besuch oder boycott - ein recht zweischneidiges schwert:
ein besuch unterstützt das regime indirekt jedoch die leidende bevölkerung unmittelbar!
es gibt kein (koch)öl mehr und alle anderen lebensmittel des tägl. bedarfs sind mittlerweile mangelware, wenn nicht ohnehin gar nicht mehr verfügbar.
die weissen farmer konnten ihr leben retten und hatten die möglichkeit während der letzten 10-15 jahre auslandskonten zu füttern.
diese möglichkeit war für das gros der schwarzen bevölkerung unerreichbar.
jeder, der seine heimat verlassen muss - aus welchem grund auch immer - hat mein tiefstes mitgefühl. doch für die daheimgebliebenen - also die schwarzen - ist mein mitgefühl grenzenlos.
unter diesem gesichtspunkt ist eine entscheidung für/wider eine zim-reise unglaublich schwer, und ein allzu leichtfertiges NO trägt zur verschlimmerung der lage bei.
auf unserer letzten zambia-reise sprachen wir mit zim-bürgern, die in und um livingstone versuchen durch gelegenheitsarbeiten an devisen zu gelangen um mit diesen ihre sehr bescheidenen bedürfnisse zu decken. wir sprachen auch mit weissen ex-zim-bürgern, die mittlerweile in zambia eine neue farm aufbauen konnten - also nochmals von vorne anfangen konnten/mussten.
wer sich mit zim, der zeit kurz nach der unabhängigkeit sowie in den 90ern, weiter auseinander setzen möchte, dem empfehle ich die bücher von peter godwin. diese bücher sind autobiografisch aus der sicht eines weissen zim-bürgers geschrieben. dennoch erscheinen sie mir im kontext sehr objektiv zu sein.
der eigentliche skandal jedoch ist für mich die tatsache, dass mugabe im südlichen afrika nach wie vor den roten teppich ausgelegt bekommt - kürzlich geschehen in namibia sowie südafrika!
unter berücksichtigung der tatsache, dass mbeki und mugabe sich nach wie vor als \"comrades\" verstehen, ist es nicht verwunderlich, dass die schwarze bevölkerung eine unterstützung durch ihre nachbarstaaten vermisst und sich von ihren schwarzen brüdern allein gelassen fühlt!
grüessle
anette