr fahren wir los, Löwen suchen. Rooiputs Wasserloch leer, Richtung Kij Kij auch ohne Ergebnis. Wir drehen und sehen an der Zufahrt zu den Rooiputs Camp Site zwei Autos stehen, dort, wo wir vor 60 Minuten lang gefahren sind. Und da sind auch „unsere“ Löwen, zwei junge Männchen und zwei Weibchen.
Ein Weibchen „possiert“ auf den Grundmauern eines ehemaligen evtl.auch geplanten Gebäudes.
Wir erkennen zum ersten Mal, wozu Löwen in der Lage sind. Dieses Weibchen nimmt ein dickes Kabel in seine Pfoten und versucht es durchzubeißen. Als dies nicht gelingt, geht es zu einem Rohr und verbeißt sich auch in dieses – suchte die Löwin in beiden Fällen Wasser oder war es reine Neugier ? Erinnern müssen wir uns an die Aussagen der Managerin der Polentswa Lodge, dass Löwen alle Kabel durchgebissen haben.















Wir beobachten die Löwen eine Stunde und fahren dann weiter Richtung Twee Revieren.
Wir sehen wieder große Oryx Gruppen über die Dünen ziehen, große Gruppen von Springböcken und interessante Vogelbeobachtungen, wie diesen Lannerfalken.







In Twee Revieren tanken wir und Kaufen Kleber für meine Schuhe. Von meinen zwei Paar Wanderschuhen haben sich die Sohlen gelöst. Mit dem Kleber kann ich zumindest ein Paar so reparieren, das es bis zum Abflug hält.



Von Twee Revieren fahren wir entlang des Auob Reviers bis zum Wasserloch Gemsblokplein und besichtigen dort die Reste eine ehemaligen Fort. Danach fahren wir den Loop bis Kij Kij, die Landschaft ist herrlich, die Dünenlandschaft ist saftig grün, es blühen Blumen und Gräser.



Von Kij Kij geht es zurück zur Rooiputs Lodge.
Vom Guide der Lodge erfahren wir, das ca. 5 Kilometer von der Lodge entfernt in Büschen versteckt drei Geparden an einer Oryx Antilope fressen, die sie in den frühen Morgenstunden gerissen haben.
Auf der Suche nach den 3 Geparden fahren wir auf der parallel zum Nossob Revier verlaufende Piste auf botswanischer Seite, die eigentlich zur Konzession der Ta Shebube Gruppe gehört, aber jegliche Kennzeichnung fehlt und so durch alle genutzt wird.
Tatsächlich finden wir die 3 Geparden und beobachten diese, wie sie an der Oryx fressen. Durch den ungünstigen Sonnenstand sind Fotos schwierig.









Nach 30 Minuten brechen wir ab und fahren zurück zur Lodge zum Lunch. Neben Gemüse und Obst wird wieder Schweinekotelett serviert – ich fasse es nicht und verzichte darauf.
Bis 15.00 genießen wir die Ruhe auf der Terrasse unseres Chaltes, hören auf die Vogelstimmen und schreiben unsere Ansichtskarten. Durch die südafrikanischen Briefmarken müssen wir diese auch in Twee Revieren aufgeben. (Tatsächlich sind nach 2 Wochen bei unseren Freunden alle Karten angekommen.)

Nach einem kleinen Imbiss geht es am Nachmittag wieder auf Tour. Wir fahren in Richtung Twee Revieren die Wasserlöcher ab und sind gegen 16.30 Uhr im Camp. Neben der Abgabe der Karten wollten wir eigentlich unsere Pässe vom botswanischen Grenzbeamten ausstempeln lassen, um nicht noch einmal morgen früh in das Camp fahren zu müssen.
Nick hatte uns erklärt, dass man dies auch einen Tag vorher machen kann. Leider haben wir die Schließzeit der „Grenzstation“ um 16.00 Uhr nicht beachtet, obwohl noch ein Beamter anwesend ist, stempelt er die Pässe nicht ab. Für uns heißt das, morgen nochmals ins Camp, eigentlich wollte wir über den Loop von Kij Kij aus zur Auob Piste fahren.

Von Twee Revieren aus benutzen wir wieder die Piste der Ta Shebube Konzession, wir wollen nach den Geparden schauen.
Zuerst entdecken wir aber einen Fleckenuhu, der ruhig in einem Baum sitzt. Von seinen gelb leuchtenden Augen können wir uns kaum losreißen.







Wir fahren weiter und finden unsere Geparden, die mit prall gefüllten Bäuchen im hohen Gras liegen. Von der Oryx ist nicht mehr viel übrig. Aasfresser sind nicht zu sehen, es fällt uns auf, dass wir im KTP keinen einzigen Schakal sichten konnten.





Um 18.30 Uhr sind wir wieder in der Lodge. Vor dem Duschen muss ich erst wieder Gas-und Wasserinstallateur an der Therme spielen, damit endlich Wasser fließt. Da nach kurzer Zeit nur heißes fließt, fällt duschen aus.
Zum Dinner gibt es das erste Menü, was dem Preisniveau der Lodge gerecht wird. Das gekochte und gestampfte Fleisch vom Rind – Seswaa - schmeckt hervorragend. Dazu die botswanische Tradition, dass Frauen die Männer bedienen und der hervorragendes Gesang der Angestellten - doch noch ein versöhnlicher Abschluss in den Lodges der Ta Shebube Gruppe.

Morgen fahren wir über Mata Mata zurück nach Namibia.
LG
Günter
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21 Jan 2017 13:13 #460227
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[]30.04. KTP Rooiputs Lodge – Twee Revieren – Mata Mata – Torgos Lodge Namibia[/]

In den frühen Morgenstunden werden wir durch Löwengebrüll geweckt. Die Löwen scheinen direkt hinter unserem Chalet zu sein. Wir stehen um 05.00 Uhr auf und suchen von der „offenen“ Dusche aus, das Gelände ab, können aber nichts feststellen. Wir bleiben gleich auf, packen unsere Sachen und begeben uns zum Hauptchalet. Das Personal ist sichtbar angespannt, die Löwen müssen irgendwo in der Nähe sein. An den Spuren ist erkennbar, dass sie versucht haben, in das Hauptchalet einzudringen.





Wir genießen den kleinen Snack, den heißen Kaffee und verstauen unser Gepäck und unser Lunchpaket im Landy.
Anschließend verabschieden wir uns von den Angestellten und hier kommt die nächste Überraschung und Ungereimtheit für die Ta Shebube Lodges. Wir sollen für alle Getränke bezahlen, auch für das Wasser und den Hauswein, der entsprechend den Ausschreibungen Inklusive ist. In der Polentswa Lodge waren seltsamer Weise alle Getränke inklusive. Ein Gespräch mit der Managerin ist nicht möglich, da diese mit dem Fotografen und den Kursteilnehmerinnen auf Game Drive ist –noch vor uns hat sie sich „abgesetzt“. Wir „kramen“ mit Nick unsere letzten Pulas und Rand zusammen und bezahlen die Getränke.
Nach diesem letzten negativen Eindruck von der Rooiputs Lodge fahren wir los um die Löwen zu suchen, die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Es ist stark bewölkt und kühl.
Wir brauchen nur bis zur Hauptpiste zu fahren. Am Rooiputs Wasserloch tummeln sich die vier Löwen von gestern und auf dem Dünenkamm liegt ein großer schwarzmähniger Pascha mit seiner „Auserwählten“ . Das kommende Geschehen ist eindrucksvoll und überrascht uns.
Zunächst treiben die Löwen am Wasserloch „ Frühsport „. Danach nähern sich die vier jungen Löwen der Düne, eine Löwin kriecht immer weiter zum Dünenkamm.
Plötzlich sprintet der Pascha mit Gebrüll auf diese Löwin los und beißt sie in die hinteren Läufe. Die Löwin unterwirft sich sofort, der Pascha rennt dann auf die anderen drei los und vertreibt auch diese. Danach begibt er sich wieder auf den Dünenkamm und stolziert vor seiner „Außerwählten“.



















die folgenden beiden Aufnahmen sind durch die Schnelligkeit der Aktionen etwas unscharf







die Sonne ist aufgegangen, das Fotolicht verbessert sich





Die vier jungen Löwen finden sich wieder zusammen, laufen um den Düne herum und nähern sich von einer anderen Seite den Kamm. Der Pascha ist wieder sichtlich verärgert und vertreibt erneut die vier mit lautem Angriff und Gebrüll. Die vier scheinen jetzt sichtlich beeindruckt und legen sich in eine Senke. Nach kurzer Zeit verlässt der Pascha mit seiner „Außerwählten“ den Dünenkamm und beide stolzieren an den vier liegenden vorbei.
Am Rande der Senke paaren sie sich dann mehrfach im Abstand von ca. 20 Minuten. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sie nach jedem Paarungsakt erschöpft zu Boden gehen.









Nach einer Stunde reißen wir uns los und fahren in Richtung Twee Revieren. Nach ca. 10 Kilometer treffen wir auf eine einzelne Löwin, die zuerst im Grasland neben der Piste ist und dort anfängt zu brüllen. Danach läuft sie vor uns auf der Piste entlang zu ihren Gefährten. Die Löwin ist deutlich am hinteren Lauf markiert. (Durch andere Beiträge im Forum wurde bereits angesprochen, das mit dieser Markierung „Problem Löwen“ gekennzeichnet werden, die den Park verlassen, in der Nähe von Dörfern/Nutzvieh angetroffen, eingefangen und in den Park zurück gebracht werden.)



Nach weiteren 800 Metern sehen wir die Gefährten dieser Löwin, eine Gruppe mit zwei jungen Männchen und zwei Weibchen. Sie liegen in einer Senke neben der Piste. Da hier viele Fahrzeuge von Twee Revieren stehen, halten wir uns nicht lange auf und fahren weiter zum Camp.



Gegen 08.45 Uhr lassen wir beim botswanischen Grenzbeamten die Pässe ausstempeln und fahren durch das Auob Revier Richtung Mata Mata.
Unmittelbar hinter Twee Revieren sehen wir eine einzelne Löwin, die durch die Dünen zieht.
Im Auob Revier sehen wir vereinzelte Springböcke, Oryx und Kuhantilopen. Die Tierdichte ist nicht so groß wie im Nossob Revier.
Eine Pause machen wir auf dem Rastplatz in der Nähe der Kamqua Wasserlochs. Das Lunchpaket der Rooiputs Lodge ist einer Einrichtung dieser Preiskategorie nicht würdig. Zum Glück haben wir unsere fahrbare Küche.
Durch unsere Vorbereitung wissen wir, das sich in der Nähe ein Hyänenbau befindet. Und tatsächlich sehen wir auf dem Dünenkamm vier große Tüpfelhyänen, die im Baumschatten liegen. Interessant wird es, als zwei halbwüchsige und ein sehr junges mit noch dunkler Haut dazu getrappt kommen. Die Erwachsenen erheben sich und das kleine Junge fängt an zu trinken. Für eine kurze Zeit können wir den ganzen Clan beobachten, wobei die Entfernung zur Piste ziemlich groß ist.









Wir fahren weiter und sehen nach einigen Kilometern ein Auto an der Piste stehen. Wir suchen das Umland ab und sehen im Grasland einen Leoparden. Dieser trägt im Maul seinen Riß, eine Wildkatze. Er läuft zu einer großen Akazie, wo er seine Beute ablegt/versteckt und legt sich dann ins Gras – und weg ist er. Die Entfernung war leider sehr groß.







Wir fahren weiter und sehen nach kurzer Zeit weit abseits der Piste Unmengen von Giraffen, die durch das Buschland ziehen. Bei 40 haben wir aufgehört zu zählen. Nick erklärt uns, das vor vielen Jahren in diesem Bereich Giraffen aus dem Etosha angesiedelt wurden und diese dann mit ihrem Nachwuchs diesem Standort treu geblieben sind.



Auf unserer weiteren Fahrt treffen wir auf den Giraffen Riss, von dem uns schon andere Gäste berichtet haben. Zwei ältere Pascha haben vor ca. 14 Tagen die Giraffe gerissen.
Der Kadaver liegt ca. 100 Meter von der Piste entfernt im Grasland und wird von einem alten, großen Pascha, der unmittelbar neben der Piste liegt, bewacht. Es sind keine Aasfresser zu sehen. Nur eine alte, kranke Löwin, die sich zum Kadaver schleppt, darf scheinbar von diesen fressen. Die Löwin ist deutlich abgemagert, offensichtlich auf einem Auge erblindet und sichtlich „angeschlagen“. Wir schließen vorsorglich die Fenster, da wir nur 3-4 Meter neben dem Pascha stehen und dieser scheinbar nervös wird. Wir fahren dann auch nach kurzer Zeit weiter, um diese Fürsorge in der Natur nicht zu stören. Es ist unglaublich zu sehen, wie scheinbar ein älterer Löwe für eine „angeschlagene“ Löwin sorgt.







Gegen 15.00 Uhr erreichen wir Mata Mata, das Camp ist wie ausgestorben. Wir tanken und pumpen die Reifen auf. In der südafrikanischen Grenzstation tragen wir uns in einem Buch aus, man will nur wissen, wo wir im Park übernachtet haben. Sonst keine Kontrollen – gar nichts. Da ich die „Beamten“ nicht in ihrer Ruhe stören will und diese sich auch nicht bewegen, öffne ich selbst den Schlagbaum. Nick fährt zu namibischen Seite, wir laufen.
Auch auf namibischer Seite alles problemlos, keinerlei Kontrolle, Formulare ausfüllen, Stempel in den Pass und das war`s.



Gegen 14.30 Uhr (durch die Uhrenumstellung am Grenzübergang haben wir eine Stunde gewonnen) rücken wir auf der Torgos Farm ein. Die riesige Farm grenzt unmittelbar an den KTP. Der Platz mit den Chalets ist sehr weitläufig, so dass eine gegenseitige Störung eigentlich ausgeschlossen ist. Einige Chalets haben einen eigenen Grillplatz. Im Hauptgebäude werden wir von zwei Angestellten freundlich empfangen. Unser Chalet liegt oberhalb eines Erdhörnchen -und Fuchsmangustenbau`s. Wir können die Tiere ständig beobachten.
Da mein Magen vom Essen in den Ta Shebube Lodges rebelliert, schlafe ich 2 Stunden.

Gegen 18.00 Uhr werden wir im Haupthaus vom Verwalter der Farm, Dan, empfangen. Ein „Südwester“, wie man sich vorstellt – groß, kräftig, sonnengegerbtes Gesicht mit vielen Falten, wachsamen Augen, offen und freundlich. Wir kommen sofort mit ihm ins Gespräch.
Das Dinner wird in 3 Gängen serviert, 2 kleine Kartoffelpuffer mit geräucherten Lachs – Reis mit Ragout vom Springbock und Kürbiskuchen – Schokoladenmousse. Sehr, sehr lecker – sowas hätten wir uns in den Ta Shebube Lodges gewünscht.










Neben uns ist noch eine kleine Reisegruppe mit Reiseleiter anwesend. Der Reiseleiter ist sehr mitteilungsbedürftig und erklärt uns, dass er Mitglied im Karnevalsverein in Swakopmund ist. Als er sein Akkordeon holt und uns einlädt am Lagerfeuer mit ihm und seiner Reisegruppe alte „Südwesterlieder“ zu singen, lehnen wir dankend ab.

Wir gehen zurück in unser Chalet, sortieren unser Kleidung – die Reise nähert sich dem Ende – um 20.30 Uhr ist das Licht aus.

LG
Günter


Letzte Änderung: 21 Jan 2017 13:53 von KaGü.
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