THEMA: Mit Trophäenjagd Naturschutz finanzieren?
28 Okt 2013 10:34 #310044
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  • maggus am 28 Okt 2013 10:34
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Hi Erika,

ja, darf er, vorausgesetzt es wird eine CITES Genehmigung erteilt, was für das Nashorn aus Namibia wohl dann auch der Fall ist!

Ich denke mal, das Tier wird dann in Namibia entsprechend präpariert ( ausgestopft ) und es fallen dann auch entsprechende Einfuhrzölle an.


Gruß


Markus
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28 Okt 2013 10:41 #310046
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  • Guido. am 28 Okt 2013 10:41
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Hallo,

ob man mit Trophäenjagd Naturschutz finanzieren kann, ist ein komplexes Thema, zu dem es glaube ich kein pauschales Ja oder Nein gibt. Man kann immer nur den Einzelfall betrachten und beurteilen.

Beispielsweise gibt es in Namibia einige Conservancies, die fast ausschließlich Einnahmen über die Trophäenjagd erzielen. Trophäenjagd geht im Zweifelsfall eben immer. Man muss dazu nicht in Infrastruktur, etc. investieren und kann sehr schnell mit der "Verwertung" des Wildbestandes loslegen. Daneben erzielen diese Conservancies höchsten noch ein paar Einnahmen mit dem Verkauf von Wild an private Game Reserves oder mit dem Verkauf von Wildfleisch. Stand jetzt fehlen am Markt die Voraussetzungen um da überall Lodges zu bauen und die Hauptnutzung dieser Gebiete kurz- oder mittelfristig von Trophäenjagd auf normalen Foto-Tourismus umzustellen. In anderen, touristisch bereits gut genutzten Conservancies wie der Torra Conservancy würde ich in Frage stellen, ob die Trophäenjagd da unter dem Strich noch einen sinnvollen Beitrag zum Naturschutz leisten kann.

Ein anderes Thema gerade bei der Jagd auf Nashorn, Löwe und Elefant ist, dass bei solch riesigen Summen große Anreize für Korruption u.ä. entstehen können. Man braucht dann auf allen Ebenen sehr integere Leute, damit am Ende nicht Tiere unnötig zu Problemtieren oder überzähligen Tieren erklärt werden oder "versehentlich" das falsche Tier geschossen wird, das rein zufällig als Trohäe mehr hermacht.

Wer sich mehr für das Thema interessiert, findet in den nachfolgenden Studien noch eine Reihe an interessanten Zahlen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Trophäenjagd
www.africanwildlifec...ion-significance.pdf
www.ifaw.org/sites/d...13-200m-question.pdf

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 28 Okt 2013 10:44 von Guido..
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28 Okt 2013 11:13 #310055
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Hi Erika,
hallo zusammen,

wie Sven schreibt geht das Geld ja an den "Save the Rhino Trust", d.h. eine Nicht-Regierungsorganisation!. Somit wird es auch zweckdienlich genutzt, denn die Aufgabe des Save the Rhino Trust ist der Schutz der Nashörner. Das da natürlich ein Teil auch für Verwaltungskosten etc. drauf geht ist klar.

Somit soll wohl auch dem Thema Korruption aus dem Weg gegangen werden, da eben kein Regierungsapparat das Geld verwaltet.

Der Save the Rhono Trust hat dazu auch bereits auf seiner Website Stellung genommen: savetherhinotrust.org/

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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Sorry, Leute, bin heute sehr am Rödeln und komme erst jetzt nochmal zum Posten. Hitradio Namibia hat recherchiert und die Meldung sofort korrigiert: Der Erlös der Auktion fließt in den Naturschutz-Fonds der Regierung.

Der Save the Rhino Trust hat mit dem von Christian erwähnten Statement auf seiner Website klar gestellt, dass er mit der ganzen Sache nichts zu tun hat und dass es sich um eine Falschinformation handelt, die von Medien der USA und Englands verbreitet wurde...
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28 Okt 2013 11:22 #310058
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Tja, Nashorn, Löwe und Leopard schmecken bestimmt lecker
Gerade die letzten beiden..., die Natives sind verrückt danach.
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie die darauf "stehen".
(Dazu gibt es auch Bilder.)
Es gibt viele Feste, wo das zum absoluten Höhepunkt gehört.

Trophäen mitnehmen
Das ist so alt wie die Menschheit selber.
In jeder Kultur, auch am Amazonas, gibt es da.

Fleischessen und Jagd

Ich kann verstehen, dass ein kleines Böckchen einem Fototouristen leid tut.
Oder auch ein starker Kudu-Bulle.
Aber:
Wer Fleisch ist -.und das sind fast alle- sollte sich mal überlegen, woher die Salami von heute morgen stammt und was für ein Leben (und Tod) dieses Tier hatte.
Of Topic:
Von den vielen Dönerbuden und das quasi alle Hähnchen in der BRD jetzt Halal (isl. Schlachtritus) sind möchte ich gar nicht reden...
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28 Okt 2013 12:11 #310068
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  • Guido. am 28 Okt 2013 10:41
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Hallo,
Flowerrunner schrieb:
Fleischessen und Jagd[/i]
Ich kann verstehen, dass ein kleines Böckchen einem Fototouristen leid tut.
Oder auch ein starker Kudu-Bulle.
Aber:
Wer Fleisch ist -.und das sind fast alle- sollte sich mal überlegen, woher die Salami von heute morgen stammt und was für ein Leben (und Tod) dieses Tier hatte.
Of Topic:
Von den vielen Dönerbuden und das quasi alle Hähnchen in der BRD jetzt Halal (isl. Schlachtritus) sind möchte ich gar nicht reden...

Bei Löwen, Nashörnern usw. geht es um eine nachhaltige Nutzung und Arterhalt. Diese Arten sind massiv vom Aussterben bedroht. Es geht in keinster Weise um die Lebensbedingungen, denn diese Tiere führen bis zu Ihrem Abschuss ein freies Leben in der Natur und haben in der Regel einen kurzen, stressfreien Tod. Bei der Sau oder Kuh in der Massentierhaltung geht es dagegen in keinster Weise um Arterhalt sondern ausschließlich um akzeptable Haltungsbedingungen. Die deutsche Kuh ist alles andere als vom Aussterben bedroht. Wahrscheinlich gab es noch nie so viele wie heute.

Deswegen finde ich es völlig unsinnig, wenn zum wiederholten Mal versucht wird, diese Themen miteinander zu vermixen. Man kann sich auch glaubhaft für Löwen oder Nashörnern engagieren und sich mit der Trophäenjagd auseinandersetzen, wenn man Fleisch isst. Zumal es auch nicht primäres Ziel der Trophäenjagd ist, ein Steak auf den Tisch zu bekommen.

Beste Grüße

Guido
(Nur für's Protokoll: Bin 95%-Vegetarier, so dass mich derartige Kritik ohnehin nur wenig anficht.)
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