Guten Morgen Sanne,
ich beginne mal hinten, weil das Thema am ehesten noch zur Ausgangsfrage passt. Eigentlich sollte mein "P.S." nur ein klares Votum für das Uriwell sein, aber ich kläre gerne komplett auf: das Bodenzelt, in dem ich die meisten Nächte meiner Afrikareisen verbringe, hat keine Leiter und wenn ich mal raus muss in der Dunkelheit (weil ich zum Beispiel eben dieses Uriwell draußen auf dem Ast zum Trocknen vergessen habe), mache ich den Reißverschluss auf und leuchte die Umgebung ab, bevor ich das Zelt verlasse. Da kann es schon mal passieren (auch beim normalen Einsteigen ins Zelt abends), dass sich irgendwelche Fliegen (sofern sie noch wach sind), Nachtfalter, Spinnentiere oder Käfer ins Innere verirren. Das kann ich absolut nicht leiden, mich nervt da schon eine stinknormale Stubenfliege! Alle, die mit mir 2021 und 2023 am Chobe oben im Wald gecampt haben können sich noch gut an diese fiesen kleinen runden Käfer erinnern, die wir überall, auch im Zelt hatten. Darum bleibe ich nachts im Zelt und bin glücklich über die Erfindung eines Uriwells

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Noch schnell zu dem von dir angesprochenen „Populismus“, was ich übrigens für eine sehr überzogene Bezeichnung halte, mir aber auch egal ist, weil es nichts zur Sache tut. Vielleicht mag es etwas überspitzt formuliert gewesen sein, aber es gab leider einige Beispiele allein hier im Forum, die in gewissem Maße auf meine Aussage zutreffen. Ich denke dabei an das (ehemalige) Forumsmitglied, das einen Youtube-Kanal betreibt und dort vor einigen Jahren eine Szene veröffentlichte von einem Elefantenbesuch auf seiner Savuticampsite. Während der Aufnahme wurde das Victory-Zeichen gezeigt und nachher zu der Situation gesagt, dass man nur „Eier in der Hose haben müsse“, dann wäre das alles ganz easy. Für mich eine klare Verharmlosung der Situation – immer auch im Hinblick darauf, dass am Ende das Tier die A…schkarte zieht, wenn etwas schief geht.
Ich glaube, es war derselbe Mensch, der, um coole Drohnenaufnahmen für seine Videos zu bekommen, hier mal öffentlich geschrieben hat, dass man nur ein paar Geldscheine am Gate rüberschieben müsse, dann sei es kein Problem, die Drohne auch in Parks/Schutzgebieten fliegen zu lassen.
Vor ein paar Monaten gab es hier den Fall, dass ein neues Fomi sein Video verlinkt hat und darauf klar zu erkennen war, dass es sich um Drohnenaufnahmen in Nationalparks/Schutzgebieten handelt. Als sie daraufhin angesprochen wurde (ohne Vorwürfe, nur mit der Frage, wie sie zu der Lizenz gekommen sei), hat sie ihren Account löschen lassen und Chrigu hat den kompletten Thread nicht nur gesperrt, sondern gelöscht. Den Rest kann man sich denken....
Ich lese bei solchen Videos (und habe es auch bei den erwähnten getan) immer sehr interessiert die Kommentare, denn die sind für mich mindestens genau so verstörend wie die Videos selber. Da werden die „Produzenten“ der Videos für ihren Mut bewundert, die Schönheit der (Drohnen)Aufnahmen erwähnt und es gibt oft Kommentare in der Art „Wie cool, da müssen wir auch mal hin.“
Das sind die „Influencer“, die mich (ver)stören (und davon gibt es noch mehr), nicht Leute, die harmlose Fragen stellen, weil sie (noch) unsicher sind als Anfänger. Diesen Unterschied wollte ich mit meiner Überspitzung aufzeigen.
Klar sind wir mit unseren Berichten in gewissem Maße auch Influencer, aber wohl doch etwas reflektierter und nicht auf Monetarisierung aus.
Zum Abschluss noch meine Motivation, hier überhaupt zu kommentieren: ich empfinde Aussagen wie deine (vor allem das Wort „absurd“ fand ich unpassend im Zusammenhang mit einem für mich normalen Respekt eines Anfängers vor dem Camping in Botswana) als herablassend sowie schade für den Fragesteller und alle Neulinge, die - aus meiner Sicht verständliche - Fragen stellen, und ich mag einen solchen Umgangston nicht. Mehr will und kann ich dazu nicht sagen. Zumal es dem Fragesteller auch nicht in der Sache weiterhilft

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Gruß Bele