Westside schrieb:
habe hier noch einen Beitrag einer Dame die wohl in WIndhoek lebt, ist aus diesem Jahr.
Sie erklärt ganz gut die gängigen Probleme.
Ich kann ihre Tipps zum grossen Teil unterstreichen - das sind aber fuer mich ganz normale Vorsichtsmassnahmen. Mir wurde in Deutschland im Supermarkt meine Geldboerse aus meinem Einkaufskorb gestohlen, als ich nicht aufpasste. Meiner Mutter wurde der Rucksack vom Ruecken gerissen, in einer deutschen Kleinstadt. In Prag wurde ein paar Mitgliedern unserer Ausflugsgruppe die Handtasche und der Geldbeutel geklaut. In Kroatien wollte uns einer beim Geldwechseln ueber's Ohr hauen. In Suedfrankreich wurde meinen Eltern das Auto aufgebrochen, in Italien ist man an unserem Auto gescheitert. Das sind alles Erlebnisse von vor 20, 30 Jahren.
Dagegen wohne ich seit 15 Jahren in Windhoek und hatte, toi toi toi, noch nie ein Problem. Hab am Anfang oftmals vergessen mein Auto abzusperren beim Einkaufen, einmal hab ich sogar das Fenster offen gelassen (das war im Wernhil). Einmal ist mir bei Thule der Geldbeutel aus der Tasche unter den Tisch gefallen ohne dass ich es gemerkt haette - den hat mir dann der Kellner, der ihn gefunden hatte gebracht. Unserem Sohn dagegen wurde schon zweimal der Geldbeutel gestohlen - wenn man den halt offen auf den Tresen legt, vor allem Augen die ID rauszieht und herumzeigt und nicht aufpasst, ist man selber Schuld. Ich halte mich an gewisse Vorsichtsmassnahmen. Wenn ich mich beim Geldziehen nicht sicher fuehle (in Windhoek kein Thema da ich weiss, wo ich da sicher bin - es gab da nur mal einen Vorfall in Swakopmund), gehe ich zu einem anderen ATM. Ich behaenge mich nicht wie ein Weihnachtsbaum. Ich schaue niemandem direkt in die Augen. Ich reagiere nicht auf Strassenverkaeufer. Am Anfang haben wir auch Fehler gemacht - unsere Haustuer stand immer offen, konnte man von der Strasse aus auch gut sehen. Da haben es im Dezember mal drei Jungs versucht - die haben aber schnell Fersengeld gegeben, als wir unsererseits zum Angriff uebergegangen sind. So etwas kann man halt in Windhoek nicht machen.
Ich wuerde aber jederzeit einem Touristen den Weg erklaeren, und bin froh wenn mir auch geholfen wird, wie zb als mein Auto nicht mehr ansprang. Man sollte schon vorsichtig sein, aber generell jeden als Feind oder potentiellen Moerder anzusehen kaeme fuer mich nicht in Frage. In Namibia geschehen Morde hauptsaechlich als Beziehungstaten, oder in Drogenkreisen, oder aus Rache, und nur ganz selten um sich zu bereichern.
Ich kenne es auch nicht von unseren Angestellten, dass sie alle Naselang ueberfallen und ausgeraubt werden.
Wie ich mitbekomme, hat vor allem die Wilderei zugenommen, zumindest hoere ich das von den Farmern und lese es auch immer wieder. Natuerlich hat die Entlassungswelle Folgen - jeder Breadwinner versorgt eine Grossfamilie, und wenn der eine wegfaellt,
ist das Leid gross.
Darum sag ich ja immer wieder: wenn man den Leuten hier helfen will, dann kommt man und unterstuetzt den namibischen Tourismus. Das ist effektiver als jede Spende.