THEMA: Unsere Pad war soweit ok. - Aber die Milchstraße,
18 Apr 2015 13:53 #382265
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  • rolfhorst am 18 Apr 2015 13:53
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Hi Do,
hock Di nei, gleich geht's weiter.
Euch schöne Reise!
LG.
Rolf
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18 Apr 2015 14:18 #382272
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„Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“, heißt es. In diesem Fall mit jenem, von der Gangway herab aufs Rollfeld. – Doch schon beim zweiten Schritt, der erste Stau: Fieberkontrolle, Gesichtskontrolle, diesmal eine Art Video Casting. Und natürlich der Fotokoffer: „What‘s that? - Open please – you wana take pictures“? - So ein Fuchs, wär‘ ich nicht draufgekommen.

Die Ankunftsnacht verbrachten wir auf „Ondekaremba“, einer Guestfarm, nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt gelegen. Sehr hübsch, ruhig, geräumige Rondavels, aufmerksames Personal, und eine gute Küche! –Hauptvorteil aber: Du bist gleich beim Autovermieter, musst also nicht erst 35 km nach Windhoek und wieder zurück fahren – so die Überlegung.

Herrlich ausgeschlafen ließen wir uns um 8 Uhr zum Flughafen bringen.
So, noch ein paar NAD aus dem ATM zupfen, außerdem brauchten wir eine Handy-SIM Card + Prepaidkontingent. Eigentlich einfach, aber so früh hatte der ATM noch keine Lust. Und als ich
Mr. Handyman seine geforderten 10$ mit einer 50 NAD Note bezahlen wollte, war’s völlig aus. Er verschwand für längere Zeit in die Tiefe des Raumes, wohl verzweifelt nach Wechselgeld suchend. Immerhin, wir reden hier über den Gegenwert von 4 €, die es zu wechseln galt.

Draußen hatte ein Flughafen Cop unserem Shuttle inzwischen eine Wegfahrkralle verpasst und war verschwunden. Eine Situation, die selbst den 4X4 überforderte.

Zum Glück hatte der Autovermieter im Flughafen auch ein Büro und übernahm die restlichen 200m bis zum Fahrzeugpark. Die Absonderlichkeiten der Formularschlacht um die Fahrzeugübergabe erzähl ich hier nicht. Aber was wir gelernt haben: Gegen die Schwerkraft der örtlichen Bürokultur ist absolut kein Kraut gewachsen!
Nach insgesamt gut 4 Stunden war’s dann endlich soweit. Ich durfte den Schlüssel im Zündschloss drehen, und mit einem jungenhaften Wägelchen von gerade mal 19.000 Kilometerchen verließen wir glücklich aber weichgekocht den Hof. Ach wat schön!

„Äh, Moni, gib doch bitte mal „Super Spar“ ins NAVI ein – puh, hab‘ ich schon, aber der findet nichts – ach komm, gibt’s doch nicht, versuch mal Maerua Mall – hm, findet schon wieder nichts“!
Ich links ran, „kann ich mal haben“? – Mir klar, diese Unart ist nicht unbedingt bindungsverstärkend, aber hier war Notstand!
Namibiareise ohne NAVI? – Absolut unmöglich!
Beim Autovermieter hatten sie was von Stör-Funk im Flughafenbereich erzählt; kam mir durchaus seltsam vor, aber was hofft man nicht alles in der Not. Inzwischen fing es draußen an zu schütten, Straßennamen lesen – unmöglich – und doch, mit der winzigen Detailkarte im Iwanowski fand meine Frau die Maerua Mall, Respekt!

Gut, Hauptsache wir verhungern nicht, dann schauen wir weiter! – An der Ladenkasse war es 14:30h, ach du Scheibe, wir müssen heut‘ noch bis Mariental (Bagatelle Lodge). Also nix wie raus, alles wild ins Auto geworfen - so und wie rausfinden, aus Windhoek?

Tja, was war das jetzt?
Stand ich mir mit meiner Trotteligkeit nur selbst im Wege? –Oder fällt mir langsam das Laub aus der Krone?
Ich hatte noch die Europakarte im Navi eingestellt! Aber bis ich endlich das richtige Drückerchen im Menü gefunden hatte – bitte nicht weitersagen.
Über die B1 bis Mariental gibt’s nicht viel zu erzählen, Blitze, Donner und Regengüsse, aber was ist das schon gegen die beruhigende Konserven Stimme: „In 200m, biegen sie in den graaavel errdee“ – nix lieber als das.

Am nächsten Morgen hatten wir uns zum „Bushman Walk“ angemeldet.






Erst zwei, dann vier spärlich bekleidete junge Männer, samt Übersetzer führten uns durch das Gelände in den roten Dünen. Die Klicksprache der SAN ist was für Zungenakrobaten, kann man das erlernen?
Sie zeigten uns die Fähigkeiten der Ahnen, als Fährtenleser, Fallensteller und Kenner pharmakologisch wirksamer Pflanzen.


Hier ein alter Osterbrauch, die Eier werden nicht nur versteckt, sondern eingegraben (Level for advanced searchers). :laugh: :laugh:


So nach einer Dreiviertelstunde erreichten wir ein paar Grashütten, wo rein zufällig die Bushman Family mit einem kleinen Basar aufwartete. Es gab allerlei Pretiosen aus Straußeneiern und Stachelschweinborsten, von denen wir auch was erwarben. Im Angebot auch eine Art „Reiseflitzbogen“ im Kuh Horn Köcher. Mit dieser Liebesartillerie zielten SAN-Jünglinge auf den Allerwertesten ihrer Angebeteten – hieß es.
Hob sie das Pfeilchen auf und steckte es zwischen ihren Busen, war Amor erfolgreich, und der Hochzeit stand praktisch nichts mehr im Wege.
Knickte sie den Pfeil aber, galt dies als ungünstiges Zeichen, womöglich gar Beginn eines ungewollt zölibatären Lebens? :unsure:





LG.
Rolf
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19 Apr 2015 10:37 #382343
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  • take-off am 19 Apr 2015 10:37
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Hallo Rolfhorst,

Schön, dass du einen Bericht einstellst.
Wenn du dich etwas beeilst, bekomme ich auch noch etwas davon mit. ;) :laugh:

Liebe Grüße
Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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19 Apr 2015 11:58 #382352
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Weiter, zur „Terra Rouge Guestfarm“.

Unsere Campsite (Nr.3) auf Bagatelle lag sehr schön, wenngleich ich „Afrika Paula“ rechtgebe, Nr.5 wäre n o c h einen Tick schöner gewesen. Aber wir waren ohnehin völlig allein auf dem Gelände.
Durch die Regenfälle des Vortages, kleideten sich die Kalahari Dünen in so zauberhaftes Rot, als wäre die Landschaft nicht von dieser Welt!
Das Frühstück nach dem Bushman Walk, gestaltete sich daher länger, weil man gar nicht weichen wollte, so schön war es dort.





Zum anderen schien die Zeit günstig, etwas Ordnung in die „Kiste“zu bringen. In dieser Hinsicht hat der Trax durchaus Vorteile. Durch allerlei Türen und Klappen in den Stauschränken, lässt sich eine gewisse Systematik einhalten. Chaos braucht nicht beherrscht zu werden, es stellt sich gar nicht erst ein.








Ein Blick ins Innere; unser Roomservice (pardon) war heute verhindert. Mit aufgestelltem Dach hat man Stehhöhe, dabei ein geräumiges Raumgefühl, und auch das Bett ist ausgesprochen bequem. Der Kühlschrank fasst 60 l. An der Außenseite ein ausziehbarer Herd, eine Spüle, und wer’s braucht, Kalt/warm Dusche, für den anspruchsvollen Wüstenfahrer.
Leider hatten wir Bagatelle nur als technischen Zwischenstopp eingeplant, denn es lohnt sich ganz gewiss, hier etwas mehr Zeit zu verbringen. Auf dem Gelände leben Strauße, Oryx, Spring böcke, und auch Elenantilopen, dazu viele, viele Vögel.






Unsere Weiterfahrt über Stampriet und Gochas, gestaltete sich bisweilen etwas schlammig, es war ziemlich ungewiss, ob wir den Grenzübergang Mata Mata rechtzeitig erreichen würden. Aber im Bewußtsein, nicht auf der Flucht zu sein, nahmen wir die Sache ganz unaufgeregt.

Wir entschlossen uns, rd. 45 km davor, in „Terra Rouge“ zu übernachten. Hannli, die unglaublich freundliche Farmerin, versorgte uns mit Brennholz und Filet vom Oryx. Dieses hätte jeden Michelin Testesser überzeugt, so was von zart.
Auf dem riesigen Gelände trafen wir ansonsten nur noch zwei „Familien“ an. Ein sehr nettes Paar aus Norddeutschland, das gerade aus dem Kgalagadi zurückkam und uns mit Tipps versorgte. Die zweite Familie hieß "Erdmann" ;) . Sie wohnte unmittelbar um die Ecke. Oft kommen auch Oryxe bis ans Camp oder rumtollende Löffelhunde, für Unterhaltung war daher bestens gesorgt.

So gesehen empfanden wir es keinesfalls als Verlust, Mata Mata nicht schon erreicht zu haben.

Aber beim nächsten Mal aber gucken wir Leopard und Löwe, versprochen!

Euch schönen Sonntag noch,

Rolf
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19 Apr 2015 12:07 #382354
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  • casimodo am 19 Apr 2015 12:07
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Hallo rolfhorst,

bin jetzt auch dabei. Der Start mit dem Auto war B)
Und die Buschmannbilder sind super ! Wo ist denn Euer gemeinsames Bild aufgenommen ? die Location sieht ziemlich nett aus.

Viele Grüße
Casimodo
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19 Apr 2015 12:31 #382359
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Grüß' Dich Casimodo,
Du hast recht, die Location ist irre. Das verrückteste, was uns bisher an Unterkünften geboten wurde. Ich werde sie noch ausführlich würdigen - hast Du etwas Geduld?

VG.
Rolf
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