3.Tag (Mo. 22.12.2014)
Mokala National Park – Riemvasmaak Hotsprings
591km
Die Nacht war die Hölle. Der Bungalow hatte sich extrem aufgeheizt und es wimmelte nur so vor Mücken. Bereits kurz nach Mitternacht lag ich wach. Alles juckte und ich hörte beständig das feine Nerv tötende Sirren der Mücken. Glücklicherweise erinnerte ich mich, dass es lt. Reiseführer keinerlei gefährliche Raubtiere im Mokala National Park gibt. Also schnappte ich mir die Matratze des dritten Bettes und meinen Schlafsack und richtete mir ein Biwak auf der Terrasse ein. Hier war es deutlich frischer und von Mücken war auch nichts zu bemerken. Kurz bevor ich wieder einschlief hörte ich ein Rascheln. Mit der Taschenlampe sorgte ich für Licht und es zeigte sich, dass ich mich Auge in Auge mit einem Stachelschwein befand, welches soeben in Begriff stand, auf die Terrasse zu kommen. Leider erschrak das arme Tierchen so sehr, dass es schnellstmöglich zurück in den Busch flüchtete. Der Rest der Nacht verlief ruhig und erholsam.
Einigermaßen entsetzt bin ich von dem Umstand, dass meine liebe Frau weder in der Nacht, noch morgens beim Aufstehen bemerkte, dass neben Ihr etwas fehlte. Erst als sie auf der Terrasse fast über mich stolperte, wurde sie darauf aufmerksam.
Für den heutigen Tag stand eine reine Überführungs-Etappe auf dem Programm. Da kommt man bei einer so langen Reise hin und wieder nicht drum herum. Da müsst Ihr mit durch.
Die Strecke bis Upington war dann auch wirklich ausgesprochen öde. Da muss ich dann schon gegen das Einschlafen am Steuer ankämpfen.
In Upington lasse ich dann erst einmal den schleichenden Platten flicken. Ich hatte ja gleich bei der Fahrzeugübernahme meine Bedenken hinsichtlich des geflickten alten Reservereifens geäußert und vorsichtshalber auch diesen bei der ersten Panne montiert, um ihn zu testen. Wie vermutet hielt der Stopfen nicht dicht, aber die Vermieter wissen es ja immer besser, als die europäischen Greenhorns.
Sowohl das Navi, als auch ich waren der Überzeugung, dass die kürzeste und schnellste Strecke von Norden von der N10 zu den Riemvasmaak Hotsprings führt. Das wäre sicherlich auch so gewesen, wären nicht einige der Gravelroads inzwischen für den allgemeinen Verkehr gesperrt, so dass wir einen weiten Umweg mit viel Wellblech bis an den Oranje fahren mussten, um von dort zu unserem Ziel zu gelangen.
Die Hotsprings und die direkt daneben befindliche Campsite befinden sich am Grund eine beeindruckenden Schlucht. Die Zufahrt ist nicht ohne. Erstmals auf dieser Reise müssen wir Allrad einschalten.
Obwohl wir erst gegen Abend ankommen, ist es uns viel zu heiß für die Hotsprings. Es ist wolkenlos und hatte heute bis zu 37°C. Da ziehen wir die erfrischende Dusche den heißen Quellen auf jeden Fall vor.
Es hat hier auch einiges an Kleingetier. Wir sehen Paviane, Dassies und Mangunsten. Während ich unter der Dusche stehe besucht sogar ein Genet unsere Campsite. So ein Ärger, dass ich das verpasst habe.
Das Grillen klappt heute sehr gut. Das Feuerholz ist sehr trocken und verwandelt sich innerhalb kürzester Zeit in perfekte Glut, auf der wir eine ordentliche Portion Lammfleisch grillen. Dazu gibt es ein Gemüse-Curry.