THEMA: Tötungstourismus
27 Jul 2019 11:44 #563000
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  • loser am 27 Jul 2019 11:44
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100 % Maggus. Im RSA-Geschäftsmodell ist der Löwe die sprichwörtliche Wollmilchsau. Es gibt wohl kein Tier, das so eine Rendite abwirft.
Was oft übersehen wird oder vielleicht nicht bekannt ist, ist der Stellenwert und Bedeutung der kommerziellen Jagd in RSA (und damit meine ich jetzt nicht canned oder driven hunting!!) auch für den Tier- und Naturschutz. „Überschusstiere“ gingen/gehen vom staatlichen Schutzgebiet zu privaten GRs oder zu neuen staatlichen und deren gemeinsamer Überschuss zu Jagdfarmen, oder wird auch direkt dort geerntet. Die unzähligen privaten GRs hätten weder Motiv noch finanzielle Belastbarkeit ohne die Verwertung als Jagdwild, das reine „Tieregucken“ wirft nicht genug ab. Zumindest wurde mir das so erklärt. Die riesige Flächenausweitung der letzten Jahrzehnte in der „Wildlife Industrie“ muss ja irgendeine ökonomische Basis haben. Und die Ernte von Überschuss in Form kommerzieller Jagd ist eben Teil davon. Denn eines ist klar: Wenn man Tiere hinter Zäunen einsperrt, wird es irgendwann Überschüsse geben.

Irgendwie ist es schon auch komisch, dass einige wenige Ereignisse große Aufmerksamkeit erregen, während diese eigentlich nur Teil eines ständigen Prozesses sind, der, bei seriöser Durchführung, zum Nutzen aller ist. MW koexistieren z.B. im „Greater Kruger“ Jagd und (hochpreisiger) Besichtigungstourismus seit Jahren, ohne dass (vermutlich) Letztere von Ersterem je etwas bemerkt haben. Vielleicht könnten sich Besucher dieser Lodges, die es hier sicherlich gibt, diesbezüglich outen.
Grüße
Und das ist der passende Film zur Durchleuchtung der Psyche MANCHER (!!!!) moderner „Safari-Jäger“:
„Safari“ von Ulrich Seidl.
www.ulrichseidl.com/...sseheft-safari-d.pdf
Aber Warnung: Ulrich Seidl macht keine „Dokus“. Eine Seidl- „Reportage“ ist immer eine dramaturgische INSZENIERUNG eines Themas und dessen Protagonisten. Aber letztlich auch deren Selbstinszenierung, denn sie machen es ja freiwillig, obwohl sie nicht gut dabei ausschauen. Seidl produziert „Sittenbilder“, nach seiner Art und mit den von ihm bevorzugten Stilmitteln. Wenn man das nicht vorher weiß, kann man ordentlich verstört werden.
Letzte Änderung: 27 Jul 2019 11:53 von loser.
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27 Jul 2019 12:49 #563005
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  • Tommy54 am 27 Jul 2019 12:49
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Die Elefanten werden wegen des Elfenbeins getötet, die Nashörner wegen des Horns, die Robben weil sie Fische essen, die Haie wegen der Flossen, die Löwen wegen der Selbstbefriedigung, die Bäume sterben wegen des Klimawandels...
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr erkennen, dass man Geld nicht essen kann...
Ja, wohin, am liebsten wo es keine Menschen gibt.
VG Tommy
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27 Jul 2019 13:12 #563007
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Jambotessy schrieb:
Hallo Tommy,

musst nur mal Google fragen - auch in Tansania z.B. Diana Hunting Tours und Kenia gibt es Jagdtourismus.
Jambotessy

Erzähl mal schön, welchen Jagdtourismus es in Kenia gibt. Da weisst du offenbar mehr als ich...
Mzeekenya
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27 Jul 2019 13:23 #563009
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Tommy54 schrieb:
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr erkennen, dass man Geld nicht essen kann...
VG Tommy

Bei einem Zitat wie oben gehört es zur Sorgfaltspflicht, die Quellenangabe zu nennen.
Denn das Zitat stammt ja nicht von dir.
M.
de.wikipedia.org/wik..._Weissagung_der_Cree
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27 Jul 2019 13:37 #563011
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  • loser am 27 Jul 2019 11:44
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Hallo Tommy, ich verstehe deinen Frust, aber die Indianerweisheiten und -warnungen bringen nicht weiter bei der Lösung eines konkreten Problems: Wie umgehen mit Überschusstieren bei begrenztem Flächenangebot und steigender menschlicher Bevölkerung. Für die Art der Tiereernte kann man unterschiedliche Strategien haben und ethische Standards anlegen: Besitzer und Personal können selber abschießen, das Fleisch (auch Häute und „Trophäen“) selber verwerten…oder an Arme verschenken…oder an Touristen verkaufen…. und man kann eben auch am Abschuss der alten Männchen durch Verkauf an Jäger zusätzlich verdienen.
Ich persönlich finde, dass das in RSA im Großen und Ganzen ganz gut gelöst ist, die mE unethische canned lion hunt und das Böcke-Schießen in der RSA-Ausbildung der Treibjagd mal ausgenommen.
Aber sag doch du mal, wie du das lösen und organisieren würdest, und gehe bitte genau auf den Umgang mit ÜBERSCHÜSSEN ein, denn genau und nur darum geht es bei dieser Art von Jagd. Natürlich gibt es Gegenden, wo die ILLEGALE Jagd die Substanz katastrophal abgezehrt hat wie in Zentral- und Ostafrika, aber das hat im südlichen Afrika in den letzten Jahrzehnten nie in dieser Dimension stattgefunden.
Werner
PS
Schau mal hier wie in Australien mit der Überbevökerung an roos umgegangen wird bzw. werden muss und sage bitte was du machen würdest.
In Australien gibt es mittlerweile doppelt so viele „roos“ als menschliche Einwohner, mit steil steigender Tendenz. Bestimmte Arten der roos werden daher mittlerweile von Manchen wegen derartiger Situationen
www.nationalgeograph...symbol-becomes-pest/
als „pest“ eingestuft und „culling“ durch Abschuss von geschlechtsreifen männlichen Tieren (weil sie außer eh-schon-wissen, keine soziale Funktion im Gemeinwesen der roos erfüllen, letzteres erledigt nämlich die Frau-Roo), praktiziert; Fleisch und Haut werden verwertet. Für die Einen ist das blanker Tiere-Mord, für die Anderen, bei diesen Zahlen und der Tendenz, „alternativlos“ (© Frau Merkel).
Klar gibt es Gleiches nicht in Afrika, ich will bloß wissen und verstehen, wie DU damit umgehen würdest.
Letzte Änderung: 27 Jul 2019 13:40 von loser.
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27 Jul 2019 14:42 #563016
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Tommy54 schrieb:
Ja, wohin, am liebsten wo es keine Menschen gibt.

Die Weltbevölkerung hat sich leider seit den 80er Jahren (unkontrolliert) mehr als verdoppelt - und wir steuern stramm auf die 10 Milliarden zu.
Um da noch was zu retten, müssten wir mal eben 5 Milliarden Menschen ausrotten.
Freiwillige vor!

LG
Logi
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