Im Camp geniessen wir ein letztes Mal das leckere Mittagessen, packen unsere Sachen zusammen und dann wird es leider Zeit sich von Dineo, Andy und dem restlichen Pom Pom-Team zu verabschieden
.
Nach einer herzlichen Umarmung vom Manager-Ehepaar werden wir von Shaku zum Airstrip gebracht.
Doch nach nur 5 Minuten hören wir die Managerin durchfunken, dass sich die Zeit unseres Fluges geändert hat und wir erst um 12.50 Uhr fliegen. Wir wenden und fahren zurück. Eine halbe Stunde später nehmen wir wieder im Landy Platz um definitiv das Camp zu verlassen. Wir kommen am Airstrip an, sehen aber weit und breit keinen Flieger
. Ein erneuter Funkspruch : neue Zeit 13.40 Uhr. Was jetzt ?
Shaku disponiert um und macht einen allerletzten Mini-Game Drive mit uns
.
Die letzte Brückenüberfahrt in unserem Urlaub.
Um halb zwei landet dann schlussendlich unser Flieger (oder das was so aussieht)
.
Oje ! Ein Zweisitzer und der Pilot ??! sieht aus als käme er gerade von der Schulbank
.
(Ich muss sogleich an Bele's Bericht denken, in dem auch "ein Pilot mit Flaum auf der Oberlippe" vorkam). Sehr viel Erfahrung kann der junge Mann noch nicht haben
.
Er entschuldigt sich für die Verspätung und erzählt uns, dass unser ursprünglicher Flieger einen Platten hatte
. Uns ist etwas mulmig zumute
. Das Gepäck wird hinter unseren Sitzen verstaut und nach einem herzlichen und zugleich traurigen Abschied von Shaku quetschen wir uns in die kleine Propellermaschine.
Holprig kurven wir auf die Fahrbahn zu, ehe wir mit einer famosen Beschleunigung unseres Jungpiloten dem Himmel entgegen schwirren.
Ich schaue nach unten, entdecke Shaku der uns fröhlich zuwinkt und bin sehr traurig dieses Paradies mit seiner traumhaften Umgebung hier verlassen zu müssen
. Hier haben wir uns sehr wohl gefühlt und wären gerne länger geblieben. 3 Nächte waren definitiv zu kurz !
Je weiter wir uns von dem Okavango Delta entfernen
umso karger wird die Landschaft unter uns. Ab Maun ist fast keine Wasserfläche mehr zu sehen und Graslandschaft und Trockensavanne wechseln sich ab. Schon von weitem können wir den Boteti River, Westgrenze des Makgadikgadi Pans National Parks, erkennen.
Der Flug ist "a little bit sehr bumpy" und nach 50 langen und bangen Spass-
Minuten haben wir endlich wieder Boden unter den Füssen.
Am Airstrip werden wir von Slade, unserem Guide für die nächsten beiden Tage, erwartet. Das Gepäck wird ausgeladen und keine 5 Minuten später macht sich die kleine Propellermaschine schon wieder aus dem Staub.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft können wir uns einen ersten Eindruck von der Landschaft machen. Die Gegend hier ist geprägt von Steppengebiete und Dornbüschen und alles ist sehr sehr trocken. Das genaue Gegenteil von dem wo wir herkommen.
Nach nur 20 Minuten sind wir am Ziel
und werden herzlich mit einem kalten Getränk und Erfrischungstüchern empfangen. Nach kurzen Erklärungen gibt es für Jo und mich eine schöne Trinkflasche als Geschenk und wir dürfen dann unsere Chalets beziehen, die malerisch am Ufer des Boteti Flusses liegen.
Die Managerin schliesst auf und unser erster Blick gilt den "oh schreck" unzähligen kleinen Käfern, die sich überall befinden. Im Bett, am Moskitonetz, auf den Möbel, einfach überall
.
Die Frau sieht unseren entsetzten Blick, beruhigt uns und erklärt die Käfer würden weder stechen noch seien sie giftig. Ausserdem würden die Zimmermädchen vor dem Zubettgehen noch mal mit der Chemiekeule vorbeikommen.
Ok, wir sind hier mitten im Busch, die Viecher sind nicht gefährlich, trotzdem finden wir es nicht wirklich prickelnd !
Aber abgesehen von den vielen Krabbel-Tierchen ist der Bungalow ein wahrer Traum.
Von der schattigen Terrasse können wir den Boteti überblicken, der aufgrund starker Regenfälle seit 2009 wieder fliesst.
Es ist so sagenhaft ruhig hier; man hört nur Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume im Wind.
Die Betten sind liebevoll dekoriert
Schönes helles Bad.
Wegen der unzähligen Käfer packen wir nur das notwendigste aus und dann warten auch schon Kaffee und Kuchen auf uns.
Eine halbe Stunde später steigen wir am hauseigenen Anlegeplatz ins Boot, verlassen das Ufer und schippern auf dem Boteti Richtung Norden. Der Wind weht uns leicht um die Ohren und wir geniessen die traumhafte Landschaft um uns herum.
Nach einem knapp 10-minütigen Bootstrip erreichen wir das gegenüberliegende Ufer und steigen in den Geländewagen um.
Wir fahren am Ufer entlang
und begegnen schon nach kurzer Zeit einer Giraffe, die sich genüsslich an den leckeren Zweigen bedient.
Impala von hinten
und von vorne.
Krokodil
Und dann sehen wir sie :
die scheuen, schönen Tiere, deren Laute an Hundegebell erinnern.
Von Mai bis September kann man am Boteti River eine der beeindruckendsten Tierwanderungen von Gnus und Zebras in Botswana erleben. Und wir sind mittendrin - in der Zebrawanderung (Gnus sind im Moment noch Mangelware).
Schwarz/weiße Streifen wo man auch hinschaut.
Nach den vielen Zebras stoppen wir kurze Zeit später auch für das liebe Federvieh.
Marabu
Gelbschnabeltoko
Weißrückengeier - danke Bele
African Jacana (Blaustirnblatthühnchen)
Und noch eine Herde Zebras.
Auch ganz junge sind mit dabei.
Morgen ist Vollmond angesagt.
Schakal
Die untergehende Sonne taucht die Landschaft in ein rot-goldenes Licht und wir geniessen auf einer Anhöhe des Flusses unseren Sundowner.
Immer wieder kreuzen Mengen von Zebras unseren Rückweg. Die Abendstimmung am Boteti mit den vielen Tieren ist atemberaubend.
Nach einem weiteren Apero an der Bar ertönen dann schliesslich Trommeln, die das Abendessen einleiten. Kurz nachdem wir am schön gedeckten Tisch Platz genommen haben,
erscheint plötzlich das gesamte Team aus Küche, Service und Ranger und überrascht uns mit einer afrikanischen Gesangseinlage. Die hellen Stimmen und das Klatschen lösen wieder Gänsehaut pur bei uns aus. Ein unvergesslicher Moment !
Nachdem Köchin und Koch das Menü verkündet haben, stürmen wir das reichhaltige Buffet.
Heute Abend stehen Beef in Senfsauce, Bohnen, Reis und Kartoffelpüree auf dem Programm und das ganze wird mit einem Cheese Cake abgerundet. Mmmh wieder sehr lecker !
Das Publikum ist mal wieder bunt gemischt und auch hier sitzen die Manager und Ranger mit am Tisch, um geduldig alle Fragen zu Land, Landschaft und den Tieren zu beantworten.
Nach dem schmackhaften Essen setzen wir uns mit einem Amarula ans Feuer und lassen den ereignisreichen Tag gemütlich ausklingen.
Anschliessend werden wir vom Ranger zu unserem Bungalow gebracht, da man auch hier nachts nicht alleine wegen der wilden Tiere umher laufen darf. Die Betten sind aufgedeckt, man hat das Moskitonetz heruntergelassen und Käfer sind so gut wie keine mehr darunter zu sehen. Gottseidank, die Managerin hat Wort gehalten
!