THEMA: M@rie's on the road again - Reisebericht
04 Nov 2012 14:41 #261421
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 04 Nov 2012 14:41
  • M@ries Avatar
huhu Zusammen ... weiter geht's ... also bitte anschnallen, das heutige Ziel ... die Chobe Safari Lodge in Kasane ...

Nach einem fantastischem Frühstück wird erst der Wagen gepackt und dann ausgecheckt, in Katima Mulilo noch ein Tankstopp und vorallem ein Apotheken-Stopp eingelegt - ich brauche dringend neuen Hustensaft, dann kann es losgehen, das Botswana - Abenteuer. Wer meint, die Deutschen hätten die Bürokratie erfunden ... weit gefehlt oder die Botswaner haben es perfektioniert, jedenfalls zeigt sich heute ... Afrikaner lieben Listen und Formulare

Nach kurzer Zeit erreichen wir Ngoma Bridge, die Grenzstation zwischen Namibia und Bostwana und bevor wir nach Botswana einreisen können, müssen wir aus Namibia ausreisen - das 1. Formular war fällig und klar, Stempel im Pass. Noch vor der Einreise mussten wir unser Auto in eine Art "Gästebuch" eintragen - mit allem RappZapp - Kennzeichen, Chassisnummer, Motornummer, Farbe etc., danach ging es zur eigentlichen Einreise, hiess: Einreiseformular, Wagen registrieren, nochmal alle Fahrzeugangaben und am 3. Schalter die Straßensteuer bezahlen. Das war natürlich noch nicht alles: an der Veterinärstation Zweibeiner mit den Schuhen durch ein Desinfektionsbad, Kontrolle der Kühlbox etc., mit dem Auto durch eine Desinfektionswanne. Und dann fängt die Transitstrecke durch den Chobe National Park an: d.h. wieder das Auto ins Gästebuch eintragen (erstmal das richtige finden, denn es liegen dort 4 Stück, Touristen, Einheimisch und das dann für in beide Richtungen). Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, das man sich am Ende der Transitstrecke WIEDER eintragen muss

In der Chobe Safari Lodge wurden wir schon von Selelo, einer Gästemanagerin mit Guavensaft und feuchten Tüchern erwartet, sie begrüsste uns freundlich und erklärte uns gleich, dass sie für uns zuständig sei und uns während unseres gesamten Aufenthaltes betreuen würde. Da wir ein "Rund-um-Sorglos-Paket" mit Vollpension und 3 Aktivitäten gebucht hatten, wurde uns nur kurz unser Zimmer gezeigt, das Gepäck ausgeladen, anschliessend bringt uns Selelo zum "Activity-Office", um unsere Aktivitäten zu koordinieren - Freizeitstress denn schon in einer halben Stunde sollte sich zur ersten Game Drive getroffen werden. Ich war bereist 2007 im Rahmen einer geführten Campingsafari an der Chobe Riverfront und ahnte, was uns erwarten könnte ... besonders freute ich mich auf die Landschaften ... a little piece of paradise und so gingen wir zum Treffpunkt.

Uns war bewusst, dass wir nicht alleine im Safari-Fahrzeug sein werden und so musterten wir die anderen Wartenden ... wer wird wohl bei uns mit dabei sein Nach kurzer Zeit waren wir komplett, neben dem Guide saß eine ziemlich aufgebrezelte (wie wir dachten Ami-) Schickse. Ganz hinten zwei Deutsche und hinter und neben uns Italiener. Wir haben ja nun wirklich nichts gegen Italiener. Ganz im Gegenteil, brachten sie uns doch die leckersten Gerichte auf deutsche Speisenkarten. ABER: die beiden ital. Mammas schnatterten wie die Gänse von Rom während der Schlacht an der Allia und hörten einfach nicht mehr auf. Unser Guide hatte keine Chance den Redefluss zu unterbrechen. Selbst ein energisches „Sssshhhhht!“ half nur kurzfristig. Es ging sogar soweit das sie den Guide ständig unterbrachen, wenn er versuchte etwas zu erläutern. Die vermeintliche Ami Schickse entpuppte sich als sehr nette, erfahrene, wenn auch etwas überdrehte Südafrikanerin mit der wir schnell ins Gespräch kamen über Parks und Tiere im südl. Afrika. Sie konnte fantastisch mit den Augen rollen, wenn die Gänse wieder anfingen zu schnattern. Der Guide konzentrierte sich mit seinen Erklärungen nur noch auf uns drei, die Italiener gaben sich ja nicht mal Mühe ihm zu zu hören, bzw. zu verstehen. Ach... ich vergas zu erwähnen, dass wir natürlich bei der Einfahrt durch das Sedudu Gate noch einmal registriert werden mussten

Die Chobe Riverfront ist ja besonders für ihre Elefantendichte bekannt ... und so wurden wir nicht "enttäuscht"... die Landschaft alleine ist schon atemberaubend, aber zusammen mit den zahllosen Elis einfach nur *sigh*


aber wir sehen auch Pukus (die nur hier vorkommen), Sable Antilopen, einen Kori Bustard (Riesentrappe) und ein wunderschönes Kudu-Mädchen

Der absolute Höhepunkt, bzw. Tiefpunkt war dann als einer der Italiener ganz in der Nähe von mehreren Löwen aus dem Auto klettern wollte um seinen Hut aufzusammeln, der ihm vom Kopf geweht war Die lauten Schreie von uns drangen dann doch durch!

Auch die Sonnenuntergänge an der Chobe Riverfront sind was ganz besonderes ... okay, alle Sonnenauf- und untergänge in Afrika sind was besonderes, aber dennoch ....

Unser Guide war einer der unbedingt soviel zeigen wollte wie es gab, ständiger Funkkontakt zu seinen Kollegen und auf einmal hieß es „ab die Post!“. Uns so kamen wir noch in den Genuss eines Leoparden im Baum nach Sonnenuntergang!


Er oder sie war ziemlich mitgenommen, wies doch so einige Kampfspuren auf und nach einem durchdringenden „Sssshhhhht!“ hielten sogar "unsere Gänse" ihren Schnabel----

Zufrieden und verspätet kehrten wir zur Lodge zurück und so blieb für das Duschen keine Zeit mehr, aber staubig und schmutzig schmeckt das Essen auch gut. Das Buffet war sehr umfangreich, besonders bemerkenswert fand ich die Kombination "Game meets China" , denn man konnte sich auch Kudu mit den entsprechenden Zutaten auf der Wok-Platte zubereiten lassen. Am Buffet traf ich auch noch einmal die Südafrikanerin wieder, sie hatte ihre Tochter dabei, die sich von mir den Leoparden bestätigen lassen wollte - sie konnte es nämlich nicht glauben. Ach... und ganz vergessen ... auf der Game Drive trafen wir auch noch einmal die Belgier, die allerdings in der Chobe Game Lodge ("Elizabeth-Taylor-Lodge") nächtigten.

Müde, satt und trockengelegt fielen wir in unsere Queen-Size-Lümmelwiesen und träumten vom nächsten Tag .....
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 16:45 von M@rie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, AnnikaPeter, marc21, Fluchtmann, engelstrompete, Topobär, estefe, Lil, Guggu, Logi und weitere 1
05 Nov 2012 21:14 #261677
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 04 Nov 2012 14:41
  • M@ries Avatar
und wie versprochen ... es geht weiter ;)

Freizeitsress .... im Urlaub morgens um 5 aufstehen... wenn man das Jemanden erzählt, hält der einem echt für bekloppt (es sei denn, er ist ebenfalls mit dem virus africanus infiziert ) ... auf zur Game Drive!

Und wieder sitzen die Italienischen Gänse mit im Auto, aber es bewahrheitet sich, was wir Zwei erhofften ... sie sind müde , aber vllt ist auch Lucky, unser Guide rigoroser , denn er macht direkt nach der Registrierung am Sedudu Gate deutlich, dass er in der ersten Stunde der Game Drive nicht für Impallas, Giraffen und Co anhalten wird - die erste Stunde gehört der Katzensuche! Vllt waren die Italiensichen Gänse derart von der Ansage "eingeschüchtert", denn sie schnatterten nicht!

Doch Lucky wird seinem Wort selber untreu und so hält er erst einmal für eine Hyäne

und auch an der River Front ... ich mag dieses weiche Licht am Morgen und wenn sich Vögel im Wasser spiegeln ...

und die Italienischen Gänse schnattern immer noch nicht dann plötzlich Unruhe bei Lucky, von einer Rangerin der Chobe Game Lodge hat er gehört, dass direkt vor der Lodge Löwen gesichtet wurden ... und richtig ... ein Löwe sitzt direkt an der Piste, doch Lucky (und wohl Alle im Auto) sehen nur die Löwen im Hintergrund, so dass sich der Löwe an der Psite erschrickt, aufspringt und damit die ganze Gruppe veranlasst, sich in den Busch zurückzuziehen

wir sehen noch Giraffen, Elefanten und div. Antilopen, bevor wir am sogenannten Streching Point einen Kaffeestopp einlegen - es versammelten sich jede Menge Landrover mit Touristen (wir vergessen manchmal das wir auch welche sind), dennoch geniessen wir die Aussichten auf die Landschaft. Nach 3 Stunden kehren wir in die Lodge zurück, essen etwas von dem Obstkorb, der uns zur Begrüssung aufs Zimmer gestellt wurde und betrieben dann Augenkosmetik - am Nachmittag findet ja die Sunset Cruise statt und dafür wollen wir fit sein ... übrigens .... die in der Lodge-Anlage beheimateten Warthogs wissen die Rasensprenger wirklich zu schätzen

Am frühen Nachmittag krabbeln wir auf die Terrasse der Lodge, mein Blick fällt dabei auf die Boote für die Sunset Cruise - einige kleinere Boote und ein "Riesenkahn" und ich frage mich, ob es vllt möglich ist, auch eine "private Cruise" zu bekommen und tigere ins Activity Office. Leider ist eine Bootstour nur zu Zweit nicht möglich, aber wir haben die Möglichkeit auf eines der kleineren Boote zu gehen und so werden wir als einer der Ersten zu "unserem Boot" aufgerufen *göttinseidank* ... unsere Wasserkutsche kann nur max 20 Leute aufnehmen, der Riesenkahn sicherlich mehr als 100 - einen weiteren Vorteil hat das kleinere Boot ... die Italiener sind nicht dabei mittlerweile sind sie nämlich wach und schon von Weitem hörbar. Wir hatten einen sehr kundigen „Kapitän“, Guide Toni. Kurz nach dem Ablegen erklärte er, das er eben zur „floating registration“ (schwimmende Registration) müsse, was wir erst für einen Scherz hielten. Tja, wenn Afrikaner über etwas keine Scherze machen, dann sind es ihre Formulare! Tatsächlich muss man sich um mit dem Boot in den National Park zu dürfen, registrieren!

Faszinierend bei der Bootstour ist natürlich die Chobe River Front mal von einer ganz anderen Perspektive aus zu sehen und eben auch deren Vielfältigkeit .... (Hippos im Wasser und an Land, Squacco Heron und Yellow Billed Egret und white fronted Bee Eater)

Toni gestaltete die Tour ganz toll, stoppte und wendete, so das jeder was sehen und fotografieren konnte. Um Hippos machte er einen großen Bogen, nicht so wie Bassi in der Nunda Lodge. Wir sahen die vielen Elefanten jetzt mal vom Wasser aus und erlebten ein wahres Drama! Ein junger Elefant konnte seine Familie nicht finden und rannte laut trötend am Strand entlang!

Kurz vorm Ende der Tour konnten wir dann noch erleben wie eine ganze Gruppe Elefanten den Fluss durchquerte - das war etwas ganz Besonderes .... ebenso wie der Sonnenuntergang über dem Chobe *sigh*

wieder fielen wir nach dem Dinner müde, satt und trockengelegt ins Bett.

Am nächsten Morgen geht es nach Nata, hier sollten wir - so Solelo - erfahren, wann unser Flieger ins Delta geht ... doch davon demnächst in diesem Theater
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 16:46 von M@rie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, AnnikaPeter, Fluchtmann, engelstrompete, Topobär, Kiboko, baobab2, Lil, Salome, kk0305 und weitere 2
11 Nov 2012 14:32 #262522
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 04 Nov 2012 14:41
  • M@ries Avatar
@ Hanne - Herzlich Willkommen an Bord - also ganz hinten zwischen dem Gepäck ist es sicherlich unbequem, ich denke, wenn alle etwas zusammenrutschen ist auch noch Platz im Fond ;)

ich nehme euch gerne mit und es freut mich, dass der RB zum Mitnehmen einläd

so... anschnallen bitte ... es geht weiter ... heutige Etappe von Kasane über Nata nach Maun ...

Es fällt uns schon schwer, uns von der Chobe Safari Lodge und der Chobe Riverfront zu verabschieden, aber es wartet ja ein weiteres Highlight auf uns .... das Okavango Delta und so machen wir uns mit einem weinenden und einem lachenden Auge nach dem Frühstück auf den Weg, noch ein Tankstopp und dann geht es auf der A 33 Richtung Nata. Doch es wird eine Fahrt mit Hindernissen, denn kurz nach einem weiteren Desinfektionsbad (Vorbeugung Maul- und Klauenseuche) machte unser geflickte Reifen schlapp. Doch wer meint "naja, immerhin eine stark befahrene Strasse, da ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass Jemand anhält!" hat die Rechnung ohne die Autofahrer gemacht ... nach 16 vorbeifahrenden Autos habe ich aufgehört zu zählen, besonders dreist fand ich persönlich eine Gruppe mit mehreren Hillux mit Trailern (südafrikanische Kennzeichen), die allesamt frisch fröhlich frei hupten aber wir 2 waren ja ein eingespieltes Team und so klappte auch diesmal der Reifenwechsel ohne Probleme... angesäuert waren wir aber schon

In der Nata Lodge angekommen schilderten wir an der Rezeption gleich unsere Probleme: "wann geht unser Flug ins Delta?" und "kann uns Jemand mit dem Reifen helfen?" - die erste Frage wurde mit einem "yes, we will tell you when...", die 2. Frage mit einem *schulterzuck* beantwortet. Ein netter Mitarbeiter hörte eher zufällig von unserem Reifen-Problem, kam auf uns zu und meinte, dass er einen Guy hätte, mit dem er sich drum kümmern würde, sich unseren Reifen schnappte und verschwand. Sie konnten ihn provisorisch flicken, rieten uns aber morgen mit dem Reserverad weiter bis nach Maun zu fahren, der andere wäre dann evtl. als Notreifen zu verwenden. Die Frage nach unserem Delta-Flug entwickelte sich zu einem wirklichen Ärgernis *grummel* und so bezogen wir erst einmal unser Chalet und waren beeindruckt - unterkunftsmässig wirklich ein Highlight unserer Reise, wenn nur nicht der Service in der Lodge zu wünschen übrig liess, denn sowohl im Barbereich, als auch sonst waren die Mitarbeiterinnen nicht wirklich zum Service zu überreden - sie waren ziemlich viel "un" - uninteressiert, unmotiviert und stellenweise sogar unfreundlich. Beim Abendessen (das Steak wiederum war fantastisch) schmiedeten wir dann den Plan in Maun das Sedia Hotel anzufahren, da wollten wir eh unseren Wagen stehen lassen, wenn wir ins Delta fliegen. Wir werden die Mitarbeiter dort dann bitten uns einen neuen Reifen zu besorgen bis wir aus dem Delta zurück sind, das dürfte kein Problem sein, da es dort etliche Reifenhändler und auch einen Nissan Dealer gibt. Ein neuer Reifen muss wirklich sein, da wir von Maun aus zur letzten Unterkunft nochmal ca. 600km fahren müssen.

Trotz mehrmaligen Nachfragen, wann unser Flug denn nun ins Delta ging, wurde uns diese Frage erst beim Ausschecken beantwortet und den Anruf ins Sedia Riverside Hotel, um, wie vor Reiseantritt ausgemacht, mitzuteilen wann wir dort ankommen und den Transfer zum Flughafen zu regeln haben sie uns sogar berechnet. Kreditkartenzahlung war auch nicht möglich, da es keine Verbindung gab. Also bar, aber keine 1 oder 5 $ Scheine bitte, die würde die Bank nicht annehmen. Wir waren froh als wir uns endlich auf den Weg machen konnten. Ja, ich geb's zu ... wir waren durch die persönliche Betreuung in der Chobe Safari Lodge "verwöhnt" und ich hoffte, es würde in der Nata Lodge ähnlich kundenfreundlich zu gehen - sind doch beide Lodges "unter einem Dach organisiert" ...

Die Fahrt nach Maun verlief *göttinseidank* komplikationslos und kaum im Sedia Riverside Hotel an der Rezeption von unserem Reifenproblem erzählt, kam auch schon der Manager und nahm sich unserer an, er versicherte uns, dass er sich während unserer 2tägigen Abwesenheit um einen neuen Reifen kümmern würde und so blieb uns noch etwas Zeit an der Bar, bevor wir zum Maun International gebracht werden - wir geniessen sie mit einem kalten Draught . An der Rezeption fragen wir noch, ob wir den Transfer zum Flughafen im Vorfeld bezahlen sollen oder mit unserer Rechnung in 3 Tagen, doch das wurde mit einem Abwinken quittiert "Transfer is included!" ... diese Erfahrungen in dieser kurzen Zeit machen die Erfahrugen in der Nata Lodge wett und so langsam macht sich Aufregung im Bauch breit .... wir fliegen in kurzer Zeit ins Delta ... davon gleich mehr
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 16:47 von M@rie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Fluchtmann, estefe, nana76, Lil, Fleur-de-Cap, kk0305, Guggu, Logi
11 Nov 2012 21:52 #262628
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 04 Nov 2012 14:41
  • M@ries Avatar
@ schorsch ... also bei uns war das Essen in der Nata Lodge wirklich gut, das Steak war klasse, genauso wie ich es mag - medium und butterzart ;)

und weiter geht's ... ich musste mir nur die Dokus in 3Sat reinziehen *schwelg* sooo schöne Bilder ;)


hibbelnd warten wir vor der Tür auf unseren Transfer zum Flughafen, überlegen und noch, wieviel Trinkgeld wir dem Fahrer geben, bis wir feststellen, dass uns der Manager selber zum Flughafen fährt und so lassen wir das Portemonnaie stecken - er bestätigt uns noch einmal, dass er sich um einen neuen Reifen kümmern wird und fragt, mit welcher Gesellschaft wir denn zum Pom Pom Camp fliegen? Ja ... gute Frage, nächste Frage uns wurde nur gesagt, wann wir fliegen, nämlich in einer Stunde "No Problem!" war seine Antwort, brachte uns ins "Terminal" und verschwand. Wir guckten uns etwas ratlos an "und nu?!", doch da kam der Manager bereits lächelnd wieder mit einem Mitarbeiter von Moremi Air, der sich auch gleich mit Namen vorstellte. Wir 2 dachten, das wäre der Pilot, denn er drückte uns 2 "Flugtickets" in die Hand, nahm uns das Gepäck ab und stellte uns den nächsten Mitarbeiter von Moremi Air vor. Der Manager verabschiedete uns lächelnd, wünschte uns viel Spass und bat um einen Anruf von Moremi Air, wenn wir wieder in Maun ankommen würden. Der erste MA von Moremi Air verschwand mit unserem Gepäck, der 2. lotste uns freundlich durch die Security, platziert uns im Wartebereich und verschwindet ebenfalls ... da sitzen wir nun und wissen irgendwie nicht so recht, wie uns geschah. Dann entdecke ich den ersten MA von Moremi Air wieder, er kommt uns lächelnd entgegen und erklärt freudestrahlend, dass er ein Auto organisiert hätte, um uns zum Flugzeug zu bringen, nimmt uns mehr oder weniger an die Hand und setzt uns ins Auto (ein herrlich alter Toyota Condor), dort treffen wir auch unser Gepäck wieder und ein weiteres Pärchen, dass ins Guns Camp will. Wir werden zum Flieger gebracht, an der GA8 Airvan werden wir von Devon, unserem Piloten begrüsst, der uns so gleich mitteilt, dass das Pom Pom Camp als erstes angeflogen wird, der Flug ca eine halbe Stunde dauert und es auf Grund der Hitze sehr holprig werden kann

Und so heben wir ab .... "holprig" ist ja relativ und während die häufigen Luftlöcher meinen Magen auf die Probe stellen, so sind für meine Freundin die engen Kurven eine Belastungsprobe, doch gleichzeitig ist der Flug über das Delta viel zu aufregend, um sich davon in irgendeiner Weise beeinflussen zu lassen - die unterschiedlichen Landschaften sind einfach faszinierend, insbs die immer wiederkehrenden "Hippo-Highways". Dann landen wir auf dem "Pom Pom International"

Wir werden von Rams, unseren Ranger für die nächsten Tage empfangen und irgendwie ist gleich das Gefühl da "das wird was!", denn die Begrüssung ist mehr wie herzlich. Er verlädt unser Gepäck im Landy, wir schauen noch der startenden GA8 hinterher und ab geht's zur Lodge. Rams greift zum Funkgerät und gibt durch "2 minutes for landing" ... ich atme einfach nur tief ein, dieser Landschaftsgeruch ist einfach nur *tiefseufzendschwelg* An der Lodge werden wir von Baloo und dem Housekeeping mit einem herzlich geträllerten Dumela begrüsst und auch wenn wir wissen, das wird für jeden Gast geträllert ... es rührt uns. Als Baloo meine Gehhilfen sieht konstatiert er "oh, we got a problem!" und er klärt uns auf, dass wir ein recht weit vom Hauptgebäude entferntes Zelt hätten, dann lächelt er und meint "we don't have a problem!" - noch während er uns an der Bar brieft wird umgeplant und er verkündet, dass das Zelt, welches wir nun bekommen zwar noch weiter von Hauptgebäude entfernt ist, aber von dort könnten wir immer mit dem Auto hingebracht bzw abgeholt werden. Und dann bringt er uns zu unserem Zelt und sowohl meiner Freundin als auch mir gehen die Kinnladen runter. Uns erwartet ein Patio direkt an Kanal (na klar, mit Hippo-Highway), dazu ein Zelt, das fast so gross ist wie meine halbe Wohnung, Baloo erklärt uns noch das "Notfall-Körbchen" - Trillerpfeife falls ein (grosses) Tier in der Nähe ist und Signaltröte für medizinische Notfälle, zeigt uns noch das Zelt (wir 2 kommen aus dem *wow*en" gar nicht mehr raus) und dann geht es zurück zum Hauptgebäude - High Tea ist angesagt und danach die erste Game Drive.

Rams ruft uns zum Landy, er stellt uns unsere "Familie" für die nächsten Tage vor - ein Honeymoon-Paar aus Australien und ein weiteres deutsches Ehepaar und schon geht es los. Die unterschiedlichen Landschaften sind einfach atemberaubend, Seenlandschaften und Feuchtgebiete wechseln sich mit trockenen Savannen ab, dazu dieser einzigartige Geruch der Landschaft, die Geräusche ... Rams stellt sich als ehr engagierter und vorallem begeisterter Ranger heraus, es ist ihm anzumerken, dass ihm die Game Drive genauso Spass macht wie uns. Und so stellte er uns erst die "Hausmarabus" vor, die in der Nähe der Lodge wohnen ... Schönheit liegt wahrlich im AUge des Betrachters

danach entdecken wir noch Letschwe (oder Moorantilopen), ein schönes Kudu-Mädchen, ein lächelndes Reedbuck-Mädchen und Tsessebes (Leierantilopen)

es war eine faszinierende und vorallem sehr kurzweilige Game Drive und wir kamen "gerade noch pünktlich" zum Sundowner zurück zur Lodge - das "Schauspiel" war ebenso atemberaubend ...

zum Dinner sitzen wir mit Baloo, seiner Frau Tessa, den Rangern, "unserer Campfamilie" und anderen Gästen an einem Tisch und schnell sind wir alle in Gespräche über die Landschaft, "Ranger-Latein" und Game Drive - Anekdoten vertieft. Ich gehe nach dem Essen noch einmal runter zum Lagerfeuer und geniesse die geniesse die Stille aus Grillengezirpe und Froschgequake, Rams kommt dazu und fragt, ob alles in Ordnung sei ... ich antwortete nur "yes, just beeing here, listening, smelling and enjoying!"
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 16:49 von M@rie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Fluchtmann, Topobär, estefe, nana76, Lil, Guggu, Logi
18 Nov 2012 20:16 #263485
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 04 Nov 2012 14:41
  • M@ries Avatar
soo .... der vorletzte Teil des Reiseberichtes :( auch deswegen habe ich etwas länger für die Fortsetzung gebraucht ... ich habe irgendwie versucht, das Reiseende hinauszuzögern


Am nächsten Morgen werden wir durch ein zaghaftes Klopfen und dem Geruch von frischem Kaffee geweckt, Rams brachte uns um 6:00 eine Kanne frischen Kaffee - ein klasse Service, er vermeldet, dass er uns in einer halben Stunde abholt und es dann ein leichtes Frühstück gibt. Eigentlich ist mit unserer "Camp Familie" am Vormittag eine Mokoro-Tour geplant, da das aber weder für mich noch für meine Freundin etwas ist, gehen wir 2 mit Rams alleine auf Game Drive.

Rams ist ein begeisterter und zu begeisternder Ranger, man merkt schnell, dass es für ihn mehr "Passion than Profession" ist und so ist er genauso "hin und weg", als wir eine Eli-Herde durchs Wasser waten sehen, insbesondere die 2 Jungspunde haben es uns Allen angetan

Um der Gruppe genügend Raum zu geben ziehen wir uns wieder zurück - das war eine der vielen Situationen, in denen wir Rams als sehr umsichtig erlebten. Und auch Rams merkt, dass wir keine "Abhak-Touristen" sind, sondern einfach "nur" geniessen hier zu sein, die Landschaften förmlich in uns aufsaugen. Und so macht es ihm noch mehr Spass, uns über die verschiedenen Jahreszeiten im Delta, über die Unterschiede bei Flora und Fauna zu erzählen... aber immer die Augen für Leoparden-Spuren geschärft und so entdecken wir noch ein African Ground Hornbill-Pärchen mit seinem Nachwuchs

aber auch Tsessebes, die mit Zebras zusammenstehen und fast hat es den Eindruck, dass sich das Zebrafohlen einen Spielgefährten sucht

wir 3 amüsieren uns köstlich, als das Fohlen wie von der Tarantel gestochen losgaloppiert

Die Kaffeepause geniessen wir am Wasser, Kaffee schmeckt doppelt so gut in solch einer Umgebung , nach der Pause sehen wir noch Baboons beim Frühstück

also die Früchte des Leberwurstbaums müssen doch schmecken *gg* und dann sehen wir noch, warum Steenboks Steenboks heissen

denn nachdem es uns gesehen hat, setzt es sich ins Gras, klappt die Öhrchen nach hinten und erstarrt zu Stein

ein Leopard bleibt uns heute morgen versagt, aber wir haben ja noch eine Game Drive und so kehren wir dennoch sehr zufrieden ins Camp zurück. Zum Brunch finden wir uns wieder alle im Camp ein und erzählen angeregt von unseren Erlebnissen. Ich frage Baloo, ob das Camp überhaupt mit einem Fahrzeug erreichbar ist - nicht für Gäste, sondern wegen der Logistik - jedes Blatt Klopapier muss ja irgendwie hierher kommen und so erzählt er, dass ja nicht nur das Klopapier, insbesondere der Diesel für die Generatoren herbeigekarrt werden muss. Einmal die Woche kommt ein Flieger mit Frischeartikel (Fleisch, Obst, Gemüse und Co) und ansonsten bei Bedarf und je nach Wassersituation per Boot, aber auch per Truck, dass es aber auch Wochen - Monate geben kann, wo der Wasserstand für das Boot zu niedrig und für einen Truck zu hoch ist, dann muss alles eingeflogen werden. Und wenn ich bedenke, wie damals unser Auto nebst Trailer für 6 Personen und 6 Nächte komlplett gepackt werden musste... *händefuchtel* Eine dt. Ärztin fragt, wie es denn wohl im medizinischen Notfall aussehen würde und ob es diese schon mal im Camp gegeben hätte. Baloo erzählt, dass er selber voll ausgebildeter Paramedic ist (verglichen mit dem Dt. Rettungswesen sind sie ausbildungstechnisch zwischen Rettungsassistent und Notarzt angesiedelt) und das es neben kleineren Notfällen auch schon mal eine Geburt im Pom Pom gab. Den Blick hinter diese Kulissen finde ich sehr interessant, macht es doch auch mal wieder die Ralationen deutlich.

Bis zum High Tea bzw Nachmittags-Game Drive haben wir Freizeit und so beschliessen wir einen Power Nap einzulegen - so ein Camp-Alltag ist schon anstrengend

Zur Nachmittags-Game Drive sind wir zu Viert, das australische Flitterwochenpaar will im Delta angeln gehen und so setzen wir die 2 nebst Begleitung und Angelruten an einem Bootsanleger ab. Rams hält wieder Ausschau nach einem Leoparden, die Spuren sind frisch und er will uns unbedingt einen zeigen, doch um es gleich vorweg zu nehmen ... es wird auch auf dieser Game Drive nichts daraus ... aber das ist uns Zweien auch nicht so wichtig

ein Bild eines Lilac breasted Rollers ist für mich Pflicht *gg* denn ein Afrika-Urlaub ohne Gabelracke ist irgendwie kein Afrika-Urlaub

wir sehen noch einmal Lewche, Tsessebes und Zebras

und kehren pünktlich zum Sun Downer zum Camp zurück, am Lagerfeuer geniessen wir unseren Gin Tonic und die Aussicht, saugen noch einmal die Stimmung in uns auf, als Rams kam .... er hätte eine schlechte Nachricht für uns da er aber lächelte, konnte die Nachricht nicht soooo schlecht sein *gg* und richtig ... er verkündete uns, dass unser morgiger Flug nach Maun so spät sein würde, dass wir leider noch Zeit für eine Morning Drive haben ... so schmeckte das eh schon fantastische Dinner gleich nochmal so gut und wieder versanken wir in angeregte Unterhaltungen über Ranger-Latein, die Erlebnisse des Tages, bis Tessa direkt hinter ihr ein Patschen hörte. Baloo holte einen Strahler und leuchtete den Bereich ab, alle vermuteten ein Hippo, doch wirklich blicken liess es sich nicht... wir Zwei schnappten uns noch einen Rotwein und verzogen uns auf unseren "Patio" ... wir wollten den letzten Abend im Camp mit Grillengezirpe, Froschgequake und Hippogrunzen so richtig geniessen ....
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 16:50 von M@rie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Fluchtmann, Topobär, estefe, nana76, Lil, Guggu, KarstenB, Logi
23 Nov 2012 22:44 #264283
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 04 Nov 2012 14:41
  • M@ries Avatar
und hier nun der letzte Teil des Reiseberichtes ... dafür aber mit erfreulicher Aussicht

auch am letzten Tag im Pom Pom Camp werden wir von Rams mit frischem Kaffee geweckt, er erklärt uns, dass er uns wieder in einer halben Stunde abholen wird, wir dann gemeinsam das leichte Frühstück haben, dann auf Game Drive gehen, anschliessend können wir noch duschen, müssten aber das Zelt um 11:00 räumen, nach dem Brunch hätten wir noch Zeit, denn unser Flieger ginge erst am frühen Nachmittag.... also alles ganz gemächlich *freu*

Beim leichten Frühstück erfahren wir, dass das australische Flitterwochenpaar ausschlafen will und das deutsche Pärchen auf Bushwalk geht, also sind wir wieder alleine mit Rams unterwegs und er legt sich ganz besonders ins Zeug, denn er will uns unbedingt einen Leoparden zeigen.

Ich liebe die Morgenstimmung im Busch, das Licht ist so weich und der Geruch noch einmal ganz besonders ... wir 3 unterhalten uns über Privates und so erfahren wir einiges über Rams Familie, auch er geniesst die Morgenstimmung im Busch und so saugen wir alle 3 die Gerüche in uns auf. Wir sehen wieder die "üblichen Verdächtigen", wie Kudus, Letschwes, Zebras und Tsessebes

... doch dann plötzlich Hektik Rams entdeckt sehr frische Leo-Spuren auf dem Weg und kurz darauf frische Schleifspuren im Sand. Er folgt den Spuren querfeldein - ich muss gestehen, die Spuren im Sand habe ich natürlich auch gesehen, aber die Spuren im Gras ... dann macht sich ein breites Grinsen auf Rams Gesicht breit und er zeigt auf einen ca 50 Meter entfernten Baum ... da lag sie ... faul im Baum - ich habe sie aus dieser Entfernung nur dank des Fernglases gesehen - really well seen Rams!

Rams fährt dichter an den Baum und so kommen wir in den Genuss, die Leo-Lady sehr gut beobachten zu können

als sie uns anblickt fällt das getrübte Auge auf, auch Rams kann nur spekulieren ... eine Auseinandersetzung mit einer Speikobra vielleicht?

und irgendwie ist auch ein Leo "einfach nur eine Katze" - wer Katzen zu Hause hat, weiss, was ich meine - die Liegepositionen sind einfach nur bekannt ... und wie bei meinen Stubenlöwen denke ich auch hier "gemütlich sieht anders aus" - zumindest für uns. Rams wechselt noch einmal die Position ...

dann setzt sich die Lady in Bewegung, auch wenn wir sie ganz für uns alleine haben ... es scheint so, als wenn es ihr zu viel ist ... naja ... sind wir doch mal ehrlich, wer möchte schon, dass man ihm beim Verdauungsschläfchen zuguckt

sie guckt mir noch einmal direkt in die Kamera und springt dann vom Baum

und dann zeigt sich, warum Leos in dem Gebiet so schwierig zu finden sind ... sie läuft durch das hohe Gras, wir folgen ihr vorsichtig, wir sehen noch, wie sie in einem Grasbüschel verschwindet und weg ist sie ... wir fahren einmal runherum um dieses Grasbüschel ... doch sie ist absolut nicht zu sehen - einfach weg

Rams freut sich sichtlich, uns diese Lady gezeigt haben zu können, ja, es lässt sich nicht leugnen - er ist stolz - sein Kommentar zu Baloo als wir zurück im Camp sind "I feel 6 Years younger!" - und es ist nicht zu übersehen - Rams ist heute unter den Kollegen der King - wir freuen uns mit ihm.

Doch damit rückt auch der Abschied immer näher, es fällt uns schwer, dieses "little piece of paradise" zu verlassen, wir haben uns hier rundum wohl gefühlt, die Atmosphäre, das Camp, die Landschaft und nicht zuletzt das gesamte Personal. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft stehen hier an erster Stelle, nein falsch: die Sicherheit der Gäste steht noch weiter oben auf der Liste! Angefangen mit der Trillerpfeife (wenn man von Tieren bedroht wird) und dem Signalhorn für medizinische Notfälle und .... und das hat Baloo innerhalb eines Dinner-Gesprächs mit einfliessen lassen - Gäste die sich nicht an die Regeln halten und sich und andere gefährden werden ohne Pardon aus dem Camp verwiesen und zum Flieger gebracht!

Rams bringt und zum Pom Pom International und während die Cessna Grand Caravan einfliegt, überlegen wir noch, ob wir Rams wohl zum Abschied umarmen dürften - diese Frage erübrigt sich, als Rams uns beide ganz feste drückt ... uns Dreien brennt es sichtlich in den Augenwinkeln. Dale, unser Pilot verläd unser Gepäck, wir nehmen Platz und heben ab ... das Highlight dieser Tour ist nun wirklich zu Ende

Der Flug ist wieder klasse, wir landen noch am Gunns Camp und sehen, dass es dort wohl keine Fahrzeuge ausser Boote gibt, die Gäste müssen den recht weiten Weg zum Camp zu Fuss zurück legen - nach der Landung in Maun müssen wir noch etwas auf den Transfer vom Sedia Riverside Hotel warten, der Manager holt uns gemeinsam mit einem Angestellten ab, wir stoppen kurz am Spar Market (Energydrinks für die morgige Tour Richtung Gobabis). Wir gehen im Hotel direkt in die Bar - Flüssigkeit nachfüllen *gg* als der Manager kommt und uns über seine Reifen-Bemühungen auf dem Laufenden hält - es wäre gar nicht so einfach gewesen, einen neuen Reifen für den XTrail aufzutreiben, aber er wäre fündig geworden - der Chef von Tyre World würde extra das Geschäft aufhalten und auf uns warten und so fuhr ich mit ihm los, während meine Freundin im Hotel blieb. Wir unterhielten uns sehr angeregt über Autos, Reifen ... ich erzählte u.a. von Winterreifen, was der Manager sichtlich urkomisch fand Das Abendessen und Frühstück im Hotel war so lala, aber dafür war der Service im Hotel umso herzlicher.

Die Fahrt Richtung Gobabis war recht ereignislos, wenn man davon absieht, dass kurz hinter Maun das ESP System begann zu spinnen. Also Lämpchen leuchtete auf und der Wagen wurde abgebremst. Wir dachten erst, es könnte evtl. am neuen Reifen liegen, nach 45 km wurde uns die Sache aber zu unheimlich und wir sind umgekehrt. Zum Glück gibt es in Maun einen Nissan Dealer, den wir dann aufsuchten. Wie in Afrika üblich dauert es dann etwas bis etwas passiert, aber dann klappt es auch. Der Manager fuhr eine Runde mit uns und meinte wir sollten uns keine Sorgen machen, vermutlich Staub der den Sensor durcheinander bringt. Wir haben uns dann mit über einer Stunde Verzögerung wieder auf den Weg gemacht, ab und zu ruckelte es. Wir haben zwischendrin mehrmals kurz angehalten (P-Pause, tanken, Fahrerwechsel). Nur direkt nach dem Grenzübertritt muckte das ESP wieder. Kurzes ein- und wieder ausschalten half meistens. Der Grenzübertritt ging recht schnell, nur 2 Formulare und eine Fahrzeugregistration!

Auf der Zelda Guestfarm wurden wir schon erwartet und direkt ins Zimmer gebracht ... nun ... recht kurios eingerichtet .... Gelsenkirchner Barock meets Africa ... teilweise sind wir die einzigen Gäste und somit finden wir genau das, was wir brauchten - Ruhe! Den zweiten Tag auf der Farm habe ich nahezu gänzlich verschlafen - die Erkältung (deren Reste ich noch mit rumtrug), meine chronische Grunderkrankung und die "2Nächte-Stopp-Taktik" forderten ihren Tribut. Wir schauten uns noch die Geparden und Leoparden bei der Fütterung an, aber auch wenn sie sehr grosse Gehege hatten - in freier Wildbahn sind sie mir einfach lieber - doch ein Herzenswunsch von uns Zweien hat sich erfüllt - wir sahen Erdmännchen - auf der Farm leben 3 Meerkats, sie haben die Scheu vor den Menschen verloren, das Männchen liess sich sogar streicheln

ja, auch sie wären mir so richtig in freier Wildbahn lieber ... ich hatte sie auch schon mal 2007 in Botswana gesehen, allerdings selbst mit dem 400er Objektiv nur als Strich auf dem Chip - so dicht wie jetzt hatte ich sie noch nie.

Den letzten Abend verbrachten wir mit der Barkeeperin Tanja in der Bar, es war ein sehr kurzweiliger und lustiger Abend - Mike, ein Angestellter der Farm fragte uns, ob wir ihn am nächsten Tag mit dem Auto mitnehmen könnten, er müsse seinen Aufenthalt auf Zelda abbrechen, da seine Mutter ins Krankenhaus gekommen sei und er nun nach Windhoek müsse. Und so musste neben unserem Gepäck auch der halbe Hausstand von Mike am nächsten Morgen mit ins Auto. Die Fahrt war dadurch recht kurzweilig und verlief auch ohne Probleme (vom ESP mal agbesehen) und so kamen wir recht früh am Flughafen Windhoek an. Die Wagenübergabe lief recht zügig, das Geld für den Reifen bekommen wir direkt nach Prüfung im Hauptbüro Namibia von Hertz auf die Kreditkarte überwiesen und auch unser Gepäck werden wir recht schnell los ... die letzten Nam-Dollar werden in Südafrikanische Rand getauscht (für meinen nächsten Urlaub ), dann heisst es nur noch warten, bis der Flieger abhebt. Der Flug nach JNB und auch der von JNB nach LHR verlief wortwörtlich wie im Fluge, nur in LHR hiess es dann warten, denn unser direkter Anschlussflug wurde gecanceled und so konnten wir erst mit 5stündiger Verspätung in DLand landen - mit diesem Flug beschäftigt sich jetzt fairplane

So schnell gehen also 18 Tage Namibia - Botswana vorbei ... es war ein rundherum gelungener Urlaub, natürlich wäre es besser und schöner gewesen, jeweils mehr Tage vor Ort zu verbringen (dringend zu empfehlen), aber manchmal lässt halt der Urlaubsgott nicht mehr zu. Erstaunlich fand ich immer die Reaktionen - sei es von anderen Reisenden, sei es von Lodge/Guesthouse/Camp-Betreiber, wenn wir erzählten, dass wir 2 Frauen allein unterwegs sind/waren ... erst Erstaunen, dann Anerkennung. Wir trafen durchweg (okay, die Nata Lodge jetzt mal aussen vor) nur auf nette, hilfsbereite Menschen, fühlten uns zu keiner Zeit unsicher oder gar gefährdet und würde es meine Gesundheit zulassen, so würde ich gerne diese Tour noch einmal wiederholen ... insbesondere die Chobe Riverfront und das Pom Pom Camp schreien förmlich danach

Und welche erfreulichen Aussichten gibt es? nein, leider keine direkte Wiederholung der Tour, aber der nächste Trip ist gefixt ... gerade heute kam die Buchungsbestätigung für eine ausgedehnte Tour durch den Kruger im Oktober nächsten Jahres ... mit diesen Aussichten lässt sich dieser Reisebericht doch leichter abschliessen ... es freut mich, wenn ich euch mit diesem Bericht etwas "entführen" konnte und wenn er euch gefallen hat ...
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 16:51 von M@rie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, AnnikaPeter, Fluchtmann, Topobär, Lil, Nane42, KarstenB, Logi, Clax
Powered by Kunena Forum