THEMA: Alles außer Löwen - Sieben Wochen südliches Afrika
13 Okt 2011 19:16 #208631
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  • Nunanani am 13 Okt 2011 19:16
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Liebe Fomis,
nachdem wir so viele Tips, Anregungen, Hilfe und sogar ein Auto aus dem Forum bekommen haben, kann ich vielleich durch einen Reisebericht, der ursprünglich ein Reiseblog war vielleicht ein wenig zurück geben.
Alles, was ich schreibe, ist meine Meinung und sind meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse. Wenn ich irgendwas falsch bezeichne oder nicht richtig benenne oder erkläre, ist das nicht böse gemeint, sondern alles darf gerne verbessert und auch kritisiert werden.

August 2011 1. Tag in Namibia

Nach einem ewig langen Flug – von München nach Paris, von Paris sehr komfortabel mit dem A 380 nach Johannesburg und von dort schließlich nach Windhoek – sind wir von Klaus, bei dem unser Auto stehen sollte, vom Flughafen abgeholt worden. Bei strahlendem Sonnenschein 30 Grad Celsius 35% Luftfeuchtigkeit und einem irrealen Gefühl, als wäre man gar nicht wirklich weg gewesen, fuhr er erst noch mit uns in die Innenstadt von Windhoek, wo wir wegen unserer Autoversicherung ein paar Dinge regelten. Dann fuhren wir endlich zu unserem Auto. Ein bisschen außerhalb von Windhoek über Gravelroad und durch erste Wasserlöcher fuhren wir zu seinem Grund, wo auch wirklich ein gewaschener blauer Landrover Discovery auf uns wartete (den wir übers Forum gefunden und gekauft hatten).



Nachdem Klaus uns noch ein bisschen unser Auto erklärt hatte und alles andere mit ihm geregelt war, fuhren wir gegen 18 Uhr inzwischen schon nach Sonnenuntergang bei aufgehendem Vollmond in Richtung unserer Lodge – Big 5 Mini Lodge - wo Klaus für uns reserviert hatte. Inzwischen waren wir doch schon fast völlig übermüdet und freuten uns nur noch auf eine heiße Dusche, was zu essen und ein Bett. Doch leider gab es bei der Reservation ein Missverständnis, wir waren erst für Oktober eingebucht und nicht August. Mit großen Augen standen wir da, weil sie auch nichts anderes mehr frei war. Wir sahen wohl so verzweifelt aus, dass sie eine Dame baten, uns ihr Zelt-chalet zu überlassen, was sie freundlicher weise auch tat. Wir hatten ein schlechtes Gewissen sie so zu vertreiben, aber sie meinte es sei vollkommen in Ordnung für sie.

Nach einem sehr guten Abendessen in der Lodge konnten wir dann unser Zelt mit separater Küche und Bad beziehen. Nach kurzer Betrachtung des fantastischen afrikanischen Himmels und der Geräusche (Grillen, Vögel, Geraschel irgendwo um uns herum) sind wir sehr früh ins Bett uns sofort eingeschlafen.
Da es nachts doch richtig kalt wird, zwischen 0 und 10 Grad schliefen wir unter allen Decken, die wir finden konnten und hielten es dann so ganz gut aus.
Wie schön, wieder hier zu sein.
Südafrika, Botswana, Namibia, Zimbabwe, Mosambik,...
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14 Okt 2011 09:54 #208731
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13. August 2011, 2. Tag in Namibia
Aufgestanden nach einer kalten Nacht auf 1640m Höhe in unserem B&B; nach einem kurzen Blick aus dem Zelt war klar, die Sonne scheint, fremde Vögel zwitschern, die Gurrtaube gurrt, ja, wir waren wirklich wieder in Namibia.
Nach einem guten Frühstück mit Müsli, Eiern, Speck und Toast haben wir uns dann langsam in die Stadt aufgemacht, um die fehlenden Sachen zu besorgen, wie Kühlschrank fürs Auto, eine Sim-Karte, Töpfe, Geschirr und so weiter. Wir dachten eigentlich, das wäre ganz schnell erledigt, aber wie das so in Afrika ist, dauert alles länger, was unter anderem auch daran liegt, dass man selber viele Pausen machen muss, um all das gute Essen und die spannenden Getränke zu probieren.
Nachmittags sind wir dann noch mal zu Klaus gefahren, um das Auto auszuräumen und überhaupt mal zu schauen, was alles drinnen ist.
Berge über Berge an nützlichen Dingen kam da raus, von der gut gefüllten Medizinschachtel über den Werkzeugkasten, Luftfilter, Winden, Mückenspray, Zelt... Es war eigentlich alles vorhanden, was man so brauchen könnte. Von ein paar Sachen mussten wir uns dann doch trennen, weil wir sonst unsere eigenen Sachen gar nicht mehr untergebracht hätten.
Kurz vor Sonnenuntergang waren wir schließlich fertig und sind wieder zu unserer Lodge zurück, wo wir abends noch einen sehr guten Braai bekamen und sind nach einem schönen Organisationstag wieder früh ins Bett gegangen.

14. August 2011, Sonntag, 3. Tag in Namibia
Nach einem wieder sehr guten Frühstück bei strahlendem Sonnenschein haben wir uns wieder nach Windhoek aufgemacht, um unsere Einkäufe für das Selbstversorgen zu erledigen. Zum Glück haben die Läden hier sonntags auch auf, zwar nur bis zwei, aber das reicht ja vollkommen. Das Schöne hier am Einkaufen ist, dass alles so entspannt ist, an der Kasse wird man nicht gehetzt, die Einkäufe werden in tausenden von Plastiktüten eingepackt, wobei alles nach Zusammengehörigkeit geordnet wird, also die Milchprodukte zusammen, Fleisch und Wurst zusammen, Getränke zusammen und so weiter, was das Auspacken enorm erleichtert. Erstaunt bin ich nur immer wieder über den Plastiktütenverbrauch.
Nachdem wir das erledigt hatten, sind wir wieder zurück zu unserer Unterkunft, wo Andi noch mal alles im Auto umgepackt hat und ich ein bisschen die Sonne und die Aussicht auf die Berge genossen habe.
Abends waren wir noch die obligatorische Sonntagabend Pizza im „Primi Piatti“ essen, die aber leider nicht mehr so gut war, wie die letzten Jahre.
Früh sind wir dann bei eisigem Wind wieder ins Bett gegangen und freuten uns darauf am nächsten Tag hoffentlich noch alle restlichen Dinge schnell erledigen zu können, um dann loszufahren in den Norden Namibias.

15. August 2011, Montag, 4. Tag in Namibia

Relativ früh sind wir aufgestanden und nach einem wie jeden Tag guten Frühstück in der Big 5 Mini Lodge sind wir los, um noch unsere Versicherung fürs Auto abzuschließen, Gas zu besorgen, 130 l zu tanken und 40 l Trinkwasser zu holen; wir bekamen alles, nur Gas hatten wir immer noch keins bekommen, aber wir waren uns sicher, dass wir unterwegs noch unsere Gasflasche würden auffüllen lassen können. Und was fast genauso wichtig war, wir hatten immer noch keine „Waschmaschine“; eine Waschmaschine ist ein verschließbarer Plastikeimer, der mit Wasser, Waschmittel und der Wäsche gefüllt aufs Autodach geschnallt wird. Durch die Wärme der Sonne und das Geschüttel auf den Straßen wäscht sich somit alles fast von alleine, nur auswaschen und fertig.
Wir immer dauerte alles wieder länger als erwartet, und so kamen wir erst gegen ein Uhr los. Vor uns lagen 550 km Straße, was 5,5 Stunden Fahrt bedeutet, was aber auch bedeutete, dass wir erst im Dunkeln ankommen sollten, was nicht so wirklich gut ist.



Wie wir uns schon dachten, mussten wir die letzte halbe Stunde im Stockdunkeln fahren (wenigstens haben wir ein echt krasses Fernlicht, dem nichts entgeht) und kamen schließlich bei Roys Restcamp (www.roysrestcamp.co.na) an, wo wir freundlich empfangen wurden und uns unsere Campsite gezeigt wurde. Wir bekamen noch einen Kartoffelsalat, den wir zu unserem Braai essen konnten. Während Andi sich um das Feuer kümmerte, baute ich schon mal im Dunkeln das Zelt auf.
In der Nähe hörten wir Affen schreien, der Mond ging nicht mehr ganz voll auf, das Kreuz des Südens leuchtete über uns.
Ein langer Tag ging schön zu Ende.
Südafrika, Botswana, Namibia, Zimbabwe, Mosambik,...
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15 Okt 2011 13:18 #208924
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Das mit dem Gas kommt mir sehr bekannt vor... Die LKW Fahrer in Südafrika haben zu der Zeit angeblich gestreikt und man bekam im ganzen südlichen Afrika kein Gas...
Sehr ärgerlich, wenn man Campen geht!
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16 Okt 2011 17:05 #209086
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Ja, das mit dem Gas und dem Campen war so eine Sache, aber dank Potjie und ein bißchen Erfindungsreichtum ging es auch so.

16. August 2011, Dienstag, 5. Tag in Namibia
Nach einem guten Buschfrühstück nach unserer ersten Nacht im eigenen (Boden-)Zelt, sind wir relativ früh losgefahren Richtung Rundu und den Caprivi.
Der Caprivizipfel ist der dicht besiedelteste Teil Namibias, auf wenigen Kilometern reiht sich ein Kraal an das andere, Haustiere laufen auf und neben der Straße und überall ist was los.





Irgendwie waren wir davon ausgegangen, dass wir mit einem Tank – ohne die Zusatzkanister - 800 km weit kommen würden, aber 150 km vor der nächsten Tankstelle stand unsere Anzeige schon fast auf Empty, wir sind also möglichst sparsam gefahren und haben die Anzeige beobachtet. Zum Glück sind wir noch bis zur Tankstelle gekommen, wo er dann auch wirklich komplett leer war.
In Rundu, einer wirklich richtig afrikanischen Stadt, war unglaublich viel los, überall Menschen, Geschrei, Verkehr. Wir waren das nach der langen Fahrt, auf der wir höchstens drei Autos begegnet waren, gar nicht mehr gewöhnt. Hier versuchten wir noch mal Gas zu bekommen, aber auch hier war keines mehr vorhanden. Langsam wurde es echt nervig; wie sollten wir denn kochen oder allein schon Tee und Kaffee machen, wenn der Gaskocher nicht geht?
Wenigstens habe ich endlich meine Waschmaschine bekommen.
Froh wieder aus der Stadt raus zu sein fuhren wir weiter Richtung Caprivi und der Botswanischen Grenze. 200 km schnurgerade geradeaus, keine Kurven, keine Hügel, nur gerade Strasse; uns kamen etwa zehn Autos entgegen und wir wurden von drei überholt.



Schließlich näherten wir uns der Nunda Lodge (www.nundaonline.com) in der wir letztes Jahr auch schon gewesen waren. Die Lodge liegt direkt am Kavango (der später Okavango heißt), man kann vom Deck aus Hippos und Krokodile beobachten; hier wollten wir also drei Nächte bleiben.
Wir bekamen einen sehr schönen Campingplatz zugewiesen und richteten uns erst mal ein. Zum Sundowner sind wir auf die Terrasse und haben einen unglaublich schönen Sonnenuntergang erlebt.
Nach Sonnenuntergang kam noch eine Grundschulklasse, die tanzte und sang, was ganz nett war.
Abends haben wir noch gebraait und haben den Hippos beim Plantschen und Grunzen im Wasser gelauscht.

17. August 2011, Mittwoch, 6. Tag in Namibia
Nachdem wir gemütlich ausgeschlafen haben und einem guten Buschfrühstück, haben wir endlich meine Waschmaschine befüllt und sind ein bisschen durch den Caprivi gefahren und haben uns die anderen Lodges angeschaut, sind ein bisschen am Fluss spazieren gegangen und endlich (laut Andi) ein wenig Off Road gefahren.
An der Tankstelle im nächsten Ort Divundu haben wir noch mal nach Gas gefragt und hier schließlich erfahren, dass es weder in Namibia, noch in Botswana noch in Zimbabwe noch in Südafrika Gas gibt, da irgendwo gestreikt wird. Das kann ja heiter werden die nächsten Tage!
Wenigstens haben wir noch einen Potjie in dem wir im Feuer kochen können.
Nachmittags haben wir die frische Wäsche zum Trocknen aufgehängt und uns ein wenig an unserem Pool mit Blick auf den Okavango entspannt.
Gegen halb vier sind wir dann los zum GameDrive in das Mahango Game Reserve. Schon bald waren die ersten Tiere zu sehen, Springböcke, Paviane, Meerkatzen, Kudus, Elands, Oryxe, Warzenschweine und Unmengen von Elefanten Poo - also mussten auch irgendwo Elefanten sein!







Langsam setzte die Abenddämmerung ein und alles wurde in ein warmes, rötliches Licht getaucht. Schließlich sahen wir noch ein riesiges Hippo an Land; grazil sind die ja nicht gerade. Elefanten sahen wir keine, aber für den ersten Tag waren das schon genügend Tiere.
Den Sonnenuntergang verpassten wir leider auch, dafür verbrachten wir wieder einen schönen Abend am Lagerfeuer und genossen es wieder, die Hippos und Grillen zu hören. Der Mond inzwischen nicht mehr voll, ging relativ spät auf, so dass wir wieder einen unglaublichen Sternenhimmel über uns hatten und wir wunderbar die Milchstraße sehen konnten. Zufrieden nach einem schönen Tag sind wir in unser Zelt gekrochen.

18. August 2011, Donnerstag, 7, Tag in Namibia
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir nach einem kurzen Frühstück noch mal ins Mahango Game Reserve gefahren, da wir ja noch Elefanten sehen wollten (die Waschmaschine war auch wieder auf dem Dach). Wieder sahen wir Böcke, Affen, eine Giraffe, Unmengen an Elefanten Poo, aber keine Elefanten! Die hielten sich irgendwo vor uns versteckt. Nach zwei Stunden Tiere beobachten sind wir schließlich wieder zurückgefahren und sahen noch in paar Zebras die Straße queren.



Nach diesem schönen Erlebnis haben wir uns wieder an den Pool gelegt, Sandwiches gegessen und ein bisschen gelesen (Ja, Hummeldumm, ja, ein paar solche Gruppen haben wir auch schon von weitem gesehen).
Um halb fünf sind wir dann noch auf einen Sundowner Cruise mit einem kleinen Motorboot auf dem Kavango, zu den Popa Falls, Krokodile und Hippos anschauen und natürlich den Sonnenuntergang vom Wasser aus beobachten.
Wir sahen zwei verschiedene Hippofamilien und ich war wieder beeindruckt von diesen Tieren. An Land können diese Tiere bis zu 60 kmh schnell laufen und im Wasser sind sie richtig schnell und gefährlich. Wenn ihnen danach ist, tauchen sie Boote oder Menschen unter, um zu schauen was passiert, und dann kommt noch dazu das Krokodil und frisst einen auf.

Vom Boot aus sahen wir einen unglaublich schönen Untergang, der auf Fotos nur kitschig aussieht, in echt aber so schön ist, dass es schon fast weh tut.



Zurück haben wir gebraait und unsere Sachen gepackt, da wir am nächsten Tag früh los wollten. über die Grenze nach Botswana, einkaufen in Maun, versuchen Gas zu besorgen und dann weiter ins Okavango-Delta.

19. August 2011, Freitag, 8. Tag in Namibia/Botswana
Mit der Sonne sind wir um halb sieben aufgestanden, haben kurz geduscht (das ist manchmal wirklich eine Qual, da die Duschen hier fast alle offen sind, so dass Innen- und Außentemperatur gleich sind, was bedeutet dass man sich frierend unter ein dünnes Rinnsal lauwarmes Wasser stellt und echt richtig friert, besonders schlimm ist es, wenn auch noch ein bisschen Wind weht...), gefrühstückt (bei 6,5 Grad – es war aber mittags wieder bei 30 Grad), Zelt abgebaut und losgefahren. der Grenzübertritt war relativ problemlos und schnell (ca. 30 min), und jetzt ist auch unser Carnet offiziell eingestempelt.
Kaum waren wir in Botswana war wieder ganz viel Vieh auf den Strassen, Esel, Ziegen, Kühe, Pferde, Hunde; wobei Ziegen noch ausweichen, wenn ein Auto kommt aber alle andere Tiere bleiben einfach mitten auf der Strasse stehen und schauen mit ihren großen Augen.
Noch dazu war die Strasse in einem schlechten Zustand voller Schlaglöcher, das hieß also fahren, bremsen wegen einem Tier, beschleunigen, bremsen wegen einem Schlagloch, beschleunigen, bremsen wegen einem Tier,...Schließlich kamen wir doch noch relativ gut in der Zeit in Maun an, wo wir erst mal botswanische Pula besorgten und uns wieder auf die Suche nach Gas machten – erfolglos. Nach dem Einkauf von Lebensmitteln für die nächsten fünf tage fragten wir doch noch mal in einem Laden nach, ob sie wüssten, wo es Gas gäbe. Sehr bemüht telefonierten die beiden im laden alle möglichen Stellen ab, bis er schließlich meinte, er würde mit uns irgendwo hinfahren, wo es Gas geben könnte. Also habe ich mich hinten ins Auto gequetscht und er ist mit uns losgefahren durch ganz komische Strasse, irgendwo in irgendwelche versteckten Sandpisten. Ein bißchen mulmig war uns schon, wo bringt der schwarze Mann uns hier hin? Schließlich kamen wir zu einem Gasfabrikgelände, wo auch wirklich Gas verkauft wurde. Waren wir froh! Doch es stellte sich heraus, dass unsere Gasflasche kein kompatibles Ventil hatte und wir kein Gas bekommen konnten. Ah, endlich haben wir Gas gefunden und können es nicht in unsere Flasche füllen. Völlig genervt wollten wir so weiter fahren, wir hatten ja immer noch ein paar Kilometer vor uns und wollten nicht wieder im Dunkeln ankommen, während TT (so hieß der, der uns geholfen hat) telefonierte und telefonierte. Schließlich meinte er zu uns, ein Freund von ihm würde uns seine Gasflasche mit Kochstelle leihen. Wir haben ihn wohl mit großen Augen angeschaut. Also haben wir den Freund getroffen, haben dessen Flasche mit Gas befüllt und sind nun glücklichst losgefahren. Wir sind tief beeindruckt von dieser Offenheit und Hilfsbereitschaft, die uns hier entgegengebracht wird.
Die letzten 120 Km des Tages war reine Offroad-Piste, und ich war heilfroh, dort nicht fahren zu müssen. Wellblechpiste mit teilweise Tiefsand, Schlaglöchern, Bodenwellen und allem was man sich nicht von einer Strasse wünscht. Es war eine echt ätzende Fahrt, wir konnten auch höchstens 60kmh fahren, da es sonst zu gefährlich mit dem Tiefsand wurde. Dafür freuten wir uns aber auch schon auf unsere nächste Unterkunft. Im Stockdunkeln kamen wir endlich komplett müde und fertig an, und bekamen unseren Platz zugewiesen. Der Boden war sandig, es war stockdunkel, kein Licht, kein Strom, Mücken und Hippos, die gefühlte zwei Meter neben uns planschten. Andi hat uns noch kurz Nudeln auf dem Feuer gemacht, während ich das Zelt im Dunkeln aufgebaut habe. Hier fühlten wir uns gar nicht wohl, zudem konnten wir noch nicht mal sehen, was eigentlich um uns herum war. Schlecht gelaunt sind wir ins Zelt gekrochen mit dem Vorsatz am nächsten Morgen sofort weiter zu fahren, es könnte bei Tageslicht gar nicht so toll aussehen, dass uns das irgendwie entschädigen würde.
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16 Okt 2011 17:50 #209095
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Danke, Nunanani für deinen überaus ausführlichen Bericht, weiter so.
HG Frank
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17 Okt 2011 06:28 #209127
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  • Nunanani am 13 Okt 2011 19:16
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Vielen Dank, Frank.
Keine Angst, ich werde nicht sieben Wochen so ausführlich berichten ;)
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