THEMA: Rundreise Namibia Botswana 2010
09 Aug 2011 09:24 #199667
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Liebe Fomis,

zur Zeit erlebe ich unseren Urlaub von November 2010 zum 4. Mal.

1- Vorbereitung/Planung
2- Reise live erleben
3- Fotobuch und Film erstellen

und jetzt 4- Reisebericht schreiben.

Sorry, dass es so lange gedauert hat.:(


30.10.2010

Am Vorabend mit Air Namibia in Frankfurt abgeflogen, landen wir am Samstagmorgen pünktlich am Flughafen Hosea Kutako. Während mein Mann Heinrich noch auf unsere zwei Reisetaschen wartet, tausche ich schon mal beim Bankschalter Geld. So schnell wie wir mit den Einreiseformalitäten fertig sind, so lange müssen wir noch auf den Autovermieter warten. Als wir uns gerade ein Taxi in die Stadt nehmen wollen, erscheint er doch noch. Wir sind halt noch nicht „entschleunigt“.
Auf der Fahrt zur Mietstation entladen wir schon mal unser Gepäck auf der Ondekaremba Farm. Trotzdem die Autoübergabe sich hingezogen hat (wir haben noch viele Tipps mit auf den Weg bekommen) ist es erst 10 Uhr als wir zum Einkaufen fahren. Nachdem wir unseren Hilux mit Getränken und Lebensmitteln bepackt haben, geht’s zurück zur Farm.







Die Buschhütte Nr.1 ist bezugsfertig und wir vereinnahmen den winzigen Raum. Es ist 12 Uhr und unser erster Gang ist der zum Pool. Das Wasser ist eiskalt und entsprechend kurz verläuft das Badevergnügen. Na gut, es gibt sowieso noch einiges zu tun. Bei einem kalten Bier wird der Hilux für die Reise bepackt und die warme Kleidung die wir auf dem Flug trugen verschwindet ganz unten in der Reisetasche. Zum Abendessen gibt es dann gegrillte Lammkoteletts mit Mais und vor dem Lagerfeuer beenden wir den ersten Tag unter einem tollen Sternenhimmel.

31.10.2010

Als es eben hell wird stehen wir auf. Während des Frühstücks hoppelt ein Hase vorbei. Von den Warzenschweinen, Kudus und Oryx, die gestern noch an der entfernten Wasserstelle waren, ist nix zu sehen.
Um 7:30 Uhr befinden wir uns bereits auf der Pad Richtung Botswana. Unterwegs sehen wir jede Menge Warzenschweine rechts und links der Straße, was erhöhte Aufmerksamkeit des Fahrers erfordert. Die Grenzformalitäten sind recht zügig erledigt und nachdem wir noch für Maut und Versicherung 160 NAD abgedrückt haben, dürfen wir passieren. Nach knapp 200km recht langweiliger Piste erreichen wir unser heutiges Etappenziel, die Motswiri Lodge. Nach einem freundlichen Empfang und einem kühlen Welcomedrink werden wir mit einem Safariwagen bis zum 25 km entfernt liegenden 7. Himmel gebracht. Unterwegs entdecken wir sehr scheue Kudus, Oryx und andere Antilopen. Dann endlich entdecken wir am Horizont das 9 Meter hohe Holzgestell mit Canvaswänden, unsere einsame Unterkunft in der Wildnis.











Man überlässt uns erst einmal uns selbst und wir genießen die open air Dusche auf der unteren Plattform. Im „Zelt“ steht ein Bett mit Blick auf das Wasserloch. Es ist alles sehr liebevoll hergerichtet und wir freuen uns schon auf einen romantischen Aufenthalt. Kurz vorm dunkelwerden bringen uns zwei Angestellte das Dinner. Auf der oberen Plattform wird ein Tisch für uns gedeckt. Es fehlt an nichts, kalte Getränke, verschiedene Gerichte und Kerzen werden bereitgestellt. Wir werden noch mit Lampen und einem Funkgerät (für den Notfall) ausgestattet. Dann sind wir allein. Wir lassen uns gefangen nehmen von der Stille und der Weite. Tiere bekommen wir leider nicht zu sehen. In der Ferne zucken immer wieder grelle Blitze, während über uns die Sterne zu sehen sind. Das einzige was stört sind jede Menge Käfer die scheinbar aus dem Himmel erst auf uns fallen um dann die Lichtkegel der Lampen zu bevölkern. Plötzlich dreht der Wind und es frischt heftig auf. Wir sind froh dass wir schon gegessen haben und lassen eilig das Geschirr und die Tischdecke im Korb verschwinden, bevor der Wind alles verweht. Dann wird es schwarz um uns und ein heftiger Regen setzt ein. Das wars dann wohl für heute uns wir gehen ins Bett. Leider währt die Nachtruhe nicht lang. Der Sturm der jetzt draußen tobt schlägt immer wieder die nur mit Klettverschlüssen gehaltenen Fensterluken zurück und der Regen weht bis ins Bett. Also verbringen wir einige Stunden damit die Fenster zuzuhalten, bis der Wind und der Regen endlich nachlassen. Erschöpft fallen wir sehr unromantisch ins Bett.


01.11.2010

Die Sonne scheint wieder als ob nichts gewesen wäre. Nur unsere hastig zusammengeschobenen Habseligkeiten mitten im Raum und die überall herumliegenden toten Käfer erinnern an den Sturm der letzten Nacht. Vorsichtig nähert sich ein Auto und hält nach uns Ausschau. Erleichtert, dass es uns gutgeht, bringt uns Rob zurück zur Lodge und erklärt, dass das massenhafte Auftreten der Sumsemänner die Vorhut eines solchen Unwetters ist. Leckere Spiegeleier mit Speck wecken unsere Lebensgeister und wir freuen uns auf unsere Weiterfahrt.
Wir erreichen Ghanzi, wo wir uns erst mal am Bankautomaten Pulas besorgen. Im Supermarkt füllen wir unsere Einkaufstüten mit allem was wir für die nächsten Tage im CKGR benötigen. Die Straße nach Maun bringt uns schnell voran und kurz vor dem Kuke Fence biegen wir rechts ab auf die Sandpiste zum Tsau Gate. Schon bald lassen wir Luft aus den Reifen um besseren Gripp im Sand zu haben.



In unserer Fahrrichtung verändert sich der Himmel dramatisch. Es wird richtig diesig und wir sehen uns schon wieder vor einem Unwetter. Aber nix passiert bis zum Gate und die freundliche Rangerin am Parkeingang erklärt uns, dass das nur aufgewirbelter Sand ist. Wir zeigen unsere Permits und können weiterfahren. Doch was wir nun zu sehen bekommen macht uns sehr traurig. Auf den nächsten ca 90 km ist alles verbrannt. Wir erinnern uns an einen Fomibericht über die Brände hier vor zwei Wochen. Natürlich sind wir sehr enttäuscht.





Endlich gibt es wieder gelbes Gras und grüne Büsche zu sehen. Die Stimmung hebt sich langsam wieder und wir erreichen unseren ersten Campingplatz. Es gibt eine (Trocken-)Dusche und eine Toilettenstelle, die von kleinen Hundertfüssern belagert wird. Mit dem Besen werden sie kurzzeitig vertrieben. Wir richten uns häuslich ein und dann ist auch schon Zeit zum Essen. Gegrilltes Roastbeef mit Tomatensalat und dazu Rotwein, hübsche Vögel um uns herum, so langsam lässt die Sorge vor hungrigen Löwen nach. Es ist viel zu friedlich hier.
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10 Aug 2011 09:07 #199894
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02.11.2010

Um 5 Uhr weckt uns eine Zikade. Bevor wir frühstücken klappen wir unsere wider Erwarten bequeme Nachtstätte zusammen. Dann wird der Tisch gedeckt, die Eier gebraten, der Kaffee gekocht und die Toast geröstet. Im Verlauf der Reise werden diese Alltäglichkeiten dann immer besser von der Hand gehen. Das Mobiliar wird wieder im Auto verstaut und weil man sich dabei immer einsaut geht’s jetzt erst unter die kalte Dusche.
Der Weg führt durch dichten halbhohen Busch und über schöne weitläufige Pfannen. In einiger Entfernung machen wir zwei Strauße aus, es gibt kleine Böckchen, Oryx und sogar Giraffen. Während die Fahrt einen so langsam einlullt (als Beifahrer) ruft Heinrich plötzlich „Löwe“. Ungläubige Nachfrage meinerseits „wo?“. Und tatsächlich: unter einem Busch direkt neben der Piste liegt ein wunderschöner sehr müder Löwe.





Nachdem er ausgiebigst von uns bewundert ist und er endlich eingeschlafen ist, schleichen wir weiter. Nach 65 km erreichen wir die Sunday Pan. Hier gibt es ein sehr schönes Wasserloch mit einer Giraffe, vielen Oryx und Springböcken. Auch Schakale trippeln herum. Unter einem Busch entdecke ich zwei Elefantenspitzmäuse.





Wir fahren hier einige Male im Kreis, bevor wir unsere etwas abgelegene Campsite finden (CKSUN2).
Inzwischen sind viele Wolken aufgezogen, dafür hat der Wind nachgelassen. Auf dem Campingplatz gibt es viele Tokos und andere schöne Vögel.







Wir bleiben heute Nacht nicht alleine, zwei weitere Autos mit je einem Pärchen haben hier eine Buchung. Irgendwie schade, wir sind eigentlich sehr gerne allein in der Wildnis. Was soll´s, wir verschwinden eh´ bald im Zelt. Übrigens hatten wir heute über Tag so ca 36°C im Auto. Wenn der Wind uns nicht gerade den Sand ins Auto weht, fahren wir (ich) am liebsten mit offenem Fenster wegen der Luft und den Gerüchen. Deshalb gibt es nur, wenn es, z.B. wegen Sand, nicht anders geht.
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10 Aug 2011 09:19 #199896
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03.11.2010

Es scheint sich einzupendeln das wir sehr früh aufstehen. So fahren wir gerade ab, als unsere Nachbarn eben aufstehen. Es ist sehr windig und der Himmel hängt voller Staub. Der Sand wird aus der Pfanne gehoben und gelangt durch jede Ritze bis zwischen die Zähne. Am Wasserloch ist nix los, die Oryx und Springböcke stehen weit verstreut in der Pfanne herum. Bald erreichen wir die Kreuzung zum Ausgang. Hier biegen wir rechts ab ins Deception Valley. Eine riesige Ebene breitet sich vor uns aus. Wir treffen auf Springböcke, Oryx, Strauße und, weit weg, drei Löffelhunde und zwei Honigdachse. Am Wasserloch Letiahau liegt dann wieder ein schlafendes Löwenmännchen. Er scheint schön zu träumen, denn er bepieselt sich im Schlaf.
Er wird nur kurz wach, leckt sich etwas verlegen und der große Kopf fällt wieder erschöpft zu Boden.







Wir lassen ihn schlafen, steigen auch nicht aus um ihn zu streicheln obwohl er soooo lieb ausschaut, und fahren zur für heute gebuchten Campsite. Allerdings hat es hier wohl vor Kurzem gebrannt, alles ist verkohlt und trist. Nur ein paar Erdhörnchen suchen schon wieder unverdrossen nach Freßbarem, während am Horizont Rauchwolken aufsteigen. Uns ist unheimlich und wir kehren um zum Löwen. Der hat die Stelle gewechselt, war wohl zu nass unter ihm. ;) :huh:





Einige Kilometer weiter finden wir dann doch noch ein schönes Schlafplätzchen für uns. Bis es dunkel wird haben wir noch die Sorge jemand könnte diesen Platz für heute gebucht haben und uns aus dem Paradies vertreiben. Ein zweiter Wagen hatte hier nämlich keinen Platz mehr gehabt. Aber Glück gehabt, wir können bleiben. Wir hängen unsere Dusche an einem Ast auf und breiten eine Plane darunter. So können wir höchst komfortabel duschen.





Allerdings ziehen die entstandenen Wasserpfützen Bienen an, die auch an uns ein reges Interesse haben. Eine gerät dem Heinrich in den Hemdsärmel und sticht prompt zu. Vorsorglich eine Salbe aufbringen, aber scheinbar haben diese Bienen nur schwaches Gift. Als wir nach dem Abendessen am Lagerfeuer sitzen flitzt noch ein Skorpion über den Sand, vielleicht auch von dem Wasser angelockt. Der ist aber so schnell, dass wir ihn leider nicht mehr finden können. Also geht’s ohne einen weiteren digitalen Schnappschuß ins Bett.


04.11.2010

Um 4 Uhr weckt uns ein Fleckenuhu, der direkt in dem toten Baum neben unserem Auto sitzt, mit einem unheimlichen „huhuuu“. Wir beobachten ihn bis er wegfliegt und legen noch eine halbe Mütze Schlaf nach.
Wir verlassen diesen schönen Platz in Richtung Matswere Gate. In etwa 40m Entfernung steht ein Tier auf dem Weg. Als es uns bemerkt flitzt es in einem Affenzahn davon, das kann nur ein Gepard gewesen sein. Schade, hätte ich gerne näher gesehen. Aber unsere Sinne sind jetzt geschärft. Einige Kilometer weiter entdecken wir zwei Schakale direkt neben dem Weg vor einem Busch hin- und her tänzeln. Wir sind fast vorbei, als ich aus dem Augenwinkel einen Geparden unter dem Busch bemerke. Mein Ruf, bremsen und Rückwärtsgang einlegen passieren in Sekundenbruchteil. Leider knarzt der Gang beim Einlegen und der Gepard läuft aufgeschreckt davon. Glücklicherweise bleibt er nochmal kurz stehen und schaut, wer da so rücksichtslos war, bevor er im Gestrüpp verschwindet.



Auf der Strecke bis zum Gate gibt es keine Tiere mehr zu sehen. Wir verlassen den Park auf einer großzügigen Sandpiste, gesäumt von dichtem Busch. Wir stoppen für eine Schildkröte, die gemächlich die Piste quert.



Rakops ist bald erreicht und auch die Tankstelle hat geöffnet. Jetzt müssen wir uns ums Tanken erst mal keine Sorgen mehr machen. Zwei Häuschen weiter gibt’s dann auch noch Luft für die Reifen. Perfekt!
Die Pad Richtung Maun ist in tollem Zustand und man kann die erlaubten 120 km/h gut ausfahren. Einzig Rinder, Esel und Ziegen machen die Straße schon mal unsicher. In Khumaga checken wir die Lage am Boteti. Es hat viel Wasser und so müssen wir die ca 100 km Umweg fahren um durch ein anderes Gate in den Makgadikgadi zu gelangen.

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Auch hier im Park ist alle Vegetation niedergebrannt und nur ab und zu sieht man mal einen Strauß oder ein Böckchen. Erst am Boteti wird es wieder richtig grün. Da gibt’s dann auch endlich mal eine Giraffe, Zebras und Elefanten zu sehen. Am Hinweisschild „Hippopool“ biegen zum Fluß runter ab. Hippos sehen wir keine und die Zebras hauen ab. Kurz können wir einen schönen Nilwaran beobachten.

[attachment:11]C:\fakepath\026.JPG[/attachment]

Ein Eli steht am Fluß und ist mit trinken beschäftigt. Ein zweiter kommt grade die Böschung herunter. Au weia, da ist jetzt kein Vorbeikommen mehr, die Burschen sind riesig.

[attachment:12]C:\fakepath\027.JPG[/attachment]

Die beiden treffen sich am Grünzeug und wir sehen ihnen eine Weile beim Fressen zu. Einer hat grade einen ganzen Baum umgedrückt und langt kräftig zu. Das kann dauern. Nach einigem Abwägen umfahren wir die Beiden großzügig, hoffend, dass die Strecke nicht matschig ist. Aber alles geht gut – jetzt keine Experimente mehr, es wird trotzdem noch einmal lustig, als wir den Hügel wieder hoch müssen. Auf dem Campingplatz angekommen sind wir ganz alleine mit tollen Solarduschen und Toiletten.:) Beim abendlichen Lagerfeuer haben wir wieder einen Millionen-Sterne-Himmel.
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10 Aug 2011 09:37 #199897
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Wow!!

Ihr seid echte Glückskinder! Bitte weiter so :)

LG aus Österreich,

Tanja
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11 Aug 2011 09:07 #200038
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05.11.2010

Wir haben bis 6 Uhr durchgeschlafen. Mittlerweile ist schon Routine in unserem morgendlichen Ablauf. Wir fahren noch einmal zum Hippopool, aber hier stehen nur ein paar Enten herum.





Die fast 35 km bis zum Gate verlaufen ohne spektakuläre Sichtungen. Am Gate erhöhen wir den Reifendruck wieder und dann geht’s auf prima Asphaltstrecke nach Maun. Unterwegs gibt es nicht nur die Geier mit ihren Radarfallen zu entdecken sondern auch echte Geier am Aas. Scheinbar werden hier in der Nacht viele Tiere überfahren, in erster Linie Haustiere.



In Maun angekommen beziehen wir unsere Unterkunft bei den „Old Bridge Backpackers“. Wir haben das letzte Zelt und einen schönen Blick auf die alte Brücke und den Fluß.







Nach einer Stärkung mit Hakefish im Restaurant sprechen uns zwei Schweizerinnen bezüglich eines Deltafluges an. Da wir auch schon mit dem Gedanken an ein solches Abenteuer gespielt hatten sagen wir sofort zu. Am Flughafen von Maun chartern wir eine fünfsitzige Maschine für 2400 Pula und um 16 Uhr erheben wir uns in die Luft. Es gibt in dieser knappen Stunde tolle Ausblicke über das Okavango-Delta. Tiere sieht man recht wenig, am ehesten Giraffen und Elefanten – man muß schon genau schauen. Die Bilder von durch Wasser galoppierenden Herden von Wildtieren, die man so vor dem inneren Auge hat, bekommen wir leider nicht. Dafür fliegen wir auch viel zu hoch. Aber eindrucksvoll ist der Flug trotzdem, auch wenn mein Magen zusehends rebelliert und der Fisch vom Mittag wieder „Land“ sehen will. Ich schaffe es so grade aus dem Flieger und von der Landebahn :sick: .







Zurück in der Unterkunft bereiten wir uns noch auf unseren Okavangotrip vor und beobachten dann noch bei einem Brandy-Cola die Flughunde beim Fischen. Diese schlafen tagsüber in den Bäumen über uns und man kann überall ihre „droppings“ finden.
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11 Aug 2011 09:15 #200042
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06.11.2010

Mit uns reisen heute zwei junge Australierinnen und der Koch für die nächsten Tage – oder, wie selbst gerne betont, der Chef. Ein Motorboot bringt uns in 40 Minuten eindrucksvoller Fahrt zum Startpunkt. Während der Fahrt machen wir viele Reiher, Klaffschnäbel, Eisvögel, Kormorane und Schlangenhalsvögel aus. Für Fotos sind wir jedoch viel zu schnell und so bleibt uns nur das genießen der Fahrt. Wir steigen in die Mokoros um und lassen uns von Polern durch schmale Schilfkanäle staken. Die Jungs haben das echt gut raus. Leider sehen wir hier keine Tiere mehr. Nur dichtes Schilf und jede Menge Seerosen.







Das Camp wird wohl öfter angefahren, die Illusion man kommt auf eine abgelegene Insel zerplatzt wie eine Seifenblase :( . Als wir dann zum Schwimmen gehen kommen wir auch noch an einer großen Reisegruppe vorbei. Das hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Als wir jedoch den Schwimmplatz erreichen und noch niemand sonst da ist, sind wir versöhnt und nehmen in diesem wunderbar klaren Wasser ein ausgiebiges Bad.



Zurück im Camp gibt es ein Sandwich und um 17 Uhr werden wir mit den Einbäumen zu einer Insel in der Nähe gefahren, wo wir eine 1,5 stündige Wanderung unternehmen. Außer einer kleinen Puffotter die schnell im Gras untertaucht sehen wir keine Tiere. Wir sind spät dran und so bekommen wir den Sonnenuntergang leider nur etwas gehetzt mit :angry: .
Nach dem Abendessen sitzen alle um das Lagerfeuer und jeder soll eine Geschichte zum Besten geben. So richtig Stimmung kommt allerdings nicht auf und so sind wir froh als wir endlich ins Bett kommen.

07.11.2010

Um 5:30 Uhr ist Wecken. Auf einem Tisch stehen Kaffe, Tee und Cookies für eine erste Stärkung. Der „Chef“ drängelt mal wieder und so sitzen wir bald wieder im Mokoro. Die Fahrten in dem Einbaum könnten so schön sein, wenn die Bootsführer sich nicht ständig laut unterhalten würden. Es ist traumhaft wenn man aus einem schmalen Schilfkanal auf einen See voller Lotosblüten kommt.





Wir landen an und unsere heutige Wanderung beginnt. Nach der gestrigen, wegen der Hitze anstrengenden Wanderung haben wir alle vier um eine kurze Wanderung gebeten. Nach 2,5 Stunden strammem Schrittes sehen wir endlich, wenn auch weit entfernt, zwei Elefanten, Zebras, Impalas, Gnus und Lechwe Antilopen.







Jetzt haben uns die Guides Tiere zeigen können und wir kehren auf demselben Weg den wir gekommen sind, zurück. In der Zwischenzeit ist es heiß geworden und die zwei australischen Mädchen und wir haben längst unsere Wasserflaschen geleert. Da wir anfangs noch dachten die Wanderung wird, auf allgemeinen Wunsch hin, nur kurz, hatte jeder nur einen halben Liter Wasser mit. Die Tour nimmt kein Ende und ich bin ziemlich fertig – und sauer. Am Ende sind wir 4,5 Stunden unterwegs, keiner hat mehr Spaß an der Umgebung, wir wollen nur noch zurück ins Camp. Dort lassen wir unseren Unmut über den langen Trip raus, aber so wirklich interessiert das niemanden. So ist halt der Plan und so wird’s gemacht, ob der Kunde will oder nicht, basta. Entsprechend fällt das Trinkgeld am Ende aus und der „Chef“ geht leer aus :evil: . Im Camp leeren wir zu viert sämtliche noch vorhandenen Getränkevorräte. Es werden noch Rühreier mit Speck serviert, dann dürfen wir noch mal im herrlichen Okavango-Aquarium schwimmen gehen. Welch göttliche Abkühlung. Um 13 Uhr legen unsere Mokoros ab und es geht zurück zum Startpunkt. Der Himmel zieht sich bedrohlich zu und ein starker Wind kommt auf. Die Pooler bekommen Probleme mit dem Lenken der Boot, so stark ist der Wind. Dann ist das Gewitter mit dicken schweren Tropfen und eindrucksvollen Blitzen über uns und Nullkommanix sind wir vollkommen durchnässt. Doch so schnell wie der Regen kam, ist er auch wieder vorbei. Nur fernes Grollen ist noch zu hören, aber die Luft ist ganz schön abgekühlt. Wir sind angekommen und müssen noch eine Weile auf das Motorboot warten.

[attachment:10]C:\fakepath\047.JPG[/attachment]

Als es endlich kommt wird das Gepäck verladen und unsere Laune wird wieder besser. Der Fahrtwind trocknet unsere Sachen und wir sind trocken als wir bei den „Old Bridge Backpackers“ ankommen. Auf Nachfrage wie es denn war, meckern wir etwas herum. Vermutlich wegen der Sprachschwierigkeiten wird unsere Nörgelei darauf reduziert, dass wir keine Tiere gesehen haben. Wir haben keine Lust mehr auf schlechte Laune und lassen die Sache auf sich beruhen. Außerdem haben wir Urlaub!
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