mika1606 schrieb:
Und wieder eine neue Idee wie man sich Zeit "erkauft" für die Rückzahlung....
so langsam wird es aber wirklich heftig in der "Reise-Branche".......
es fühle sich bitte niemand, beson
ders von den "kleinen", Anbietern hier persönlich angesprochen, aber was die "Großen" der Branche machen, geht über jedes Maß hinaus (
und das nicht erst seit Corona....).
Angefangen mit der Insolvenz von AirBerlin
- Stichtag Insolvenz -> alle Ansprüche landen in der Insolvenz-Masse
- es wird weiter geflogen mit staatlichen Hilfskrediten, für die ganzen
Neu-Bucher klappt das ja auch
- Chargeback über die Kreditkarten-Zahlungen funktioniert noch halbwegs,
wenn man es weiß und einfordert. Dürfte ein ziemlicher Posten gewesen sein ....
- die DKB bewirbt das sogar noch als Vorteil ihrer Kreditkarten
dann Thomas Cook
- Insolvenz Anmeldung so weit klar,
- Probleme vor Ort werden direkt am Kunden ausgetragen (Hotels fordern Geld nach etc.),
- Rückflüge werden größten Teils organisiert über die vorgeschriebene Insolvenz-Versicherung des Reiseveranstalters.
- dann der Hammer, die Insolvenz-Versicherung reicht nicht aus (110Mio€) für alle Ansprüche (Verstoß des deutschen Staates gegen EU-Recht!). Der Bund
löst das Problem jetzt still und heimlich mit der großzügigen Mitteilung, den betroffenen Kunden das Geld selber zu zahlen.
- Chargeback dürfte auch hier noch halbwegs (immer nur bei Kenntnis des Verfahrens...) funktioniert haben.
und dann noch Corona:
- der Bund streut Nebelkerzen mit der Ankündigung des angeblich verpflichtenden Gutschein-Systems
- Airlines weigern sich erst zu zahlen und dann später wird monatelang vertröstet mit der ach so aufwendigen Bearbeitung.
- ich habe das Gefühl, das alle Beteiligten jetzt das Verfahren bewusst verkomplizieren damit man noch später zahlen muss.
- Chargeback wird auch schon schwieriger, den Kreditkarten-Banken dürfte auch schon langsam das Geld ausgehen.
jetzt stehen hier oben noch die sehr informativen Infos über
die neuesten juristischen Tricks im Streitfall (ich habe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen aufgrund dieses Einfalls-Reichtums)
Fazit:
so zerstört sich die Branche selber ihr Geschäftsmodell, mein Vertrauen in meine Reise-Vertragspartner ist ziemlich am Boden und kommt da auch so schnell nicht mehr von weg:
- Vorkasse bei Airlines (Frühbucher) halte ich für extrem riskant im Moment (bei allen)
- Vorkasse bei Reiseveranstaltern ist auch nicht mehr viel Wert wenn die Versicherung nicht ausreicht. Im nächsten Schritt geht dann noch diese Versicherung pleite......
- frühes Buchen von Hotels schaue ich mir in Zukunft viel genauer an, bei (erheblicher) Vorkasse werde ich mir andere Häuser suchen (stornierbare Rates, keine oder nur geringe Anzahlungen)
- die Sicherung dieser Zahlungen über die Kreditkarte (wg. Chargeback) sehe ich für die Zukunft immer kritischer werden. Es steht meistens eh´ nur im Kleingedruckten und wurde seltenst offen beworben. Selbst bei den ausgebenden Banken dürften die meisten Mitarbeiter kaum Bescheid gewusst haben vor den Krisen über das Verfahren....
Wenn ich also weder Vertrauen in die staatlich geregelte Absicherung (Insolvenzvers.) oder in die Airlines (lange Vorkasse-Systeme) oder in die Zusatzsicherheit der Kreditkarte (Chargeback) haben kann, dann bleibt mir nicht mehr viel übrig, außer Reisen extrem zeitnah zu buchen (am besten Flugpreis bei Abflug, Hotel bei Anreise).
Ohne Kunden-Vertrauen funktionieren dieses ganze Vorkasse System nicht mehr richtig und das Vertrauen verspielt im Moment eine ganze Branche massiv bei mir.
Es ist auch egal, wer jetzt Schuld hat, so lange jede Firma für sich rumdoktert verärgert man Kunden und das spricht sich rum. Aber die Firmen in der Pleite haben ja nichts mehr zu verlieren.
oK, wollte ich mal loswerden ....