Hallo Guido,
Guido. schrieb:
Ich sehe das nicht so positiv, denn es geht um Kontrolle und Kontrolldruck zu Lasten des Mieters und zu Gunsten des Vermieters. Das ist insbesondere in Verbindung mit den häufig unklar definierten Versicherungsbedingungen problematisch. Bei einigen Vermietern liest es sich so, als wenn schon einmalige Geschwindigkeitsüberschreitung während der Reise den Versicherungsschutz für den Rest der Reise löscht. Wenn die Vermieter denn ach so sehr am Wohlergehen der Touristen interessiert wären, würden sie in andere Dinge investieren. Machen sie aber nicht.
klar, wenn ein Vermieter seine Kunden mit Fahrzeugen auf den Weg schickt, die bei uns nicht einmal durch den TÜV kommen würden, dann ist so ein Trackingsystem auch völliger Unsinn. Der Vermieter findet dann das Fahrzeug nur schneller, wenn etwas passiert ist. Zum Thema Geschwindigkeitsüberschreitung unten mehr...
Guido. schrieb:
Manchmal fährt man lange Strecken auf Gravel, weil es nun mal sehr viele Gravelstrecken in Namibia gibt. Mal geht es bergauf, mal geht es bergab. Mal ist der Schotter grob und der Rollwiderstand hoch, mal ist der Untergrund fein und fest und der Rollwiderstand niedrig. Das und vieles mehr ändert die Geschwindigkeit des Autos, ohne das sich mein Druck auf das Gaspedal ändert. Vielleicht sind ja alle anderen perfekt, aber ich gucke dann manchmal auf den Tacho: "Ooops, schon fast 90 km/h" (Lies: Versicherungsschutz weg). Zuverlässig helfen würde da ein Tempomat. Auf 80 km/h eingestellt, würde der dafür sorgen, dass man nie schneller fährt. Die paar hundert Euro investiert kein Vermieter.
Komischerweise geht es auch bei uns in Europa manchmal bergauf und mal bergab. Manchmal hat man Rückenwind und manchmal Gegenwind... um die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten muss man also zwingend ständig den Druck aufs Gaspedal regulieren. Dann gibt es noch viele solcher Schilder die einem anzeigen wie schnell man fahren darf, bei uns noch mehr als in Namibia... Klar kann man da schon mal einen Fehler machen und deswegen zu schnell fahren, die Ausrede schützt dann aber auch vor Strafe nicht. Wenn Du ein Problem damit hast die Geschwindigkeit richtig zu schätzen, dann kannst Du auch generell 10 km/h langsamer als erlaubt unterwegs sein und dann sind es eben von 70 km/h auf "Ooops, schon wieder 80 km/h!" immer noch im erlaubten Rahmen.
Mein Mietwagen von SCR den ich dieses Jahr hatte, der ist mit einem Tempomaten ausgestattet. Für nächstes Jahr habe ich die gleiche Fahrzeugkategorie (Automatik und Tempomat) gebucht.
Guido. schrieb:
Gravel- und Offroadstrecken verschleißen und beschädigen Reifen. Vergleichsweise häufig kommt es zu Reifenplatzern mit teilweise desaströsen Folgen. Ein Reifendruckkontrollsystem würde das meistens ankündigen und dadurch verhindern. Die paar hundert Euro investiert kein Vermieter.
Stimmt ein Reifendruckkontrollsystem wäre wirklich gut. Allerdings muss man das dann natürlich ständig neu anlernen, wenn man den Druck manuell anpasst (z.B. für Sand, Schotter oder Asphalt). Fände ich aber trotzdem gut (noch besser wäre es wenn man den Druck ganz bequem im Auto sitzend absenken und wieder erhöhen könnte, das wird dann aber ziemlich teuer).
Guido. schrieb:
Ein ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) könnte die eine oder andere kritische Situation entschärfen. In Europa ist ESP seit Jahren für Neufahrzeuge vorgeschrieben. In ESP ist in der Regel ein RSC (Roll Stability Control) enthalten, welches durch Gaswegnehmen und gezieltes Abbremsen einzelner Räder Überschläge verhindern soll. In der Regel kaufen die Vermieter 4x4-Hiluxe in der SRX-Ausstatung. Die haben in Südafrika und Namibia kein ESP. Auch nicht bei der neuesten Hilux-Modellreihe.
Miete einfach bei SCR den Expedition, der hat das! Bei Toyota VSC (Vehicle Stability Control).
Guido. schrieb:
Und wie schon vorgerechnet: Wenn der durchschnittliche Fahrzeugzeitwert ca. 400.000 NAD beträgt und die Vermieter im Durchschnitt 5% ihrer Fahrzeuge pro Jahr durch Totalschäden verlieren, dann wäre dieses Totalschadensrisiko bei 75% Auslastung mit 4,90 EUR/Miettag versicherbar. Das ist simple Mathematik. Selbst wenn es 10 EUR wären, würden dass die meisten Mieter wohl gern bezahlen, um wirklich versichert zu sein. Stattdessen wird den Mietern für 35 EUR pro Tag eine Versicherung mit 0 Selbstbehalt verkauft. Wenn es bedauerlicherweise zum Überschlag kam, stellt der Mieter dann fest, dass das trotzdem nicht versichert war und er nun mehrere Hunderttausend NAD bezahlen soll.
Das wäre ja ein Unfall bei dem kein weiteres Fahrzeug betroffen ist. Angeblich ist das inklusive bei der "Reduzierte Kaution II".
Sollte der Grund allerdings sein (was wohl eine der häufigsten Ursachen für einen Überschlag ist) dass man viel zu schnell unterwegs war, dann zahlt natürlich keine Versicherung.
Guido. schrieb:
Aber aktuell werden den Vermietern die Autos wohl aus den Händen gerissen. Das sind nicht die Zeiten, in denen man mehr Kundenorientierung erwarten darf. Und der namibische Staat hat verständlicherweise ganz andere Probleme, als den Verbraucherschutz im Detail auszudefinieren.
Das stimmt natürlich. Zur Zeit muss man wohl froh sein, überhaupt ein Fahrzeug für den gewünschten Zeitraum gemietet zu bekommen.
Gruß Markus