Danke Christian, aber das weiß ich schon. Diese Pressemitteilung des BMBF zu „Green Hydrogen“ habe ich selber hier schon vor 2 Monaten verlinkt.
Es ist gut und richtig, dass BRD das auch so angeht und schön für Namibia, dass es dabei auch partizipieren und abstauben kann. Und dass Namibia seine Selbstdarstellung ein bisschen übertreibt ist auch verständlich und normal. Trotzdem sollte man am Boden der Realität bleiben und das ist eben mE im Namibia Focus nicht der Fall, z. B.
.. „Angesichts unserer erstklassigen erneuerbaren Energieressourcen wird Namibia eine nationale Strategie zur Entwicklung von grünem Wasserstoff und Ammoniak entwickelt. Während wir diese Strategie verfolgen, haben wir die Möglichkeit, als erstes Land in Afrika CO2-Neutralität zu erreichen und die African Continental Free Trade Area (AfCFTA) zu nutzen, um saubere Energie an unsere Nachbarn zu exportieren“…
Investitionen in der Größenordnung eines BIPs (mit allem Drum und Dran), anspruchsvolle Produkte wie Windkraft-Rotorflügel, sogar „Grünstahl“ (was immer das sein mag
und mit welchen Rohstoffen, für welche Produkte?), usw. … bis „Mega-Solar“ (siehe früher), wow. Und das in einem Land ohne industriellen Hintergrund und Leistungsfähigkeit. In dem Artikel im Namibia Focus wird das Bärenfell schon verteilt, bevor man noch die Spur des Bären gefunden hat.
Auch in Ländern mit besseren Voraussetzungen haben sich einige Desertec-artige Projekte angesichts der Kosten und technischen Schwierigkeiten bald wieder in Luft aufgelöst. Das heißt nicht, dass es nicht irgendwann gehen wird (die ersten großen Windräder waren auch ein Fehlschlag und heute haben wir „Farmen“ davon) aber es wird dauern und man braucht einen seeehr langen Atem. Denn nur mit PV (für die die Wüste kein freundliches Ambiente bietet) und Wind wird obig schwierig werden und CSP in diesen Dimensionen muss sich erst noch bewehren, vor allem bei Installation und Betrieb in einem technologisch rückständigen Land, ohne Wasserressourcen, usw. Man wird wohl die Erfahrungen der neuen Anlagen in Nordafrika abwarten müssen. Dafür braucht es längere Zeiträume als seitens Namibia und Focus angekündigt.
Forschen und Entwickeln ist eine Sache, aber im Großen herstellen eine andere. Außerdem ist das Ziel ja die CO2-Bilanz zu verbessern. Wasserstoff macht folglich nur dann und dort Sinn, wo es einen ÜBERSCHUSS (also wo eine Überdeckung des nationalen Verbrauches vorliegt) nicht fossil erzeugten Stroms gibt. Und wo ist das bitte so? Und ohne massive staatliche Förderung aus welch immer Titel ist es auch mittelfristig nicht darstellbar.
Werner