Vor dem Dinner gibt es noch einen Aperitif am Lagerfeuer. Wir mögen das besonders gern. Das hat etwas so Entspanntes, vor dem Essen noch ins Feuer zu blicken und den Tag Revue passieren zu lassen. Unsere österreichische Mutti bittet darum, dass wir uns ihrer Forderung anschließen, bereits um 19 Uhr zu essen. Alles Spätere sei gesundheitlich betrachtet ein Risiko. Ich greife nach meinem Wein und lasse durchblicken, dass mir das im Urlaub immer egal sei. Unser Guide kommt dazu und hofft, dass wir vermitteln, die Küche ist nicht von jetzt auf gleich auf einen anderen Essenstermin eingerichtet. Während ich noch überlege, wie wir die Sache diplomatisch angehen können, reißt meinem Mann der Geduldsfaden. Recht harscht weist er die Österreicher darauf hin, dass im südlichen Afrika so frühes Essen nicht üblich sei, da müsse man sich auch mal anpassen. Die Frau keift uns an, dass wir ja schon viel früher hätten sagen können, dass wir auch deutsch sprechen. Micha und ich bekommen einen Lachkrampf und unser Guide lacht mit. Manchmal können einem die Leute vor Ort leidtun, mit was für Touristen die sich rumschlagen müssen.
Wir gehen spät zu Bett, da wir lange mit Guide und Management über das südliche Afrika, Infrastruktur und soziales System in Botswana und Deutschland diskutiert haben. Wir sind immer wieder überrascht, wie interessiert man hier an Europa ist. Wäre es doch umkehrt genauso! Wir fallen todmüde ins Bett, hatten unserem Guide aber mitgeteilt, dass wir morgen ausschlafen wollten – mir war einfach zu kalt!!
Wir schliefen wahrlich wie die Toten und verbrachten den Tag abwechselnd am Pool, unter der Dusche oder auf der Terrasse. Sobald die Sonne herauskam, war es unglaublich heiß. Da wir am nächsten Tag keine Zeit mehr für den Morning Drive würden haben können, stand uns also am Nachmittag die letzte Fahrt im offenen Fahrzeug bevor. Wir freuten uns sehr darauf und wurden auch nicht enttäuscht. Auch im CKGR gibt es Geparden!
Wir genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang und mir viel Wehmut bereiten wir uns darauf vor, morgen nach Deutschland zurückzufliegen! Dass wir eine Woche länger im südlichen Afrika bleiben würden, wussten wir da noch nicht! Aber davon berichten wir auch noch unter dem Motto: Vulkanausbruch und Flugverbot in Europa – Fluch oder Segen??