@Gila.Bend, waldfee.
Ich nehme an, ihr beide seid Unternehmer/in.
Dann verstehe ich nicht eure Ablehnung von Christas Aussage:
Ich persönlich würde mich riesig freuen, wenn ich 2021 die gleiche Tour mit 10% höheren Kosten machen könnte.
Was Christa sagt, ist doch: Wenn ich nächstes Jahr für 10% Aufpreis reisen kann, dann heißt dies, dass die Corona-Pandemie überstanden (oder gut im Griff) ist und im Wesentlichen alles (wieder/noch) intakt ist: die Infrastruktur (Flugzeuge, Flughäfen, Lodges, Nationalparks, Mietfahrzeuge), die Lieferketten (Energie, Nahrung), und vor allem die Menschen/Mitarbeiter. Und das ganze für nur (ja nur!) 10% Aufpreis gegen heute.
Ehrlich: Das wäre doch was, oder?
Ich bin sicher (nein, ich
weiß es, als Unternehmer und Investor in Mittelstand und Startups), dass ihr heilfroh wäret, wenn euer Unternehmen nächstes Jahr nur 10% (ja, nur!) höhere Kosten bei Lieferanten, Energie, Sachkosten etc. hätte, bei wieder intakter Kunden-/Mitarbeiter-/Lieferantenstruktur.
Ich stelle mich aber nicht auf so einen Best-Case ein, sondern rechne damit, dass jeder - ob Unternehmer, Arbeitnehmer, Selbständiger - die Herausforderungen nur mit Flexibilität, Kreativität und ohne Änderungsscheu, wahrscheinlich auch mit gehörigem Mut zum Risiko meistern wird.
Besitzstandswahrer ("aber ich habe doch ein Recht auf xy ...", oder "ich ändere mein bewährtes Geschäftsmodell nicht") werden nicht die besten Karten haben.
So wie ich übrigens auch glaube, dass es die "old school"-Läden schwerer treffen wird als diejenigen, die bereits sich auf gemacht haben in neue Vertriebswege, diversifizierte Angebote und/oder Digitalisierung.
Oder wie stand es letztens im Wirtschaftsteil: Die Corona-Krise ist ein Brennglas und verstärkt, was gut war und was schlecht war.
@einige, die auf die "Großkonzerne" schimpfen, à la "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren"
Ich rufe euch auf, doch bitte zu differenzieren ... und nicht alles über einen Kamm zu scheren.
Ja - es gibt jede Menge Mist, durch Großkonzerne oder für Großkonzerne. Cum/ex, Dieselbetrug, Subvention veralteter Industrien, weil deren Lobby noch intakt ist (Braunkohle, Verbrennungsmotor, Landwirtschaft) ... da finden wir vielleicht nicht in jedem Punkt Konsens, aber es wird sicher eine große Schnittmenge geben. (Darum: Das ist kein Diskussionsaufruf zu diesem Punkt
)
Aber - hätten wir ohne Großkonzerne Fernflüge für 1000€, Computer für jeden, Strom überall, Heizung ohne drüber nachdenken zu müssen, Autos für praktisch jeden, public transportation, Brief- und Paketpost ... und ... und ... und ?
Und die ach so unverschämten Fluggesellschaften, die bei Ticketkauf den kompletten Preis bezahlt haben wollen.
Ich kann mich noch erinnern (90er Jahre?), dass die Tickets gebucht wurden und ca. 4 Wochen vorher bezahlt werden mussten. Dann kamen die ersten Tarife "sofort zahlen, dafür ist es billiger" ... und praktisch jeder hat nur noch die genommen. Was sollen die Fluggesellschaft denn machen, wenn alle Kunden lieber Vorkasse wollen, um (etwas) Geld zu sparen. Und natürlich beeinflusst dieses Zahlungsverhalten das Cash-Management der Fluggesellschaften - die nehmen doch keine teuren Kredite auf, um den Vorkasse-Cash irgendwo auf einem Konto rumliegen zu lassen.
Oder die "bösen" Hotels (eine(r) schrieb das sinngemäß so), die bei Stornierung nichts zurückerstatten.
Ich reise viel, ich kann mich an kein Hotel erinnern (weder privat noch Firma), wo ich bei der Buchung nicht die Wahl hatte: Storno kostenlos bis 1/24/48 std vor Ankunft oder Vorkasse bei x% Discount, aber die 1. Nacht oder alles ist bei Storno weg.
Ich habe das jeweils bewusst entschieden - und beschwere mich nicht, wenn ich die falsche Wahl getroffen habe.