Soodele
(mal kurz heimatliches badisch...)
:
Die "Titelstory" kommt jetzt
.
23.09.2012 Rooiputs – Nossob (139 km)
Kurz nach den Aufstehen besucht uns ein Strauß, der nur wenig Scheu zeigt.
Nach dem Zusammenpacken starten wir Richtung Nossob.
Nahe der Stelle, an der gestern die Löwen waren, sehen wir vor uns die ganze Gruppe im Gras liegen. Drei Fahrzeuge stehen schon da und beobachten.
und was beobachten die Löwen? Ein Oryx, welches nahezu unbeweglich vor ihnen steht.
das Oryx war schon im Kampf, hat viele Striemen und blutet aus der Nase.
Wir zählen: es sind zwei erwachsene Löwinnen, vier männliche Jungtiere und zwei weibliche Jungtiere also:
Acht Löwen und ein Oryx
Wir beobachten das Geschehen über insgesamt mehr als 4 Stunden.
Es ist hoch interessant, wie die Jungtiere immer wieder das Oryx umkreisen, sich wieder hinlegen und beobachten und dann wieder eine andere Position einnehmen, aber nicht wirklich angreifen.
Das Oryx dreht sich immer mit dem Kopf zu dem am nächsten befindlichen Löwen, bleibt aber sonst, mit dem Schwanz schlagend, ruhig stehen.
Das lässt sich alles gar nicht erzählen, aber (viele) Fotos sprechen für sich:
Die beiden beobachten auch
Zwischendurch mal ein Scheinangriff, aber man sieht, dass die Löwen auch großen Respekt vor dem Oryx haben.
Zwei Löwinnen ziehen sich erst mal etwas zurück
Zwei Jungpaschas folgen
Aber kaum bewegt sich das Oryx etwas zu viel geht die Chefin zurück und passt auf.
Der Jugend wird das Spiel scheinbar etwas zu mühsam. Man begibt sich in aller Ruhe zu einem Baum auf einer Anhöhe und macht es sich dort gemütlich, beobachtet aber aufmerksam weiter das Oryx.
jenes beobachtet genauso aufmerksam zurück.
und erst nach langen Minuten, als alle Löwen den Kopf abgelegt haben, entschließt sie das Oryx, zunächst ganz langsam und dann galoppierend davon zu laufen. Aber das blieb nicht unbemerkt. Die Löwen folgen, alle geraten außer unserer Sicht.
Einige Tage später treffen wir ein Ehepaar, mit dem wir uns über dieses Ereignis unterhalten. Sie berichten, dass sie am Nachmittag das Oryx liegend gesehen haben, umringt von den Löwen. Irgendwann hat das Stalking dann wohl – aus Sicht der Löwen – Erfolg gehabt.
Ich versuche, hier noch einen Link zu einem kurzes Video einzufügen (habe ich noch nie gemacht – mal sehen ob es klappt
), welches noch einen lebendigeren Eindruck von diesem großartigen Erlebnis bietet.
8 Löwen und ein Oryx
Wir werden diesen langen Vormittag nie vergessen.
Die anschließende Fahrt nach Nossob verläuft – kein Wunder – vergleichsweise erlebnislos.
Nach dem langen Beobachtungs-Aufenthalt kommen wir ziemlich spät an und müssen zunächst feststellen, dass für uns kein Bungalow reserviert ist, sondern nur ein Stellplatz, den wir aussuchen können.
Die Campsite hat wenig Schatten, ist mit vielen Gästen ziemlich voll und nicht besonders gemütlich.
Wir lassen – sollte man nicht vergessen – den amtlichen Eintrag in unser Südafrika-Permit machen.
Der Shop ist eher etwas eklig und bietet nicht viel. Brot bestellen, wie es in einigen Beiträgen empfohlen wurde, geht auch nicht.
Was soll's, wir finden einen etwas abgelegenen Stellplatz, bauen unser Dachzelt auf und schwelgen den ganzen Abend in Erinnerungen an diesem Vormittag.
Nachdem wir dem Südafrikaner auf dem Nachbarplatz klar gemacht haben, dass man nach 21 Uhr nicht mehr den Motor ständig laufen lassen muss
, um die Festbeleuchtung (gefühlte 500 W) auf seiner Campsite zu betreiben – sein Argument „Batterie ist doch alle…“ – gehen wir schlafen.
In der Nacht hören wir um das Camp die Löwen brüllen….
Jetzt wird es ein paar Tage dauern, bis es weitergeht. Aber es gibt noch ein paar aufregende Erlebnisse ....
Helgi