THEMA: Namibia vs. Botswana: Wo mehr "Einsamkeit"?
08 Mär 2019 13:52 #550525
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  • Darf_a am 08 Mär 2019 13:52
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Hallo zusammen,
wir haben schon eine Weile im Forum gelesen aber keine passenden Infos gefunden. Deshalb ein Beitrag von uns:
Nach einiger Nambiaerfahrung (die jedoch schon etwas zurückliegt) zieht es uns wieder in die Richtung. Nun haben wir aber gehört, dass die Besucherzahlen deutlich zugenommen hätten. Zudem müssen wir zeitbedingt in der Hauptsaison fahren.
Schwierige Ausgangsposition, wenn man lieber abseits der Massen reist.
Unser Hauptanliegen sind klar Tiere und Wildnis. Offroad und uneingezäunte Camps gefallen uns. Wie sind generell eher abenteuerlustig (und naturverbunden) unterwegs. Vor allem aber soll es nicht überlaufen sein.
Etosha fanden wir schon zur Nebensaison sehr touristisch und nicht wirklich "wild". Wie sieht es dort zur Hauptsaison aus?
Und was wären sinnvolle Alternativen? Khaudum ziehen wir in Betracht, aber würden gerne noch weiteres mit hinzunehmen. Wie sieht es im Caprivi aus? Den haben wir noch recht ruhig in Erinnerung.
Und wäre Botswana eine Alternative? Wir kennen das Land noch nicht und können daher den Vergleich zu Namibia nicht ziehen. Allerdings wird es bei uns finanziell nicht für exklusive Fly-in Lodges reichen. Wir planen eher wieder eine Selbstfahrertour mit Camping. Die Plätze sind ja immer schnell ausgebucht. Heisst das auch, dass man bei der Löwensichtung Schlange steht?
Wir würden uns sehr über eine Einschätzung von euch freuen.
Liebe Grüsse
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08 Mär 2019 13:59 #550528
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  • travelNAMIBIA am 08 Mär 2019 13:59
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Hallo Darf_a,

willkommen im Forum.
Ja, Namibia (und auch Botswana) haben mehr Reisende als vor 10 oder 20 Jahren. In Botswana gibt es rein nach Zahlen mehr Touristen als in Namibia. Wirklich voll kenne ich es außer an der Chobe Riverfront in Botswana und zur falschen Zeit im Sossusvlei eigentlich in keinen der beiden Staaten. Etosha ist weiterhin viel einsamer als z.B. Kruger NP. Wenn ihr aber gar keine Menschen mögt ;-) dann wären Kaokoveld und Khaudum und in vielen Gebieten auch noch Caprivi sicherlich die besten Ziele für Euch. Daraus könnt ihr eine schöne Nordentour machen. In Botswana sind Ziele wie CKGR sehr unberührt, aber setzen zum Teil auch gute 4x4-Kenntnisse voraus. Caprivi ist wie Botswana (Chobe, Moremi) nur etwas kompakter und dafür mit deutlich weniger Touristen. Botswana ist im Allgemeinen teurer als Namibia, wobei ich nicht genau sicher bin wie groß der Unterschied bei Camping ist.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian

- Botswana: www.indexmundi.com/f...ndicator/ST.INT.ARVL
- Namibia: www.indexmundi.com/f...-tourism#ST.INT.ARVL
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Letzte Änderung: 08 Mär 2019 14:01 von travelNAMIBIA.
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08 Mär 2019 14:14 #550533
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  • Darf_a am 08 Mär 2019 13:52
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Vielen Dank für die schnelle Antwort! :)
Also wäre die Chobe Riverfront schon deutlich voller als Etosha? Das war schon unsere Befürchtung.
Gilt dies auch für Linyanti und Savuti? Bzw. kann man in dieser Region auch noch andere Teile anfahren? Finde keine ausreichenden Infos dazu. Haben überlegt Botswana mit Khaudum und ggf. Caprivi zu verbinden. 4x4 Erfahrung ist ausreichend vorhanden. Daher neben wir gerne Tipps für entlegenere Gegenden an. :)
Im Caprivi kennen wir bisher den Bwabwata, der uns gut gefallen hat. Aber es darf gern etwas Neues sein.
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08 Mär 2019 14:15 #550534
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  • travelNAMIBIA am 08 Mär 2019 13:59
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Wie lange habt ihr denn Zeit?
Bei nur 2 Wochen würde ich Kaokoveld und Caprivi und auf dem Rückweg via Khaudum nach Windhoek machen. Bei 3+ Wochen könnt ihr auch noch Chobe mit reinnehmen oder überlegt Ziele wie Kafue in Sambia anzufahren.

Viele Grüße
Christian
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08 Mär 2019 14:42 #550541
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  • frau_shrimp am 08 Mär 2019 14:42
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Hallo Darf_a,

wir waren im Oktober 17 für 3 Wochen in Namibia und Botswana mit einem 4WD-Camper unterwegs. In Namibia waren wir bereits vorher 2x, in Botswana waren wir vorher noch nie. Unsere Tour ging von Windhoek quer durch den CKGR, weiter zu den Baines Baobabs, über Maun durch Moremi und Chobe zu den Viktoria Fällen, zurück zum Mudumu NP in Caprivi, durch den Caprivi nach Damaraland, durch den Skelettküste NP nach Swakopmund und zurück nach Windhoek.

Wir haben festgestellt, dass es in Namibia landschaftlich schöner und abwechslungsreicher ist, dafür sind die Tiersichtungen in Botswana spektakulärer. Wenn Du Einsamkeit und Tiersichtungen willst, bist Du in Botswana besser aufgehoben. Durch die sehr limitierte Anzahl an Campingplätzen in den Parks gibt es sehr wenige Selbstfahrer. Die Gäste der Lodges sind dann in den typischen Safari-Jeeps gebündelt, so dass insgesamt weniger Autos unterwegs sind als z.B. in Etosha.

Durch das limitierte Angebot sind natürlich auch die Gebühren für die Stellplätze in Botswana extrem hoch. Da zahlst Du locker 100 USD pro Nacht nur für den Stellplatz der nichts bietet außer einem stinkendem Plastikklo und einer defekten Eimerdusche. Es gibt kein Wasser, keinen Strom, keine Mülleimer, einfach nichts. Und genau für dieses Nichts zahlst Du. Denn dieses Nichts garantiert Dir auch absolute Einsamkeit und Wildtiere, die ohne Zäune bis an Dein Auto kommen. Leider wird dieses Nichts so gern nachgefragt, dass man 1 Jahr im Voraus buchen muss und die Preise weiterhin steigen.

Um das mal zu verdeutlichen: in der Nähe der Baines Baobabs im Nxai NP gibt es 3 Stellplätze! 3!!! Für eine weltweite Nachfrage! Das kostet! Geld, Zeit und Nerven für die Buchung, die sehr kompliziert ist. Dafür erlebst Du etwas Einmaliges! Nämlich das Gefühl absoluter Freiheit und Einsamkeit – mit allen Vorzügen und Risiken. Du bist wirklich ALLEIN in der Wildnis! Ohne Netz und doppeltem Boden.

Deshalb brauchst Du in Botswana ein Auto, das Dich tatsächlich sicher durch die Wildnis bringt. Wir hatten den Pop-Top Landcruiser von Britz und waren froh, dass wir nicht mit der günstigeren Variante Nissan oder Hilux unterwegs waren. Wir haben die absolute Geländetauglichkeit des Landcruisers zu schätzen gelernt, mit anderen Autos wären wir manches Mal stecken geblieben. So konnten wir aber anderen „Unglücklichen“ helfen, die nicht so gut durchkamen (z.T. sogar Safari-Jeeps von Lodgen).

Wenn Du abenteuerlustig bist, Du Dir gut selber zu helfen weißt und Tiere für Dich im Vordergrund stehen, dann fahr nach Botswana. Wenn die Nachteile Botswanas Dich abschrecken (Preise, Fahrgelände, Risiken der Einsamkeit, komplizierte Vorausbuchungen), dann fahr lieber nach Namibia, auch wenn es in Etosha weniger wild und einsam ist. Wunderschön ist beides :)

Viele Grüße,
Sabine
Wie kann man Namibia nicht lieben?
Letzte Änderung: 08 Mär 2019 14:43 von frau_shrimp.
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08 Mär 2019 14:47 #550543
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  • Yoda911 am 08 Mär 2019 14:47
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Gilt dies auch für Linyanti und Savuti? Bzw. kann man in dieser Region auch noch andere Teile anfahren? Finde keine ausreichenden Infos dazu.
Nutz mal die Suchfunktion hier im Forum (Lupe rechts oben) z.B. mit den Suchbegriffen Linyanti oder Savuti, Third Bridge etc. Da finden sich vieeele Posts. Ich würde für einen ersten Eindruck mal einige der ganzen Reiseberichte lesen, das sind fast alle von Dachzeltfahrern und nicht von Fly-in-Lodge-Hoppern.

Christoph
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