THEMA: Alles außer Löwen - Sieben Wochen südliches Afrika
29 Okt 2011 07:59 #211068
  • Nunanani
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  • Nunanani am 29 Okt 2011 07:59
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2. September 2011, Freitag, 22. Tag in Mozambique
Aufgestanden bei strahlend blauen Himmel und wie jeden Tag Sonnenschein. Nach einem wieder sehr guten Frühstück sind wir losgefahren 470 km Richtung Mozambique nach Xai-Xai (sprich Schai-Schai). Spannend sollte der Grenzübertritt werden, da wir erstens noch kein Visum hatten und das erst an der Grenze kaufen wollten und zweitens sollte die Grenze nicht ganz ungefährlich sein.
Als wir schließlich an der Grenze ankamen, stürzten sich alle möglichen Menschen wie die Schmeißfliegen auf uns, wollten uns Dinge verkaufen, uns den Weg zeigen, Geld wechseln, Papiere in die Hand drücken... Stress breitete sich aus und da es eh schon so warm war, waren wir in kürzester Zeit in Schweiß gebadet. Das Ausstempeln aus SA verlief problemlos, so kamen wir an die Mozambiquanische Grenze, wo wieder tausende von Menschen sich auf uns stürzten, zwischendurch wuselten noch Militär, irgendwelche Leute, die mit Karten vor unser Nase rumwedelten, sie seien offiziell und dann raunte immerzu irgendwo jemand einen utopischen Wechselkurs in unsere Ohren.
Problemlos bekamen wir unser Visa, mit Foto, stempelten unser Auto ein, bekamen wieder irgendwelche Zettel, die später vom Militär überprüft wurden.
Endlich über die Grenze hielt uns auch schon die Polizei an, quatschte kurz mit uns und sagte dann: Please give me a present!“. Also bekam er ein kleines „present“ und wir fuhren weiter.
Die karge Landschaft wurde nach und nach grüner und grüner, neben uns wuchsen Bananenstauden, Palmen und Zuckerrohr und das Land wurde flach. Über „Potholes-Strassen“ und „Gravelroad“ fuhren wir Kilometer um Kilometer Richtung Meer.


Zwischendurch dachten wir, wir wären in eine Sackgasse gefahren, da vor uns eine Brücke für Züge war, gerade als wir umdrehen wollten, kamen uns auf den Schienen Autos entgegen. Wir staunten nicht schlecht. Also fuhren wir auch, als frei war, auf den Schienen über die Brücke. Wieder ein kleines Abenteuer gemeistert.



Die Häuser neben der Straße waren alle unglaublich bunt und im portugiesischen Stil.






Nach ewiger Fahrt kamen wir schließlich in unserer Unterkunft an (www.nascer.co.za), wo wir ein schönes großes Chalet mit Blick aufs Meer bekamen. Mit ein paar Strandläufern (den Tieren) sind wir noch am einsamen Strand spaziert und ins warme Meerwasser gesprungen. nach einem Sundowner auf unserer Terrasse hat Andi wieder fantastisch gekocht und wir sind früh ins Bett gegangen mit dem Meeresrauschen im Hintergrund.


3. September 2011, Samstag, 23. Tag in Mozambique
Nach einer schwülwarmen, stickigen, mückigen Malaronenacht sind wir bei starkem, kühlen Wind und bedecktem Himmel am Strand des Indischen Ozeans aufgewacht. Nach unserem Frühstück sind wir erst mal losgegangen, den Strand genauer anschauen, nachdem wir eine Stunde in die eine Richtung über feinsten, weichen, weißen Strand gelaufen waren und wir nur zwei andere Menschen gesehen hatten, sind wir langsam wieder zurück.



Bei einem kleinen Shop haben wir uns fürs Mittagessen eine Art Semmeln geholt und nach einem kleinen Lunch sind wir wieder an den Strand. Leider war der Wind immer noch so kalt, dass wir nicht ins Wasser wollten, sondern habenn nur das Meer, die Strandläufer und vor allem die Krabben beobachtet.








Den ganzen Tag sahen wir wieder kaum andere Menschen und wir genossen die ewigen Strände nur für uns zu haben. Nachmittags waren die Wolken auch wieder weg, nur der Wind, der eigentlich ganz angenehm war, blieb.
Abends haben wir noch gebraait und wegen des Sturms waren auch keinerlei Viecher mehr da, was sehr angenehm war.
Nach ein bisschen Sterne anschauen, den Wellen zuhören sind wir wieder früh ins Bett.

Die nächsten drei Tage verliefen ziemlich genauso, deswegen lasse ich die jetzt einfach aus. Das Wetter wurde ein bisschen schöner und weiterhin waren wir weit und breit die einzigen Menschen.

6. September 2011, Dienstag, 26. Tag in Mozambique
Heute waren wir um 5.55 Uhr am Strand, um die Sonne aufgehen zu sehen, leider war sie aber wohl um 5.40 Uhr aufgegangen, und wir sahen sie schon rötlich über dem Meer stehen. Nachdem der Tag so schön begonnen hatte, sind wir nach einem kurzen Frühstück losgefahren zurück Richtung SA dort wieder nach Nelspruit.

[attachment:10]P1020635.JPG[/attachment]

Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen sind wir Kilometer um Kilometer und Stunde um Stunde durch Mozambique Richtung Grenze gefahren. Diesmal sind wir durch die Hauptstadt Maputo gefahren, die uns sehr beeindruckt hat. Alles war hektisch laut und chaotisch, die Autos und Eselkarren sind qureuz und quer gefahren, zwischendurch sind Menschen über die Strassen gerannt, jeder wollte jedem etwas verkaufen und wir mittendrinnen mit unserem unauffälligen Auto.

[attachment:11]P1020643.JPG[/attachment]
Der Grenzübertritt verlief problemlos und relativ schnell, etwa eine halbe Stunde und die letzte Stunde Fahrt in SA hatten wir doch auch schon richtig Hunger. Also haben wir in der Shopping Mall (klimatisiert, kühl, gepflegt und relativ ruhig) ganz entspannt Burger und Avokado-Sandwiches gegessen und uns einen Internetstick besorgt und natürlich noch ein bisschen rumgestöbert.
Gegen späten Nachmittag waren wir dann wieder zurück in unserem B&B Ekukhanyeni, wo wir sehr herzlich begrüßt wurden.
Nach einem fantastischen 3 Gänge-Essen sind wir früh und erledigt ins Bett und freuten uns auf den nächsten Tag im Krüger national Park. Vielleicht würde Andi da endlich seinen ersten wilden Löwen sehen!
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Südafrika, Botswana, Namibia, Zimbabwe, Mosambik,...
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30 Okt 2011 08:16 #211165
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  • Wildhund am 30 Okt 2011 08:16
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Hallo Nunanani,

endlich geht Dein Bericht weiter. Ich bin bereits gespannt, ob Ihr im Krüger dann eure Löwen gesehen habt.
Freu mich auf die Fortsetzung,
Viele Grüße,
Wildhund
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31 Okt 2011 13:33 #211265
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  • Nunanani am 29 Okt 2011 07:59
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Vielen Dank!
Ja, die Löwen...!

7. September 2011, Mittwoch, 27. Tag in Südafrika
Wieder sind wir um kurz vor sechs aufgestanden, um möglichst viel vom Tag zu haben, da wir heute in den Krüger National Park fahren wollten. Das Frühstück (je zwei Sandwiches, Muffins, Joghurt, Bananen und Tee) hatten wir dabei, um es im Park zu essen. Nach etwa einer Stunde Fahrt waren wir schließlich da und fuhren auf Teerstrassen durch den Park. Insgesamt gibt es im Park etwa 3000 KM Strasse, also hatten wir uns vorher eine kleine Route, die an einem Tag zu machen ist, ausgesucht, die am Fluss Sabie entlang führte.
Am ersten Wasserloch frühstückten wir schließlich mit Blick auf ein paar riesige Vögel, Hippos und ein paar Böcke.



Auf unserem weiteren Weg kamen wir zu einem Bird Hide (was für friedliche tolle Plätze – da könnte ich mich ja tagelang rein setzen), bei dem wir wieder faszinierende Vögel sahen, leider weiß ich die ganzen Namen nicht, vielleicht lerne ich sie bis zum nächsten Mal, Hippos, die ihr Revier markierten und sogar ein Krokodil.





Im KNP ist es ganz praktisch, dass noch so viele andere Autos unterwegs sind, so weiß man immer, wo was zu sehen ist; zu vergleichen ist ein solcher GameDrive mit denen in Botswana oder auch Simbabwe oder Mozambique nicht, aber es ist trotzdem wahnsinnig beeindruckend und man sieht doch sehr viele wilde Tiere; leider verpassten wir ein Löwenweibchen um etwa eine Minute, dafür sahen wir ein totes Impala in einem Baum hängen; es muss kurz zuvor von einem Leopard gerissen und zwischen die Äste gehängt worden sein.
Außerdem sahen wir wieder Elefanten, Kudus, Zebras, Nashörner, Giraffen, Baboons und ein Sitatunga.




Gegen späten Nachmittag nach acht Stunden im Park haben wir uns dann doch etwas erledigt und voller Eindrücke wieder auf den Rückweg in unser B&B gemacht, wo wir abends noch gut gegessen und früh geschlafen haben.

8. September 2011, Donnerstag, 28. Tag in Südafrika
Heute lag wieder ein langer Autofahrtag vor uns. Nach einem guten Frühstück sind wir losgefahren, um knapp 600 km in die Drakensberge in das Champagne Valley zu fahren. Dort wollten wir in einem sehr netten, kleinen B&B bleiben, wo wir auch vor vier Jahren schon einmal sehr schöne Tage verbracht hatten.
Nach sieben Stunden Autofahrt über schnurgerade Straße ein paar Hügel hoch und runter (bis zu 1900 m) kamen wir schließlich an. Sehr herzlich und voller Freude wurden wir vom Jimmy und Heather in Empfang genommen, die sich sichtlich freuten, uns wiederzusehen. Nachdem wir ein bisschen auf der Terrasse gequatscht hatten und den Blick über den Garten bis hin zum höchsten Berg Dragon's Peak genossen hatten, sind wir zum Essen bei dem Drakensberg Boys’ Choire gegangen.



Inzwischen war schon wieder fast Vollmond und das Land und die Berge leuchteten silbern im hellen Mondlicht.
Auf unseren Fahrten war uns des öfteren aufgefallen, dass es zwischendurch immer wieder ganz grüne Wiesen gab, die im sonst so trockenen verdörrten Land sehr auffielen. Uns wurde erklärt, diese grünen Wiesen seien Firebreaks. Per Gesetz sei jeder Landbesitzer verpflichtet, solche Firebreaks bis Ende Juli einzurichten, indem die Felder kontrolliert abgebrannt würden, woraufhin sehr schnell grünes Gras nachwächst, das nicht so leicht brennen kann. So könne sich im Falle eines Buschfeuers das Feuer nicht ausbreiten.

9. September 2011, Freitag, 29. Tag in Südafrika
Nachdem wir gemütlich ausgeschlafen hatten und nach einem sehr guten Frühstück auf der Terrasse mit Blick über die Drakensberge begleitet von lauter kleinen Vögeln und elf über uns kreisenden Geiern sind wir erst mal 10 km den Berg runtergefahren, um dort unsere Wäsche abzugeben und noch mal fünf Kilometer weiter ein paar Shops anzuschauen und zu stöbern. Eigentlich wollten wir ein wenig wandern im Monk's Cowl gehen, da es aber 32 Grad hatte, beschlossen wir doch lieber in das nächste Hotel zu gehen und uns dort an den Pool zu legen. Mit Blick über ewige Weiten auf die Drakensberge lagen wir also an einem saukalten Pool und genossen das Leben.


Kurz vor Sonnenuntergang waren wir wieder bei unserem B&B und gingen dort ein wenig über die nächsten Hügel spazieren.
Abends saßen wir noch ein wenig mit Jimmy und Heather und sie erzählten uns sehr interessant, wo sie schon alles in Afrika waren und was sie so erlebt hatten. Es ist schön mit jemand zu sprechen, der ähnliche Reisen gemacht hat und sich zum einen vorstellen kann, wie alles so ist und zum anderen echtes Interesse an den Erlebnissen zeigt.
Plötzlich sagte Jimmy, wir sollten mal rausschauen, der Hügel gleich angrenzend an den Garten brennt. Irgendjemand hatte an drei Stellen angefangen, das strohtrockene Gras abzubrennen. Wir verstanden erst gar nicht, was los ist und warum sie sich gar nicht aufregten, war das jetzt gewollt oder nicht? Schließlich begriffen wir, das waren Brandstifter gewesen, die das wohl lustig fanden. Die Farmer und Leute, die hier in der Gegend wohnten, verließen sich aber einfach auf ihre Firebreaks. Niemand kam, um es zu löschen, niemand kümmerte sich um die Brandstifter und so etwas wie eine Feuerwehr gibt es hier gar nicht. Die Asche des riesigen Feuers flog bis zu uns, wir konnten die Hitze des Feuers spüren und besonders hörten wir das Prasseln des Feuers. Noch dazu ging ein Wind der das Feuer immer weiter und weiter antrieb. Mir war das ganz schön unheimlich, vor etwa einer Stunde waren wir da noch spazieren gegangen und nun stand alles lichterloh in Flammen.



Trotz des aufregenden Feuers sind wir noch kurz was essen gegangen, und haben danach das Feuer unter dem Vollmond weiter beobachtet. Inzwischen war auch der ganze Boden bei uns schon mit Asche bedeckt und alles roch nach Rauch. Aber niemand machte sich Sorgen, also gingen auch wir bald zu Bett, um zu warten, wie es am nächsten Morgen aussehen würde.
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03 Nov 2011 15:14 #211671
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  • Nunanani am 29 Okt 2011 07:59
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10. September 2011, Samstag, 30. Tag in Südafrika
Neugierig sind wir am nächsten Morgen aufgewacht und haben als erstes geschaut, was alles verbrannt war.

Wirklich der ganze Berg bis zu den Firebraks war verbrannt. Wir konnten es irgendwie gar nicht richtig fassen, dass jemand mutwillig einfach einen ganzen Berg abfackelt.

Nach dem Frühstück mit Blick auf den verbrannten Berg sind wir ein paar Kilometer den Berg hochgefahren, um uns dort eine Vogel-Show anzuschauen. Höchst eindrucksvoll wurden uns die Eulen, Adler und Falken erklärt und uns wurde gezeigt, wie sie leben und wie sie von Menschen trainiert werden können. Dazu hatten wir den fantastischen Weitblick über das gesamte Tal. Andi hätte am liebsten den Adler mitgenommen.
Gegen späten Nachmittag als es nicht mehr ganz so heiß war, sind wir auf eine kleine 2 Stunden Wanderung gegangen, durch die verbrannten Felder und in einen uralten Wald an einem Fluss entlang. Wie verwunschen sah hier alles aus.
Immer wieder auf unserer Reise sahen Gegenden aus, wie aus „Herr der Ringe“ und wir konnten uns lebhaft vorstellen, wir J.R.R. Tolkien in Südafrika war und hier seine Landschaftseindrücke bekommen hatte.
Abends packten wir wieder unsere Sachen ein, um am nächsten Tag früh wegzukommen. Mit Jimmy und Heather hatten wir uns schon für Februar in Kapstadt verabredet, also würde der Abschied von den beiden nicht für lange.

11. September, Sonntag, 31. Tag in Südafrika
Früh sind wir aufgestanden, um knapp 700 km durchs Landesinnere Richtung Süden zu fahren.



Nach 9,5 Stunden im Auto und unglaublich vielen Baustellen, sind wir schließlich in der Mitte von Nichts in Colesberg angekommen. Der Ort liegt genau auf der Hälfte der Strecke zwischen Johannesburg und Kapstadt, sowie Durban und Kapstadt, die beiden Haupttverbindungsstrassen treffen sich hier. In dem Ort gibt es eigentlich nur eine Tankstelle, einen Supermarkt und hunderte von B&Bs und Übernachtungsmöglichkeiten. Hier kommt man nur zum übernachten her, und ist möglichst schnell wieder weg.
Nach einigem Suchen fanden wir schließlich eine okaye Unterkunft, haben noch kurz was gegessen und sind dann ganz erledigt vom ewigen fahren früh ins Bett. Aber dafür wussten wir ja, dass der nächste Tag nicht mehr so lange zum Fahren werden würde.

12. September 2011, Montag, 32. Tag in Südafrika
Nach einer unruhigen Nacht sind wir früh aufgestanden und nach einem leichten Frühstück losgefahren Richtung Witmos. Dort wollten wir Katrina und ihre Familie und natürlich die Ochsenwagen besuchen und dort ein paar Tage bleiben. (www.oxwagoncamp.co.za/)
Nach einer kurzen Vier-Stunden Fahrt kamen wir schließlich auf der Farm an. Der nächstgrößere Ort (größer ist relativ) ist 60 km entfernt und die letzten 20 km zur Farm gehen nur über Gravelroad.
Anton, Katrinas Mann, nahm uns herzlichst in Empfang und zeigte uns gleich unseren Ochsenwagen und alles andere wichtige und ließ uns dann in unserem Ochsenwagen umgeben von Natur, Bergen, pupsenden Angoraziegen und Kühen ein wenig ankommen. Neben unserem Ochsenwagen stehen noch vier andere im Halbkreis um einen großen Braaiplatz und es gibt ein Haus mit Kamin, Küche, Bädern und einem riesigen Esstisch. Elektrizität gibt es keine, dafür muss man abends einige Öllampen anmachen und fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt.









Wie schön ist diese Ruhe und diese Stille, außer Tieren und dem Wind ist hier nichts zu hören oder zu sehen.
Wir fühlten uns gleich wieder sehr wohl und freuten uns, hier ein paar Tage verbringen zu können. Am späten Nachmittag sind wir dann noch zur Farm gefahren, um Katrina zu besuchen und mit allen ein bisschen zu quatschen. Katrina machte uns noch ein fantastisches Essen, welches wir mit zu den Ochsenwägen nahmen, um es dort an dem riesigen Tisch im Feuerlicht zu essen. Nachdem wir noch ein bisschen afrikanisch fern gesehen hatten, sind wir im Mondschein zu unserem Ochsenwagen gegangen und haben uns dort in unsere Schlafsäcke, unter eine normale Decke und unter eine Schafswolldecke gelegt und haben es genossen wieder so sehr in der Natur zu sein.
Die Ziegen und Kühe schliefen irgendwo weit entfernt von uns, also war außer dem Rauschen des Windes absolut nichts zu hören. Diese Stille ist so beeindruckend und beruhigend.


13. September 2011, Dienstag, 33. Tag in Südafrika
Kurz nach Sonnenaufgang, also um viertel vor sieben sind wir bei strahlendem Sonnenschein aufgestanden nach einer doch recht kühlen Nacht; - zum Glück hat mein Schlafsack seine Komfortzone bei -4 Grad -, haben gefrühstückt und uns fertig gemacht und sind dann zur Farm gefahren, da Anton uns mit auf einen Berg nehmen wollte, wo vielleicht ein paar Böcke wären. Er wollte mit seinen Arbeitern Jungschafe runtertreiben, um sie zu impfen. Auf dem Weg sahen wir endlich Springböcke und sogar ein schwarzer Springbock war dabei, Blessböcke, auch weiße und Kudus.
Vom Gipfel aus hatten wir einen fantastischen Blick über das Farmland, wo überall Ziegen und Schafe rumliefen.
Nach diesem schönen Erlebnis sind Andi und ich zu Katrinas Shop „The Studio“ in Bedford, einem kleinen 40 km entfernten gefahren, um uns den Shop anzusehen und ein bisschen mit Katrina zu plaudern. nachdem wir in einem Farmstall auch noch ein zweites Frühstück zu uns genommen hatten, sind wir wieder zurück zu unseren Ochsenwägen gefahren. Dort angekommen rief Andi plötzlich, ich sollte unbedingt schnell in das Haus kommen, es sei wohl ein Monkey drinnen gewesen! Und tatsächlich hatte ein Monkey oder mehrere alles in heilloses Durcheinander gebracht, mein Obst aufgegessen und alles angebissen, was er gefunden hat. Erst befürchteten wir, dass wir etwas offen gelassen hatten, aber dann sahen wir, dass er sich ein Loch in ein Insektengitter gemacht hatte, durch das er reingekommen war.


Ich war so was von sauer, mein ganzes Obst hatte so ein kleines Vieh aufgegessen und dann auch noch so ein Chaos, wenigstens hatte er nicht auch noch reingemacht! Nachdem wir alles wieder sauber gemacht hatten und das Loch reparier hatten, setzten wir uns noch ein bisschen in die Sonne und genossen den Nachmittag.

Spätnachmittags sind wir noch ein bisschen den nächsten Hügel hochgeklettert und abends hat Katrina uns wieder sehr gutes Essen (Lambchops!) vorbei gebracht, das wir gegessen haben.
Leider waren abends ein paar Wolken am Himmel, dass wir nur ein paar Sterne und den aufgehenden Mond nur hinter den Wolken sehen konnten, aber trotzdem war es wieder ein tolles Erlebnis, mitten in der Wildnis zu schlafen und der Natur so nah zu sein.
14. September 2011, Mittwoch, 34. Tag in Südafrika
Nachdem wir ewig ausgeschlafen haben, haben wir den ganzen Tag gefaulenzt, die Sonne genossen, die frische Luft, die Ruhe, die pupsenden Goats und das Nichts tun müssen.
Andi hat noch ein bisschen am Auto rumgewerkelt, die Nacht-Tier-Such-Lichter sollten auf einen separaten Schalter verlegt werden, und nachmittags sind wir noch mal für eine Stunde spazieren gegangen.
Nach einem kurzen Besuch auf der Farm und Besuch des Internets haben wir uns wieder Lambchops gegrillt, Feuer im Kamin gemacht, Sundowner getrunken, das Auto gepackt und einfach die Ruhe wieder genossen.
Diesen Abend waren keine Wolken am Himmel und es war ein unglaublicher Sternenhimmel zu sehen. Ich haben nie so viele Sterne wie da gesehen. Das Bild eines solchen Sternenhimmels war für mich so eindrucksvoll, dass ich es so schnell nicht vergessen werde. Später kam noch der noch immer fast volle Mond raus und alles war hell in silbernes Licht getaucht. Ohne jegliches Licht konnte man draußen rumlaufen und trotzdem die Gegend und alles erkennen (dafür waren es nicht mehr ganz so viele Sterne).
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05 Nov 2011 08:53 #211892
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Hallo Nunanani,

immer noch keine Löwen in Sicht? Ich hoffe, Ihr habt danach keine weiteren Ärger mit den Monkeys mehr gehabt...
Weiter so, lese den Reisebericht sehr gerne, vor allem, weil es nicht eine "übliche" Tour ist.

Viele Grüße,

Wildhund
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