Liebe Fomis,
in der heutigen Folge geht es um Raubtiere. Bis auf Löwen – die sahen wir im Schnitt jeden dritten Tag – waren die Sichtungen eher spärlich. Die Hyäne trafen wir am frühen Morgen im Sedudu Valley, sie war aber nicht wirklich kontaktfreudig und verzog sich sofort.
Der Schakal bemerkte uns nicht gleich. Am Anfang stand er an einer Wasserlache und sprang merkwürdig in der Gegend herum. Guide Innocent erklärte uns, dass er wohl auf Termitenjagd war. Am Vortag gab es heftige Regenfälle und deshalb schlüpften unzählige Termiten, ein Festschmaus - auch für Schakale, Paviane und andere..
Unsere einzige Leopardensichtung hatten wir ami frühen Abend. Zunächst sahen wir nur zwei Boote am Ufer, also entschlossen wir uns, mal nachzusehen warum die dort „parkten“. Erst war die Katze nur sehr schwer im dichten Busch auszumachen. Irgendwann entschloss sie sich, auf einen Streifzug durchs Revier zu gehen. Das war schön für uns. So konnten wir sie ein ganzes Stück am Ufer begleiten, bevor sie sich wieder in den Busch zurückzog.
Wir hatten sogar eine Wildhund – Sichtung, aber die Hunde waren für vernünftige Fotos viel zu weit entfernt. Da bin ich aus der Vergangenheit doch schon etwas verwöhnt und habe deshalb darauf verzichtet, Fotos zu machen.
Hyäne im Sedudu Valley (1)
Hyäne im Sedudu Valley (2)
Schakal auf Termitenjagd
Auf Revierinspektion (1)
Auf Revierinspektion (2)
Einige von Euch werden vielleicht die Löwenmama kennen, die auf einem Auge blind ist. Das blinde Auge scheint sie aber nicht extrem zu beeinträchtigen, denn sie kann immerhin Junge aufziehen und ich denke mal, sie kann auch noch selber jagen. Wir haben letztes Jahr beobachtet, wie sie sich an eine Impalagruppe heranschlich. Leider wurde die Jagd damals durch laute Touristen vereitelt. Inzwischen hat sie sich noch eine schwere Infektion am Hals zugezogen, ich hoffe, sie übersteht auch diese Blessur.
Einmal fuhren wir langsam am Ufer des Chobe entlang. In einiger Entfernung entdeckten wir ungefähr fünfzig Büffel. Seltsamerweise waren sie nicht verstreut um zu grasen, sondern alle standen bzw. lagen dicht zusammengedrängt. Das machte uns neugierig. Als wir die Herde erreichten, sahen wir den Grund. Einige Löwen lagen im Schatten eines Busches und ließen die Büffel nicht aus den Augen. Inmitten der Herde befanden sich nämlich zwei Kälber. Die Büffel wiederum hatten eine Art „Wagenburg“ gebildet und fixierten die Löwen. Dieses Geduldspiel dauerte eine halbe Stunde, dann beschlossen die Büffel, noch weiter weg zu den Flussauen zu wandern. Die Löwen zogen sich daraufhin tiefer in die Büsche zurück.
Am frühen Abend tuckerten wir gemütlich mit dem Boot Richtung Stretchpoint. Kurz davor sahen wir vier Boote am Ufer liegen. Also musste dort etwas interessantes sein! Wir konnten eine Löwin entdecken, die nicht weit vom Ufer entfernt Position bezogen hatte und wohl auf ein unaufmerksames Tier wartete. Als wir uns näherten, überholte uns ein Boot des Botswana Wildlife Service. Sofort legten zwei Boote vom Ufer ab und verließen den Platz. Zunächst war ich überrascht, dann erkannte ich die namibischen Kennzeichen an den Booten. Die dürfen zwar auf dem Chobe kreuzen, aber nicht am botswanischen Ufer anlegen, deshalb „flüchteten“ sie so rasch wie möglich. Wir wendeten uns wieder der Löwin zu, aber leider gab es bis zum Anbruch der Dunkelheit keine aufregende Szene und wir mussten ja rechtzeitig den Park wieder verlassen.
Wie bereits geschrieben: Löwen sahen wir zwar öfter, aber meistens waren sie etwas weiter entfernt, oder sie lagen schlafend im Gebüsch, deshalb konnte ich nicht wirklich viele Bilder machen.
Viele Grüße
Walter
Erfolgreiche Mama (1)
Erfolgreiche Mama (2)