2.Tag (So. 21.12.2014)
Bloemhofdam – Mokala National Park
308km
Ich habe geschlafen wie ein Toter. Von den Generatoren und den üblichen Geräuschen einer vollen Campsite habe ich rein gar nichts mitbekommen. Geweckt werden wir von einem traumhaften Sonnenaufgang über dem See, den wir aus unserem Zelt erleben. Dazu mussten wir nur das Fliegengitter hochrollen.
Beim Frühstück am See sind die Temperaturen noch angenehm, so dass wir ohne Sonnenschutz auskommen. Es deutet sich aber schon an, dass der Tag wieder heiß wird.
Kurz vor Kimberley kommt man auf der N12 an einem See vorbei. Hier sind hunderttausende an Schwalben unterwegs. Die Stromleitungen sind über Kilometer mit Schwalben besetzt, die dicht gedrängt, Körper an Körper auf den Leitungen sitzen. Gleichzeitig ist die Luft erfüllt mit unzähligen dieser Vögel. Ein beeindruckendes Naturphänomen von dem ich für diese Gegend bislang noch nicht gehört habe.
In Kimberley besuchen wir das Big Hole mit angeschlossenem Museum. Beeindruckender Blick auf den ehemaligen Tagebau und eine sehr gute Ausstellung zum Diamantenbergbau. Sehr gut hat uns vor allem der 20 minütige Film gefallen, der in eindrücklichen Spielszenen die Anfänge des Diamantenbergbaus und die Gründung von De Beers Ende des 19.Jahrhunderts auferstehen lässt. Im angeschlossenen Museumsdorf, in dem das historische Kimberley erhalten wurde, gibt es einige Restaurants, so dass wir die Gelegenheit zum Lunch ergreifen.
Noch kurz die Dinge eingekauft, die wir gestern vergessen haben und dann brechen wir auf zum Ziel unseres heutigen Tages, dem Mokala National Park. Inzwischen mussten wir auch feststellen, dass der geflickte Ersatzreifen einen schleichenden Platten hat, darum müssen wir uns dann morgen kümmern.
Im Mokala National Park erhalten wir anstelle unseres ursprünglich gebuchten Stellplatzes auf der Motswiri Campsite einen Bungalow in der Mosu Lodge. Da das ohne Aufpreis geschieht, haben wir keine Einwände. Keine Ahnung, was die Hintergründe dieser Umbuchung waren. Wir erhalten einen Bungalow am Rand der Anlage mit weitem Blick. Wir sind zufrieden mit der Lage und das Häuschen macht auch einen sehr guten Eindruck.
Es hat inzwischen wieder 35°C und es haben sich recht große Wolken gebildet, deren Regen aber nicht den Boden erreicht.
Um kurz nach 16:00Uhr starten wir auf einen Gamedrive. Wir haben keinerlei Erwartungshaltung an diesen relativ unbekannten Nationalpark und werden positiv überrascht.
Bevor aber die spektakuläreren Tiere kommen, entdecken wir eine recht große Schildkröte auf dem Weg. So eine Schildkröte ist doch mal genau das richtige Tier, um in Ruhe Nahaufnahmen von ihm zu machen, denke ich, und werde davon überrascht, dass es sich anscheinend um eine Rennschildkröte handelt. Das Viech hält einfach nicht still und rennt ständig aus dem Bild. Aus dem erhofften Portrait wird‘s deshalb nix.
Interessant ist dann ein dunkler Springbock, der sich deutlich von seinen Artgenossen unterscheidet, allem Anschein nach aber voll in der Herde integriert ist. Daran sollten sich die Menschen mal ein Beispiel nehmen.
Auf dem Kameeldoring Loop entdeckt Kathrin dann die Hauptattraktion des Nationalparks: Breitmaulnashörner. Eine Gruppe mit insgesamt 4 Tieren. Die Tiere zeigen keine Scheu vor uns, sind gleichzeitig aber sehr ausgeregt und hektisch. Keine Ahnung, was da los war, aber so viel Action hatten wir bei Nashörnern noch nie.
Obwohl der Mokala National Park zu den Desert Parks gezählt wird, findet sich überwiegend Buschland in hügeligem Gelände. Selbstverständlich finden sich auch überall die für diese Landschaft typischen Webervogel-Siedlungen.
Auf dem Matopi Loop kommen wir dann endlich einmal an Elands vorbei, die nicht ängstlich sind und sofort davon laufen, wenn man sich Ihnen nähert. Die Bullen sind echte Muskelprotze.
Für Kathrin endet der Tag dann perfekt, als wir zum Abschluss noch Giraffen an einem Wasserloch entdecken.
Da man bis 19:00Uhr zurück in der Lodge sein muss, fällt der Sundowner in der Wildnis aus. In der Mosu Lodge kann man nicht mit den Autos an die Bungalows fahren. Wir haben keine Lust die ganzen Lebensmittel hin und her zu schleppen und so entscheiden wir uns dafür, im Restaurant zu Abend zu essen. Eine Entscheidung, die wir nicht bereuen. Ich Esse einem leckeren Bobotie und Kathrin wählt Fisch. Auf dem Rückweg sehen wir noch eine Eule beim Aufbruch zur nächtlichen Jagd und nach einem Absacker auf der Terrasse verschwinden wir recht bald in der Koje.