THEMA: Überlegung zu einem eigenen Auto in Afrika
30 Dez 2019 23:18 #576195
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  • Little Bush Rest for sale am 30 Dez 2019 23:18
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Es stellt sich die Frage, wer lässt das Auto zu ? Wie jobt das mit der Versicherung? Da man ohne "Traffic registration certificate" Keinerlei Fahrzeuge auf seinen Namen zulassen, geschweige eine Versicherung abschließen kann....
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31 Dez 2019 06:11 #576199
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  • maggus am 31 Dez 2019 06:11
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Hi,

Eine Zulassung in Namibia ist bei der aufgeführten Rechnung von Achdoch nicht nötig, da das Fahrzeug mit einem CARNET nach Namibia eingeführt wurde.
Eine Versicherung kann man ebenfalls von Europa aus abschließen, also alles relativ einfach.

Viele Grüße

Markus
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31 Dez 2019 06:50 #576200
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  • Ebi am 31 Dez 2019 06:50
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Little Bush Rest for sale schrieb:
Es stellt sich die Frage, wer lässt das Auto zu ? Wie jobt das mit der Versicherung? Da man ohne "Traffic registration certificate" Keinerlei Fahrzeuge auf seinen Namen zulassen, geschweige eine Versicherung abschließen kann....

Markus hat schon richtig geantwortet. Die Mehrfach- und Vielfachtäter haben aber oft in Namibia zugelassene Fahrzeuge, weil sie jemand kennen, der auf sich zulässt. Kenne Leute mit 7 Fahrzeugen, eines davon ist ihres. Das wäre also noch ne Alternative zum Kauf in DE und 2x Transport. Insbesondere bei relativ günstigen Fahrzeugen haut der Transport ordentlich in die Kalkulation rein. Wenn man jemand kennt, kann man auch in Namibia kaufen und die gesparten Transportkosten in Qualität investieren.

Guten Rutsch allerseits!
Ebi
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31 Dez 2019 08:26 #576203
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  • Seyko am 31 Dez 2019 08:26
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La Leona schrieb:
OT
Reisende mit stationierten eigenen Fahrzeugen rechnen in ihrem Budget anstelle der Anmietung die Anschaffung des Fahrzeugs, dessen Unterstellkosten, Wartung inklusive neuer Bereifung alle paar Jahre, Versicherungen und Zulassungsgebühren ein. Ich denke sie summieren zudem alle anfallenden Reparaturen vor, während oder nach jeder Reise, plus die Amortisation des Fahrzeugs mit ein.

Wäre sehr interessant zu erfahren wo im Durchschnitt der break even point im Vergleich mit einem gemieteten voll ausgerüsteten 4x4 liegt. Sagen wir Schnitt 100 Euro pro Tag Mietpreis der Einfachheit halber. Übersetzt: ab wie vielen Wochen fährt man mit dem eigenen Auto "gratis".

Wir standen vor der Frage.
7 Monate Reisezeit hätte um die 12.000-14.000 EUR Mietpreis bedeutet. Das Geld ist dauerhaft weg und zudem entspricht das Equipment selten den eigenen Wünschen/Anforderungen.

Wir haben einen LandCruiser in einem sehr gepflegten Zustand gekauft und ihn in Windhoek nach unseren Vorstellungen reisetauglich umbauen lassen. Man kann als Tourist mit entsprechender Hartnäckigkeit eine eigene TRN ("Traffic registration Number") erhalten (hab sie). Das geht auch mit einem 90 tägigen Touristenvisum ;-)

Zugelassen wurde das Fahrzeug auf die Adresse von Freunden aber unter meinem Namen. Auch das geht ohne Probleme. Bei der Versicherung haben wir es so gemacht, dass das Fahrzeug in die Farmversicherung eingeschlossen wurde und ich den Versicherungsbetrag an meine Freunde bezahlt habe. Das ging auch reibungslos.

Unsere Zahlen:
Versicherung:
Vollkasko bei einem versicherten Fahrzeugwert von ca. 550.000 NAD lag bei umgerechnet 140 EUR/Monat (da war bereits ein Rabatt eingerechnet).
Servicekosten:
Der Toyota 1HZ Motor lebt ewig wenn er gepflegt wird. Alle 5-7.000 km haben wir ihm neues Öl spendiert und nach jeder tieferen Wasserdurchfahrt das Difföl gecheckt und sofern Wasser mit drin war es ersetzt.

Checks, Öl, abschmieren etc. hat je nach Umfang zwischen 1.500-4.000 NAD gekostet und wurde insgesamt auf 35.000 km 5 x durchgeführt.
Wir haben umgerechnet ca 900 EUR für Service ausgegeben.
Zusätzlich zwei neue Reifen für ca 550 EUR.

Reparaturen:
auf 35.000 km keine Panne bis auf eine defekte Versorgerbatterie zu Reisebeginn.

Unterstellmöglichkeiten gibt es diverse in und um Windhoek. Die meisten verlangen +/- 1 EUR/Tag ohne Versicherung (Eigenverantwortung).

Wenn ich nun alle o.g. Kosten auf unsere Fahrleistung umlege, dann komme ich dabei auf 0.097 EUR/km an Service- und Unterhaltskosten. Dafür ist das Auto gewartet und vollumfänglich Vollkasko versichert und meine Investition bestmöglich finanziell abgesichert.

Wir haben uns entschlossen am Ende der Reise das Fahrzeug zu verkaufen, da wir wusten das wir für etwa 2 Jahre nicht länger reisen können. Der Verkauf hat keine 14 Tage gedauert und der Verlust inkl. Servicekosten war deutlich geringer als der Mietpreis. Dafür hatten wir ein traumhaftes Auto mit niegelnagelneuem "Wohnequipment" und hochwertiger Ausstattung. Für uns ist die Rechnung aufgegangen.

Wenn das Fahrzeug vor Ort bleibt, sieht das anders aus.
Alleine Unterstand und Versicherung machen (in unserem Fall) Fixkosten von 2.000 EUR/p.A. aus.
Da ist noch kein Servcie eingerechnet und das macht schon deutlich, dass es bei einer Reisezeit von +/- 30 Tagen/p.A. zu einem Luxusgut wird.
Wenn ich das Auto während der Standzeit nicht versichere, fällt ein Grossteil dieser Kosten weg. Dann trage ich aber das finanzielle Risiko falls etwas passiert (Brand, Diebstahl etc.).
Vorteil des eigenen Fahrzeugs ist sicher aucher die Reisefreiheit. Du kannst fahren wohin du willst und es gibt keinerlei Restriktionen. Gewisse Risiken (Länder) müssen bei der Versicherung angemeldet werden damit Deckung besteht aber das ist kein Problem (man muss nur daran denken).

Bezüglich der Fahrzeugwahl ist es in Afrika nicht anders als in Europa. Bspw. sid Hiluxe öfter und günstiger zu bekommen als Land Cruiser. Dafür ist der Land Cruiser das mit Sicherheit wertstabilste Auto dort. Ein gepflegtes Fahrzeug verliert kaum an Wert und lässt sich innerhalb kürzester Zeit sehr gut verkaufen (wir haben unser Fahrzeug nirgends inseriert und hatten innerhalb von 1 Woche 3 ernsthafte Interessenten - nur durch Mund zu Mund).

Wenn man ein Auto dauerhaft stationieren will, ist die Kapitalbindung durch den Fahrzeugwert natürlich ein Thema. Je weniger das Auto in der Anschaffung kostet, desto geringer ist die Kapitalbindung und desto niedriger sind die Versicherungskosten und damit auch ein Grossteil der jährlichen Fixkosten.

Was das Thema Carnet oder lokale Anmeldung angeht, so würde ich - wenn möglich - immer die lokale Anmeldung vorziehen. Es vereinfacht sehr vieles und man ist immer auf der sicheren Seite. Ein Carnet muss regelmässig verlängert werden und es ist eigentlich nicht dazu gedacht, ein Auto aus Europa irgendwo in Afrika dauerhaft "zu parken". Wo kein Kläger da kein Richter aber bei der Masse an geparkten Fahrzeugen ist es nur eine Frage der Zeit bis sich da etwas tut.

Grüsse
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31 Dez 2019 09:21 #576206
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  • Achdoch am 31 Dez 2019 09:21
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Schön das noch andere ihre Gedanken dazu teilen, denn man kommt nicht selber auf alle Überlegungen.
Ich wollte noch anmerken, dass meine aufgeführten Zahlen zu meinem Auto auf dem Niveau eines normalen Campers mit Dachzelt beruhen. Also so in etwa wie 80%der Mietwagen.
Jede Ausbaustufe von Reisemobilen lassen diese Zahlen natürlich nicht mehr stimmen.
Ein 500.000, - Actionmobil wird nie irgend einen break even erreichen. Und dann fließen Kapitalkosten, Versicherung etc. rein. Bei mir wäre es so, dass ich im Falle des Falles das Auto vetschrotte und ein gutes neues verschiffe und gut. Einsparung an Verschiffungskosten erbringen keine größere Qualität bei Kauf in Namibia ( ich war drei Tage in Windhoek bei Autohandlern unterwegs)
Meine Verschiffung roro mit Wallenius hat 2.400€ gekostet
Auch die Entscheidung Carnet oder Zulassung SA / Namibia fällt 50/50 aus. Aber das ist auch ein persönliches empfinden. Und das sich da etwas tut... Darüber wird schon 20 Jahre geredet und seit genau so lange wartet man schon darauf, dass es im kommenden Jahr soweit ist. Also immer die gleiche Leier.
Letzte Änderung: 31 Dez 2019 09:27 von Achdoch.
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31 Dez 2019 09:39 #576207
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  • Ebi am 31 Dez 2019 06:50
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Geb dir Recht, es wird sich nichts tun. Änderungen an den jetzigen Regelungen wären nicht ganz einfach, und bringen würden sie auch niemand was.

Zur Kalkulation: nicht alles auf der Welt muss sich irgendwie rechnen. Viele Menschen, die gen Afrika mit eigenem Fahrzeug reisen, haben ne 6 vorne dran, oder auch ne 7. Denen ist die Kalkulation bei ihrem Hobby dann nimmer so wichtig. Sie wollen ne schöne Zeit haben und sich wohl fühlen. Und der Wohlfühlfaktor im eigenen Mobil ist mit keinem Mietfahrzeug zu erreichen.

Über Preis / Leistung kann ich für Fahrzeuge in Namibia nix sagen. Hab nen Flopp mit Wohnmobil in SA hinter mir, stümperhafter hab ich noch nie jemand an das Thema ran gehen sehen. Bei Stefan Bauer in Swakopmund liegt ein Holztank herum, den hat ein "Spezialist" aus SA in ein Reisemobil eingebaut. Dann lieber DE, da gebe ich dir Recht. Wenn ich nix zum fahren hätte, würde ich mir bei Stefan ein Fahrzeug bauen lassen. Da wird in Namibia deutsch gearbeitet, das, was da rumsteht, ist absolut top.

Grüße
Ebi
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