THEMA: Ölbohrung Okavango-Ökosystem NAM/BOT
18 Apr 2021 12:09 #613102
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  • loser am 18 Apr 2021 12:09
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pollux schrieb:
Alles andere ist Heuchelei.
Hallo Pollux, glaube ich nicht (Heuchelei) und will ich auch nicht glauben, weil das Wort für mich eine arglistige TäuschungsABSICHT impliziert.
Ich tippe eher auf Interessens- und Informationsdefizit. Es ist mühsam und frustrierend etwas ganzheitlich und sich selbst als Teil des Ganzen und somit ,manchmal bis öfters, je nach Lebensweise, sich auch als „Beitragstäter“ zu sehen.
Es gibt z. B. nichts Verzichtbareres im Leben als eine Fernreise (dein Stichwort), der Verbrauch an fossilen und mineralischen Rohstoffen des Fernreisens ist atemberaubend. Z. B. kann mit dem CO2-Ausstoß/2 Personen im Flieger nach Afrika dieser 2-Personenhaushalt 1 bis 1,5 Jahre kuschelig warm beheizt und mit Warmwasser aus Erdgas versorgt werden. Und Manche machen sogar mehrere Fernreisen im Jahr.
Trotzdem steht in der oben verlinkten Petition:
"Tourismus droht einzubrechen
Der Naturtourismus in der Region würde im Falle von weiträumigen Ölexplorationen zum Erliegen kommen. Dieser ist in Namibia der drittgrößte Wirtschaftsfaktor, in Botswana trägt der Tourismus rd. 13 % zum Bruttoinlandsprodukt bei (Tendenz steigend).
"

Die fossilen Rohstoffe sind außerdem nicht nur Energieträger sondern auch unverzichtbare ROHSTOFFE für fast jedes Produkt unseres täglichen Gebrauches.
Trotzdem steht in der Petition:
"Fossile Energien müssen überall auf der Welt im Boden bleiben, um die Erderwärmung auf die notwendigen 1,5° zu begrenzen. Investitionen sollten in erneuerbare Energien wie Solarenergie erfolgen und nicht in Öl!"

Durchdacht erscheint mir das alles nicht.
Man kann z. B. nicht in Namibia eine geteerte Straße, Leichtmetalle für das Flugzeug dorthin etc., etc. wollen und obig in der Erde lassen. Aber man kann sicher Vieles, praktisch Alles, besser machen als jetzt. Nämlich mit Ressourcen einfach sparsamer umgehen. Nach Afrika zu fahren gehört dann aber nicht dazu. Ich denke auch nicht, dass Kerstin das diskutieren möchte.
Letzte Änderung: 18 Apr 2021 12:41 von loser.
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18 Apr 2021 14:30 #613115
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  • Kerstin789 am 18 Apr 2021 14:30
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Stimmt, das möchte ich in der Art und Weise nicht diskutieren. Jeder kann ja seine Meinung haben. Aber wer das Delta kennt und sich damit befasst hat, weiß auch wie klein es ist im Vergleich von den riesigen Flächen in Afrika und wie einzigartig die Natur und die Tierwelt. Dass genau an dieser Stelle die Natur zerstört werden soll, ist einfach unfassbar und wer das gut heißt, kann es einfach nicht nachvollziehen bzw. will es nicht. Wenn irgendwo im Niemandsland in Namibia oder Botswana gebohrt werden würde, wäre der Aufschrei sicher nicht so enorm.
Zum Thema Reisen gebe ich euch recht und muss man auch abwägen. Ich zB hab 2017 die letzte Fernreise gemacht. Das scheint mir nicht zu häufig und trägt tatsächlich auch dazu bei, die Natur lieben zu lernen und den Wunsch diese zu schützen. Man kann ja zB für seinen CO2 Fußabdruck auch wieder in erneuerbare Energien spenden. Viele Privatpersonen sind da im übrigen weiter als viele Firmen.
Aber danke für eure Beiträge! es zeigt eben, wie sich viele jedes Thema so hindrehen, dass sie scheinbar Recht haben und ohne schlechtes Gewissen die Natur zerstören können.
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18 Apr 2021 16:20 #613129
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@Kerstin,
Du bekommst aber schon mit, was die Phase des Nichtreisens für viele Länder der Welt bedeutet. Für die vermeintlichen Umweltbewahrer spiegelt das ja gerade wider, was in ihrem Sinne ein Dauerzustand sein sollte.
Das Ölförderung perse einer Umweltzerstörung gleich kommt, ist einfach eine Falschaussage.
Letzte Änderung: 18 Apr 2021 16:30 von Nyanga.
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18 Apr 2021 16:21 #613130
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Danke Kerstin für die Antwort.
@ „das Thema so hindrehen“ meine ich, dass du eben das gerade getan hast, weil du es so darstellst, als gäbe es eine böswillige Verschwörung „das Delta“ mutwillig zu zerstören. Wenn du Kenntnis von so einem Komplott hast, dann stelle es bitte hier ein, ich habe sie nicht. Ich denke aber schon jetzt, dass dieses Komplott keine Chance auf Verwirklichung hätte.
Im Übrigen bin ich betr. Naturschutzes wahrscheinlich ein größerer Fundi als du dir vorstellen kannst. Ich würde eine Petition zum „Schutz des Deltas“ daher sicher unterschreiben wenn sie fundierter formuliert und weniger widersprüchlich wäre. Obige erfüllt meine Kriterien nicht.
In der jüngeren Vergangenheit und näheren Zukunft bedroht das Delta und viele andere Naturlandschaften im südlichen Afrika aber eher der (Over)Tourismus und nicht die "Profitgier" von Ölmultis. Die Verschleißerscheinungen dadurch sind mE vielerorts evident.
Viele der „Kompensationsleistungen“ für verbratenes CO2 sind mE Etikettenschwindel und wenn nicht, dann zumindest Selbstbetrug, so schade das auch ist. Es bietet keine Alternative zur Verbrauchsreduktion.
Und nochmals zum eigentlichen Thema. In 30 Jahren wird Namibia oder ein anderes afrikanisches Land nochmals so viele Einwohner haben als heute. Glaubst du wirklich, dass das ohne Industrialisierung gehen wird, bzw. nur mit Tourismus zu stemmen sein wird? Was bei dir Alarm auslöst, ist für die Leute dort Fortschritt. Afrika ist nicht unser exklusiver Freizeitpark, ob uns das passt oder nicht ist ein Nebenschauplatz. MM
und Grüße
Letzte Änderung: 18 Apr 2021 17:09 von loser.
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19 Apr 2021 11:22 #613202
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Nyanga schrieb:
Das Ölförderung perse einer Umweltzerstörung gleich kommt, ist einfach eine Falschaussage.
Jein,
bei uns stimmt das, weil ein hoher bzw. bester Stand der Technik angewendet wird und strenge Regeln und Auflagen und Überwachung herrschen. Es wurde/wird sogar „gefrackt“ ohne dass es medial groß zur Kenntnis genommen wurde, weil eben nicht das passierte, was hier seitenweise als worst case angenommen wird. Auch Pipelines können sicher betrieben werden.
Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass das dort, wo der Staat schwach, korrupt oder desinteressiert oder alles ist, leider nicht so ist. Siehe Nigerdelta …. bis Sibirien. Das gleiche bei anderen Rohstoffegewinnungen.
Es ist eben alles viel komplizierter als die Extrempositionen von „passiert eh nix“ vs. „passiert grundsätzlich das Schlimmste“. Differenziertes und evidenzbasiertes Herangehen wäre hilfreich, ist aber gerade nicht „in“, weil mühsam.
Letzte Änderung: 19 Apr 2021 11:26 von loser.
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19 Apr 2021 11:28 #613205
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  • travelNAMIBIA am 19 Apr 2021 11:28
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Hi zusammen,

der Großteil der Ölförderung auf dieser Welt wird übrigens ganz ohne Fracking durchgeführt. Wie ich schon seit Monaten hier "herunterbete" stellt sich die Frage des Frackings doch noch gar nicht konkret bei Namibia/Botswana. Ich verstehe nicht, da geht es mir wie loser, warum immer das schlimmste Szenario als "gesetzt" angesehen wird.
Wir sprechen hier von einem Zeitrahmen von vielleicht in 5-10 Jahren, bis überhaupt was passiert.... eine Ölförderungsstruktur, Piplelines etc bauen sich ja nicht in Monaten auf.

Im übrigen, wo ist eigentlich der Aufschrei zum Phosphatabbau vor Namibias Küste? Das ist bereits seit 7 Jahren konkret, garantiert umweltschädlich (nicht nur "vielleicht")...

Viele Grüße
Christian
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