peterw schrieb:
mich würde einmal interessieren wie die Politik und die Menschen in Namibia zu den Geschehnissen in der Ukraine stehen.
Man hört hier im Forum so wenig darüber. Interessiert das die "lokals" überhaupt. Der Präsident ist auf Reisen und sagt offensichtlich nicht einmal piep dazu. In der mir zugänglichen Presse (The Namibian und AZ) ist das ebenfalls nicht so wie in Europa der Seitenfüller.
Willst du jetzt die offizielle Einstellung der Regierung wissen, oder was das Volk darueber denkt?
Hier im Forum sind sicherlich nur wenige Namibianer unterwegs, und die (so wie ich auch) werden kaum Interesse daran haben, fuer ihre Meinung hier im Forum wieder mal an's Kreuz genagelt zu werden. Sagen wir mal so - diejenigen, die deutsche bzw westliche Qualitaetsmedien konsumieren, sehen es sehr oft so wie hhdkram ("Alles andere als eine klare Verurteilung würde ich nicht verstehen"), aber es gibt auch diejenigen, die nicht jahrzehntelang westlicher Berichterstattung "ausgesetzt" waren, sondern eher der Sichtweise der namibischen Regierung, die, was niemanden hoffentlich noch ueberrascht, eher sozialistischer Natur ist. Die USA wird hier also nicht flaechendeckend als Freund gesehen.
Vielleicht mal die Informante bzw die Kommentare auf deren Berichte ueber den Krieg auf Facebook verfolgen, dann bekommt man einen Eindruck. Wer jetzt die Namibianer dafuer in Sittenhaft nehmen will, sollte sich mal wirklich ueberlegen, was er da eigentlich macht.
Der offizielle Standpunkt ist im Moment der, dass Namibia Gespraeche einem Krieg vorzieht. Natuerlich muss Namibia da einigermassen neutral bleiben. Man kann es sich nicht leisten, irgendwen zu verurteilen. Die Weltordnung veraendert sich gerade...man muss erstmal abwarten.
Und was die Sache mit dem "Seitenfueller" angeht: natuerlich ist der Krieg ein Thema, aber eben nicht das einzige. Bis eben war noch Corona das alles beherrschende Thema bei euch gewesen, kein Tag ohne Zahlen, kein Tag ohne warnenden Zeigefinger - auch das gab es in Namibia so nicht, auch wenn manche das gerne gehabt haetten. Die Menschen hier haben eher den Fokus auf's taegliche (Ueber)Leben - also nicht nur dass man heute nicht hungrig in's Bett gehen muss, sondern auch dass man Freude am Leben hatte. Es ist eine grundsaetzlich andere Mentalitaet, was ja fuer viele auch den Reiz Afrikas ausmacht. Erwartet oder verlangt gar von ihnen nicht, dass sie euren Erwartungen entsprechen. Das wird nur zu Enttaeuschungen fuehren.