soo .... der vorletzte Teil des Reiseberichtes
auch deswegen habe ich etwas länger für die Fortsetzung gebraucht ... ich habe irgendwie versucht, das Reiseende hinauszuzögern
Am nächsten Morgen werden wir durch ein zaghaftes Klopfen und dem Geruch von frischem Kaffee geweckt, Rams brachte uns um 6:00 eine Kanne frischen Kaffee
- ein klasse Service, er vermeldet, dass er uns in einer halben Stunde abholt und es dann ein leichtes Frühstück gibt. Eigentlich ist mit unserer "Camp Familie" am Vormittag eine Mokoro-Tour geplant, da das aber weder für mich noch für meine Freundin etwas ist, gehen wir 2 mit Rams alleine auf Game Drive.
Rams ist ein begeisterter und zu begeisternder Ranger, man merkt schnell, dass es für ihn mehr "Passion than Profession" ist und so ist er genauso "hin und weg", als wir eine Eli-Herde durchs Wasser waten sehen, insbesondere die 2 Jungspunde haben es uns Allen angetan
Um der Gruppe genügend Raum zu geben ziehen wir uns wieder zurück - das war eine der vielen Situationen, in denen wir Rams als sehr umsichtig erlebten. Und auch Rams merkt, dass wir keine "Abhak-Touristen" sind, sondern einfach "nur" geniessen hier zu sein, die Landschaften förmlich in uns aufsaugen. Und so macht es ihm noch mehr Spass, uns über die verschiedenen Jahreszeiten im Delta, über die Unterschiede bei Flora und Fauna zu erzählen... aber immer die Augen für Leoparden-Spuren geschärft
und so entdecken wir noch ein African Ground Hornbill-Pärchen mit seinem Nachwuchs
aber auch Tsessebes, die mit Zebras zusammenstehen und fast hat es den Eindruck, dass sich das Zebrafohlen einen Spielgefährten sucht
wir 3 amüsieren uns köstlich, als das Fohlen wie von der Tarantel gestochen losgaloppiert
Die Kaffeepause geniessen wir am Wasser, Kaffee schmeckt doppelt so gut in solch einer Umgebung
, nach der Pause sehen wir noch Baboons beim Frühstück
also die Früchte des Leberwurstbaums müssen doch schmecken *gg* und dann sehen wir noch, warum Steenboks Steenboks heissen
denn nachdem es uns gesehen hat, setzt es sich ins Gras, klappt die Öhrchen nach hinten und erstarrt zu Stein
ein Leopard bleibt uns heute morgen versagt, aber wir haben ja noch eine Game Drive und so kehren wir dennoch sehr zufrieden ins Camp zurück. Zum Brunch finden wir uns wieder alle im Camp ein und erzählen angeregt von unseren Erlebnissen. Ich frage Baloo, ob das Camp überhaupt mit einem Fahrzeug erreichbar ist - nicht für Gäste, sondern wegen der Logistik - jedes Blatt Klopapier muss ja irgendwie hierher kommen
und so erzählt er, dass ja nicht nur das Klopapier, insbesondere der Diesel für die Generatoren herbeigekarrt werden muss. Einmal die Woche kommt ein Flieger mit Frischeartikel (Fleisch, Obst, Gemüse und Co) und ansonsten bei Bedarf und je nach Wassersituation per Boot, aber auch per Truck, dass es aber auch Wochen - Monate geben kann, wo der Wasserstand für das Boot zu niedrig und für einen Truck zu hoch ist, dann muss alles eingeflogen werden. Und wenn ich bedenke, wie damals unser Auto nebst Trailer für 6 Personen und 6 Nächte komlplett gepackt werden musste... *händefuchtel* Eine dt. Ärztin fragt, wie es denn wohl im medizinischen Notfall aussehen würde und ob es diese schon mal im Camp gegeben hätte. Baloo erzählt, dass er selber voll ausgebildeter Paramedic ist (verglichen mit dem Dt. Rettungswesen sind sie ausbildungstechnisch zwischen Rettungsassistent und Notarzt angesiedelt) und das es neben kleineren Notfällen auch schon mal eine Geburt im Pom Pom gab. Den Blick hinter diese Kulissen finde ich sehr interessant, macht es doch auch mal wieder die Ralationen deutlich.
Bis zum High Tea bzw Nachmittags-Game Drive haben wir Freizeit und so beschliessen wir einen Power Nap einzulegen - so ein Camp-Alltag ist schon anstrengend
Zur Nachmittags-Game Drive sind wir zu Viert, das australische Flitterwochenpaar will im Delta angeln gehen und so setzen wir die 2 nebst Begleitung und Angelruten an einem Bootsanleger ab. Rams hält wieder Ausschau nach einem Leoparden, die Spuren sind frisch und er will uns unbedingt einen zeigen, doch um es gleich vorweg zu nehmen ... es wird auch auf dieser Game Drive nichts daraus ... aber das ist uns Zweien auch nicht so wichtig
ein Bild eines Lilac breasted Rollers ist für mich Pflicht *gg* denn ein Afrika-Urlaub ohne Gabelracke ist irgendwie kein Afrika-Urlaub
wir sehen noch einmal Lewche, Tsessebes und Zebras
und kehren pünktlich zum Sun Downer zum Camp zurück, am Lagerfeuer geniessen wir unseren Gin Tonic und die Aussicht, saugen noch einmal die Stimmung in uns auf, als Rams kam .... er hätte eine schlechte Nachricht für uns
da er aber lächelte, konnte die Nachricht nicht soooo schlecht sein *gg* und richtig ... er verkündete uns, dass unser morgiger Flug nach Maun so spät sein würde, dass wir leider noch Zeit für eine Morning Drive haben
... so schmeckte das eh schon fantastische Dinner gleich nochmal so gut und wieder versanken wir in angeregte Unterhaltungen über Ranger-Latein, die Erlebnisse des Tages, bis Tessa direkt hinter ihr ein Patschen hörte. Baloo holte einen Strahler und leuchtete den Bereich ab, alle vermuteten ein Hippo, doch wirklich blicken liess es sich nicht... wir Zwei schnappten uns noch einen Rotwein und verzogen uns auf unseren "Patio" ... wir wollten den letzten Abend im Camp mit Grillengezirpe, Froschgequake und Hippogrunzen so richtig geniessen ....