THEMA: Vorstoß aus Regierung: Gutscheine statt Erstattung
05 Apr 2020 13:08 #585404
  • Botswanadreams
  • Botswanadreamss Avatar
  • Beiträge: 1662
  • Dank erhalten: 1939
  • Botswanadreams am 05 Apr 2020 13:08
  • Botswanadreamss Avatar
Hallo Logi

In dem Vorstoß der deutschen Regierung für Gutscheine war die staatliche Absicherung formuliert. Ob es so kommt, keine Ahnung. Was der Sicherungsschein bei Pauschalreisen in so einem Fall wert ist, steht auch auf einem anderen Blatt.

LG
Christa
www.botswanadreams.de

"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
05 Apr 2020 17:02 #585428
  • MichaelAC
  • MichaelACs Avatar
  • Beiträge: 350
  • Dank erhalten: 732
  • MichaelAC am 05 Apr 2020 17:02
  • MichaelACs Avatar
@Gila.Bend, waldfee.

Ich nehme an, ihr beide seid Unternehmer/in.
Dann verstehe ich nicht eure Ablehnung von Christas Aussage:
Ich persönlich würde mich riesig freuen, wenn ich 2021 die gleiche Tour mit 10% höheren Kosten machen könnte.

Was Christa sagt, ist doch: Wenn ich nächstes Jahr für 10% Aufpreis reisen kann, dann heißt dies, dass die Corona-Pandemie überstanden (oder gut im Griff) ist und im Wesentlichen alles (wieder/noch) intakt ist: die Infrastruktur (Flugzeuge, Flughäfen, Lodges, Nationalparks, Mietfahrzeuge), die Lieferketten (Energie, Nahrung), und vor allem die Menschen/Mitarbeiter. Und das ganze für nur (ja nur!) 10% Aufpreis gegen heute.
Ehrlich: Das wäre doch was, oder?

Ich bin sicher (nein, ich weiß es, als Unternehmer und Investor in Mittelstand und Startups), dass ihr heilfroh wäret, wenn euer Unternehmen nächstes Jahr nur 10% (ja, nur!) höhere Kosten bei Lieferanten, Energie, Sachkosten etc. hätte, bei wieder intakter Kunden-/Mitarbeiter-/Lieferantenstruktur.
Ich stelle mich aber nicht auf so einen Best-Case ein, sondern rechne damit, dass jeder - ob Unternehmer, Arbeitnehmer, Selbständiger - die Herausforderungen nur mit Flexibilität, Kreativität und ohne Änderungsscheu, wahrscheinlich auch mit gehörigem Mut zum Risiko meistern wird.
Besitzstandswahrer ("aber ich habe doch ein Recht auf xy ...", oder "ich ändere mein bewährtes Geschäftsmodell nicht") werden nicht die besten Karten haben.

So wie ich übrigens auch glaube, dass es die "old school"-Läden schwerer treffen wird als diejenigen, die bereits sich auf gemacht haben in neue Vertriebswege, diversifizierte Angebote und/oder Digitalisierung.
Oder wie stand es letztens im Wirtschaftsteil: Die Corona-Krise ist ein Brennglas und verstärkt, was gut war und was schlecht war.


@einige, die auf die "Großkonzerne" schimpfen, à la "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren"

Ich rufe euch auf, doch bitte zu differenzieren ... und nicht alles über einen Kamm zu scheren.

Ja - es gibt jede Menge Mist, durch Großkonzerne oder für Großkonzerne. Cum/ex, Dieselbetrug, Subvention veralteter Industrien, weil deren Lobby noch intakt ist (Braunkohle, Verbrennungsmotor, Landwirtschaft) ... da finden wir vielleicht nicht in jedem Punkt Konsens, aber es wird sicher eine große Schnittmenge geben. (Darum: Das ist kein Diskussionsaufruf zu diesem Punkt ;) )

Aber - hätten wir ohne Großkonzerne Fernflüge für 1000€, Computer für jeden, Strom überall, Heizung ohne drüber nachdenken zu müssen, Autos für praktisch jeden, public transportation, Brief- und Paketpost ... und ... und ... und ?

Und die ach so unverschämten Fluggesellschaften, die bei Ticketkauf den kompletten Preis bezahlt haben wollen.
Ich kann mich noch erinnern (90er Jahre?), dass die Tickets gebucht wurden und ca. 4 Wochen vorher bezahlt werden mussten. Dann kamen die ersten Tarife "sofort zahlen, dafür ist es billiger" ... und praktisch jeder hat nur noch die genommen. Was sollen die Fluggesellschaft denn machen, wenn alle Kunden lieber Vorkasse wollen, um (etwas) Geld zu sparen. Und natürlich beeinflusst dieses Zahlungsverhalten das Cash-Management der Fluggesellschaften - die nehmen doch keine teuren Kredite auf, um den Vorkasse-Cash irgendwo auf einem Konto rumliegen zu lassen.

Oder die "bösen" Hotels (eine(r) schrieb das sinngemäß so), die bei Stornierung nichts zurückerstatten.
Ich reise viel, ich kann mich an kein Hotel erinnern (weder privat noch Firma), wo ich bei der Buchung nicht die Wahl hatte: Storno kostenlos bis 1/24/48 std vor Ankunft oder Vorkasse bei x% Discount, aber die 1. Nacht oder alles ist bei Storno weg.
Ich habe das jeweils bewusst entschieden - und beschwere mich nicht, wenn ich die falsche Wahl getroffen habe.
Viele Grüße, Michael
Letzte Änderung: 05 Apr 2020 17:54 von MichaelAC.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Jambotessy, M@rie, afra, Botswanadreams, Old Women, Sasa, Kaeptn Haddock, Rehema, Rockshandy und weitere 1
05 Apr 2020 18:35 #585442
  • Hermann
  • Hermanns Avatar
  • Beiträge: 1530
  • Dank erhalten: 180
  • Hermann am 05 Apr 2020 18:35
  • Hermanns Avatar
Moin,
mal eine andere Frage.
Geht es bei den ganzen Stornierungen darum, dass ihr als Kunden storniert habt oder die
Fluggesellschaft??
Bei uns hatte Türkisch Airline den Flug storniert!!
Vielleicht ist dann die Sachlage etwas anders?????? :dry:

Gruß
Hermann
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
05 Apr 2020 18:59 #585446
  • M@rie
  • M@ries Avatar
  • severely bush-addicted
  • Beiträge: 1638
  • Dank erhalten: 1268
  • M@rie am 05 Apr 2020 18:59
  • M@ries Avatar
Botswanadreams schrieb:
In dem Vorstoß der deutschen Regierung für Gutscheine war die staatliche Absicherung formuliert. Ob es so kommt, keine Ahnung.
dazu aktuell die Meldung:
Geplante Gutscheinregelung Bund will notfalls einspringen
Gutscheine statt Geld zurück - diese Devise hat die Bundesregierung bei Corona-bedingt abgesagten Veranstaltungen ausgegeben. Doch die Regelung stößt auf Kritik. Deshalb will der Bund nun im Streitfall haften.

Nach Kritik an den geplanten Gutscheinen für abgesagte Reisen und Kultur- oder Sportveranstaltungen hat die Bundesregierung angekündigt, für die Voucher finanziell einzustehen. "Wir nehmen die Bedenken der Verbraucher sehr ernst. Kein Kunde darf sein Geld verlieren", sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß. "Deshalb wollen wir den Wert der Gutscheine staatlich absichern."

weiterlesen
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: mika1606, Kaeptn Haddock
05 Apr 2020 19:08 #585447
  • loser
  • losers Avatar
  • loser am 05 Apr 2020 19:08
  • losers Avatar
Ich komme aus dem Staunen nicht heraus @ die vielen und neuen Spielarten von Kulanz und Solidarität.
Wer soll kulant mit wem sein, also in welche Richtung soll die Kulanzleistung fließen? Vom Leistungserbringer zu Kunden oder umgekehrt? Oder sogar beides?
Betr. Stornoleistungen vs. Gutschriften ging es doch von Anfang an nur um Liquiditätsbewahrung der Anbieter für das JETZT und nicht um Dienst am Kunden. Man kann das als Kunde annehmen, wenn man Vertrauen in den Weiterbestand des Lieferanten hat und auch den Wunsch, dass er weiterbesteht. Und wenn man den Anbieter sehr viel Gutes tun möchte, kann man auch das Risiko eines Totalverlustes eingehen. Beim Lieblingsquartiergeber wird die Entscheidung klarerweise leichter fallen als bei der Fluglinie.
Diskussionen über dieses oder jenes alte oder erst zu schaffende Gesetz zum Schutz der p. t. zum Vergnügen Flugreisenden und Hotelabsteiger sind Zeitverschwendung. Wenn die Cashreserve verbraucht und frisches Geld nicht verfügbar ist (oder nicht mehr langfristig helfen kann), sind alle gleichgestellt, „Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren“.
Man muss schon sehr viel Detailkenntnisse haben, um auf „behalten“ oder „abstoßen“ zu setzen… und auch ein große Portion Glück, keiner kann sagen ob und wann wieder gereist werden kann. Das gilt für Selber wie für Dienstleister. Und selbstverständlich werden dabei auch nicht alle Kunden gleich behandelt. Würde jeder selber so machen. Wem will man behalten und wer ist mir wurscht?

Wir sind schon stolz darauf, einen Solidarstaat für gesundheitliche und existentielle Risiken und Versorgung im Alter zu haben, und auch dabei spießt es sich an vielen Stellen....und jetzt wackelt er erst recht. Und jetzt soll „der Staat“, nicht eine private Versicherung, auch noch PRIVATE Risiken oder Verluste für entgangenen Luxus übernehmen? Durch staatliche Garantien für Gutschriften der Reiseanbieter odgl..
Ist mE vollkommen irreal was sich da teilweise abspielt, Zeit für einen Realitäts- und Faktencheck.
Letzte Änderung: 05 Apr 2020 19:22 von loser.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
05 Apr 2020 19:18 #585449
  • Logi
  • Logis Avatar
  • Beiträge: 13178
  • Dank erhalten: 9703
  • Logi am 05 Apr 2020 19:18
  • Logis Avatar
Hermann schrieb:
Bei uns hatte Türkisch Airline den Flug storniert!!
Vielleicht ist dann die Sachlage etwas anders?????? :dry:

In diesem Fall kannst Du bei Deiner Kreditkartenfirma ein Chargeback einleiten.
Bei Visa werden allgemein 100 Tage angegeben, bei Mastercard 120 Tage. Jeweils gerechnet ab dem Moment, an dem Du über die gestrichenen Flüge informiert wurdest.

LG
Logi
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.