THEMA: Betreutes Wohnen im Bodenzelt - Botswana 2014
10 Sep 2014 17:31 #353361
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Moremi - Tag 1 (HATAB-Campsite bei Xakanaxa) - Dienstag, 26.8.2014

So, nun geht es also endlich in den Moremi. Nach unruhigem Schlaf räumen wir um 7 Uhr rum alles zusammen (und Spencer bestätigt mir dabei lachend, dass nicht nur ich heute Nacht über Hundemord nachgedacht habe :evil: )



Nach den zwei Nächten in der völligen Wildnis auf der Insel wirken die vielen Zivilisationsgeräusche störend auf mich – ich bin froh, dass es nun in den Busch geht.

Es ist ganz schön frisch und zugig im Landy – wir fahren ja immer offen! Ich bin froh über die Decke, denn ohne Windjacke ist man doch recht ungeschützt vor der Kälte. Bis Shorobe fährt man auf Teer, dort halten wir um 8 Uhr an, um den Luftdruck zu reduzieren.








Kaum sind wir auf Gravel unterwegs sehen wir auch schon die ersten Tiere :) ! Ein Baum voller Geier – wir bleiben stehen und beobachten sie eine Weile.





Ich mag Geier – sie haben eine wichtige Rolle im Ökosystem und manchmal finde ich sie sogar ziemlich komisch, vor allem wenn sie zu Fuß unterwegs sind (was hier aber nicht der Fall ist). Laut Spencer sind sie in Botswana geschützt.





Unsere erste Giraffe



und dann auch noch ein Baby – ohhhh.... Ich liebe Giraffen und die Kleinen natürlich besonders :kiss: .



Obwohl wir noch nicht im Park sind, sehen wir schon richtig schöne typische Landschaft+ Tiere, na wenn das kein guter Auftakt ist! Alle sind zufrieden.




Den Fruitbreak gibt es direkt am Gate – hier sieht man auch mal DT’s Küche!








Kurz nach dem Gate dann eine Familie von Southern Ground-Hornbills (Hornrabe), ich erwische aber nur einen sosolala, freue mich aber, da mir diese noch in meinem „Album“ fehlen.



Ich werde sie aber während der Reise noch öfters sehen und fotografieren können. Es folgen ein Frankolin im Schatten und ein Southern White-crowned Shrike (Weißscheitelwürger).






Und dann hält Spencer an, öffnet die Tür und zeigt uns Leopardenspuren.



Na ja, diese Spielchen kenn ich schon – viele Spuren, keine Leoparden... :dry: . Aber es ist sehr interessant, wie er anhand der Spuren analysiert, dass es ein großes Männchen ist, welches hier irgendwann am Morgen unterwegs war, also vor noch nicht allzu langer Zeit und natürlich auch, in welche Richtung es gelaufen es. Zufällig fahren wir sowieso auch in diese Richtung und 6 Minuten später zeigt Daphne nach rechts: "There is a cat!"



Tatsächlich – eine Katze, genauer gesagt ein großer Leopardenkater!!! Offensichtlich der Verursacher der Spuren! Wow – Spencer hat genau richtig analysiert und Daphne scheint – natürlich durch Spencers Erklärungen sensibilisiert – Adleraugen zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war er nämlich noch recht weit entfernt.

Wir fahren parallel zu ihm langsam auf der Straße entlang und siehe da – wir verlieren ihn nicht aus den Augen, im Gegenteil. Er ist sehr zielstrebig unterwegs




und Spencer, der die Gegend kennt, weiß auch, was er vorhat: Trinken!!!

Zwischendurch bemerkt er uns und schaut sich kurz um,





dann hat er das Wasser erreicht und lässt es sich schmecken!



Spencer fährt um das Wasserloch herum, um uns bessere Lichtbedingungen zu verschaffen. Wir sind ganz alleine mit „Daphne’s“ Leopard und entsprechend begeistert – erst später kommen andere Autos dazu.




Huh, das ist ein ganz schön strammes Kerlchen – sein Bauch ist offensichtlich frisch gefüllt – und ein Halsband trägt er auch, d.h. er dient Forschungszwecken. Er scheint schon ein paar Jahre auf dem Buckel zu haben und hat sicher schon viele interessante Daten geliefert.



So wirklich hübsch ist er ja nicht.... B)



Er lässt sich viel Zeit beim Trinken und Rumschauen,








marschiert dann aber genau auf uns zu,











das Wasser läuft ihm offensichtlich bei unserem Anblick im Maul zusammen – aber in diese Wampe passt nichts mehr rein! (Und vermutlich hat er eben mal schnell den Altersdurchschnitt in den beiden ersten Touristensitzreihen ausgerechnet und beschlossen, dass er auf so was Zähes verzichten kann :laugh: )





Also verzieht er sich langsam aber sicher ins Gebüsch! (So ganz gehen wir ihm aber doch nicht aus dem Kopf ;) )











Wir flachsen rum, ob wir wieder umdrehen sollen, kaum 20 Minuten im Park und schon einen Leoparden gesichtet – wie soll das denn noch getoppt werden? Schnell entscheiden wir uns aber für die Variante „Wie sind zufrieden und können uns jetzt entspannt zurücklehnen“. Dies wird dann auch das passenden Motto für den Rest des Tages sein – nichts Spektakuläres mehr, aber viel schöne Abwechslung (zum Glück werden wir aber noch das eine oder andere Kätzchen während der Tour sichten :whistle: ). Die Afrikaneulinge an Bord bekommen dann auch gleich noch ein breites Spektrum der hiesigen Tierwelt in recht kurzer Zeit gezeigt.

(Z.B. einen Tarnkudu)


























Punkt 12 Uhr (da sag noch einer, der Afrikaner wäre unpünktlich B) ) machen wir in der Nähe dieser Baumskulptur Lunchpause.




Einfach nur schön – so mitten in Afrika zu sitzen!






Nach kurzer Zeit wird unsere Ruhe allerdings gestört, ein Auto nähert sich und Spencer vermutet gleich richtig: ach die haben sich sicher verfahren, außerdem hatten sie, wie sie dann erzählen bereits schon einen Platten.



Er erklärt ihnen mehrfach wo sie lang müssen, ob die Botschaft tatsächlich angekommen ist wissen wir aber nicht. In diesem Zusammenhang lässt Spencer durchblicken, dass Selfdrivers nicht zu seinem erweiterten Freundeskreis zählen :huh: . Frei von jeglichen Vorurteilen und Pauschalierungen :whistle: erklärt er uns, dass sie überall Müll liegen lassen, sich ständig verfahren oder feststecken, schlafende Löwen mit Steinen bewerfen, damit diese sich fürs Foto endlich mal bewegen und sich bei Sichtungen mit ihren Fahrzeugen falsch positionieren.

Ooookay – da muss ich dann doch ein bisschen Partei ergreifen und von den vielen netten Selbstfahrern im Forum erzählen, die ich persönlich kenne und dass ich weiß bzw. es mir nicht anders vorstellen kann, als dass diese sehr verantwortungsvoll, mit viel Wissen und gutem Material ausgestattet und umweltbewusst reisen. Im Laufe der Reise können wir ihn aber schon ab und zu verstehen (natürlich sind Selbstfahrer auch deshalb bei ihm nicht so beliebt, weil sie ihm die Arbeit wegnehmen) – da gibt es schon viele, die ratlos in der Gegend rumstehen und auch ein falsches Parken bei einer Sichtung haben wir erlebt (erzähl ich dann....). Na ja, ich denke er sieht und erlebt da schon viel – auf der anderen Seite gibt es aber natürlich sicher sodde und sodde, wie der Schwabe zu sagen pflegt ;) . Wir haben uns dann intern darauf geeinigt, dass bestimmt die deutschen Selbstfahrer die große positive Ausnahme sind ! Gemütlich essen wir fertig, und dann geht es weiter.








Nach noch mal ein bisschen Tiere und Landschaft wird es so richtig tiefsandig. Da Jo. und Je. hinter mir sitzen, höre ich, wie er bei dem entsprechenden Geräusch seiner Freundin erklärt, dass Spencer jetzt den 4-wheel-Drive zugeschaltet hat :unsure: . AHA!!! Na, da hätten wir an manchen Stellen bis hierher schon alt ausgesehen – mit Vierradantrieb fahren wir seit Anbeginn der Reise doch schon..... :P Was jetzt kommt ist meines Wissens irgend so was wie Untersetzung und/oder Differentialsperre (hier darf gerne ein Landyspezialist helfend kommentieren– ich bin da völlig blond – nur dass wir schon ständig 4x4 fahren, weiß ich sicher).... Nachdem Jo. dies aber nicht als Vortrag des BW-Mitarbeiters (Ihr erinnert Euch an den „Wir“-Modus???) für die Gäste kundgetan hat (wie so manch anderes... :whistle: ), sondern nur ganz privat, geht’s mich eigentlich auch nichts an, denke ich mir meinen Teil und halte meine Klappe (jaaaa, ich kann das!!! :blush: ).

Sowieso gibt es Spannenderes als Jo’s Weisheiten: wir stecken nämlich kurz darauf mit unserem schweren überlangen Landy plus Trailer im tiefen Sand fest :woohoo: . Also muss noch mehr Luft aus den Reifen raus – danach geht’s problemlos weiter.




Jetzt kommen die Brücken – Nr.1 lässt sich aktuell in der Mitte ein bisschen hängen.




Spencer begutachtet das Ganze erst mal zu Fuß.



Ich hätte ja die Defensiv-Variante („Komm, lass uns umdrehen, daheim ist es auch schön!“ :whistle: ) gewählt, aber er sieht kein Problem und rattert los. Ich warte auf den großen Knall und nasse Füße – beides bleibt aber aus! Hinter First Bridge stehen hübsche Zebras in ebensolcher Landschaft.






Spencer erklärt uns, nachdem wir uns mehrfach darüber wundern, dass sie so versetzt dastehen, um im Verbund beide Richtungen zu beobachten. Klingt logisch – hätte man auch selber drauf kommen können :blink: . Second Bridge ist harmlos – ich kann entspannt die Blümchen im Wasser fotografieren, ohne darauf warten zu müssen, gleich daneben zu liegen....







Fortsetzung folgt.....
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10 Sep 2014 19:21 #353374
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Fortsetzung von.....

Moremi - Tag 1 (HATAB-Campsite bei Xakanaxa) - Dienstag, 26.8.2014


Dann steht schon von Weitem sichtbar ein Auto blöd im Weg rum (klar, oder? Selfdrivers! :evil: :whistle: ). Erst denken wir kurz an eine spektakuläre Sichtung, die sie gemacht haben – die Sichtung ist aber das verlassene Fahrzeug selber!






Der Reifen wäre ja echt noch gut in Schuss – nur hilft das wenig, wenn die Achse gebrochen ist (oder was immer da futsch ist)!
Ja, auch das ist Moremi!

Zwischendurch wieder Moremi-Tiere





Kurz danach treffen wir die Verirrten von vorher wieder – beim erneuten Reifenwechsel. Jetzt haben sie keinen Ersatz mehr, was sie leicht verzweifelt aus der Wäsche blicken lässt. Spencer gibt ihnen Tipps, wo und wie sie einen Reifen wieder richten lassen können. Vor der Third Bridge wird am gleichnamigen Gate Wasser gefasst.



Unser Landy hat einen großen Brauchwassertank mit einem Auslasshahn, an dem man praktischerweise Hände waschen und Kanister füllen kann.



Dann kommt die nächste Brücke – haha, danke für den Tipp – auf diese Idee muss man erst mal kommen. :laugh:




Obwohl – Third Bridge kann sich gerade nicht entscheiden, ob sie eine Brücke oder doch lieber eine Furt sein will.... Spencer zaudert nicht lange und wir fahren mit Schmackes durch und drüber.





Ja, und wer erwartet uns auf der anderen Seite??? Ach nee, einer meiner Spezialfreunde :sick: – ein großes Exemplar mit verschissenem Hinterteil, vielen Kratzern und aparter Pflanzendeko auf dem Rücken – und einen Vogel hat er auch (wen wunderts).






Ach wie süüüühhhüß :whistle: :evil: . Er mampft fröhlich vor sich hin und schaut uns zwischendurch mit geblähten Nüstern an.





Kurz danach begegnet uns eine Gruppe von Helmeted Guineafowls. Ich konnte ja schon bei der Island Safari Lodge welche fotografieren, aber die hier sind farbenfroher und ich freue mich diebisch, dass ich eines erwische, bevor es hysterisch davonrennt!






Zu guter Letzt dann Fourth Bridge, nagelneu, wie es aussieht! Dahinter irgendwo soll unsere Campsite liegen, grob in der Nähe von Xakanaxa. Während der Reise werden wir zum Vergnügen von Spencer und DT viel Zeit damit verbringen Xakanaxa (und auch Nxai Pan) korrekt auszusprechen.....






Doch zuerst gibt’s noch eine Gelegenheit, um sich mit Jo. ein bisschen in die Wolle zu kriegen. Im Wasser neben der Brücke sitzt er hier:




Spencer nennt uns natürlich den korrekten Namen – Saddle-billed Stork – worauf Jo meint: der heißt auch German Stork. Während mir nur ein spontanes HÄÄÄ? rausrutscht, meint Spencer, das hätte er noch nie gehört :unsure: . Ich stimme ihm zu. Doch, doch, meint auch Je., in Tansania werden sie so genannt. Okay meinen dann A und ich unisono, die deutsche Flagge sieht aber anders aus, also wäre die Bezeichnung eh falsch, wenn dann müsste es Belgian Stork heißen (wobei wir damit aber genau so falsch gelegen hätten, wie ich später feststellen musste :blush: :blush: :blush: ). Spencer bleibt dabei, dass er den Ausdruck nicht kennt, ich versuche es damit zu erklären, dass Botswana (wo wir uns momentan befinden...) im Gegensatz zu Tansania keinerlei geschichtlichen Bezug zu Deutschland hat und der Begriff wenn dann wirklich nur von teutonischen Touristen stammen kann. Die Stimmung kühlt etwas ab – tja, immer doof, wenn mehrere Besserwisser aufeinander treffen :blink: (ich schließe mich wohlgemerkt mit ein).

Wie gut, dass wir kurz darauf an unserer schönen HATAB-Campsite eintreffen.





HATAB bedeutet dies






Und die Campsites dürfen meines Wissens nur von Safari-Unternehmen gebucht werden (Spencer meint etwas anderes, aber da sind Jo und ich uns mal ausnahmsweise einig, wir meinen gelesen zu haben, dass die Sites nicht privat vermietet werden).

Hier gibt es außer einem Schild am Baum und viel Natur nichts! Dafür aber Einsamkeit und die Gewissheit, dass sich niemand anderes hierher verirrt. Stop – stimmt nicht ganz, während wir aufbauen taucht plötzlich ein Game-Drive-Fahrzeug auf. Wir fragen Spencer irritiert, ob das hier eine Durchgangsstraße sei. Er lacht und meint, nein, wartet ab, die fahren nur kurz an uns vorbei, merken dann, dass Schluss ist und drehen um. So ist es – und Spencer ist auch nicht sonderlich verwundert über dieses verirrte Fahrzeug, denn..... es sitzt ein weißer Guide am Steuer!!! Gaaanz schlecht – weiße Guides kommen kurz nach Selfdrivers :woohoo: . Er muss aber selber drüber lachen..... B)

Also machen wir uns weiter an die Arbeit.









Und so sieht es in meinem Zelt kurz nach dem Aufbau innen aus. Noch ordentlich – wenige Sekunden später werde ich dann wieder mein ganzes Zeug kunterbunt auf meinen 4 m² verteilt haben :blush: .





Viertel nach Fünf machen wir uns noch zu einem kurzen Game Drive auf, während DT dem Camp den letzten Schliff verleiht und sich ans Kochen macht.



Wie schon an den anderen Tagen lautet Spencers Motto „Let’s go for cheetahs“ – und kommentiert jede größere Fläche mit einem „good place for cheetahs“ :) . Gesehen haben wir die ganze Reise über keinen und hatten somit einen netten running gag.....

Ein paar Minuten später geht’s schon nicht mehr weiter – ein Einzelgänger verstellt uns den Weg. Spencer fährt von der Pad runter – das ist die richtige Verhaltensweise, um dem Dickhäuter zu zeigen, dass man sein Revier respektiert und ihm die Entscheidung, wo er weitergehen will, offen lässt. Er kommt ganz langsam auf uns zu, Schritt für Schritt, und man kann dabei richtig gut seine Fußsohlen sehen (ich bilde mir sogar ein, dass ich sehe wie er denkt!!!!)








Dann beschließt er, dass er sich diese Kiste mal von der anderen Seite ansehen möchte, macht kurz mal dicke Backen und verschwindet dann.





Noch ein paar alte Bekannte – und dann geht die Sonne unter.










Jo. entdeckt trotz des schlechten Lichtes noch einen Side-striped jackal (Streifenschakal), den man selten sieht, weil er nachtaktiv ist. Sein Markenzeichen ist die weiße Schwanzspitze.





Eigentlich wollen wir jetzt zurück ins Camp – aber da steht plötzliche eine Herde sehr neugieriger Elefanten im Weg.







Sie begutachten uns genau und trotten dann los in Richtung Fourth Bridge. Wir lassen ihnen den Vortritt – zum Glück nehmen sie aber den Weg durchs Wasser und nicht drüber....








Es ist wunderschön, zu den abendlichen Buschgeräuschen noch das Plätschern der Elefanten zu hören – ein schöner Abschluss des Game Drives!

Zurück im Camp erwartet uns DT mit einem leckeren Abendessen :kiss: .







Am Campfire erzählt uns Spencer, dass vor einiger Zeit ein Kind auf der Camp Site am North Gate von Hyänen nachts aus dem offenem Zelt gezogen und dann getötet wurde. Spencer bittet uns, genau darauf zu achten, dass die Zelte komplett verschlossen sind und nichts draußen rumliegt. Alles klar – machen wir natürlich. :S
Letzte Änderung: 18 Okt 2014 16:52 von Champagner.
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11 Sep 2014 16:58 #353482
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Katzen im Moremi (Teil 1) – HATAB Campsite bei Xakanaxa – Mittwoch 27.08.2014

Heute haben wir einen schönen Tag vor uns – einen Game Drive morgens, einen nachmittags, und dazwischen eine ausgedehnte Pause auf unserer einsamen Campsite ohne Zeltauf- und abbau! Klingt nach einem guten Plan!

Beim Aufstehen in aller Frühe zeigt uns Spencer die Hyänenspuren, die überall im Camp zu finden sind. Den Trailer haben sie umkreist und auch an der Feuerstelle waren sie :woohoo: . Ich habe zwar nachts ab und zu Geräusche gehört, aber richtig zuordnen konnte ich sie nicht und gegruselt habe ich mich auch nicht :blink: . Überhaupt bin ich erstaunt, wie tief und fest ich schlafe – es ist so was von gemütlich in meinem Iglu und ich bin weiterhin sehr froh, mich für diese Form des Reisens entschieden zu haben :) .

Heute sind wir schon bei Sonnenaufgang unterwegs, um 6.42 Uhr haben wir Fourth Bridge bereits überquert. Ich bitte Spencer um einen Fotostop (auch wenn es Leute an Bord gibt, die meine Vorliebe für afrikanische Sonnenauf- und untergänge nicht 100%ig nachvollziehen können).








Dann verhindert ein Gnu unsere Weiterfahrt.



Es dauert eine ganze Weile, bis es sich zu seinen Antilopenkumpels ins Gras trollt.



Ich genieße das Morgenlicht.....




Heute kommen wir von der anderen Richtung zur Third Bridge, und auch hier gibt es einen guten Ratschlag :silly: .




Na, denke ich – viel Handlungsspielraum hat man momentan ja nicht :unsure: . Augen zu und durch und drüber! An der Seite liegt schon Baumaterial und angeblich soll (siehe Thread von schoelink) die Brücke ab 11. September (also heute in Echtzeit) bis auf Weiteres wegen Reparaturarbeiten gesperrt sein.




Nichts Spektakuläres – aber ich liebe diese Farben!



Und dann wieder eine klitzekleine Giraffe :kiss: – Spencer sagt, sie sei erst ein paar Tage alt, man sieht noch die Nabelschnur.







Plötzlich sehen wir ein Game-Drive-Fahrzeug abseits des Weges stehen und wir sind uns nicht sicher, ob es Birder sind oder ob es etwas anderes zu sehen gibt. Allerdings meinen Je. und Spencer, dass man eigentlich nur wegen einer besonderen Sichtung den Weg verlassen und ein bisschen Offroad fahren darf. Ob das so stimmt, weiß ich nicht (??? wer weiß es???) – würde aber bedeuten, dass wohl eine Katze unterwegs ist. Sehen können wir lange nichts, denn wir bleiben wo wir sind, und das ist seeeehr weit entfernt.

Endlich können die Ferngläser etwas erspähen und auch ich werde mit meinem Zoom fündig. Es ist eine African Wildcat auf Vogeljagd und ich muss grinsen, denn sie klappert genau so mit den Zähnen beim Anblick ihres potentiellen Opfers wie meine Feldwaldwiesentiger daheim. Sie ist auch in etwa so erfolglos wie diese :whistle: – plötzlich fliegen einige Piepmätze auf. Kurz danach schieße ich das einzigst verwertbare Foto einer etwas erstaunt blickenden Katze – leider sitzt diese nicht nur wahnsinnig weit weg, sondern auch noch im Schatten und hinter Gräsern. So etwas liebt meine Kamera gar nicht :huh: . Ich hatte mir ja geschworen, keine Beweisfotos zu posten, aber dieses hier kann ich mir doch nicht verkneifen :blush: – meine erste und bis jetzt einzigste (danke Bernd B) ) African Wildcat – und sogar noch mit einem suizidgefährdeten Kronenkibitz daneben, den sie gar nicht wahrzunehmen scheint......





Wir zuckeln weiter – und alle Tiere (Yellow-billed Stork, Swainson-Frankolin, Dwarf Mongoose) schauen uns noch ein bisschen verfroren an.







Es ist auch echt saukalt und ich friere heldenhaft vor mich hin :sick: . Warum habe ich eigentlich meine Thermounterhose nicht an :S ????? (Übrigens ist sie gar nicht soooo hässlich – sie könnte mit etwas gutem Willen als schwarze Leggings durchgehen B) :P .) Zum Glück können wir aber eh nicht schnell fahren, und Spencer hält zudem immer wieder an, weil er Löwenspuren sieht. Er weiht uns in seine Erkenntnisse ein: „Es sind ein paar, mindestens ein Löwenmann ist dabei, sucht auf der rechten Seite“ Okay, machen wir. Kurzer Zeit später: „Sie haben die Straße überquert, sucht auf der linken Seite“ Yesss Sir, no problem – wird erledigt. „Die Spuren führen nach rechts“. Alles klar – wir suchen weiter, auch wenn uns die Augen fast aus dem Kopf fallen :blink: . Das Ganze zieht sich mit mehreren Seitenwechseln eine gute Weile hin, leider habe ich nicht auf die Uhr geschaut.

Plötzlich – um 8.26 Uhr - lacht Spencer: „Gerade aus – direkt neben der Straße“ :lol: . Ha, da hätten wir uns das Gnick ned so verdrehen müssen..... vier Löwen liegen mehr oder weniger sichtbar in der Landschaft herum :woohoo: . Es sind zwei Löwenmänner (wobei wir den einen wirklich nur schemenhaft im Gras erkennen können, er bewegt sich von Anfang bis Ende nicht), die anderen sind aber zweifelsfrei zu identifizieren.

Eine Löwenfrau und ein Löwenmann (er ziemlich schnell wieder in der typischen Haltung versinkend)








sowie er hier, ein männlicher Löwenteenager.





So, und jetzt muss ich etwas gestehen – ich habe mich auf dieser Reise verliebt :kiss: :blush: !

Und zwar in dieses Kerlchen – bei deeeem Blick MUSS man doch dahinschmelzen, oder? Deshalb müsst Ihr euch jetzt auch einige Löwenfotos mehr als normal anschauen, sorry......





Er ist ein echter Entertainer – offensichtlich ist ihm langweilig und er übt sich in Grimassenschneiden:









Mama sichert das Gelände








– und er schaut sich uns (und die anderen Fahrzeuge, denn bei einer Sichtung direkt an der Straße kommen schnell mal ein paar Autos zusammen) mal genauer an.











Leider kann man mit uns nichts anfangen, Papa schläft auch tief und fest, also geht er mal ein bisschen Mama ärgern. Mama lässt sich aber nicht ärgern, sondern verschwindet.






MAAAAAMAAAA!!! :woohoo: Warum lässt du mich allein? :(



Oh, Papa steht auf!



Er dreht eine kleine Runde .....















....und legt sich - pflatsch - wieder ab.



Ach menno – keiner will mit ihm spielen. Okay dann schläft er eben auch.









Mist, er bekommt die Augen einfach nicht zu :unsure:



Zum Glück sind da ein paar Fliegen, die ihn ärgern :huh: (wie daheim - ich lache leise in mich rein - er ist einfach zuuu goldig :) )

























Irgendwann wird es ihm zu blöd und er pirscht sich an Mama ran.





Papa liegt weiterhin im Gras




also drückt auch der Bubb verzweifelt das Gesicht zwischen die Pfoten, um endlich schlafen zu können.





Seine Mama zeigt uns im Schlaf schön ihre Fußsohlen, damit wir die entsprechenden Abdrücke im Sand noch besser verstehen können – Spencer weist uns extra darauf hin!






Exakt eine halbe Stunde später verlassen wir um 8.56 Uhr die wirklich gelungene Vorstellung – Spencer verspricht uns aber, später noch mal vorbei zu schauen (sicher will er nicht, dass ich schon am frühen Morgen an gebrochenem Herzen sterbe.... :( )

Fortsetzung folgt...irgendwann..... ;)
Letzte Änderung: 19 Feb 2015 17:56 von Champagner.
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12 Sep 2014 19:17 #353676
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Katzen im Moremi (Teil 2) – HATAB Campsite bei Xakanaxa – Mittwoch 27.08.2014

Nach dieser tollen Löwensichtung müssen wir erst mal eine Pinkelpause mitten auf der Strecke machen!




Da ich hier gerade ein Foto von ihm habe, auch gleich mal ein paar Infos zu Spencer




Er arbeitet erst seit ca. 6 Monaten bei BW, davor war er Hunting Guide (und musste den Job wegen des Jagdverbotes aufgeben), noch davor bei einer Wildlife-Organisation, wo er für die Behandlung von Problemtierfällen zuständig war. Wiederum davor hatte er auch schon als Hunting Guide gearbeitet. Er ist/war wohl auch für die Ausbildung von Guides zuständig und kennt daher einiger der Jungs, die wir unterwegs treffen, recht gut. Es scheint auch so, als ob viele ihn die Spurensuche bzw. Analyse der selben betreffend um Rat fragen. Er kommt aus Kasane (bzw. einem Dorf in der Nähe, wenn ich mich recht erinnere) und erzählt auch ein bisschen aus seiner Kindheit. Vorallem, wie viel Angst er hatte, wenn er alleine beim Kühehüten war :woohoo: .

Durch seine große Erfahrung hat man den Eindruck, dass er ALLES weiß und man ihn auch alles fragen kann. Vorallem völlig platt bin ich über die ganzen lateinischen Namen, die er auswendig herrunterrasseln kann – und natürlich über seine Trackingfähigkeiten! Seine große Erfahrung trägt natürlich auch dazu bei, dass man sich zu 100% sicher fühlt bei ihm! Wenn er sagen würde, stell dein Zelt mitten in dieses Löwenrudel, dann würde ich das ohne Zögern tun! (Okay, :unsure: zugegeben: ich würde vielleicht kurz mal drüber nachdenken, ob ich mich zuvor schlecht ihm gegenüber benommen habe B) ).

Irgendwann erzählt er uns aber, dass auch die größte Erfahrung nicht immer helfen kann – sein Großvater ist wohl erst vor kurzem von einem Problemelefanten getötet worden. Es trifft ihn sehr, dass das Problem bekannt war, aber nicht schnell genug reagiert wurde (dies war ja eine zeitlang sogar sein Job). In Sachen Poaching erzählt er uns, dass zunehmend die sehr erfahrenen Buschmänner als Helfer eingesetzt werden, da die Poacher immer ausgebuffter werden und durch alle möglichen Tricks versuchen, ihre Spuren zu verwischen oder zu fälschen. Dadurch wird ein schnelles Zugreifen oft unmöglich – und nur die San sind in der Lage, die Fälschungen zu entlarven und richtig zu deuten.

Und weiter geht’s – Giraffen gehen immer, finde ich, vor allem wenn sie schon wieder so ein Butzele dabei haben :kiss:









Fruit Break ist dann an einem großen Baobab – wir lachen, denn da hätten wir doch die Pinkelpause auch hier machen können. Nein, der Kunde ist König, wenn er muss, dann wird angehalten, sofern man nicht gerade zwischen zwanzig Elefanten steht!




Und hier fliegt er, der Tschörmän..... ähhh Saddle-billed Stork :P .







Die Landschaft ist beeindrucken – Wasser, Schilf, Palmen, Tiere, blauer Himmer (und warm ist es inzwischen auch) – was will frau mehr?





Lustig ist der einzelne Kormoran neben 19 White-faced Dugs



Unser erster Büffel (spotted by Je) – es werden, was wir nicht wissen, noch unzählige folgen.



Unser erster Reedbuck



Unsere x-te Giraffe – aber hier fasziniert mich eher das Gehölz.




Dieser völlig naturbelassene Bewuchs – eigentlich ist es ja ein Urwald, was meinen die Fachleute? :unsure: – das ist für mich ein ganz wichtiger Bestandteil von Botswana und ich kann mich nicht satt sehen daran. Alleine über die ganzen Baumskulpturen könnte man einen eigenen Bericht verfassen....

Um 11.15 Uhr fahren wir zurück zu „Löwens“.



Der Scheffe läuft mal wieder Patrouille, und mein kleiner Süßer hat es geschafft: endlich darf er mit Mama kuscheln :) ! Tja, so schnell sind wir (bin ich?) uninteressant geworden :blush: :( - ein guter Moment, um Abschied zu nehmen.... :whistle:





Ein botswanatypisches Bild: tote Bäume, unbelaubte Bäume, grüne Bäume, und darunter und daneben viele Tiere - I love it!



Da - schon wieder so ein Kerl B) – erst in der Totalen und dann aus der Nähe.





Zum Abschluss noch ein bisschen Zebra



und dann geht’s zurück ins Camp – es ist kurz vor 12 Uhr. Es gibt Lunch und dabei wird auch noch kurz über das Programm für den nächsten Tag gesprochen. Je. und Jo. sollen während der Reise auch die beiden Lodges, die Bush Ways (BW) gehören, kennen lernen. Die erste Lodge wird das Sango Camp sein.

Und nun folgt mal wieder ein längerer Monolog von Jo.. :sick: , er erklärt uns „Unwissenden“ :evil: , was das Sango Camp ist, nämlich ein von der Sango Familie betriebenes Camp ....blablabla.... Ja ne, iss klar – und morgen kommt der Weihnachtsmann :woohoo: . Nicht mit mir!! Das steht zwar alles noch so auf der Homepage, die ist aber aus unerfindlichen Gründen seit letztem Jahr nicht aktualisiert worden. Okay, das kann der Arme vielleicht nicht wissen, aber ich hasse es, wenn jemand einfach ungeprüft irgendwelche Fakten aus irgendwelchen Katalogen nachplappert. Das sind diese Reiseverkäufer, die ich nicht brauche.... die eigentlich NIEMAND braucht!!!

Und bei Sango bin ich ganz besonders empfindlich (gut, das kann er auch nicht wissen). Also kläre ich ihn mal drüber auf, was sich alles so verändert hat inzwischen. Es gibt noch einen Sango, und das ist Face und er ist angestellter Manager.

Über die Anteilsgeschichte lasse ich mich auf keine Diskussionen mit ihm ein – meine Informationen sind einseitig, und solange ich nicht beide Seiten kenne, halte ich mich raus. Außerdem ist es egal, ob noch einer ein paar Anteile hat oder nicht – es ist auf jeden Fall kein Familienbetrieb, und erst recht keiner der Sango-Familie!

Auch wenn noch eine oder zwei Schwestern im Service arbeiten - die ganzen Männer (Vater und 2 Söhne) außer Face sind weg. Zudem wechseln die Guides recht häufig – das war früher auch nicht so. Von wegen Local Guides, die dort aufgewachsen sind....alles Schnee von gestern.

Dann schwärme ich den anderen noch ein bisschen davon vor, wie nett das damals war, als man nach dem Game Drive noch von unterwegs heißes Wasser per Funk für die Dusche geordert hat. Ja, aber Bucketshower gibt es immer noch, plärrt Jo dazwischen :angry: ! Schmarrn, wie kommt er auf DIE Idee?? Nicht mal damals waren es richtige Bucketshower, so wie wir sie hier im Camp haben, sondern das kalte Wasser kam aus der Leitung, das warme wurde in den Eimer gekippt und ebenfalls per Leitung zum Duschkopf geführt und dort konnte man mischen. Die Eimer hängen noch für Notfälle (falls die Solaranlage ausfällt) – aber das war’s dann auch. Schön sind die Außenduschen aber natürlich immer noch!!

Ich erwähne auch noch die Solarleuchten, deren kaltes Licht mir abends gar nicht gefällt und Strom im Zelt mögen ja viele wichtig finden, aber ich fand es klasse mit der riesigen Tragelampe, die man bekommen hat.....und Stirnlampen gibt’s ja schließlich auch noch. Dann ein Pool – muss das sein? Okay, ich kenne Botswana nur im August/September, da braucht man keine Abkühlung.

Vorallem habe ich an dem Camp geliebt, dass es so basic war..... :(

Ja aber....meint Jo.

Nix ja aber - ich versuche ihm zu erklären, dass ich natürlich völlig verstehe, dass man dem Mainstream folgt, ins Camp investiert - man wäre ja blöd, wenn man es nicht täte, wenn der Kunde die höheren Preise dafür zahlt und die Buchungszahlen okay sind. Und schließlich und endlich weiß auch ich, dass Tourismus ein knallhartes Business und kein Ponyhof ist! Von daher geht auch kein Vorwurf an BW (Jo fühlt sich ja auch immer gleich angegriffen, als ob er der Inhaber der Firma wäre :S ) – ich finde es auf der einen Seite einfach schade, dass dieses Unikat nicht mehr besteht, wobei ich weiß, dass es den Gästen dort immer noch gefällt. Auf der anderen Seite bin ich aber glücklich, dass ich es damals noch so erleben durfte.

Was ich aber gar nicht leiden kann, und wo ich echt recht ungemütlich werden kann :evil: , ist der Versuch, Dinge, die man gar nicht kennt, mir zu „verkaufen“, und wenn dann noch mit völlig falschen Fakten argumentiert wird, hört bei mir der Spaß auf!!! Ich muss da immer sofort an Formulierungen in Reisekatalogen denken..... Sei’s wie’s will – wir werden die Beiden morgen im Sango Camp abliefern müssen. Taxi Camping Safari! Übrigens werden wir morgen noch ein Begegnung in Sachen Sango haben, die mich darin bestärkt, dass meine diesbezügliche Wahrnehmung doch nicht völlig daneben ist..... ;)

Nach dem Lunch haben wir ausreichend Zeit zum Duschen und auch endlich mal zum Wäschewaschen.




Hier will ich jetzt doch mal auf meinen Titel eingehen – das „betreute Wohnen“ sollte natürlich nicht auf das Durchschnittsalter der Teilnehmer anspielen B) , sondern darauf, dass man wirklich umfassend von Guide und Camp-Assistant umsorgt wird! Sie sind jederzeit ansprechbar, erhitzen einem so viel Wasser wie man möchte, beantworten jede Frage, kehren zwischendurch immer wieder das Fahrzeug aus, räumen auf, kochen, spülen....und.. und... und.....Das Ganze geht bei den Beiden fast ohne Worte Hand in Hand, als ob sie schon jahrelang zusammen arbeiten, was ja aber gar nicht der Fall ist.

Als an diesem Nachmittag das Wasser knapp wird, ändert Spencer kurzentschlossen den Plan, kürzt seine Mittagspause und fährt mal eben zur Campsite Xakanaxa, um frisches Wasser zu holen. Jo fährt mit – da muss man ihn echt loben, er sieht sich nicht als reiner Urlauber, sondern packt auch immer wieder mit an. Durch das Wasserfassen kommen wir aber auch erst um 16 Uhr los, geplant war eine halbe Stunde früher. Ist mir gerade recht, ich fühle mich ein bisschen schlapp und ruhe mich noch im Zelt aus (das mittags allerdings doch einen Tick zu warm ist, da ich auch prinzipiell die Reißverschlüsse zulasse – ich hab keine Lust auf lästige Fliegen um mich rum).

Unsere erste witzige Sichtung an diesem Nachmittag ist ein Goliath Heron auf der Jagd. Leider sehr schwer zu fotografieren auf die Entfernung und wieder mit Gras davor und dazwischen :( . Man kann aber noch einigermaßen erkennen, wie ihm durch den Jagderfolg der „Kamm schwillt“ – ihm stehen die Haare respektive Federn zu Berge!













Kurz darauf kommt uns ein Fahrzeug aus einer Sackgasse entgegen und signalisiert, dass dort Löwen liegen. Beide strotzen nun nicht gerade vor Energie :blink: .

Es ist ein Paar – er hebt einmal graziös das Hinterbein und wedelt immerhin ab und zu mit dem Schwanz, sie hat ziemlich schnell genug von ihm und verkriecht sich unter einen Baumstamm.











Finde die Löwin










So, nun können wir unserer Katzensammlung von heute noch 2 Löwen hinzufügen – nicht schlecht :) ! Gut, die zwei können natürlich nicht auch nur im Entferntesten gegen unsere vier bzw. 3 Superlöwen (einer war ja etwas phlegmatisch) anstinken und so fahren wir kurz nach Halbfünf weiter.





Bei den kleinen Wasservögeln hab ich dieses Jahr geschlampt – kein einziges Foto ist so richtig durch und durch scharf geworden. (Ich wollte nur schnell mal was anderes zwischen den vielen Katzen posten :lol: )

Allerdings bin ich heute auch nicht so richtig in Knips-Stimmung, mir tun die Glieder weh und es strengt an, die Kamera ruhig zu halten. Also kuck ich eben mehr....

Wir holpern dann auch fast eine halbe Stunde ereignislos durch die Gegend – Spencer kann es sich natürlich wieder nicht verkneifen: Good place for Cheetah, have a look at the termite mounts. Haha.... :lol:

Plötzlich ruft Je.: Stop, there’s something on the right hand side. Spencer bremst und stößt zurück – und siehe da, Je. hatte recht, super Spot (keine Ahnung, wie sie das gesehen hat, ich bin begeistert!!) – kein Cheetah, aber......




Ja, tatsächlich – ein Serval! Wow – darauf hatte ich nun wirklich nicht gehofft! Spencer ist auch begeistert – und wir genießen Je.’s Kätzchen ganz für uns alleine!



Wie Ihr also seht, muss Fahren mit Guide nicht langweilig sein. Es ist ganz und gar nicht so, dass er alles entdeckt und es uns dann auf dem Silbertablett serviert. Nein, er fährt, liefert wichtige Informationen (die in Sachen Cheetah völlig wertlos sind... :P ) und wir scannen die Gegend. Das macht echt Spaß! Wobei ich das blinde Huhn im Landy bin – ich brauch sogar immer noch ne extra Weile, bis ich das von anderen entdeckte Tier dann auch tatsächlich selber sehe (da, kuck mal weiter rechts, Bele, neben dem Busch, siehst du nicht??) Nein ich sehe nicht.... :huh: zumindest nicht gleich, aber irgendwann dann schon.

So richtig gut bin ich aber darin, Löwen zu entdecken, die in Wirklichkeit Baumstämme oder Paviane sind :blush: . Immerhin habe ich es auf dieser Reise bis auf eine Ausnahme geschafft, meine Klappe zu halten :) . Nur ein einziges Mal ist mir ein „Lion“ über die Lippen geschlüpft, als ich einen trinkenden Pavian gesehen habe..... :whistle: Und einmal hab ich, ich ganz alleine, sogar einen Vogel, der auf meiner Wunschliste stand, und der eigentlich gar nicht mehr dort hätte sein sollen, wo er war, entdeckt :) – aber das ist eine andere Geschichte....

Zurück zu unserem Serval! Das hübsche Kätzchen ist recht aufmerksam,




auch wenn ihm manchmal die Augen zuzufallen drohen.




Immer wieder dreht und wendet es den Kopf, so dass wir einigermaßen gute Fotos machen können. Manchmal hält es sein Gesicht auch sehr niedlich genüsslich in die Sonne!
Übrigens juckt es mich angesichts der Zecke im Ohr in den Fingern, aber ich habe leider meine Zeckenzange nicht dabei.... B)











Eine halbe Stunde lang sitzen wir in unserem Wohnzimmer - kein anderes Fahrzeug weit und breit - und beobachten den Serval, bis er irgendwann im Gebüsch verschwindet.












Mir reichts dann auch – die Arme tun weh vom ständigen Knipsen und mein Rücken will auch irgendwie nicht mehr. Komisch – da hab ich sonst doch nie Probleme.... :dry: Dann fahren wir um 17.45 Uhr noch mal los in Richtung der beiden leblosen Löwen – Spencer will unbedingt sehen, ob sie inzwischen aufgewacht sind. Ich würde genauso gerne zurück ins Camp fahren, holpere aber natürlich mit durch Botswanas Schlaglöcher. Unterwegs sitzt der Brown Snake-Eagle genau auf dem selben Baum wie gestern, nur andersrum und in besserem Licht! Danke!




Auch ein Southern Ground-Hornbill läuft mir endlich mal so vor die Linse, dass man ihn auch erkennen kann, und dazu noch im weichen Abendlicht – na bitte, geht doch!



Dann haben wir noch eine Sichtung der kleineren, aber besonderen Art – ein Bienenvolk!





Bei den Löwen hat sich nicht viel getan – sie ist zwar wenigstens auf den Beinen, zeigt uns aber nur ihr Hinterteil.




Er schaut kurz mal gelangweilt zwischen den Gräsern hervor.




Das Licht ist ja aber eh inzwischen nichts mehr – und so machen wir noch schnell ein Beweisfoto, freuen uns über die Elefanten im Sonnenuntergang auf der anderen Seite,





die aber auch kaum mehr zu erkennen sind, und fahren dann zurück. Wahhh, ich wusste gar nicht, dass wir so weit von „zuhause“ entfernt sind, die Fahrt wird für mich zu einer mittleren Tortour, die Glieder und der Kopf schmerzen :( .

Beim Dinner und am Campfire geht es aber schon besser – wir freuen uns über unsere heutige Katzensammlung (6 Löwen, 1 African Wildcat, 1 Serval :) ) und Spencer erzählt uns als Gutenachtgeschichte von einem Selfdriver-Paar (was sonst B) :whistle: ), das sich auf dem Weg vom Moremi zum Chobe die Eintrittsgebühr sparen wollte und off-road Richtung Norden unterwegs war. Irgendwann blieben sie im Schlamm stecken, ohne ausreichend Wasser, ohne Satellitentelefon – und erst mal völlig unbemerkt. Tage oder Wochen später meldete der Autovermieter sie als vermisst, weil das Fahrzeug nicht zurückgegeben wurde. Man fand beide tot in ihrem Auto – und es dauerte 6 Monate, bis die Gegend soweit abgetrocknet war, dass man das Fahrzeug bergen konnte :woohoo: .



Nachts träume ich von leeren Wasserkanistern, von großem Durst und trockenem Rachen, feuchtwarmer Schlamm versucht mich in die Tiefe zu ziehen – ich wache mit Fieber und Halsschmerzen auf. Na prima – das fehlt mir gerade noch.... :evil: Schnell werfe ich ein Ibuprofen ein und schlafe dann doch irgendwie bis zum Morgengrauen.
Letzte Änderung: 12 Dez 2014 23:31 von Champagner.
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  • Champagner am 10 Sep 2014 17:31
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Heute (Tag 7) ist nicht mein Tag :( – HATAB Campsite beim North Gate – Donnerstag 28.08.2014

In der Nacht sind verschieden Geräusche im Camp zu hören und als ich mich zusammen mit meinen diversen Wehwehchen aus dem Zelt quäle klären sich einige davon gleich auf: die Hyänen sind nachts auf den Trailer gesprungen und haben die Müllsäcke aus dem hinteren Gitterkorb gezerrt – ganze Arbeit haben sie geleistet und DT und Spencer sammeln alles wieder ein.

Anscheinend hat Spencer abends noch den Pearl-spotted Owlet, die wir immer wieder gehört hatten, gesehen – grrrrr, wäre ich nur nicht so schnell ins Bett - der Tag fängt ja schon mal klasse an..... Wir hatten Federn von ihr schon im Delta auf der Insel gefunden und ich hatte der Sichtungsfee eigentlich eine ganz klar Ansage gemacht - aber offensichtlich muss ich an meinem Setswana noch arbeiten :S ! Die typischen Rufe der Eule habe ich auch gestern abend im Zelt immer wieder sehnsüchtig vernommen.... :( Das Knacken nachts kam von den weidenden Elefanten – ansonsten war alles friedlich geblieben.

Leider fühle ich mich alles andere als gut und wäre ich daheim, würde ich mich sofort wieder ins Bett legen. Wie unfair – das ganze Schuljahr mit nur einem Fehltag hinter mich gebracht und dann werde ich blöde Kuh im Urlaub krank. Ob jetzt Spencer mir seine Erkältung weitergereicht hat, oder das Fahren im offenen Wagen ohne Windjacke doch nicht so gesundheitsfördernd ist – oder ob ich einfach mal dran bin krank zu werden – keiner weiß es und es ist auch völlig wurscht – das Wissen würde mir eh nicht weiterhelfen :P . Ich muss zu anderen Mitteln greifen und entschließe mich, Premiumsponsor der Pharmaindustrie zu werden Fleißig werfe ich bei Bedarf Ibuprofen 400 ein. Danach geht’s dann einige Stunden recht prächtig B) . Für die frühmorgendliche Fahrt im offenen Landy werfe ich alles an Klamotten über, was ich habe - zuallererst natürlich meine t...olle Unterwäsche ;) !

Den Plan mit Insbettlegen kann ich eh knicken – mein Schlafzimmer inklusive Bett wird bei Sonnenaufgang in den Trailer verladen :woohoo: .








Ich mache noch einen kleinen Buschwalk (wobei Spencer immer sehr darauf achtet, dass wir uns nicht zu weit entfernen) und genieße es, mit einem Imapalabock auf Augenhöhe zu sein. Es ist immer wieder schön, dieses ganz andere Gefühl, wenn man einem Tier zu Fuß begegnet!





Spencer macht derweil wie jeden Morgen vor einer längeren Fahrt kleine Inspektion (und ich kann schon jetzt sagen, dass wir die ganze Reise über weder einen Platten noch einen technischen Defekt hatten – die Fahrzeuge von BW scheinen in einem sehr guten Zustand und bestens gewartet zu sein).




Der Trailer wird angekuppelt und Punkt 7.30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Unser nächstes Ziel ist eine HATAP-Campsite am North Gate.



Wenige Minuten später sehen wir ihn!







Zuerst denken wir aus der Ferne, dass es wieder ein Brown Snake Eagle ist, aber dann erklärt uns Spencer, dass es ein juveniler Bateleur sei (er hat dunkle Augen und ein nacktes Gesicht). Tja, auf meiner Wunschliste stand der Bateleur schon lange, Spencer wusste dies auch und hat mir gefühlt 100 Stück gezeigt, die über uns in den letzten Tagen kreisten. Nur zum Fotografieren hinsetzen wollte sich keiner :angry: . Soll ich mich jetzt freuen, dass ich überhaupt einen sehe oder traurig sein, dass es kein Erwachsener mit der tollen Färbung ist??? Irgendwie passt das zu diesem Tag 7.... :dry: Wobei - süß ist er ja schon :kiss:

Wir machen uns in der Nähe von Xakanxa eine Weile auf die Suche nach Wildhunden, die dort angeblich am Morgen gejagt haben, aber wir finden sie nicht - siehe Foto :lol: (typisch Tag 7).



Am Airstrip begegnet uns dieser Kerl, der sich zuerst mit seinen 6 langen Gliedmaßen vom Acker macht, um uns danach unmissverständlich klar zu machen, dass er uns doof findet! Eine ganze Weile hampelt er um uns rum:













Wegen des hohen Wasserstands auf der direkten Piste nehmen wir die Paralellschneise durch den Mopanewald, die recht zügig zu befahren ist. Dazu muss man vom Xakanaxa Airstrip erst Richtung South Gate fahren (was mich erst mal sehr verwirrt, als ich den Wegweiser lese :unsure: ), und dann nach ein paar Kilometern links abbiegen.

Und jetzt bitte die Leute mit voller Sehstärke nach vorne!!!! B) Wer sieht die Leopardin?



Jetzt????



Jetzt????????



Zu spät – sie geht schon wieder. :lol: :P



Tja, solche Sichtungen gibt’s eben auch – und auch dies passt recht gut zu diesem Tag :blink: !

Um 9.40 Uhr machen wir Fruit Break am Dombo Hippo Pool.



Wir laufen zum Hide und schauen uns um



Dabei entdecken wir ein Fahrzeug vom Sango Safari Camp. Kurz darauf begrüßt Je. zwei Frauen – offensichtlich Kundinnen von ihr. Ich komme mit ihnen ins Gespräch und erfahre, dass sie vor zwei Jahren schon mal in Sango waren und es ihnen soooo gut gefallen hat, dass sie jetzt wieder da sind.

ABER: die Stimmung sei irgendwie eine ganz andere – gestern abend hätten sie sogar Missstimmungen gespürt. Früher seien die Sango-Jungs mit am Tisch gesessen, Papa Josef hätte sich um die Getränke gekümmert und es hätte interessante Gespäche gegeben. Ja, das kommt mir irgendwie bekannt vor.... :dry:

Und es gäbe keine bekannten Gesichter mehr (Face ist auf einer Hochzeit, wie ich später erfahren habe und wird von Maria, einer weißen Mitarbeiterin von BW vertreten). .... Ich bestätige, dass ich ähnliche Eindrücke nach 2012 im Jahr 2013 hatte und füge hinzu, dass ich es so schade fände, dass es inzwischen fließend warmes Wasser auch in der Dusche und damit dieses ganz spezielle Duscherlebnis nicht mehr gäbe. Sie sind wohl erst gestern Nachmittag angekommen und haben dies daher noch nicht mitbekommen: Waaaaas ??? :woohoo: sagen sie entsetzt: keine Frage nach dem Duschwunsch und Funkspruch mehr auf der Heimfahrt vom Game Drive?? Kein „Sango – Sango – please prepair shower for tent 1,3,4....“ Nein, sage ich – gibt’s nicht mehr! Schaaaaade, meinen sie..... Ach, irgendwie tut das gut, dass da jemand genau so denkt wie ich :blush: !

Entwarnung: Ich werde am nächsten Tag, wenn wir Jo. und Je. wieder abholen, noch ein paar kurze Worte zu Sango verlieren – aber ich verspreche hoch und heilig, dass das Thema danach endgültig erledigt ist! B)

Wir verabschieden uns von den beiden Damen und ihrem Guide (den ich nicht kenne) – Je. und Jo. werden die beiden ja im Camp wiedersehen. Ich mache noch ein paar Aufnahmen von oben



besonders die Spoonbills haben es mir dieses Mal angetan (deren Farben würden den Mädels aus der 2a sicher auch gefallen ;) ):







Einer tut mir sogar den Gefallen und löffelt ein kleines Fischchen! Die Hippos im Hippo Pool ignoriere ich geflissentlich..... :P




Noch schnell ein Hadeda Ibis bei der Gefiederpflege...




...und weiter geht's - vorbei an dieser Warthog-Familie





Wir sehen noch viele Elefanten – alle in herrlichem Gegenlicht :angry: – passt B) ....










Die hier haben es eilig.....





Kurz vor elf sind wir dann am North Gate - bzw. an der Brücke über den Khwai - ein vertrauter Anblick




und plötzlich finde ich mich im Sango Camp wieder :woohoo: . Ein Platz, an den ich eigentlich so schnell nicht zurückkehren wollte.




Wir nutzen die Zeit, in der Spencer Wasser fasst und schauen uns ein bisschen um. Aha, es gibt nun über dem Platz vor dem Hauptzelt eine Sonnenüberdachung. Ach, und diese bequemen Stühle hätten wir bei unserer langen Wartezeit in der Nguma Island Lodge auch brauchen können.



Daphne – die übrigens heute Geburtstag hat - geht auf das schöne Gäste-WC. Wir anderen stehen wartend davor und fragen irgendwann, ob alles okay und sie denn überhaupt noch drin sei – Jaja, gibt sie lachend zur Antwort – aber es gäbe ein Problem: da drin sei ein Spiegel .... :lol: :lol: :lol: Ach Daphne, wie schön dich mit deinem Humor an Bord zu haben!

Wir verabschieden uns - den Spruch "So habt Ihr wenigestens mal ein Luxus-Camp gesehen" hätte sich Je. sparen können und W. antwortet auch nur ganz trocken: Wollten wir das? :evil:

Hier ein paar Impressionen aus Khwai Village












Wir stoppen kurz am relativ neu eröffneten Shoppingcenter, aber zu DT’s Enttäuschung gibt es keine Softdrinks!



Schließlich fahren wir um 11.30 Uhr zurück Richtung North Gate und anschließend zu unserer HATAB-Campsite Nr.3 , die sehr weit hinter der Public Campsite liegt. Dann folgt das übliche Programm - da wir nur zu sechst sind, geht alles natürlich ein bisschen schneller: Campaufbau, Lunch, Duschen, Pause....


PAUSE ! :lol:
Letzte Änderung: 04 Apr 2015 13:13 von Champagner.
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14 Sep 2014 10:53 #353799
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  • Champagner am 10 Sep 2014 17:31
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Heute ist nicht mein Tag - :( - Fortsetzung – HATAB Campsite beim North Gate – Do. 28.08.2014

Der Rest ist schnell erzählt....

Spencer bittet uns pünktlich um 15.30 Uhr zur Abfahrt in Sachen Game Drive fertig zu sein. Es geht Richtung North Gate – aha, wir werden also in die Khwai Concession fahren. Von der Idee her ja gar nicht so schlecht, aaaaber..... :blink:



....um 15.45 Uhr sehen wir das Sango-Fahrzeug mit Jo. und Je. (sowie den beiden Damen von gestern und zwei neuen Gästen) an Bord am Wegesrand stehen – und ich denke, gut, wir fahren zusammen in die Concession nach dem bewährten Muster: man trennt sich ein bisschen und bleibt aber über Funk in Kontakt, damit man schnell bei einer eventuelle Sichtung des anderen sein kann.

Weit gefehlt :( : unsere Beiden winken uns nonchalant wie das Königspaar zu und dann fahren sie direkt in Richtung Khwai (wo nur Game Drives, aber nicht der Transitverkehr momentan fahren kann wegen der Überflutungen). Wir aber biegen links ab auf die Dertour Richtung Mababe Gate. Dabei kämpfen wir um jede Sichtung – mal ein Elefant



und dann zwei Waterbucks , die hatten wir bisher noch nicht vor der Linse - aber die Beiden tun alles dafür, dass es auch so bleibt... :whistle:



Ganz am Anfang kommt als kleines Highlight noch eine Wasserdurchfahrt





und ein kleiner Stopp an der Mokoro-Station, wo sich rechterhand ein paar Hippos tummeln.





Und dann kommt der Teil, den ich überhaupt nicht verstehe :dry: : wir brettern eine kappe Stunde auf dem zweispurigen sandigen Highway Richtung Savuti dahin (heee, da wollen wir doch erst morgen hin :woohoo: ) , zwischendurch verfährt sich Spencer noch, denn er möchte gern rechts ans Wasser runter, um in die interessanteren Bereiche durchs Wasser zu gelangen. Ich wundere mich schon, weil auf dem kleinen Weg außer uns anscheinend schon lange niemand mehr gefahren ist – Reifenspuren sind auf jeden Fall keine zu sehen – und prompt stehen wir vor tiefem Wasser, das definitiv nicht zu durchfahren ist....

Also heißt es umdrehen und über Funk rauszufinden, wo es denn tatsächlich rechts abgeht. Räusper ....das hätte man(n) auch schon früher machen können, aber wir Frauen wissen ja: Männer fragen prinzipiell nicht nach dem Weg! :silly:

Okay, irgendwann ist Land...ähhh, Wasser in Sicht, das sich queren lässt.




Vorher gibt es noch ein bisschen Geier



und viel Zebra in schönem Licht. Wenigstens kann man so ein bisschen mit dem Zoom rumspielen.








Eine Gabelracke ist von ihrem üblichen Programm „Ich sitze auf einem dürren Ast und fliege weg, sobald die Kamera im Anschlag ist :whistle: “ abgewichen und nimmt ein Bad. Leider mal wieder nicht im optimalen Licht – aber wir haben ja Tag 7, das darf man nicht vergessen und eigentlich gefällt es mir trotzdem, weil so gabelrackenuntypisch!





Ca. eine Viertelstunde nach der Wasserdurchfahrt (gesehen haben wir seitdem nichts außer Landschaft, was auch ganz okay ist....),




fragt mich Spencer, ob ich mich noch erinnern könne, wo bei meinem letzten Besuch der Hyänen-Bau gewesen wäre. Hmmmm, komischerweise kommt mir die Gegend tatsächlich bekannt vor (und das mir!!!) :unsure: , aber ich traue mich leider nicht zu sagen :“Somewhere here on the left hand side“. Schließlich will ich - mit meinem nicht vorhandenen Orientierungssinn - nicht schuld sein, wenn wir in der Folge eine Stunde irgendwo auf der Left Hand Side herumirren.

Ach Menno, hätte ich mich nur getraut :evil: – dann hätte ich heute wenigstens ein Erfolgserlebnis gehabt indem ich meine Vertrautheit mit der Khwai Concession unter Beweis gestellt hätte (aber schließlich ist ja Tag 7, das darf man wie gesagt nie vergessen). Keine Minute später nämlich zeigt Spencer nach links (!!!!) und da sehen wir die Hyänenbabys von Lil (damals im Mai fotografiert noch klitzeklein und mit einheitlich dunklem Fell - Ihr dürft euch nicht verwirren lassen, sie postet parallel mit mir – ist aber eigentlich ein Vierteljahr voraus) – jetzt 3 Monate älter und schon recht tüpfelig! Sie haben nur eins im Sinn – Autoreifen ablecken!




















Daher auch der teilweise leicht debile Gesichtsausdruck!!






Und stillstehen können sie auch nicht – es ist verdammt schwierig, sie zu erwischen und die Schärfe der Fotos leidet darunter! Ich freue mich aber dennoch sehr, denn letztes Jahr haben wir sie (bzw. den Wurf davor) nur in der Dunkelheit angetroffen. Die kleinen Kerlchen sind wirklich total niedlich – und so – denke ich - nimmt der Tag wenigstens noch ein sehr versöhnliches Ende :) :kiss: .


Aber leider will Spencer uns unbedingt noch einen Nachschlag anbieten – er hat von 4 Löwen im Moremi gehört. Erst sehen wir noch einen richtig hässlichen Warzenschweineber und Khwai Village beim Kicken.





Während die Sonne untergeht, rasen wir dann auf holpriger Piste tief in den Park hinein, mein Ibu wirkt leider nicht mehr und ich möchte eigentlich nur zurück ins Camp.... :(




Nicht mal den tollen Sonnenuntergang kann man fotografieren (bzw. nur aus dem rasenden Fahrzeug heraus, was nicht wirklich klappt) – an die Bitte anzuhalten möchte ich nicht mal denken – Spencer hat nur die Löwen, die er Daphne zum Geburtstag schenken möchte, im Sinn. Leider ist es schon sehr dunkel als wir dort ankommen, man sieht zwar die Jugendlichen hinter viel Gras schemenhaft herumbubeln, aber ansonsten tut sich nicht viel.









Irgendwann wird es Frau Löwe zu dumm und sie begibt sich ein bisschen auf die Seite.






Unsere Hoffnung, dass sie sich an die Kudus, sie einige hundert Meter weiter oben stehen, heranpirscht, erfüllt sich leider nicht.




Ja, und über diese Fotos musste ich heute beim Heraussuchen dann schlussendlich doch noch herzhaft lachen – sie sieht aus wie ich in unserem Game-Drive-Fahrzeug (zumindest fühlte ich mich so) :lol: :lol: :lol: .



Augen zu, dann seh ich das Elend nicht mehr........



Uns ist schon klar, dass Spencer hoffte, abends aktive Löwen anzutreffen und uns so an diesem sonst wenig spektakulären Tag noch etwas Besonderes zu bieten – und sicher sind wir auch schon ziemlich verwöhnt von unseren genialen Lions bei Xakanaxa. Auf jeden Fall aber wären wir auch ohne diese Extrafahrt zufrieden gewesen....

Und nun müssen wir den ganzen Weg wieder zurück :( – zum Glück gibt es bei der Heimkehr ein leckeres Abendessen, wir genießen unsere kleine Runde und Daphne spendiert anlässlich ihres Geburtstags eine Flasche Weißwein . Ich zögere kurz – aber ach egal, Medis und Alkohol... pffff....im Busch herrschen andere Gesetze :lol: ! Wir ziehen noch schnell Löwenbilanz: nun sind wir schon zweistellig – 10 Stück können wir zählen! Mensch, letztes Jahr habe ich so gut wie keine Löwen gesehen (nur gaaaanz weit entfernt) – und dieses Jahr das Gegenteil!

Was wir alle nicht verstehen: warum mussten wir uns mit dem Auto von Sango "treffen" bei der Anfahrt zum Game Drive?? Sie hatten definitiv auf uns gewartet und sind dann aber nach dem huldvollen Winken sofort abgefahren. Wir waren durch die beiden völlig unterschiedlichen Richtungen so weit entfernt, dass wir es niemals zu einer Sichtung der anderen geschafft hätten. Daphne vermutet, dass wir ihnen mit unserer Anwesenheit (nicht persönlich gemeint, sondern eben als zusätzliches Fahrzeug) den Game Drive nicht vermiesen sollten.... Na prima - die Camper schickt man dann eben mal solange auf die Transitroad... :whistle: . Aber wir sollten zu diesem Thema am nächsten Tag eine gewisse Genugtuung erfahren - wie schön!!! B)

Beim Essen singt eine Hyäne noch extra ein Geburtstagslied für Daphne – schon ein bissle schaurig :ohmy: ! Beinahe gleichzeitig knackt es um uns herum. Spencer sagt, da müssen Elefanten ganz in der Nähe sein. Er bittet mich mit dem Spot meiner Stirnlampe die Gegend abzuleuchten – und ist erst mal platt, wie stark die Funzel (Zweibrüder LED Lenser H7R) leuchtet – an dieser Stelle ein herzlicher Dank für die Empfehlungen im Forum!!! Und tatsächlich – wir sehen ein paar graue Kolosse hinter den Bäumen, die zu unserer Campsite gehören, vorbeiziehen. Huhhhhh, das ist ja mal eine klasse Stimmung Mit diesen Erlebnissen im Kopf kriechen wir uns in unsere Zelte. Nachts höre ich immer wieder Geräusche von Hyänen und Elefanten.....
Letzte Änderung: 13 Dez 2014 09:09 von Champagner.
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