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THEMA: Von erschossenen Elefanten, Vet Kontrollen uvm.
29 Aug 2006 21:33
#22408
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Anbei ein kurzer Bericht mit - natürlich ganz persönlichen – Eindrücken und Bewertungen sowie Infos zu diversen Themen und Fragen anderer threads. Alle Infos beziehen sich auf unsere Route mit den jeweiligen Terminen.
Tourüberblick: 10. und 11.08. über Ngoma Bridge nach Ihaha 12., 13., 14.08. Linyanti, Savuti, Kasane 15.08. Hunters Road bis Pantamatenga, Nata 16.08. Nxai Pan 17.08. Xwaraga Camp 18.08. Maun 19. und 20.08. Gunns Bush Camp 21.08. Makgadikgadi Pans, Njuca Hills 22. und 23.08. Makgadikgadi Pans, Khumaga Campsite zurück nach Namibia Aufgrund der Maul- und Klauenseuche in Zimbabwe und Grenzregionen zu Botswana verschärfte Kontrollen mit Reifen- und Schuhbad. Die erste gleich beim Grenzübergang, dann noch mal beim Parkgate an der Teerpiste. Bei Ausfahrt Richtung Kachimba auch noch mal beim Dorf Mabele, kurz vor Kavimba. Hier hatten wir den professionellsten Check. Reifen und alle!!! Schuhe mußten ins Bad, Lebensmittel wurden verschärft geprüft. Wie auch sonst in Bots aber alle Kontrollen uneinheitlich, mal ist Käse oder Bacon kein Problem, mal doch. Geflügel und H-Milch geht aber immer. Rat: alles rote Fleisch und Frischmilch gut verstauen, ein Liter Milch zum Finden schadet auch nicht. An der River Front hatten wir nichts von Anthrax gemerkt, das kann natürlich auch danach entdeckt worden sein. Wir hatten jedenfalls schöne Begegnungen mit dem Ihaha Löwenrudel und mit der großen Büffelherde. Die einzige Tierleiche war ein Büffelriß. Linyanti ist ein prima Campsite, vor allem Platz 2 und 3 sowie die Reserverplätze bieten direkten Blick aufs Wasser, Hippos waren nachts draußen … sonst wenig los, war aber auch schön. Die Klos können nicht benutzt werden, weil das Wasser in die offene Fläche läuft, Wasserversorgung selbst ok. Affen! Savuti: wie schon letztes Jahr gabs keinen Hyänenbesuch, ich denke, die wurden erschossen, obwohl der Officer behauptete, nein. Was sie erschossen haben, sind die Affen, die sich auf dem Reservegelände beim Ablutionblock niedergelassen hatten, ebenso den Elefanten, der wohl doch etwas zu aufdringlich war und u.a. eine sehr schöne Transportbox zertreten haben soll. Das geschah am 11.08., am 13. sahen wir noch die Leiche (zweigeteilt) direkt vor Campsite Nr. 3 im Channel, die nur mit viel Mühe geborgen werden konnte. Nun gut, das läßt sich vom Hörensagen und als Wildtierlaie nicht wirklich beurteilen, Tatsache dürfte sein, daß Wildtiere und \"Massentourismus\", wie in Savuti, nicht immer glimpflich aufeinandertreffen.Vielleicht aufgrund dieser Strafaktion waren die Ellies im näheren Umkreis jedenfals ziemlich nervös. Ansonsten war fast alles beim Alten, das große Löwenrudel war genauso anwesend wie zahlreiche Elefantenbullen und einige vereinzelte andere Tiere, darunter ein Leopard, den für uns der Pascha morgens um kurz nach 6 auf einem Baum gespottet hat, nachdem wir diesen einige Zeit verfolgt hatten. Nach 1,5 Stunden wurde es dem Leo zuviel – um uns standen nach kurzer Zeit auch noch 7 Safariwagen. Er verzog sich in die Büsche, wir in den Channel, der sehr schön abgefahren werden kann. Im gesamten Gebiet waren nahezu alle Wasserlöcher gefüllt, dadurch verteilte sich alles ein wenig mehr als sonst im August. Nur das Löwenrudel hatte sein meeting brav am unbefüllten künstlichen Loch: Löwen links, Autos rechts…Die Elefanten tummelten sich derweil im Loch hinter dem Wäldchen. In Kasane waren wir auf der Campsite der Chobe Safari Lodge. Das Abendinner wird nicht besser, dafür aber teurer. Dennoch mal entspannend, nicht selbst zu kochen. Der ATM beim Spar gibt mit Visa 500 Pula bei Schnellbezug, bei individueller Eingabe auch mehr (hatte aber dummerweise schon die 500 gedrückt). Ich erinnere max. 2000 Pula vom letzten Jahr. Die Hunters Road ist landschaftlich ganz klasse, Tiere waren rar und sehr scheu, aber eine große Rappenherde ließ uns ungewöhnlich nah auf ca. 100 m ran. Das hatten wir bislang nur im Mahango, da geht’s sogar noch näher. Die Vet Kontrolle 60 km vor Nata war dann im Gegensatz zu Kasane recht lasch, außer Schuh und Reifen kein Check, obwohl dort angeblich der Seuchenherd sein soll. Vielleicht in umgekehrter Richtung schlimmer. Die Nata Lodge Campsite kann man machen, vor allem, wenn man mal wieder gut duschen will, sonst würden wir dort nicht wieder hingehen, lieber an der Kazuma Pan wild stehen. Nxai Pan lohnt um die Jahreszeit weniger, trotzdem waren wir von der Landschaft sehr beeindruckt. Wer im April/Mai dort ist, sollte sich das nicht entgehen lassen. Wir hatten zwei Löffelhunde morgens um 9 und waren somit auch mit der Tierwelt versöhnt. Das Wasserloch ist nicht mehr defekt, sondern wird einfach nicht befüllt, dafür aber ein neues, und wesentlich weniger attraktives etwa 2 km nördlich. Die Duschen/WC’s an der Campsite hatten kein Wasser. Xwaraga Camp: die private Campsite der Lao la Tau Lodge wurde ja vielfach gelobt, das können wir nicht ganz nachvollziehen. 66 Pula pro Nase und Nacht sind auch nicht mickrig, dafür kann man ein wenig in das Flusstal schauen, dort rumlaufen ist untersagt (und teilweise auch nicht ungefährlich!). Selber fahren auch verboten. Es werden aber Touren für 75 Pula pro Person angeboten, auch abends. Wir haben dann 19 Uhr bis 21 Uhr gebucht, aber leider soll dann der Guide krank geworden sein. Mein Eindruck: man wollte die Nachmittagstour noch auffüllen und die Abendtour ausfallen lassen. Wir habens trotzdem mitgemacht und dadurch nette Südafrikaner kennengelernt, aber seitens der Lodge fühlten wir uns dennoch ein wenig veräppelt. Was in der Jahreszeit dort einmalig ist, sind die tausende Zebras und Gnus, die aus den Nxai und Makgadikgadi Pans an den Boteti kommen. Jede Menge Geier wissen denn auch, warum sie da sind, von den zwei Löwenrudeln der Region haben wir aber nichts gesehen, sondern nur gehört. Zwischestop in Maun, Üb ernachtung Safari Island Lodge, Camping. Den Platz finden wir besser als Croc Campsite, außerdem war das ja mit viel hin und her letztes Jahr mal zu, mal wieder offen. Sonst scheinen auf der Island Lodge aber kaum noch die Fixkosten reinzukommen. Wenn Croc die Campsite nun ausbessert, wird das sicher wieder erste Wahl. Mal sehen, was die Besitzerrochaden noch so bringen. Der ATM am Flughafen listet außer AOK alle bekannten Kartenlogos auf, gibt aber trotzdem nach wie vor nur bei Visa etwas Bares. Es folgten zwei Tage Fly-In ins Gunns Bush Camp = Semetsi Camp. Die werden (inzwischen?) beide von Gunns geführt, verschiedene Kategorien (Festes Zelt/Kuppelzelt), mit Vollverpflegung, Mokoro- und Fußpirsch. Man kann auch ganz in den Busch, mit dem Mokoro, das Kuppelzelt wird dann irgendwo aufgebaut, selbst kochen etc. Die beiden Tage waren das Highlight, auch wenn unser Guide lädiert war und die Touren dadurch recht kurz. Da half auch keine Medikamentenspende. Enttäuschender fanden wir, dass sich durch unsere Buchung von 12 Uhr mittags bis 12 Uhr mittags eigentlich nur 1,5 Tage mit drei Aktivitäten ergaben. Angeblich werden von Gunns die Poler ganztags gebucht, ebenso sei die Parkgebühr auf ganze Tage bezogen (nicht bis 11 Uhr Folgetag). Unser Ausflug aus dem Delta war dann auch noch auf 10 Uhr festgelegt statt 12 Uhr (da hätte man gar keinen Flug!). Insgesamt hatten wir den Eindruck, die Touristen werden sehr professionell und rationell ein- und ausgeflogen. Der Getränkeverkauf steht sehr im Vordergrund, die Modalitäten dafür gehören zu den ersten Infos, die man erhält. Allerdings sind die Preise korrekt und deutlich unter denen einer Berghütte, die Betreuung – bei uns durch Conny – sehr nett. Das Camp wurde vergrößert, es wirkt nicht mehr so einsam und gemütlich, wie wir es von einem Bericht von Freunden kennen. Trotzdem ein unvergessliches Erlebnis, das man sich gönnen sollte. Wer es exklusiver und einsamer möchte, muß deutlich tiefer in den Geldbeutel greifen. Die letzten drei Botstage waren wir in den Makgadikgadi Pans. Njuca Hills ist ein Traum, einsam, toller Rundumblick. Wir fuhren dann, nun mit zwei Wagen, südlich, um den Pfannenrand und die Palmenwälder, die von diversen Reiseführern versprochen wurden, zu sehen. Leider kann ich deren Beschreibungen nicht bestätigen. Wer das haben möchte, muß sich im östlichen Teil aufhalten. Im südlichen und südwestlichen Park gibt es wenig zu sehen. Wir haben dafür – aufgrund des extrem hohen Grases – zweimal unter den Wagen gelegen, um reichlich Stroh aus allen Poren zu entfernen. Die Fahrt längs des Boteti nach Norden war dann ein Albtraum. Ein Feuer hatte zahlreiche Bäume flachgelegt. Die Ranger oder Arbeiter haben aber nur mal eben die Äste soweit gesägt, dass sie nicht an den neuen Elektrozaun kamen. Ansonsten durften wir äußerst mickrigen Umfahrungen durch den Wald folgen, das ging wahrhaft über Büsche und zwischen zahlreichen dicken Ästen hindurch, zum Glück hatten wir einen gnädigen Vermieter. Ansonsten: die Shell Map, alle daraus oder sonst wo abgeschriebenen Karten der diversen Führer und selbst die vom Ranger am Nordeingang ausgegebene Karte sind sämtlich falsch. Drei der verzeichneten Wege existieren nicht (mehr), der besagte Elektrozaun führt auch an der ganzen Südgrenze entlang, und zwar ca. 5 km weiter südlich als die alte Parkgrenze. Im Gegenzug zu dieser Vergrößerung wurde aber der gesamte Boteti südlich Khumaga aus dem Park genommen. Folge: südlich Khumaga völlig uninteressant, nördlich tummeln sich dann die oben erwähnten tausende Zebras und Gnus auf recht engem Raum, hier verläuft der Zaun außerhalb des Flussbettes. Im Moment sehr schön und ein Löwenparadies, in ein paar Jahren aber eventuell total abgeweidet. Wo die Tiere dann, wenn zudem weniger Wasser im Boteti steht und nur die zwei oder drei Pumpen der Lodge arbeiten, bleiben sollen, wird man sehen. Raus können sie nicht, nur zurück in den trockenen Norden und Osten. Der Konflikt zwischen Bauern/Rinderzüchtern hie und Park dort wurde mit dem Zaun wohl eindeutig entschieden. Im Teil nördlich Khumaga kann man übrigens ansonsten ungehindert von der Khumaga Campsite aus herumfahren. Es ist, wie die gesamte von uns befahrene Strecke im Makgadikgadi Park, auch nicht sonderlich schwierig, Luft ablassen war an keiner Stelle erforderlich, das meiste wäre zudem auch ohne Allrad gegangen. Ich würde, solange die Situation noch ok ist, jederzeit wieder zum Boteti gehen, aber dann gleich in den Park und nicht in das Xwaraga Camp. Die Khumaga Campsite entspricht Botsdurchschnitt und ist gut auszuhalten. Allen, die in nächster Zeit in den genannten Regionen sind, wünsche ich mindestens soviel Spaß und Erlebnisse, wie wir sie hatten. Steinbeisser |
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30 Aug 2006 08:59
#22420
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Hallo Steinbeisser,
das ist mal eine ordentliche Beschreibung mit guten Infos. Ich werde hoffentlich nächstes Jahr dort sein und Deine Infos werden mir sicherlich bei der Planung weiterhelfen. DANKE ! |
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11 Sep 2006 23:32
#23109
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Hi Rebecca, merci für die Blumen. Denke aber daran, daß bis nächstes Jahr noch viel Wasser den Okavango runterläuft und Du auf jeden Fall neueste Infos suchen mußt. Viel Spaß bei der Planung, wir entscheiden im November, ob es auch schon in 2007 wieder runtergeht...Leider immer im August, aber so ist das Leben ...
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12 Sep 2006 20:57
#23165
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ich les alle reiseberichte sehr gerne.
deinen find ich aber momentan ganz besonders informativ, weil er genau die ifnos präsentiert, die man braucht, wenn man eine tour plant (was ich tue). vielen dank für deine mühe!! |
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14 Nov 2006 14:47
#25659
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Hallo Steinbeisser,
beim Stöbern im Forum bin ich wiedermal auf Deinen Reisebericht gestossen. Ich hatte diesen schon vor unserem Urlaub (Oktober 2006) mal gelesen. Da wir jetzt einen Teil dieser Strecke gefahren sind, habe ich mal unsere Erfahrungen verglichen. Ein ganz grosser Gegensatz fällt mir besonders auf: Wir waren auch am Xwaraga-Campsite der Leroo la Tau-Lodge, haben aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Wir haben auch den Gamedrive um 19.00 Uhr gebucht und das sollte der beste Drive unseres Urlaubs werden. Der Guide erzählte gleich, dass ein Löwenrudel in der Nähe war, aber seit 4-5 Tagen hätte niemand die Löwen mehr gesehen und er will sie unbedingt suchen. Wir sahen auf diesem Drive mehr Tiere als auf allen anderen Drives zusammen. Elefanten (natürlich), 100er Zebras, Hippos ausserhalb des Wassers, Hyänen, 2 verschiedene Wildkatzen, etc. Und ganz am Schluss fanden wir auch das Löwenrudel! Unser Guide war wahrscheinlich noch glücklicher als wir. Der ganze Drive hatte nicht, wie beim Buchen gesagt, 2 Stunden gedauert, sondern 3 1/2 Stunden. Und das alles für uns beide ganz allein, da wir die einzigen Gäste auf dem Campingplatz waren. Gruss Beate |
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19 Nov 2006 18:01
#25899
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Hallo Beate,
freut mich, daß Ihr am Boteti bzw. Xwaraga Camp mehr Glück hattet, so wird es eben viellicht manchmal schon von einem auf den anderen tag anders sein können. Auch den kompletten Bereicht habe ich inzwischen gelesen, ich finde, da hattet Ihr eine sehr schöne Tour und ja auch im Moremi viel Tierglück! Daß die Platz\"disziplin\" vieler Besucher so im Argen liegt, hat uns übrigens auch schon einige Mal sehr geärgert, aber wie Du schon schreibst, man hat eigentlich keine Lust auf Diskussionen und sucht sich halt irgendwas... Wundert mich aber, daß es auch im Oktober noch so zugeht, wir erleben es immer nur im August. Die Nxai Pan haben wir übrigends, abgesehen von den wenigen Tieren, landschaftlich sehr schön empfunden, aber das ist ja auch individuell.. Gruß, ich bin auch gespannt auf Bilder Steinbeisser |
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