Tag 2 - Waterberg - Mapungubwe NP oder Ein Elefant ganz nah
Am frühen Morgen werden wir von einer grandiosen Szenerie überrascht. Von unserem Berggipfel aus haben wir einen phantastischen Blick auf die umgebende Berglandschaft. Wir erfreuen uns an der typischen Savannenlandschaft und beginnen zu realisieren, dass wir in Afrika sind - Juchhuu, jibijeeehhh.
Der Waterberg ist ein Bergmassiv im Norden der Provinz Limpopo. Das Massiv erstreckt sich über etwa 14.500 km². Die höchsten Gipfel ragen bis zu 1400 m über den Meeresspiegel auf. Wir befinden uns auf so einem und sehen auf Steilwände, Härtlinge und Inselberge. Als Morgengruß erspähen wir auf der anderen Seite des Tales eins, zwei, nein drei Giraffen, die sich an Bäumen laben.
Bei Polokwane verfahren wir uns, was uns eine Stunde Zeit kostet. Die GPS-Karte ist nicht richtig eingestellt, anhand der Beschilderung kommen wir sowieso nicht weiter und so hole ich den altbewährten Atlas unterm Sitz hervor. Bald finden wir die richtige Straße und fahren nach Norden Richtung Alldays. Es wird zunehmend heißer und trockener. Rötliche Erde und kakteenbewachsene Hügel lösen das Grasland ab.
In Alldays machen wir einen weiteren Großeinkauf und auch hier bekommen wir keinen Sundowner: Es ist Sonntag und kein Alkoholausschank. Ab hier wird die Fahrt mühsam: Schlaglöcher! Kleine, tiefe, riesige, flache, breite. Teilweise kommen wir nur im Schritttempo voran.
Wir befinden uns im Grenzgebiet. Nach einer scharfen Rechtskurve sehen wir linkerhand den „Tuli-Block“, bekannt für seine geographischen Besonderheiten. Schöne Granitfelsen und Sandsteinformationen säumen unseren Weg.
Wir haben den Mapungubwe Nationalpark - Eastern Side - erreicht, der sich im äußersten Norden Südafrikas am Dreiländereck Botswana-Simbabwe-Südafrika befindet und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Etwa 20 min vom Main-Gate entfernt kommen wir im Maincamp Leokwe an. Ich muss aussteigen, um die Zahlen, die auf den Holzschildern stehen, lesen zu können. Es ist mittlerweile dunkel und mit etwas Mühe finden wir unser „Häusle“ mit der Nr. 2.
Während des Aus- bzw. Einräumens hören wir ein Geräusch aus dem nahen Busch. Plötzlich steht ein Elefant vor uns! Wir bleiben wie angewurzelt stehen und betrachten die gewaltige Gestalt, die nun direkt vor uns aufragt. Er hat uns gewittert. Elefanten greifen Menschen nur selten an, es sei denn, man kommt ihnen zu nahe. Doch wie nahe ist zu nahe? Sein riesiger Schädel schwenkt um und sein Rüssel prüft die Luft. Mir bleibt fast das Herz stehen. Als er uns für harmlos einschätzt, dreht er ab und verschwindet im dichten Buschwerk.